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    Bücherfreundin

    Aktiv seit: 04. September 2021
    "Hilfreich"-Bewertungen: 64
    300 Rezensionen
    Wunn, A: Saubere Zeiten Wunn, A: Saubere Zeiten (Buch)
    18.01.2023

    Großartige und fesselnde Familiengeschichte

    In seinem beeindruckenden Debütroman "Saubere Zeiten" erzählt Andreas Wunn die Geschichte des Journalisten Jakob Auber und seiner Familie über einen Zeitraum von fast 100 Jahren. Jakob ist Ende Dreißig und lebt in Berlin. Von seiner Frau Sophie, der Mutter des kleinen Sohnes Oskar, hat er sich getrennt. Als er aus seiner Heimatstadt Trier einen Anruf erhält, dass sein Vater nach einem Schlaganfall auf der Intensivstation liegt, macht er sich sofort auf die Reise. Er trifft den Vater nur noch in bewusstlosem Zustand an, ein Gespräch mit ihm ist nicht mehr möglich. In seinem ehemaligen Jugendzimmer findet Jakob neben zahlreichen Fotos, die an eine Wand geklebt wurden, Tonbänder und etliche Tagebücher. Die Tonbandaufnahmen stammen von seinem Vater Hans, die Tagebücher von seinem Großvater Theodor, der vor Jahrzehnten eine Drogerie führte und in den Wirtschaftswunderjahren ein Waschmittel erfand, das ihm zu Wohlstand und Ansehen verhalf. 

    Jakob beschäftigt sich intensiv mit den Aufzeichnungen des Vaters und des Großvaters und taucht ein in ihre Lebensgeschichten. Nach und nach entfaltet sich die Geschichte seiner Familie, in der wenig über die Vergangenheit gesprochen wurde, und Jakob begibt sich auf eine Reise nach Brasilien, um dem Geheimnis um Bella, die eine Zeitlang bei den Großeltern lebte, auf die Spur zu kommen. 

    Die Geschichte ist auf unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Wir begleiten den Ich-Erzähler Jakob nicht nur auf seiner Spurensuche im Hier und Jetzt, er lässt uns auch teilhaben an seinen Gedanken, Erinnerungen und Begegnungen mit seinem Jugendfreund Ben und Teresa, seiner ersten Liebe. Auf weiteren Zeitebenen werden die Geschichten des Großvaters und des Vaters erzählt. 

    Der Roman über drei Generationen, in dem es um die Beziehungen zwischen Vätern und Söhnen geht, um Liebe, Schuld und Trauer, ist ganz wunderbar in schöner Sprache erzählt und hat mich von Anfang an fasziniert und gefesselt. Die Charaktere hat der Autor sehr authentisch und bildhaft skizziert. 

    Das Buch hat mir sehr viel Lesefreude bereitet - klare Leseempfehlung und 5 Sterne!
    Die letzte Party Clare Mackintosh
    Die letzte Party (Buch)
    16.01.2023

    Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

    Das Cover des neuen Kriminalromans "Die letzte Party" der britischen Autorin Clare Mackintosh gefiel mir auf Anhieb, auch der Klappentext begeisterte mich. Ich freute mich auf die Lektüre - und wurde nicht enttäuscht.

    Die Geschichte spielt in Nordwales, direkt am malerisch gelegenen Llyn Drych. Der See trennt England und Wales. Der bekannte Opernsänger Rhys Lloyd hat auf der englischen Seite zusammen mit einem Investor The Shore errichtet, eine Ferienhaussiedlung für wohlhabende Engländer, die aus 5 Lodges besteht und mit dem nächsten Bauabschnitt vergrößert werden soll. Diese Siedlung ist den Bewohnern des kleinen Dorfes Cwn Coed, das sich genau gegenüber in Wales befindet, ein Dorn im Auge.
    Um die angespannten Beziehungen zu verbessern, lädt Rhys die Bewohner von Cwn Coed zu einer großen Silvesterparty ein. Der Champagner fließt in Strömen. Am Neujahrsmorgen ist Rhys tot ...

    Mit den Ermittlungen werden DC Ffion Morgan aus Wales und der englische DC Leo Brady beauftragt. Die beiden haben sich am Silvesterabend kennengelernt und die Nacht zusammen verbracht, ohne ihre realen Namen zu nennen. Umso überraschter sind beide, als sie sich bei der Autopsie des Toten gegenüberstehen.  

    Der Krimi beginnt sehr ruhig, nach und nach lernen wir die zahlreichen Bewohner von The Shore, Cwn Coed und die beiden Ermittler kennen. Die Handlung springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und wird aus der Perspektive der Bewohner von The Shore, der Einheimischen und auch der beiden Polizisten erzählt. Die Ermittlungen gestalten sich kompliziert, mit jedem Kapitel steigt die Anzahl der Verdächtigen. Jede dieser Personen hat ein Interesse am Tod von Rhys. Die unterschiedlichen Motive hat Clare Mackintosh plausibel beschrieben. 

    Ich bin absolut begeistert von dem Krimi, er hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Der intelligente Sprachstil hat mir sehr gut gefallen, die zahlreichen Charaktere sind ganz wunderbar und authentisch skizziert. Die Spannung steigt stetig, es gibt ständig neue Wendungen. Gekonnt fand ich die Wiederholungen einiger Partyszenen, hier hat die Autorin die Szenen aus der Perspektive weiterer Personen erzählt. Das Ende hat mich vollkommen überrascht. Sehr gut gefallen hat mir auch die Schilderung des Privatlebens der beiden sympathischen Ermittler und die sensibel erzählte Aufdeckung des Geheimnisses von Ffion.

    "Die letzte Party" ist der gelungene Auftakt einer neuen Krimireihe um Ffion Morgan und Leo Brady - ich freue mich schon auf den nächsten Band. Von mir klare Leseempfehlung, ganz besonders für Leser, die unblutige Krimis lieben - und 5 Sterne!
    Das glückliche Geheimnis Arno Geiger
    Das glückliche Geheimnis (Buch)
    04.01.2023

    Intelligent und mit feinem Humor erzählte Autobiographie

    Mit "Das glückliche Geheimnis" legt Arno Geiger sein erstes autobiographisches Buch vor. Er beschreibt darin mit großer Offenheit seinen Werdegang als Schriftsteller. Er ist 24 Jahre alt, Student, lebt in Wien in einem heruntergekommenen Haus und verfügt nur über begrenzte finanzielle Mittel. Um seinen Hunger nach Lesestoff zu stillen, beginnt er, die Papiercontainer in der Umgebung nach entsorgten Büchern zu durchsuchen. Dabei ist er sehr erfolgreich und begibt sich nun einmal wöchentlich für einige Stunden auf die Suche. Mit dem anschließenden Verkauf der Bücher auf dem Flohmarkt sichert er seinen bescheidenen Lebensstandard. Aber es sind nicht nur Bücher, die ihn interessieren, auch Tagebücher und Briefe begeistern ihn. In ihnen findet er unzählige Anregungen für seine Bücher.

    Mit feinem Humor erzählt der mit zahlreichen Buchpreisen ausgezeichnete Autor seine Geschichte. Es geht nicht nur um unzählige Streifzüge durch Wien, sondern auch um seine Liebesbeziehungen, den so lange herbeigesehnten Aufstieg als Schriftsteller und den Umgang mit den Eltern. Die Schilderung über die Demenzerkrankung des Vaters hat mich so berührt, dass ich mir spontan sein Buch "Der alte König in seinem Exil" gekauft habe, in dem er die gemeinsame Zeit mit seinem Vater während dessen Erkrankung beschreibt.

    Arno Geiger gewährt uns Einblicke in den Alltag eines Schriftstellers und in die Entstehungsgeschichten seiner Bücher, darüber hinaus verschweigt er aber auch nicht die Probleme mit dem Verlag und den Stress, der mit seiner plötzlich auftretenden Berühmtheit und den zahlreichen Lesereisen verbunden ist. Diesem Stress entflieht er durch erneute Sammeltouren.

    Ich habe das großartige Buch über das glückliche Geheimnis des Autors, sein Leben und seine philosophischen Betrachtungen zu unterschiedlichen Themen mit sehr viel Freude gelesen - von mir klare Leseempfehlung und 5 Sterne!
    An den Ufern von Stellata Daniela Raimondi
    An den Ufern von Stellata (Buch)
    10.10.2022

    Wunderschön und tiefgründig - absolute Leseempfehlung!

    Der Ullstein Verlag hat "An den Ufern von Stellata", den Debütroman der italienischen Autorin Daniela Raimondi, der es 2020 auf Anhieb auf die italienische Bestsellerliste geschafft hatte, veröffentlicht. Das Buch fiel mir wegen seines wunderschön gezeichneten Covers sofort auf, und der Klappentext machte mich neugierig.

    Der anspruchsvolle Roman erzählt die Geschichte der Familie Casadio, die in Stellata lebt, einem kleinen Ort in der Lombardei. Wir schreiben das Jahr 1800, als ein Wagenzug des fahrenden Volkes, der sich auf der Durchreise befindet, wegen starker Regenfälle gezwungen ist, über den Winter in Stellata zu bleiben. Auf dem alljährlichen Dorffest begegnen sich Giacomo Casadio und die wunderschöne Zingara Viollca mit den bunten Federn im pechschwarzen Haar und der auffallenden Kleidung. Der schwermütige Giacomo ist ein Träumer und Eigenbrötler, der hofft, mit seinen Erfindungen zu Ruhm zu gelangen. Viollca liest Giacomo aus der Hand und sieht in ihm den Mann, auf den sie immer gewartet hat. Die beiden verlieben sich ineinander und heiraten gegen den Willen von Viollcas Familie. Bald kommt ihr gemeinsamer Sohn Dollaro zur Welt.

