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    Heimacker Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 25. Mai 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 630
    307 Rezensionen
    Violinkonzerte Nr.2-4 Violinkonzerte Nr.2-4 (CD)
    09.06.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Das "Sandwich-Kind"

    In seinen Ausführungen im Booklet versucht Albrecht Breuninger eine Erklärung zu finden, warum Karol Lipinski weder bei den heutigen Virtuosen noch im Konzertbetrieb die gebührende Aufmerksamkeit findet: Er sei ein "Sandwich-Kind" gewesen. Ein Star in der Zwischenzeit nach Paganini und vor Wieniawski. Durch diese beiden aber heute nur begrenzt wahrgenommen. Da mag etwas dran sein. Vielleicht sind seine Stücke einfach nur denen Paganinis zu ähnlich. Die Solisten greifen lieber auf das berühmte Original zurück. Die Konzerte dieser Platte sind schöne Beispiel hochromantischer Geigenliteratur eines Virtuosen mit einem Hang zur Janitscharen-Musik. Zumindest im ersten Satz des D-Dur-Konzertes. Albrecht Breuninger und die Polnische Radio-Sinfonie unter Wojciech Rajski machen die Musik für den Hörer leicht zugänglich. Das Orchester ist Begleitinstrument. Die marzialische Wucht hält sich in Grenzen.
    Der deutsch/englisch/französische Booklet-Text mit den Stationen und Anekdoten aus Lipinskis Leben ist amüsant.
    Wer Lipinski erfahren will, sollte sich die Platte und den Nachfolger mit dem ersten Violinkonzert kaufen. Auf den Bühnen ist diese Musik nicht vertreten. Die Erfahrung lohnt sich.
    Lise da la Salle spielt Klavierkonzerte Lise da la Salle spielt Klavierkonzerte (CD)
    08.06.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Erste Konzerte

    Lawrence Foster hat ein Händchen für Talente. Und er weiß, dass junge, attraktive Solisten ein Konzert nicht nur musikalisch aufwerten. Vor zwanzig Jahren waren es Lise de la Salle und Arabella Steinbacher, heute ist es z.B. Alexandra Conunova, die in seinen Konzerten brilliert. Meist hält die Zusammenarbeit an, und es kommen wunderbare CD-Produktionen heraus. In seiner Zeit beim Gulbenkian sind einige tolle Aufnahmen entstanden. So auch die vorliegende Scheibe. Lise de la Salle ist ein begnadeter Frühstarter. Sie widmet sich hier den Erstlingen berühmter Komponisten, die selbst, außer vielleicht Liszt, noch jung waren, als sie die Stücke schrieben. Jugend ist in der Musik ein sehr hohes Pfand. De la Salles Spiel klingt filigran und unbeschwert. Das macht die Platte interessant. Mit Gábor Boldoczki hat man für die Trompetensoli bei Schostakowitsch einen Spitzenmann dazu geholt, der schon 2006 als Solist etabliert war. Foster leitet das Orchester immer im Sinne der Solisten.
    Die Stücke hört man gelegentlich im Konzertsaal. Liszt etwas öfter, die anderen beiden Konzerte seltener. Insofern ist deren Repertoirewert nicht ganz so hoch. Das Booklet mit französisch/englisch/deutschem Text ist von einem Fotografen und einem Dramaturgen geschrieben. Angenehm und kein Fachchinesisch. Leider wenig Fotos.
    Die Platte ist die Entdeckung einer jungen Künstlerin am Beginn ihrer Karriere, und eine Einladung, ihre Konzerte zu besuchen.
    Dream Of Gerontius Dream Of Gerontius (CD)
    08.06.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    In Memoriam

    Diese wunderbare Produktion ist dem ehemaligen Ehrendirigenten der Staatskapelle, Sir Colin Davis, gewidmet. Im umfangreichen Booklet wird ausführlich darauf eingegangen. Davis starb drei Jahre nach der Aufzeichnung des Konzertes, noch vor der Veröffentlichung der Aufnahmen. Insofern haftet dem Titel "Traum eines sterbenden Mannes" eine gewisse Doppeldeutigkeit an, obwohl dies 2010 sicher nicht vorhersehbar war.
    Was wir hier zu hören bekommen, ist wohl schwer zu überbieten. Davis' Werksverständnis, exzellente Musiker und ein ausgewogener Chor. Die Solisten singen in ihrer Muttersprache und kennen das Werk von Kind an. Es ist traumhaft schöne Musik. Wahrscheinlich ist es das schwer verdauliche Thema des Todes aus katholischer Sicht, dass den Gerontius bei uns selten auf die Bühne kommen lässt. Wer nicht altenglisch kann oder die Übersetzung mitliest, versteht den Text ohnehin nicht.
    Musik für einen besinnlichen Abend.
    Belcea Quartet - Berg, Webern, Schönberg Belcea Quartet - Berg, Webern, Schönberg (CD)
    03.06.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Zweite Wiener Schule