    Viollca besitzt die Gabe, mit Hilfe von Tarotkarten in die Zukunft zu sehen und vererbt ihre vorhersehende Fähigkeit an einige ihrer Nachkommen, die wie sie dunkle Augen und schwarzes Haar haben. Giacomos träumerisches Wesen setzt sich hingegen eher fort in den Nachkommen, die wie er blaue Augen haben.

    Die auf 509 Seiten in wunderschönem und flüssigem Sprachstil erzählte Geschichte umfasst sieben Generationen innerhalb eines Zeitraums von etwa 200 Jahren. Wir lernen unzählige Nachkommen von Giacomo und Viollca kennen und begleiten sie auf ihren Lebenswegen, erleben ihre Höhen und Tiefen, Liebe und Glück, aber auch ihre Tragödien und ihr Leid. Daniela Raimondi hat die unterschiedlichen Figuren und ihre Emotionen, Gedanken und Träume ganz wunderbar beschrieben.

    Der Autorin ist es hervorragend gelungen, das Leben der Familienmitglieder mit den jeweiligen geschichtlichen und politischen Gegebenheiten, wie Kriege und Aufstände, zu verknüpfen. Auch die mystischen Aspekte des Romans sind behutsam mit der Handlung verwoben. Die sympathischen und authentischen Charaktere sind mir richtig ans Herz gewachsen, und ich habe es immer bedauert, wenn es einen Generationswechsel mit neuen Hauptfiguren gab.

    Vor dem Hintergrund der zahlreichen Personen fand ich den Familienstammbaum auf der letzten Seite äußerst hilfreich, um die Familienstruktur jederzeit nachvollziehen zu können.

    Das Buch hat mir sehr viel Lesefreude bereitet, es hat mich begeistert und von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
    Von mir 5 hochverdiente Sterne und eine absolute Leseempfehlung für diesen ansoruchsvollen Familienroman, der zu meinen diesjährigen Lesehighlights gehört!
    Als das Böse kam Ivar Leon Menger
    Als das Böse kam (Buch)
    05.10.2022

    Leider kein Thriller, eher ein Jugendbuch

    Der dtv Verlag hat "Als das Böse kam", den Debütroman von Ivar Leon Menger, veröffentlicht.
    Dieses Buch ist eines der wenigen Bücher, die ich mir aufgrund des hinreißend gestalteten Covers näher angesehen und gekauft habe. Der Klappentext und die freundlichen Kommentare von Melanie Raabe und Sebastian Fitzek auf der Buchrückseite versprachen eine spannende Lektüre - doch ich wurde enttäuscht.

    Im Mittelpunkt des Romans steht die Ich-Erzählerin Juno. Sie ist 16 Jahre alt und lebt mit ihren Eltern und ihrem 12jährigen Bruder Boy in einer Blockhütte auf einer Insel. Das Leben der Familie, die in einem Zeugenschutzprogramm und in völliger Isolation lebt, ist auf Versorgung ausgerichtet, es wird gefischt und gebacken, der Sonntag ist Spieletag.
    Die Mutter unterrichtet die Kinder täglich, der Vater rudert einmal im Monat bei Vollmond an Land, um Lebensmittel einzukaufen. Einmal in der Woche bringt "Onkel Ole", der von der Existenz der Kinder nichts wissen darf, die Post. In der Welt der Familie gibt es Nordland und Südland, Fremdlinge und Wächter. Die Fremdlinge werden als Feinde angesehen, wenn sie die Familie finden, werden sie sie töten ...

    Das Buch liest sich schnell und flüssig, da es in sehr schlichter Sprache geschrieben ist. Dieser einfache Erzählstil ist aber im Hinblick auf Junos recht kindliche Art durchaus passend.
    Der Roman hätte spannend werden können, er fing auch durchaus vielversprechend an, aber dann wurde die Handlung zunehmend unrealistischer, die vorhersehbare Auflösung erfolgte viel zu früh, und das Finale fand ich  dann vollkommen überzogen. 
    Autor und Verlag wären sicher gut beraten gewesen, das Buch nicht als Thriller, sondern als Jugendroman zu veröffentlichen.
    Die Grundidee des Buches hat mir gefallen, die Umsetzung dagegen ist dem Autor leider nicht gelungen.
    Die Idee mit dem Zettel und dem Hinweis auf dessen Inhalt fand ich pfiffig.

    Das Buch war leider eine Enttäuschung für mich. Ich hatte einen spannenden Thriller erwartet - keinen Jugendroman. Es fehlte mir an Spannung, die ganze Geschichte war nicht authentisch, es gab keine überraschenden Wendungen, und die Figuren blieben blass.
    Wait, R: Meine bessere Schwester Wait, R: Meine bessere Schwester (Buch)
    03.10.2022

    Fesselnder Familienroman

    Bei den Büchern des Kein & Aber Verlags schaue ich immer genauer hin, und so bin ich auch auf das neue Buch "Meine bessere Schwester" der englischen Autorin Rebecca Wait aufmerksam geworden. Die Autorin war mir bislang unbekannt, aber der Klappentext hat mich sofort angesprochen, und ich war sehr neugierig auf den Roman. 

    Im Mittelpunkt der auf mehreren Zeitebenen erzählten Geschichte stehen die ungleichen Zwillingsschwestern Alice und Hanna. Der Roman beginnt im Hier und Jetzt mit der recht komödiantisch erzählten Trauerfeier ihrer Tante Katy, auf der Alice ihre Schwester nach 4 Jahren zum ersten Mal wiedersieht. Beim anschließenden Trauerkaffee erzählt Hanna, dass sie nach England zurückgekehrt ist und eine Stelle im Außenministerium in London bekommen hat. 

    Auf der zweiten Zeitebene erzählt Rebecca Wait die Geschichte der Mutter der Zwillinge. Die unscheinbare Celia wächst zusammen mit ihrer hübschen und bei allen beliebten Schwester Katy auf. Während die drei Jahre ältere Katy psychisch schwer erkrankt und weiterhin bei den Eltern lebt, studiert Celia Geografie in London. Sie freundet sich mit der Physikstudentin Anne an und lernt durch sie den ehrgeizigen Paul kennen .....

    Auf einer weiteren Zeitebene steht das Aufwachsen von Alice und Hanna im Mittelpunkt, ihre Schulzeit, Studium und die Jahre danach. Nach und nach werden behutsam die Geschehnisse und Konflikte der Vergangenheit entfaltet. 

    Der Roman hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte die Zwillingsschwestern, wobei die zurückhaltende Alice meine größere Sympathie hatte, nicht zuletzt durch ihre Entwicklung im Laufe der Jahre.

    Es gibt einige Parallelen in dem Buch: auf zwei Ebenen begegnen wir einer unscheinbaren, zurückhaltenden und einer extrovertierten, sehr attraktiven Schwester. Ebenso spielt auf beiden Ebenen das Thema Psychische Erkrankungen eine wesentliche Rolle. Aber es geht auch um Geschwisterrivalität, Intrigen, Mobbing und Freundschaft. Ein ganz wichtiges Element des Buches bildet die besitzergreifende Dominanz der Muter Celia, unter der Alice, Hanna und Michael seit ihren Kindertagen zu leiden haben. 

    Der Roman ist in intelligenter, in Teilen aber auch humorvoller Sprache geschrieben und liest sich sehr flüssig. Die Schilderung der Höhen und Tiefen innerhalb der Familie sowie die Beschreibung der psychischen Erkrankungen sind der Autorin hervorragend gelungen. Nicht nur die familiären Konflikte sind authentisch, auch die unterschiedlichen Charaktere sind ganz wunderbar gezeichnet.

    Etwas überzogen fand ich den Abschnitt mit der Trauerfeier zu Beginn des Buches und das Kapitel mit dem Frettchen, dennoch kann ich das Buch, das mich noch eine Weile beschäftigen wird, sehr empfehlen - von mir 5 Sterne!
    Sturmrot Tove Alsterdal
    Sturmrot (Buch)
    28.09.2022

    Großartiger und tiefgründiger Kriminalroman

    Der Rowohlt Verlag hat "Sturmrot", den neuen Kriminalroman der schwedischen Autorin Tove Alsterdal veröffentlicht, die 2020 für das Buch mit dem Schwedischen und dem Skandinavischen Krimipreis ausgezeichnet wurde. Bei dem Roman handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie um die Ermittlerin Eira Sjödin. Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch - und ich wurde nicht enttäuscht.

    Die in Nordschweden spielende Geschichte beginnt damit, dass Olof Hagström ganz spontan seinen Vater besuchen möchte. Die beiden haben sich seit 23 Jahren nicht gesehen. Olof war 14 Jahre alt, als er gestand, die junge Lina Stavred getötet zu haben. Da er damals noch minderjährig war, wurde er nie verurteilt und hat seine Jugend in Heimen verbracht. Im Elternhaus findet er seinen Vater Sven erstochen in der Dusche auf und macht sich damit sogleich zum Hauptverdächtigen.

    Die Ermittlerin Eira Sjödin ist 32 Jahre alt und hat sich von Stockholm zurück in ihren Heimatort versetzen lassen, um für ihre Mutter da sein zu können. Diese ist an einer fortschreitenden Demenz erkrankt. Eira war erst 9 Jahre alt, als Lina seinerzeit ermordet wurde, und während ihrer Suche nach dem Mörder von Sven Hagström kommt der Fall von Lina, deren Leiche nie gefunden wurde, an die Oberfläche. Sie taucht tief ein in den über zwei Jahrzehnte zurückliegenden Mordfall und beginnt mit neuen Ermittlungen ....

    Der erstklassige Krimi hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Er ist in einer ruhigen und schönen Sprache erzählt und sehr fesselnd. Die Handlung schreitet anfangs eher ruhig voran, um im Laufe des Buchs mehr und mehr an Fahrt aufzunehmen. Es hat mir viel Freude gemacht, die hart arbeitende Eira auf ihrer akribischen Spurensuche zu begleiten und die Puzzlestücke nach und nach mit ihr zusammenzusetzen. Das für mich stimmige Ende war vollkommen überraschend und hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin hat die geschickt konstruierte Geschichte mit viel Tiefe und Emotion erzählt. Eira ist eine sehr sympathische Polizistin mit interessantem Charakter, und auch die übrigen Charaktere sind sehr schön und authentisch gezeichnet. Erwähnen möchte ich auch die lebendigen und schönen Landschaftsbeschreibungen der Autorin, die sie in die Handlung hat einfließen lassen.

    Der ruhige und klare Erzählstil der Autorin hat mich an die Bücher von Henning Mankell erinnert. Ich bin absolut begeistert von diesem Roman und freue mich bereits jetzt auf Eiras neue Ermittlungen im Folgeband "Erdschwarz", der im Oktober 2022 erscheinen wird. Auf den letzten Seiten von "Sturmrot" findet man eine 16seitige Leseprobe. 

    Wer niveauvolle und ruhige Krimis ohne Hektik und blutiges Gemetzel mag, wird von "Sturmrot" sicherlich begeistert sein.
    Unbedingte Leseempfehlung von mir und wohlverdiente 5 Sterne für diesen großartigen Roman!
    Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Buch)
    21.09.2022

    Brisantes und aktuelles Thema - leider nicht überzeugend umgesetzt

    Der Ullstein Verlag hat den Debütroman "Poppy" der norwegischen Autorin Kristine Getz veröffentlicht.
    Das Cover ist hinreißend gestaltet, und der Klappentext weckte meine Neugier auf das Buch.

    Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht die junge Familie Wiig während einer Zeitspanne von nur 4 Tagen: die Influencerin Lotte, ihr Mann Jens und die zweijährige Tochter Poppy. Die Familie verdient sich ihren Lebensunterhalt mit der Vermarktung des Familienlebens in den sozialen Medien, wobei Poppy als Hauptperson. als unfreiwilliger Star, fungiert. Bereits die Geburt des Kindes war Thema in den Netzwerken, und es vergeht kein Tag, an dem die Familie nicht Berichte postet und kleine Filme veröffentlicht. Die Tätigkeit bringt der Familie mehr als 400.000 Follower, die ihrem scheinbar perfekten Leben folgen, und einen gewissen Wohlstand.
    Während eines Aufenthaltes bei den Großeltern verschwindet Poppy spurlos.

    Die junge Kommissarin Emer Murphy, nach 6 Wochen Aufenthalt in der Psychiatrie immer noch krankgeschrieben und unter Psychopharmaka stehend, beginnt gegen den Rat ihrer Lebensgefährtin und ihres Arztes mit den Ermittlungen und unterstützt dabei ihren Kollegen Mons Tidemand.

    Die Geschichte erinnert mich sehr an "Die Kinder sind Könige" von Delphine de Vigan. Auch in de Vigans Buch geht es um die permanente Internetpräsenz von Eltern, die ihre Kinder in den Medien vermarkten. Auch sie bringen es dank vieler Follower zu einem gewissen Wohlstand. Aber im Gegensatz zu Kristine Getz gelingt es Delphine de Vigan, dem Leser die Ausbeutung, der die Kinder ausgesetzt sind. sehr deutlich und mit viel Intensität vor Augen zu führen.
    Bei Kristine Getz vermisse ich die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Internetsucht und Vermarktung von Kindern ohne deren Erlaubnis. Es bleibt vieles sehr an der Oberfläche.

    Emer Murphy ist eine interessante Figur, jedoch hätte ich mir ihre Darstellung und die Beschreibung ihrer psychischen Probleme realistischer gewünscht. Die Esotherik-Geschichte rund um Emers Großmutter war meiner Meinung nach überflüssig.

    Bei der Ermittlungsarbeit fehlte mir die Fokussierung auf das verschwundene Kind. Stattdessen stehen zunehmend Familienmitglieder und andere Nebenfiguren im Zentrum des Geschehens, so dass die Geschichte für mich zäh wurde, deutlich an Spannung verlor und ich aufpassen musste, vor dem Hintergrund der vielen Personen nicht den Faden zu verlieren.

    Der Sprachstil der Autorin ist eher schlicht, keine ihrer Figuren war mir sympathisch, und es mangelte mir an Spannung, die ich in einem Thriller einfach voraussetze. Das Ende war zwar überraschend, hat mich aber nicht überzeugen können. 

    Kochen am offenen Herzen Max Strohe
    Kochen am offenen Herzen (Buch)
    18.09.2022

    Buch hält leider nicht, was der Klappentext verspricht

    Der Tropen Verlag hat "Kochen am offenen Herzen", die Erinnerungen von Max Strohe, veröffentlicht. Der Name Max Strohe war mir bislang vollkommen unbekannt, aber der Klappentext machte mich neugierig: "Vom Schulabbrecher aus der Provinz zum Sternekoch mit Bundesverdienstkreuz - die Geschichte von Max Strohe ist einzigartig ...". Ich freute mich auf den Bericht über einen interessanten Aufstieg - und wurde enttäuscht.
     
    Der Autor schildert seine Geschichte während eines Zeitraums von etwa 10 Jahren. Mit 15 Jahren lernt er seinen Vater, einen erfolgreichen Antiquitätenhändler, kennen, er bricht die Schule ab und tritt eine Ausbildung als Koch an. Sein Arbeitgeber entlässt ihn vorzeitig, Max schafft es dann aber, seine Ausbildung in Bad Neuenahr abzuschließen und arbeitet anschließend in der Küche eines Altersheims, später in einem Hotel auf Kreta.
     
    Mit großer Offenheit reflektiert Max Strohe 10 Jahre seines Lebens. Es ist das Leben eines Heranwachsenden, die Schule ist ihm nicht wichtig, wichtig sind Alkohol, Sex und Drogen. Darüber berichtet er in sehr direkter, bisweilen obszöner Sprache. Auf die ausführliche Schilderung seines Liebeslebens sowie Alkohol- und Drogenkonsums hätte ich gut verzichten können, ich hätte lieber mehr über seine Tätigkeit als Koch erfahren. Ich hatte andere Vorstellungen, aufgrund des Klappentextes erhoffte ich mir, mehr darüber zu erfahren, wie er es geschafft hat, die Karriereleiter emporzusteigen.
     
    Der Autor hat seine Geschichte in flüssigem und angenehmem Sprachstil verfasst. Die Schilderung seiner Ausbildung fand ich sehr interessant. Bei seiner Abschlussprüfung habe ich richtig mitgefiebert. Max Strohe ist mutig, schreibt auch über Missstände in der Branche, es geht hier um Analogkäse und Formfleisch, Maggi und die Verwendung von Lebensmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdaten längst überschritten sind. Ich bin ihm dankbar für diese Aufklärung und werde daraus meine persönlichen Konsequenzen ziehen. Gut gefallen hat mir auch die Beschreibung seiner Begegnungen mit dem Vater, besonders die gemeinsame Reise nach New York.
     
    Das Buch wird zwar als Sachbuch beworben, stellt aber das ausschweifende Privatleben des damals jugendlichen Autors in den Vordergrund. Sein Aufstieg in die erste Liga der Köche und seine Tätigkeit als Fernsehkoch hätten mich mehr interessiert, aber das blieb leider vollkommen außen vor. 
     
    Aufgrund des vielversprechenden Klappentextes hatte ich mir mehr versprochen - von mir leider nur 2 Sterne.
     
    Die Mauersegler Fernando Aramburu
    Die Mauersegler (Buch)
    17.09.2022

    Großartiger und anspruchsvoller Roman

    Fernando Aramburu hat mit seinem Buch "Patria" bereits einen Bestseller gelandet und ist mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden. Auch "Die Mauersegler" ist in Spanien gefeiert und als Klassiker des 21. Jahrhunderts bezeichnet worden. Dementsprechend war ich sehr neugierig auf die deutsche Übersetzung, die nun vom Rowohlt Verlag veröffentlicht worden ist - und wurde nicht enttäuscht.
     