    Corina Belcea hat sich mit ihren Mannen den Protagonisten der Zweiten Wiener Schule zugewandt. Die Musik um 1900 und danach liegt dem Quartett besonders gut. Bei Berg, Webern und Schönberg denkt man unwillkürlich an Zwölf-Ton-Musik. Davon ist nur Bergs Lyrische Suite auf dieser Platte geprägt. Die anderen Stücke sind davon nicht beeinflusst. Weberns Langsamer Satz ist hochromantisch, die Fünf Sätze op. 5 stehen am Beginn seines Unterrichts bei Schönberg und dessen Verklärte Nacht ist eine wunderbare kammermusikalische Dichtung. Diese ist auch auf den Bühnen in den unterschiedlichsten Besetzungen zu erleben. Die anderen drei Stücke spielen im Konzertalltag keine Rolle.
    Die Musiker interpretieren die Werke sehr emotional, ohne große Showeffekte. So geben sie sich auch auf der Bühne. Sehr angenehm nach meinem Dafürhalten. Die Streichermusik dieser Zeit verlangt ein großes Repertoire an Spieltechnik. Und das beherrschen die Künstler hervorragend.
    Das französisch, englisch, deutsche Booklet ist knapp gehalten und allgemein verständlich. Kein Kunstwerk.
    Die vorliegende Platte gefällt mir immer besser, je öfter ich sie höre. Eine Entdeckung für alle, die glauben, von Schönberg und Co. fallen einem die Ohren ab.
    Wagner at Wahnfried Wagner at Wahnfried (CD)
    13.05.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Richard und die Frauen

    Richard Wagner soll kein angenehmer Zeitgenosse gewesen sein. Genialer Musiker, sonst etwas ambivalent - vorsichtig ausgedrückt. Er hatte wohl ein Herz für verheiratete Frauen. Während er sich von Otto Wesendonck aushalten ließ, machte er dessen Gattin zu seiner Muse. Das hieß früher so. Die Dame schrieb Gedichte und Richard die Musik dazu. Heraus kamen fünf wunderschöne Lieder, die auf dieser Platte von Camilla Nylund, einer profunden Wagnerinterpretin m.E. perfekt gesungen werden. Nachdem Wagners Minna hinter das Techtelmechtel mit Frau Wesendonck gekommen war, trennte sie sich vom Genie. Nun brauchte er eine neue Gemahlin. Kollege von Bülow hatte gerade geheiratet. Seine Cosima hatte Richard früher schon gefallen. Also spannte er sie ihrem Gatten aus und sie zogen zusammen. Er schrieb ihr als Geburtstagsgeschenk das hier in Originalbesetzung zu hörende Siegfried-Idyll. Mehr romantischer Liebesbeweis geht nicht. Auch dieses Stück wird bezaubernd wiedergegeben. Matthias Wollong an der ersten Geige spielt einen unvergleichlich lyrischen Ton. In Sachen Wagner sind die hier versammelten Musiker unter der Leitung Christian Thielemanns geballte Kompetenz.
    Die Platte ist eine Corona-Produktion. Mangels Auftrittsmöglichkeiten haben die Künstler ihre Zeit für solche tollen Aufnahmen genutzt. Es hätte vielleicht noch mehr drauf gepasst als die knapp 40 Minuten. Doch konzeptionell ist die Sache rund. Das Booklet in englischer und deutscher Sprache ist etwas dünn vom Gehalt. Aber hübsch bebildert, mit den Wesendonck-Texten zu mitsingen. Eine schöne und empfehlenswerte Produktion. Auch für alle, denen Wagner sonst zu bombastisch ist.
    Sämtliche Werke für Violine & Klavier Vol.2 Sämtliche Werke für Violine & Klavier Vol.2 (CD)
    28.04.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    55 Jahre Kammermusik