    Der Autor erzählt auf stolzen 832 Seiten die Geschichte des 54jährigen Gymnasiallehrers Toni. Dieser ist seit 10 Jahren von der Radiomoderatorin Amalia geschieden, hat einen Sohn und ist mit seinem Leben unzufrieden. Er beschließt, in exakt 365 Tagen, genau gesagt am 31.7. des kommenden Jahres, aus dem Leben zu scheiden. Bis es soweit ist, führt er ein Tagebuch, in dem er jeden Tag auf ein bis zwei Seiten sein Leben Revue passieren lässt, aber auch seine aktuellen Tageserlebnisse und seine vielfältigen Ansichten festhält. Die Aufzeichnungen bewegen sich zwischen Gegenwart und Vergangenheit, so wie Toni es gerade in den Sinn kommt, und er seziert auch die politische Situation seines Landes. Sein Leben ändert sich, als eine Frau seinen Weg kreuzt, deren Hund Toni heißt ....
     
    In 365 Kapiteln erinnert sich der Ich-Erzähler Toni an seine Kindheit, beleuchtet das Verhältnis zu seinen Eltern und beschreibt die Hassgefühle, die er für seinen Bruder Raúl hegt. Auch für seine Exfrau Amalia und den gemeinsamen Sohn Nikita, den er für geistig beschränkt hält, hegt er keine positiven Gefühle. In seinem Beruf ist er schon lange nicht mehr glücklich. Er liebt seinen Hund Pepa und mag seinen Freund, den er ohne dessen Wissen Humpel nennt.
     
    Der grandios erzählte Roman hat mich von Anfang an gefesselt und in seinen Bann gezogen. Toni ist ein nicht gerade sympathischer Antiheld, der offen und ehrlich, oft auch mit feinem Sinn für Humor, seine Gedanken und Gefühle in seinem Tagebuch niederschreibt. Das ist faszinierend, sarkastisch, aber bisweilen auch derb bis obszön. So hätte ich auf die genaue Beschreibung seiner intimen Vorlieben und die Abschnitte mit Tina gut verzichten können. Der Roman ist sehr vielschichtig, hart, aber gleichzeitig auch gefühlvoll. Der intelligente und anspruchsvolle Sprachstil hat mich begeistert. Ich bin eingetaucht in Tonis Welt mit all seinen Problemen und Enttäuschungen. Der Autor hat mit seiner einzigartigen Erzählkunst bewirkt, dass ich mehr und mehr verstehen konnte, weshalb Toni sich zu einem so düsteren Menschen entwickelt hat, dem das Leben nicht mehr lebenswert erschien.  
     
    Das außergewöhnliche Buch, über das ich noch lange nachdenken werde, ist für mich bereits jetzt ein Highlight dieses Jahres.
    Von mir absolute Leseempfehlung und 5 Sterne!
    Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles Marcus Pfister
    Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles (Buch)
    14.09.2022

    Liebevoll gestaltetes Vorlesebuch mit wichtiger Botschaft

    Der Regenbogenfisch wird 30 Jahre alt! Aus diesem Anlass hat der Nord Süd Verlag "Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles" von Marcus Pfister veröffentlicht.

    Das mit wunderschönen und schillernden Illustrationen versehene Vorlesebuch erzählt die Geschichte des Regenbogenfischs, in dessen Schwarm der Fisch Humbrecht eine Lügengeschichte erzählt. Es gebe einen Stöpsel im Meer, der von einem fiesen Typen gezogen werden solle. Da geraten der Regenbogenfisch und die anderen Meeresfische natürlich erst einmal in helle Aufregung ...

    Das 32seitige großformatige Buch mit der wichtigen Botschaft, nicht alles zu glauben, was man ihnen erzählt, richtet sich an Kinder ab etwa 4 Jahren und ist sehr ansprechend gestaltet. Die Texte sind altersgerecht und gut verständlich. Das Buch ist ein Vorlesebuch, wird aber sicherlich auch Leseanfänger zum Selberlesen animieren. Die zauberhaften Illustrationen ergänzen die Texte ganz wunderbar. 

    Jungen und Mädchen werden auch dieses phantasievolle und spannend erzählte Vorlesebuch mit dem Regenbogenfisch lieben!


    Kerl aus Koks Michael Brandner
    Kerl aus Koks (Buch)
    13.09.2022

    Unterhaltsame Lebenserinnerungen

    Der List Verlag hat mit "Kerl aus Koks" die Lebenserinnerungen des Schauspielers Michael Brandner veröffentlicht. Ich kenne den Autor nicht, aber das schwarz-weiße Cover mit dem kleinen blonden Jungen, der verschmitzt in die Kamera lächelt, hat mich sofort angesprochen und neugierig gemacht. 

    Der fast vierjährige Paul fühlt sich wie im Schlaraffenland bei seiner Tante Hannah und Onkel Hans. Er liebt das leckere Essen, mit dem die Tante die Familie verwöhnt und hat sich gut eingelebt. Das behütete Leben in Bayern findet jedoch für ihn ein jähes Ende, als seine Mutter Helga, die für ihn eine fremde Frau ist, unangemeldet vor der Tür steht, um Paul abzuholen. In Dortmund wartet ein vollkommen neues Leben in beengten Verhältnissen auf ihn. Das Geld ist knapp, doch Helmut, der neue Mann an Helgas Seite, bringt Paul sehr viel Verständnis und Zuneigung entgegen und wünscht sich nur, dass Paul glücklich ist. Das Verhältnis zur Mutter, die Paul bedrängt, mit dem nötigen Ehrgeiz ein Studium anzustreben, wird mit den Jahren zunehmend schwierig.
     
    Der in weiten Teilen unterhaltsame Roman mit biografischen Zügen ist in 5 Staffeln unterteilt und liest sich sehr flüssig. Mit viel Sprachwitz erzählt der Autor aus seinem Leben während eines Zeitraums von über 40 Jahren. Die Schilderung seiner Kindheit und Jugend ist dem Autor hervorragend und eindrucksvoll gelungen, auch seine Zeit beim Grenzschutz ist sehr kurzweilig geschildert. Danach empfand ich die Handlung als etwas zäh. Die Jahre in der Hausbesetzerszene haben mich nicht fesseln können. Pauls ausschweifendes Leben mit Alkohol und Drogen und die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme, die selbstgefällige Schilderung seiner zahlreichen Liebesbeziehungen, die Unbeständigkeit im Arbeitsleben, das alles war mir dann irgendwann zu viel und hat bei mir eher Kopfschütteln ausgelöst. 
    Dagegen war es für mich interessant, Pauls Werdegang als Schauspieler zu verfolgen.
     
    Die Schilderung der Kindheit und Jugend des Autors hat mich sehr berührt und gefesselt. Was die späteren Jahre angeht, so hätte ich mir gewünscht, dass der Autor etwas Selbstkritik in seine "fast wahre" Geschichte hätte einfließen lassen. 
    #buch4you: Dein Mädchenbuch: Sei kreativ Nikki Busch
    #buch4you: Dein Mädchenbuch: Sei kreativ (Buch)
    26.08.2022

    Wunderschönes Bastel- und Beschäftigungsbuch für kreative Mädchen

    Der Carlsen Verlag hat ein neues Bastel- und beschäftigungsbuch von Nikki Busch veröffentlicht. "Dein Mädchenbuch - sei kreativ" richtet sich mit seinen vielfältigen Ideen und Vorschlägen an Mädchen ab ca. 10 Jahren. Die zauberhaften Illustrationen in wunderschönen Farben stammen von Christiane Hahn. 

    Das inspirierende Buch ist bereits auf den ersten Blick zum Verlieben. Das phantasievoll in vielen Farben designte Cover glitzert, die Buchdeckel werden durch ein elastisches Band, das auch als Lesezeichen geeignet ist, zusammengehalten - und auf stolzen 240 Seiten gibt es zahlreiche Vorschläge, um der Kreativität freien Lauf zu lassen. Im einleitenden Kapitel wird erklärt, dass die Bastelanleitungen in drei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade unterteilt sind. Danach wird die Faltkunst Origami vorgestellt, und es folgen zahlreiche Anleitungen für das Basteln aus unterschiedlichsten Materialien. Es warten auch viele kleine Rätsel zum Lösen, es gibt Seiten zum Malen, Ausschneiden und Einkleben.
    Die Bastelanleitungen und -techniken sind klar und gut verständlich erklärt. Jede Projektseite zeigt eine genaue Übersicht der benötigten Dinge. Die letzten 15 Seiten des sehr hochwertig und liebevoll gestalteten Buches enthalten bunte Papierbögen zur freien Verwendung. Sehr hilfreich finde ich das zweiseitige Stichwortverzeichnis, das sich am Ende des Buches vor den Papierbögen befindet.

    Dieses Beschäftigungsbuch für Mädchen ist einfach wunderschön - große Kaufempfehlung von mir und wohlverdiente 5 Sterne!
    Schlangen im Garten Stefanie vor Schulte
    Schlangen im Garten (Buch)
    25.08.2022

    Phantasievolle Geschichte über Trauerarbeit

    Nach Stefanie vor Schultes erfolgreichem Debütroman "Junge mit schwarzem Hahn" im Jahr 2021 erscheint nun im Diogenes Verlag ihr zweiter Roman "Schlangen im Garten".

    In der phantasievollen Geschichte steht Familie Mohn im Mittelpunkt, genauer gesagt Adam, der Vater, und seine drei Kinder Linne, Steve und Micha. Die Mutter Johanne ist kürzlich verstorben, und Adam und die Kinder möchten viele Erinnerungen an die Verstorbene bewahren. So verzehren die Zurückgebliebenen die in kleine Stücke zerrissenen Seiten aus Johannes Tagebüchern. Der Vater hat seinen Beruf aufgegeben, der älteste Sohn Steve sein Studium auf Eis gelegt. Linne, die Zornige, ist stets bereit, sich zu prügeln, und Micha, der Sensible, hat sich zurückgezogen. Jeder trauert auf seine außergewöhnliche Weise, was der Nachbarschaft nicht gefällt und Herrn Ginster vom Traueramt auf den Plan ruft.

    Die Autorin schildert in einzigartiger, sehr gewöhnungsbedürftiger Sprache den Umgang der einzelnen Familienmitglieder mit der Trauer. Es gibt eindrucksvolle Begegnungen mit Nebenfiguren, die durch kleine, märchenhafte Geschichten in Verbindung mit der Verstorbenen standen. Was ist Realität, was ist Fiktion? Der Leser ist mit der Lektüre gefordert und muss sich sein eigenes Bild machen.

    Durch die sehr spezielle Ausdrucksweise ist der Roman nicht einfach zu lesen. Man muss sich auf den Stil der Autorin einlassen. Ich konnte das nur bedingt. Die kleinen Geschichten rund um Bassert, die tragische Figur Ginster, Marlene und die Obdachlose Bille fand ich sehr berührend, während mir zu anderen Teilen des Buches einfach der Zugang und das Verständnis fehlte. So fand ich den letzten Abschnitt mit dem umgedrehten Tisch doch sehr abstrus. 

    Ich war sehr neugierig auf das Buch mit der interessanten Thematik, aber begeistern konnte es mich letztlich leider nicht.
    Intimitäten Intimitäten (Buch)
    21.08.2022

    Leiser und beeindruckender Roman mit Tiefgang

    In "Intimitäten", dem aktuellen Buch der amerikanischen Autorin Katie Kitamura, das im Hanser Verlag erschienen ist, wird die Geschichte einer Dolmetscherin erzählt.

    Die namenlose Ich-Erzählerin zieht von New York nach Den Haag, nachdem ihr Vater gestorben ist und ihre Mutter zurück in ihre Heimat Singapur gegangen ist. In Den Haag hat die kluge und mehrsprachige Protagonistin einen Vertrag für die Dauer eines Jahres als Dolmetscherin beim Internationalen Gerichtshof unterschrieben. Sie lernt Jana kennen, die Kuratorin einer Galerie, und freundet sich mit ihr an. Sie verliebt sich in den Niederländer Adriaan, dessen Frau ihn ein Jahr zuvor wegen eines anderen Mannes verlassen hat und mit diesem in Lissabon lebt. Adriaan begibt sich zur Klärung wichtiger Fragen nach Lissabon und bittet die Ich-Erzählerin, in der Zeit seiner Abwesenheit in seiner Wohnung zu leben. Aus der angekündigten Woche werden Monate ....

    Ein Schwerpunkt des Buches liegt auf einem wichtigen Prozess, in dem die Ich-Erzählerin die Aussagen eines westafrikanischen ehemaligen Präsidenten zu übersetzen hat. Der Prozess ist eine gewaltige Herausforderung für sie, und die Übersetzungsarbeit für den angeklagten Kriegsverbrecher bringt sie an ihre Grenzen. 

    Das Buch ist ein ruhiges, ein unaufgeregtes Buch, in dem nicht sehr viel passiert. Dennoch hat es mich in seinen Bann gezogen und gefesselt. Es geht um Lüge und Wahrheit, um Recht und Gerechtigkeit. Die Autorin hat mir mit ihrem intelligenten und klaren Sprachstil einen Einblick in die Tätigkeit der Dolmetscher und speziell in die Gedankenwelt der Ich-Erzählerin vermittelt. Es war für mich faszinierend zu lesen, welche Verantwortung mit der Tätigkeit verbunden ist und wie belastend die Arbeit am Internationalen Gerichtshof ist, der sich in erster Linie mit Genoziden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit beschäftigt.

    Obwohl ich die Handlung als eher distanzierte Beschreibung empfunden habe, konnte ich mich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen. Die Charaktere sind sehr schön gezeichnet und authentisch. Auch die Begegnungen mit den Nebenfiguren sind fesselnd beschrieben.

    Das Buch hat mir nicht nur viel Lesefreude bereitet, sondern auch sehr viel Wissenswertes aus der Welt der Dolmetscher und ihrer Tätigkeit vor Gericht vermittelt.
    Leseempfehlung von mir und 4 Sterne!
    Violeta Isabel Allende
    Violeta (Buch)
    18.08.2022

    Literarisches Highlight

    Wie all ihre Werke hat der Suhrkamp Verlag auch "Violeta" veröffentlicht, den aktuellen Roman von Isabel Allende, der anlässlich ihres 80. Geburtstags erschienen ist. Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch - und ich wurde nicht enttäuscht!

    Die Autorin beschreibt in ihrem mitreißenden Buch das Leben von Violeta del Valle, das 100 Jahre währte.
    Violeta wird als sechstes Kind des wohlhabenden Sägewerkbesitzers Arsenio del Valle und seiner Frau Maria Gracia geboren. Der Vater ist glücklich, nach fünf Söhnen endlich die ersehnte Tochter bekommen zu haben. Nach dem Ausbruch der Spanischen Grippe lebt die Großfamilie, zu der auch zwei Tanten gehören, auf Veranlassung des Vaters isoliert mit den Bediensteten in ihrem hochherrschaftlichen Haus. Als der Vater während der Großen Depression sein gesamtes Vermögen verliert, trifft er eine folgenschwere Entscheidung. Nun ist die Familie gezwungen, in einen abgelegenen Landesteil umzuziehen und ein einfaches Leben zu führen.

    Violeta erzählt während der Corona-Pandemie ihre Lebensgeschichte in Form eines Briefes an ihren geliebten Enkel Camilo. Sie schildert ihm darin mit beeindruckender Offenheit ihr Leben und berichtet von ihrer Kindheit, ihren Liebesbeziehungen, vom Kämpfen für die Rechte der Frauen, aber auch von Wohlstand und Armut, Erfolgen, Verlusten und Trauer. Auch ihre Fehler und Schwächen verschweigt sie nicht. Ein großer Teil des Buches widmet sich den politischen Ereignissen in ihrem namenlosen Land, den Kriegen sowie dem Aufstieg und Fall von Diktatoren.

    Isabel Allende hat einen großartigen und intensiven Roman geschrieben, der mich tief bewegt hat. Ihr kluger Sprachstil fesselte mich bis zur letzten Seite. Sie hat das lange Leben von Violeta, ihre Beziehungen zu den zahlreichen Familienmitgliedern, Partnern und Freunden ganz wunderbar beschrieben. Die Charaktere sind meisterhaft und authentisch dargestellt. Ich habe die willensstarke Violeta, die mich tief in ihre Gefühlswelt blicken ließ, sofort in mein Herz geschlossen und mit ihr die Höhen und Tiefen ihres Lebens durchlebt. Aber auch viele Nebenfiguren faszinierten mich, wie ihr Bruder José Antonio und ganz besonders ihr irisches Kindermädchen Josephine Taylor.  

    Sehr gern und mit viel Lesefreude habe ich Violeta durch ihre 100 intensiven Lebensjahre begleitet. Ich habe sie als verzogenes Kind erlebt, als eigenwillige Partnerin, liebende Mutter, erfolgreiche Geschäftsfrau und leidenschaftliche Kämpferin für die Rechte der Frauen. Die Geschichte ist packend und authentisch erzählt, ich habe mich keine Minute gelangweilt.

    Unbedingte Leseempfehlung von mir für diesen hervorragenden Roman und 5 Sterne!
    Fischers Frau Karin Kalisa
    Fischers Frau (Buch)
    14.08.2022

    Geschichte über zwei Frauen und einen Fischerteppich

    Der Droemer Knaur Verlag hat "Fischers Frau" veröffentlicht, den neuen Roman von Karin Kalisa.
     
    Die Kuratorin Mia Sund ist Faserarchäologin in Greifswald und analysiert alte Gewebespuren. Als ihr Kollege Holger Berends ihr einen Wandteppich mit den Worten "Nicht, dass es eine Fälschung ist" auf den Tisch legt, ist sie zunächst wenig begeistert. Bei näherer Betrachtung des Teppichs ist sie jedoch fasziniert von den unterschiedlichen Grüntönen, die sie in diesen Changierungen auf einem Teppich nie zuvor gesehen hat. Nach intensiver Prüfung und Recherche erkennt sie, dass es sich um einen Fischerteppich aus Pommern handeln muss. Ende der Zwanziger Jahre des vorigen Jahrtausends wurde wegen Überfischung der südlichen Ostsee ein dreijähriges Fangverbot verhängt. Um ihren Lebensunterhalt zu sichern, begannen die Fischer, Teppiche mit maritimen Motiven zu knüpfen, die sich sehr gut verkauften.
     