    Die zweite Platte von Axel Strauss und Ilja Poletajew zu Enescus Musik für Geige und Klavier umfasst Stücke aus der romantischen Jugendzeit des Komponisten mit gefälligen Melodien und leichten Arrangements sowie zwei Spätwerke, die zweifelsfrei in die neue Klassik einzuordnen sind. Für mich sind diese Stücke reizvoller, als die leichter zu hörenden Anfangswerke. Insbesondere die Kindheitseindrücke op. 28, sehr emotionale und abwechslungsreiche Miniaturen, haben einen eigenen Charme und verlangen von den Interpreten eine gewisse Virtuosität.
    Es sind keine Repertoirewerke in unseren Breiten. Umso schöner sind die guten Aufnahmen für die häusliche Plattensammlung. Das englische Booklet ist knapp gefasst, mit kurzen Anmerkungen zu jedem Stück und zu den Interpreten. Schöner Querschnitt über die Entwicklung eines außerordentlichen Komponisten.
    Violinkonzert Nr.1 Violinkonzert Nr.1 (CD)
    22.04.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Virtuose im Schatten

    Neben dem charismatischen Paganini war es schwer, auf dem Podium zu bestehen. Karol Lipinski hat dessen Nähe gesucht und für sich genutzt. Seine Stücke sind virtuos. Das Orchester hat, wie bei Paganini, drei Vorspielminuten und ist dann Begleitung. Ich kann beim besten Willen kein Wechselspiel hören. Wenn ein Geigenvirtuose ein Konzert für sich schreibt, dann ist das eben so. Was der Sache keinen Abbruch tut. Lipinski hat herrliche Geigenmusik komponiert. Die Platte hat drei Stücke davon. Dass er heute nicht auf den Bühnen zu hören ist, ist ein Schicksal, dass er mit vielen Romantikern teilt.
    Es ist schön, dass ein Solist von der Qualität eines Albrecht Breuninger sich der Stücke annimmt und auf Platte aufzeichnet. Er spielt hochromantisch mit viel Vibrato und Dynamik. Die Polnische Radiosinfonie unter Maestro Rajski ist ein guter Begleiter.
    Der deutsch/englisch/französische Booklet-Text Echhardt van den Hoogens ist ein Essay über Lipinskis Leben und seine Befindlichkeiten, wie der Dichter sie vermutet. Besser als musiktheoretisches Fabulieren. Warum auf dem Cover der Ausschnitt aus einem Kriegsgemälde mit einem holzbeinigen Offizier zu sehen ist, hat weder etwas mit Lipinski noch mit seiner Musik zu tun. Uneingeschränkte Kaufempfehlung.
    Idil Biret - Solo Edition Vol.12 / Mussorgsky, Glasunow, Balakireff Idil Biret - Solo Edition Vol.12 / Mussorgsky, Glasunow, Balakireff (CD)
    19.04.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Bewegtes Leben

    Idil Biret hat mit ihrem Klavierspiel die Konzertsäle und den Plattenmarkt in den 90er Jahren wie kaum ein anderer oder eine andere des Fachs bereichert. Es gibt eine umfangreiche Diskographie eines gewaltigen Repertoires. Sie spielt sehr expressiv. Mehr Wiener Klassik als Romantik von der Stilistik her. Die drei Stücke auf dieser Platte kommen ihr dabei entgegen. Mussorgskis Bilder einer Ausstellung lebt von den Bildern, die er beschreibt. Sehr anschauliche Musik. Glasunows Sonate ist mehr russisch ohne traurige Seele. Er war wohl ein wenig in die Frau seines Lehrers Rimsky-Korsakow verliebt. Und Balakirews Islamey gilt nach wie vor als Olymp für jeden Pianisten. Drei Stücke aus dem Kreis der mächtigen Fünf, wenn man deren Schüler Glasunow mit hinzurechnet. Musik, die sich vom europäischen Kompositionsstil emanzipieren wollte. Nun ja.
    Die Aufnahmen stammen von 2017. Außer Islamey - eine stürmische Live-Aufnahme vom Lille-Festival 1993. Das Booklet ist in englischer Sprache mit Erinnerungen aus Birets Anfangszeit und Konzerten in der damaligen Sowjetunion.
    Mir gefallen die Stücke zum großen Teil sehr gut. Mich hatte insbesondere die Glasunow-Sonate interessiert. Aber auch die anderen beiden Aufnahmen lohnen den Kauf.
    Hornkonzert op.91 Hornkonzert op.91 (CD)
    19.04.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Hundert Jahre Hornklang