    Mia glaubt, in der Bordüre des Teppichs den Frauennamen "Nina" zu erkennen. Obwohl sie durch ihre Vergangenheit sehr belastet ist und ein zurückgezogenes Leben führt, verlässt sie ihre gewohnte Umgebung und begibt sich auf Spurensuche. Diese führt sie nach Zagreb, wo sie hofft, das Rätsel um Nina zu entschlüsseln. Sie ahnt nicht, dass diese Reise ihr Leben verändern wird.
     
    Die Geschichte ist in sehr kunstvoller Sprache geschrieben, die ich recht gewöhnungsbedürftig fand. Am besten hat mit der Teil gefallen, der in Zagreb spielt. In diese Handlung konnte ich sehr gut eintauchen und Mias Begeisterung nachempfinden. Hochinteressant und faszinierend fand ich die Historie der pommerschen Fischerteppiche und die Schilderung diverser Knüpf- und Färbetechniken. Der Roman spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen und enthüllt nach und nach Ninas, aber auch Mias Geschichte.

    Das Buch begann recht zäh, und es brauchte etliche Seiten, bis ich mich an den eher ungewöhnlichen Schreibstil mit den langen Sätzen gewöhnt hatte. Der zweite Teil - die Reise nach Zagreb - las sich angenehm flüssig. Im dritten und letzten Teil finden sich dann wieder vermehrt diese verschachtelten Sätze, die für mich nicht immer einen Sinn ergaben.
    Ich fand den Roman leider stellenweise etwas langatmig und wenig fesselnd. Mir fehlten die Emotionen, dadurch sind mir die Figuren fremd geblieben.
    Ryan, J: Köchinnen von Fenley Ryan, J: Köchinnen von Fenley (Buch)
    09.08.2022

    Warmherziger Roman mit Schwächen

    Die englische Autorin Jennifer Ryan war mir bislang kein Begriff, aber der Klappentext ihres neuen Buches "Die Köchinnen von Fenley" machte mich sehr neugierig. Es geht in dem Roman um vier englische Köchinnen, die zwei Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs an einem Kochwettbewerb des Radiosenders BBC teilnehmen, um ihre persönlichen Lebensumstände zu verbessern. Ich hoffte auf gute und interessante Unterhaltung, aber ich wurde leider nicht glücklich mit dem Buch.
     
    Die Geschichte spielt im dritten Jahr des Zweiten Weltkriegs in Fenley, einem kleinen englischen Dorf in der Nähe von London. Vier Frauen stehen im Mittelpunkt:
    Zu Beginn lernen wir Audrey Landon kennen. Die 40jährige zieht ihre 3 Söhne allein groß, da ihr Ehemann Matthew kurz nach Kriegsbeginn gefallen ist. Trotz ihrer Witwenrente ist sie auf ein Zubrot angewiesen, das sie sich mit dem Verkauf ihrer selbstgebackenen Kuchen verdient. 
    Lady Gwendoline Strickland, Audreys 38jährige ehrgeizige Schwester, hat einen wohlhabenden Ehemann. Sie zeigt Hausfrauen in Kochvorführungen, wie sie aus den wenigen rationierten Lebensmitteln schmackhafte und gesunde Gerichte kochen können. Gwendoline ist nicht glücklich in ihrer Ehe, und das Verhältnis zu Audrey ist zerrüttet.
    Die schüchterne und ängstliche Nell Brown ist 19 Jahre alt und arbeitet als Küchenmädchen bei Lady Strickland. Sie unterstützt dort die Köchin, Mrs. Quince. Nell hofft auf ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit.
    Die vierte im Bunde ist die 32jährige Zelda Dupont, die kriegsbedingt als Küchenchefin in der Betriebskantine der Fenley Pie Factory arbeitet. Sie war zuvor Restaurantchefin in London und ist schwanger.
     
    Die Radiosendung "The Kitchen Front" des BBC veranstaltet einen Kochwettbewerb, um den britischen Hausfrauen beim Kochen mit rationierten Lebensmitteln Tipps zu geben. Die Siegerin wird die erste Co-Moderatorin neben Ambrose Hart. Die vier Köchinnen stellen nun jeden Monat ihre Vor-, Haupt- und Nachspeisen vor. Jede Teilnehmerin gibt alles, um zu gewinnen.
     
    Der Roman ist in sehr schlichtem Sprachstil erzählt, er liest sich flüssig. 
    Sehr interessant fand ich die Beschreibung der Vorbereitungen des Wettbewerbs, des Ausprobierens und des Vorstellens der endgültigen Speisen vor Publikum. Hier lief mir manches Mal das Wasser im Mund zusammen, vor allem bei den Desserts. Auch die Schilderung der damaligen Lebensumstände hat mir gefallen. Die Autorin hat sehr gut beschrieben, welche Probleme die Frauen während des Kriegs hatten, mit den rationierten Lebensmitteln klarzukommen.
    An fast jedes Kapitel schließt sich ein Rezept für eine Speise an, die vorgestellt wurde - eine schöne Idee.
     
    Die Handlung des Romans erstreckt sich über einen Zeitraum von nur wenigen Monaten. In diesen wenigen Monaten passiert sehr viel, zu viel, wie ich finde. Es geht nicht nur um den Kochwettbewerb, sondern auch um Liebe und Freundschaft, Familie, Tod und Trauer, um Rivalität und Kriminalität. Die Charaktere, anfangs teilweise noch mit Ecken und Kanten, werden immer flacher. Im Verlaufe des Buches werden die Handlungsstränge zunehmend unglaubwürdiger und vorhersehbarer. Schon sehr früh wird jeder sich denken können, wer den Wettbewerb gewinnen wird. Das Ende habe ich als recht kitschig empfunden.

    Es gab sachliche Fehler, die mich gestört haben. An einer Stelle ist vom Kauf eines Fernsehers die Rede - Anfang der vierziger Jahre gab es in England noch keine Fernseher, sie hielten dort erst in den fünfziger Jahren Einzug. Dass Audrey ein Telefon besitzt, ist für mich nicht glaubwürdig. In der Zivilbevölkerung gab es damals mit Sicherheit kaum Telefone, eher in privilegierten Haushalten, öffentlichen Einrichtungen und Geschäften.

    Schade, dass die wirklich interessante Grundidee nicht authentisch umgesetzt wurde!
    Lügen über meine Mutter Daniela Dröscher
    Lügen über meine Mutter (Buch)
    01.08.2022

    Aufwühlende Familiengeschichte

    In ihrem neuen Roman schildert Daniela Dröscher die Geschichte ihrer Familie in den achtziger Jahren.

    Ela ist zu Beginn des Buches 6 Jahre alt und lebt zusammen mit ihren Eltern und Großeltern in einem Haus im Hunsrück. Ihr Vater ist besessen von dem Gedanken, dass seine Frau zu dick ist. Ständig thematisiert er ihr angebliches Übergewicht und fordert sie zur Gewichtsreduzierung auf. Auf seinen Wunsch hin tritt Elas Mutter eine Kur an und kehrt zu seiner Freude sichtbar schlanker nach Hause zurück. Doch ihr Erfolg ist von kurzer Dauer, und die alte Problematik ist wieder da. Das schöne Gesicht seiner Frau genügt dem Vater nicht, Schönheit ist für ihn untrennbar verbunden mit Schlankheit. Auch in anderen Lebensbereichen ist ihm eine schöne Optik wichtig. Er fährt schöne Autos, baut ein schönes Haus. Er möchte eine schöne, schlanke Frau zum Vorzeigen an seiner Seite, und er schämt sich nicht nur für sie wegen ihres Übergewichts, sondern gibt ihr auch die Schuld an seinen beruflichen Misserfolgen. Es bleibt nicht aus, dass sich die Scham des Vaters auch auf Ela überträgt, die unter den häuslichen Problemen sehr leidet.

    Die Mutter unternimmt immer wieder alles, um dem Schönheitsideal ihres Mannes zu entsprechen und nimmt dafür sogar einen operativen Eingriff auf sich. Auf der einen Seite kämpft sie für ihre Ziele, gibt aber auf der anderen Seite vieles auf, um allen gerecht zu werden. 

    Es hat mich erschüttert, dass das Familienleben derart vom Thema Übergewicht bestimmt wurde. Elas Mutter hatte keinen leichten Stand in der Familie, da nicht nur ihr Ehemann, sondern auch ihre Schwiegermutter ihr das Leben schwer machte. 

    Die Geschichte, die in der Ich-Form aus Elas Perspektive geschrieben ist, liest sich sehr flüssig, der intelligente Erzählstil hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin erzählt fesselnd aus ihrer Erinnerung, hinterfragt aber auch in den kurzen Zwischenkapiteln kritisch die Themen Abnehmen und Diäten. In diesen Zwischenkapiteln hat sie nicht nur ihre Gedanken aus heutiger Sicht festgehalten, sondern auch ihre Mutter im Hier und Heute befragt.

    Das Buch hat mich gefesselt, wütend auf den egoistischen Vater, gleichzeitig aber auch sehr betroffen und nachdenklich gemacht. Ich habe mich oft gefragt, warum Elas Mutter nicht aus ihrer Ehe geflohen ist, zumal die Geschichte nicht in den fünfziger Jahren spielt, als die Frauen weniger Rechte und Möglichkeiten hatten als in den achtziger Jahren. Ich habe mitgelitten und ständig gehofft, dass diese starke und empathische Frau bald einen Weg in ein selbstbestimmtes Leben findet. 

    Ich kann den Roman sehr empfehlen - 5 Sterne von mir!


    Dachs und Rakete. Ein Haus voller Freunde Jörg Isermeyer
    Dachs und Rakete. Ein Haus voller Freunde (Buch)
    30.07.2022

    Gelungene Fortsetzung mit Herrn Dachs und der Schnecke Rakete

    Wie schön, dass es weitergeht mit Herrn Dachs, dem Tüftler, und seiner Freundin, der süßen Schnecke Rakete! Jörg Isermeyer hat eine unterhaltsame Fortsetzung über die beiden liebenswerten Freunde geschrieben. 
     
    Im ersten Band wurden Herr Dachs und Rakete aus ihrem Bau auf dem Land vertrieben, damit ein Freizeitpark mit Naturerlebnisqualität errichtet werden konnte. Die beiden mussten sich ein neues Zuhause in der Stadt suchen und haben sich nach anfänglichen Schwierigkeiten und Herausforderungen gut eingelebt.
     
    Der zweite Band der Reihe schildert ihre Erlebnisse mit der Hausgemeinschaft. Herr Dachs steht den Bewohnern mit Rat und Tat zur Seite und ist daher oft mit seinem Werkzeugkoffer im Haus unterwegs. Im ersten Kapitel werden sie von Oma Käthe zu einem Besuch auf dem Rummelplatz eingeladen. Es wird ein schwindelerregender Ausflug für die beiden Freunde. Am nächsten Tag repariert Herr Dachs in der Wohnung der Eichhörnchen eine durchlöcherte Wand. Dabei kommt ihm eine Idee: man könnte doch eine Murmelbahn quer durchs ganze Haus bauen. Gesagt, getan, das ist aber nicht das einzige Abenteuer der beiden. Beim Hüten der 8 Meerschweinchenkinder erleben alle einen gruseligen Abend, sie erhalten zum ersten Mal Post und erleben einen aufregenden Theaterabend.

    Das sehr hochwertig gestaltete Buch ist auf 123 Seiten in 14 auch unabhängig voneinander zu lesende Kapitel unterteilt. Es richtet sich an Kinder ab etwa 5 Jahren. Die warmherzige und mit viel Humor geschriebene Geschichte eignet sich ganz wunderbar zum Vorlesen, aber auch Erstleser werden an dem schönen Buch ihre Freude haben. Der Schreibstil ist kindgerecht, die Schrift groß und sehr gut lesbar. Die zauberhaften und detaillierten Illustrationen von Kai Schüttler ergänzen die Kapitel. Herr Dachs und seine kleine Freundin Rakete sind einfach zum Verlieben und werden die kleinen Leser wieder total begeistern. Ich hoffe auf weitere Leseabenteuer von Herrn Dachs und Rakete!
     
    Auch für den zweiten Band über Herrn Dachs und Rakete  gibt es von mir eine unbedingte Vorlese- und Leseempfehlung sowie 5 Sterne!
    Tiefes, dunkles Blau Seraina Kobler
    Tiefes, dunkles Blau (Buch)
    23.07.2022

    Gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe

    Der Diogenes Verlag hat den ersten Band der neuen Zürich-Krimireihe von Seraina Kobler veröffentlicht.
    Im Mittelpunkt des Geschehens steht die 37jährige Seepolizistin Rosa Zambrano. Da sie sich von ihrem Freund Leo getrennt hat und bisher keine neue Partnerschaft eingegangen ist, lässt sie sich in der Kinderwunschpraxis von Dr. Moritz Jansen Eizellen entnehmen und einfrieren, um sicherzustellen, dass sich ein späterer Kinderwunsch erfüllen wird. Kurze Zeit nach dem Eingriff wird die Leiche des Arztes aus dem Zürichsee geborgen.

    Der Tote führte nicht nur seine Kinderwunschpraxis, er war außerdem Teilhaber eines Biotech-Unternehmens mit dem Schwerpunkt Genforschung, dessen Chefin ein Motiv für die Tat zu haben scheint. Dr. Jansen lebte in Scheidung, seine Noch-Ehefrau gerät unter Verdacht, ebenso die neue Frau an seiner Seite. Darüber hinaus gab es regelmäßíge Kontakte zu Damen eines Escort-Services. Rosa wird beauftragt, gemeinsam mit dem Kriminalpolizisten Martin den Fall aufzuklären.

    Der eigentliche Kriminalfall steht hier nicht im Vordergrund - das muss man mögen. Die Autorin, selbst in Zürich lebend und ihre Stadt liebend, nimmt uns mit auf eine interessante Stadtführung. Die Beschreibungen der Orte nehmen teilweise sehr viel Raum ein, auch das muss man mögen. Mir hat es gefallen, so viel über Zürich zu erfahren. Des weiteren erfährt der Leser viel über das Privatleben der äußerst sympathischen Rosa: ihre Familie und Freunde, ihre Vorliebe für den kleinen Garten und ganz besonders ihre Kochkünste.

    Dass das Buch ganz ohne Gewaltbeschreibungen auskommt, hat mir sehr gut gefallen, da ich leise Krimis liebe. Leider blieb die eigentliche Krimihandlung etwas zu sehr im Hintergrund. Erst im letzten Drittel des Buches nimmt die Geschichte Fahrt auf. Dennoch hat mir der Roman von Seraina Kobler viel Lesefreude bereitet, und ich habe mich sehr gern in die schöne Stadt Zürich entführen lassen.

    Der Auftakt der neuen Krimireihe ist unterhaltsam, den ruhigen und schönen Schreibstil der Autorin fand ich großartig. 
    Grimm und Möhrchen - Frühling, Sommer, Herbst und Zesel Stephanie Schneider
    Grimm und Möhrchen - Frühling, Sommer, Herbst und Zesel (Buch)
    19.07.2022

    Wie schön - es geht weiter mit Grimm und Möhrchen!

    Der Verlag DTV Junior hat Stephanie Schneiders Fortsetzung von "Grimm und Möhrchen" veröffentlicht. In dem wunderbar gestalteten und sehr hochwertigen Kinderbuch dreht sich wieder alles um den liebenswerten Buchhändler Grimm und das süße Möhrchen, den kleinen Zesel. Seit der kleine Zesel in das Haus mit der schiefen Sieben eingezogen ist, ist Grimm nicht mehr einsam, denn der pfiffige Zesel hat neuen Schwung in sein Leben gebracht. Gemeinsam haben die beiden schon viele Abenteuer erlebt. 

    Wir treffen in der gelungenen Fortsetzung auch Feline wieder, die Feuerwehrfrau, in die Grimm heimlich verliebt ist, und auch Rudi, der Tankwart ist und Grimms Freund. Grimm und Möhrchen teilen ihren Alltag und erleben wieder so manches Abenteuer. In diesem Buch geht es um die Jahreszeiten und die damit verbundenen zahlreichen Traditionen. Die beiden verkleiden sich zu Karneval, verbringen einen Tag am Badesee, gehen auf Urlaubsreíse, schreiben dem Weihnachtsmann, und am Ende des ereignisreichen Jahres bekommen sie unerwarteten Besuch von Tante Camembert aus Paris. 

    Das 144 Seiten umfassende Buch ist in 13 auch unabhängig voneinander zu lesende Kapitel gegliedert. Es richtet sich an Kinder ab etwa 5 Jahren. Die warmherzigen und mit viel Humor geschriebenen Geschichten eignen sich ganz wunderbar zum Vorlesen, werden aber auch kleine Erstleser zum Selberlesen animieren. Der Schreibstil ist kindgerecht, die Schrift groß und sehr gut lesbar. Die zauberhaften und detailreichen Illustrationen von Stefanie Scharnberg ergänzen die Geschichten. Sogar die beiden Lesebändchen sind wieder enthalten: eins in schwarz, eins in weiß, genau passend zum Zesel. 

    Auch für den zweiten Band über Grimm und Möhrchen gibt es von mir eine unbedingte Vorlese- und Leseempfehlung sowie 5 Sterne!
    Die Ewigkeit ist ein guter Ort Tamar Noort
    Die Ewigkeit ist ein guter Ort (Buch)
    19.07.2022

    Beeindruckender Roman über eine Lebenskrise

    Der Kindler Verlag hat  mit "Die Ewigkeit ist ein guter Ort" den Debütroman der Niederländerin Tamar Noort veröffentlicht. 
     
    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Theologin Elke aus Köln. Seit dem Abschluss ihres Studiums arbeitet sie ehrenamtlich als Seelsorgerin in einem Seniorenheim. Als Norddeutsche kann sie dem Kölner Karneval nichts abgewinnen und hat sich daher über die Tollen Tage freiwillig für den Seelsorge-Dienst gemeldet. Am Karnevalsdienstag wird sie zu Alma gerufen, die im Sterben liegt. Als sie am Bett der alten Dame das Vaterunser beten will, versagt ihr Gedächtnis - sie bringt das Gebet nicht über die Lippen. Ihr Gedächtnis lässt sie im Stich, sie hat nicht nur das Vaterunser vergessen, sie hat auch keine Erinnerung an alle anderen Gebete und Kirchenlieder.
     