    Mit den drei Komponisten Schumann, Saint-Saens und Glière werden uns Werke aus hundert Jahren Musikgeschichte präsentiert. Schumanns Fanfaren-reiches Konzertstück wird gern gespielt. Sein op. 70 mehr in der Kammerversion. Romantik vom Feinsten. Saint-Saens ist bekannt, für leichte und anspruchsvolle französische Klassik. Das trifft auch auf sein Konzertstück für Horn zu. Das Highlight der Platte ist für mich Glières Hornkonzert. Schöne Musik und viel Arbeit für den Hornisten.
    Das Horn steht für die Jagd und den Triumph. Auch für eine gewisse Erhabenheit. In diesem Sinne werden die Stücke von Markus Maskuniitty und Kollegen interpretiert. Das Booklet ist englisch geschrieben, gut verständlich und meist schwarz-weiß bebildert.
    Eine sehr schöne Zusammenstellung von guter Qualität, die man aufgrund des Klangvolumens auch gut auf Autofahrten genießen kann.
    Deutsche Streicherphilharmonie - Sommernachtskonzert aus dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins Deutsche Streicherphilharmonie - Sommernachtskonzert aus dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins (CD)
    19.04.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Der Nachwuchs ist gesichert

    Die Deutsche Streicherphilharmonie ist ein Orchester, für das die besten Streichinstrumenten-Musikschüler Deutschlands eingeladen werden. Sie treffen sich regelmäßig und gehen mit einem Programm auf Tour. Für Wolfgang Hentrich, erster Konzertmeister der Dresdner Philharmonie und seit 2013 Orchesterleiter, ist es Herausforderung und auch ein wenig Stolz, mit den Teenies ein anspruchsvolles Programm zu präsentieren. So sagte er zumindest einmal anläßlich eines Konzertes. Ich konnte die Truppe schon zwei Mal bei den Dresdner Musikfestspielen erleben. Jeweils mit jungen Solisten und auch mit einer Uraufführung. Schöne Abende.
    Die vorliegende Doppel-CD ist ein Konzertmitschnitt. Also nicht im Studio produziert. Für die jungen Leute war es mit Sicherheit ein großes Erlebnis, im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins zu spielen. Das motiviert, bei der Stange zu bleiben. Die Stücke sind Standardwerke für diese Besetzung. Griegs abwechslungsreiche Holberg-Suite, Barbers berühmtes Adagio ebenso, wie Kilars Orawa für 15 Streicher. SoRyang am Klavier ist eine aufstrebende Pianistin, die sich mit Chopin nicht den einfachsten Komponisten gewählt hat. Die Zugaben sind eine Verbeugung vor Wien und eine kleine Präsentation für den Konzertmeister des Orchesters. Außerdem spielt Hentrich meistens Vivaldis Gewitter als Rausschmeißer (oder läßt spielen).
    Die Aufnahmen sind aufgrund der großen Besetzung und der vermutlich umfangreichen Probenarbeit klanglich satt und gut produziert. Das Booklet mit deutschem und englischem Text ist gut bebildert und verständlich. Die Stücke sind bis auf Baumgartners Gondellied-Variation alle Repertoire auf den Bühnen des Landes.
    Eine gelungener Konzertabend mit den Profis der Zukunft.
    Symphonien C-Dur & E-Dur Symphonien C-Dur & E-Dur (SACD)
    21.03.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Für Wagner-Interessenten

    An Richard Wagner scheiden sich die Geister. Großer Opernkomponist mit zweifelhaftem Ruf. Während man in Berlin die Glinka-Straße umbenennen will, weil dieser Rubinsteins Musik als jüdisch bezeichnet hat, feiert der bekennende Antisemit Wagner in den Opernhäusern dieser Welt fröhlich Urstand. Nun, er hatte auch eine Jugend mit weniger militanter Ideologie. Die C-Dur-Sinfonie ist eine Beethoven-Huldigung oder -Parodie, je nach dem, wie man es sieht. Das Fragment in E-Dur hat er selbst nicht ernst gemeint. Ein Journalist hat bei Christian Thielemann einmal den Wunsch geäußert, dass dieser Wagners Sinfonik spielen möge. Der hat es mit "zu uninteressant" abgetan. Zu Recht. Die beiden Märsche sind dem Broterwerb geschuldet. Wagner verachtete die Monarchie. Aber, wenn es ums Geld ging, schrieb er auch mal einen Huldigungs- und einen Krönungsmarsch. Mehr lustlos, denn der geniale Orchestrierer Joachim Raff musste bei der Huldigung helfen. Die Rienzi-Ouvertüre ist dem Publikum bekannt und in den Konzertprogrammen präsent.
    Neeme Järvi hat gewohnt stilsicher und in guter Qualität die Stücke eingespielt. Mit dem Royal Scottish versteht er sich seit vielen Jahren hervorragend. Er bleibt seinem Credo treu, auch wenig bekannte Werke, warum auch immer, der Nachwelt zu erhalten. Das englisch/deutsch/französisch sprachige Booklet ist informativ und leicht verständlich.
    Wagner hat sehr interessante und schöne Werke geschaffen. Aber nicht nur. Für alle Freunde seiner Musik ist die Platte eine gute Ergänzung der Plattensammlung.
    Concerto funebre für Violine & Streicher Concerto funebre für Violine & Streicher (CD)
    14.03.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Amadeus-Festival