    Elke ist verzweifelt, sie glaubt, an einer Gottdemenz zu leiden und sucht vergeblich ärztlichen Rat. Auch ein gemeinsamer Urlaub mit ihrem Freund Jan auf Pellworm bringt keine Änderung der Situation. Seit zwei Jahren ist sie mit Jan zusammen, der Software-Entwickler mit eigener Firma, leidenschaftlicher Hobbykoch - und Atheist ist.

    Elke befindet sich in einer Lebenskrise, die durch den Wunsch der Eltern, die Pastorenstelle ihres Vaters zu übernehmen, verstärkt wird. Sie reist in ihre alte Heimat und wird dort mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Endlich setzt sie sich mit dem tragischen Ereignis, das bereits 15 Jahre zurückliegt und Elke und ihre Eltern in tiefe Trauer stürzte, auseinander ... 
     
    Die Geschichte wird in der Ich-Form aus Elkes Perspektive in ruhiger und schöner Sprache erzählt. Das Buch der Autorin, die bereits 2019 für einen Auszug dieses Romans mit dem Hamburger Literaturpreis ausgezeichnet wurde, hat mich sehr beeindruckt und nachdenklich gemacht. Es ist eine Geschichte über Sinnsuche, Verluste, Verdrängung und Sprachlosigkeit, aber auch über die Liebe und das Leben. Gern empfehle ich dieses Buch mit Tiefgang - 4 Sterne!
    Susanna Alex Capus
    Susanna (Buch)
    18.07.2022

    Spannender Roman über eine engagierte Frau

    Der Hanser-Verlag hat das neue Buch "Susanna" von Alex Capus veröffentlicht. Ich kenne bisher noch keine Werke des Autors und war daher sehr neugierig auf den Roman.

    "Susanna" beginnt mit der spektakulären Ankunft des "Wilden Mannes" am 13. Januar 1849 im Hafen von Basel. Einmal im Jahr kommt dieser auf seinem Floß an, und alle Bewohner der Stadt strömen herbei, um dem traditionellen Ereignis beizuwohnen. Auch die fünfjährige Susanna Faesch gehört mit ihrer Familie zu den Schaulustigen. Seit 6 Jahren verkörpert der Kutscherknecht Anton Morgenthaler den Wilden Mann. Als er ans Ufer springt, bemerkt er, dass ein kleines Mädchen am Boden liegt. Er will das anscheinend gestürzte Kind hochheben. Susanna erschrickt, in ihrer Angst wehrt sie sich und sticht dabei dem Mann mit ihrem Zeigefinger ein Auge aus. Am Nachmittag unterzieht der Vater, Lukas Faesch, das Kind einem väterlichen Strafprozess, in dem er abwechselnd die Rolle des Anklägers und die des Verteidigers übernimmt. Die ganze Familie muss den Monologen des Vaters beiwohnen, ebenso der seit einigen Wochen bei der Familie weilende Freund des Vaters, der Arzt Karl Valentiny. Die Männer kennen sich seit der Zeit, als sie gemeinsam im algerisch-marokkanischen Grenzgebiet dienten.

    Als Karl fünf Jahre zuvor aus der Fremdenlegion nach Dortmund heimkehrt, überredet ihn sein Vater, seinen Freund, einen Hausarzt ohne eigene Praxis, nach dessen Schlaganfall zu vertreten. Karl übernimmt die Tätigkeit für einige Jahre und gerät in Schwierigkeiten, nachdem er Schusswaffen seiner Patienten reinigte und reparierte. Er ahnt nicht, zu welchem Zweck die Waffen eingesetzt werden und flüchtet nach Basel zu seinem Freund Lukas. Als seine Besuchserlaubnis abläuft, wandert er nach Amerika aus. Ein Jahr später folgt ihm Maria, Susannas Mutter, gemeinsam mit ihrer Tochter. Die Söhne bleiben beim Vater. Maria hatte sich während Karls Aufenthalt in Basel in ihn verliebt, sich ihm allerdings nie offenbart. Ihr Ehemann lässt sie gehen, nimmt ihr aber das Versprechen ab, niemals zurückzukommen.

    Der zweite Teil des Buches schildert das Leben von Karl, Maria und Susanna in Brooklyn. Karl praktiziert als Arzt, Maria unterstützt ihn, und Susanna betätigt sich ab dem 14. Lebensjahr als erfolgreiche Porträtmalerin, was ihr früh zu einem eigenen Einkommen verhilft. Jahre später heiratet sie den jungen Arzt Claude. Nach Erhalt einer größeren Erbschaft macht sich Susanna mit ihrem 13jährigen Sohn Christie auf den beschwerlichen Weg in das Dakota-Territorium, um den dort lebenden Häuptling Sitting Bull vor den drohenden Gefahren durch amerikanische Soldaten zu warnen.

    Das Buch basiert auf der Lebensgeschichte von Caroline Weldon geb. Susanna Caroline Faesch, einer schweizerisch-amerikanischen Bürgerrechtlerin und Künstlerin des späten 19. Jahrhunderts und Aktivistin in der National Indian Defense Association. Dem Autor ist es hervorragend gelungen, Fakten und Fiktion zu einer spannenden Geschichte zu verbinden.

    Alex Capus beherrscht die Kunst des Erzählens, das Buch ist in wunderschönem, lebendigem Sprachstil geschrieben und hat mich bis zum Ende gefesselt. Der Autor hat die einzelnen Charaktere sehr authentisch gezeichnet. Die Protagonisten waren mir äußerst sympathisch, und es hat mir sehr viel Freude gemacht, in diese Zeit des 19. Jahrhunderts einzutauchen. Egal, ob es um die Begegnungen mit dem Kutscherknecht, die Schilderung der Jahre in der Fremdenlegion oder die Zeit in Amerika ging - ich habe mich keine Sekunde gelangweilt und mich sehr gut unterhalten gefühlt!

    Von mir unbedingte Leseempfehlung und wohlverdiente 5 Sterne!
    Kordic, M: Jahre mit Martha Kordic, M: Jahre mit Martha (Buch)
    12.07.2022

    Beeindruckender und berührender Roman mit Tiefgang

    Der Fischer Verlag hat nach "Wie ich mir das Glück vorstelle", dem ersten, mehrfach ausgezeichneten Roman von Martin Kordic, nun dessen zweites Buch "Jahre mit Martha" veröffentlicht.

    Der Roman erzählt die Geschichte des zu Beginn des Buches 15jährigen Schülers Zeljko, der mit seiner Familie, die aus Herzegowina stammt, in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen lebt. Der Vater ist Bauarbeiter und während der Woche auf Montage, die Mutter hat mehrere Putzstellen. Zeljko hat einen älteren Bruder, Krudo, und eine kleine Schwester namens Ljuba. Auf dem 40. Geburtstag seiner Mutter lernt Zeljko Martha Gruber kennen. Martha ist Professorin für Literatur und lebt in Heidelberg. Regelmäßig fährt Zeljkos Mutter nach Heidelberg, um Marthas Haus zu putzen. Während eines mehrwöchigen Ferienjobs bei Martha lernt Zeljko diese näher kennen. Er ist fasziniert von ihrer Bildung und ihrem Leben und verliebt sich in sie. Martha gewährt ihm Zugang zu ihrer umfangreichen Bibliothek, und Zeljko kann seinen literarischen Hunger stillen. Während der letzten Woche seiner Tätigkeit bei Martha kommen sie sich nach einem Opernbesuch näher, an einem Badesee kommt es zum ersten Kuss. Danach trennen sich ihre Wege.

    Zeljko ist ein hervorragender Schüler, der dank des Einsatzes einer Lehrerin von der Realschule auf das Gymnasium wechselt. Nach dem Abitur erhält er ein Stipendium der Universität München. Martha, die er seit Jahren nicht gesehen hat, verhilft ihm durch eine Bürgschaft zu einer Unterkunft. An der Universität lernt er den angesehenen Literaturprofessor Alex Donelli kennen, der ihm eine Stelle als persönlicher Assistent verschafft. Es kommt zum Zerwürfnis, nachdem Donelli Zeljko die Zustimmung zur Prüfung seiner Abschlussarbeit verweigert. 

    Martha und Zeljkos Liebe entwickelt sich sehr langsam, zwischen ihren Begegnungen liegen manchmal Jahre. Es ist Martha, die ihn zur Feier seines Studienabschlusses begleitet und die ihm beim Tod eines Familienmitglieds zur Seite steht.
    Der Eintritt ins Berufsleben gestaltet sich schwierig, und nach Jahren der Suche findet Zeljko endlich berufliche Erfüllung ....

    Das Buch ist in der Ich-Form aus der Perspektive Zeljkos geschrieben. Der intelligente Erzählstil ist ganz wunderbar, das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der Autor beschreibt sehr liebevoll die Verbindung zwischen Zeljko und Martha, aber schildert auch auf sehr eindrucksvolle Weise die Schwierigkeiten, die sich für Zeljko aus seiner Herkunft ergeben und das damit verbundene Gefühl, nicht wirklich dazuzugehören in diesem Land, in dem er aufgewachsen ist. 

    Der Roman, der mich zutiefst berührt hat, ist bereits jetzt für mich ein Lesehighlight dieses Jahres, und ich freue mich schon auf den nächsten Roman von Martin Kordic. Unbedingte Leseempfehlung von mir für diesen wunderbaren und beeindruckenden Roman mit Tiefgang und wohlverdiente 5 Sterne!
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