    Die Komponistenauswahl für diese CD wurde wohl an den zweiten Vornamen festgemacht. Und an der irrigen Annahme, ein breiteres Publikum für moderne Klassik zu erreichen, wenn man Werke eines bekannten und beliebten Komponisten beifügt. Als Besänftigung, sozusagen. Hat wohl nicht ganz geklappt.
    Mozarts D-Dur-Konzert ist immer ein Renner. Seine Achte ist ein Jugendwerk. Leichte Kost, für die meisten Maestros zu uninteressant, um auf den Spielplan zu kommen. Hartmanns Kompositionen sind ein anderes Kaliber. Schwere Kost für Mozart-Fans. Nichts zum Nebenbei-Hören. Seiner Stücke wegen habe ich mir die Platte gekauft. Bisher wurde er kaum gespielt. Im Moment ändert sich das, und zumindest das Concerto funèbre steht in der kommenden Saison auf den Plänen mehrerer Orchester der näheren Umgebung.
    Kim und Inkinen geben die Stücke stilgetreu und in guter Qualität. Beide sind hier am Beginn ihrer Karrieren. Die Geigerin ist heute Konzertmeisterin des Berliner Konzerthaus-Orchesters und dadurch weniger solistisch unterwegs. Inkinen ist der neue Star am Bayreuther Wagner-Himmel und wird sicher noch von sich reden machen. Insofern haben die Aufnahmen auch einen gewissen biografischen Wert für beide Künstler. An der Qualität der Bayerischen Kammerphilharmonie bestehen keine Zweifel.
    Die CD ist in erster Linie Leuten zu empfehlen, die sich für neue Klassik, also Hartmann, interessieren.
    Leonard Slatkin dirigiert Elgar Leonard Slatkin dirigiert Elgar (CD)
    13.03.2022
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Elgar exzellent

    Nachdem auf den britischen Inseln mehr als hundert Jahre kompositorische Flaute in Sachen klassischer Musik herrschte, wurde Edward Elgar als neuer Heilsbringer gefeiert. Mit ihm kehrte Britannien in den Kreis der musikalischen Hochkultur zurück und ist es seither auch geblieben. Und das zu recht. Elgars Kompositionsstil ist anders als in der deutschen Romantik, der französischen Klassik etc.. Die Werke sind sehr dynamisch, melodiös, manchmal gewaltig, um dann wieder in sentimentale und leise Passagen zusammenzufallen. Insgesamt sehr stimmungsvolle Musik.
    Auf den vier CDs ist das orchestrale Hauptwerk Elgars enthalten. Maestro Slatkin ist fundierter Experte der Literatur. In der Interpretation ist er nah an den historischen Aufnahmen, die Elgar selbst gemacht hat. Mit Ausnahme der Konzerte. Zukerman und Starker haben ihr eigenes Werksverständnis. Kann man so machen. Die Orchester gehören zu den Spitzenensembles der Welt. Herz, was willst Du mehr!
    Das Booklet wurde dem Kommerz geopfert. Wahrscheinlich sind die Schreiberlinge heutzutage unbezahlbar. Nun, es gibt genügend Konzertführer.
    Die beiden Konzerte sowie die Enigma-Variationen erlebt man gelegentlich auf der Bühne. Auch die übrigen Werke sind sehr hörens- und empfehlenswert.
    Karl Böhm dirigiert die Staatskapelle Dresden Karl Böhm dirigiert die Staatskapelle Dresden (CD)
    13.03.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ewiges Wunschkonzert

    Karl Böhms Antritt bei der Dresdner Staatskapelle erfolgte in der Zeit des Beginns und der rasanten Entwicklung der Aufnahmetechnik. Der Tatsache geschuldet, dass man nur maximal fünf Minuten Musik auf eine Plattenseite bekam, wurden vorwiegend kurze Stücke aus dem Repertoire eingespielt. Um kommerziell erfolgreich zu sein, nahm man Stücke, die bekannt waren und mit denen man auch heute noch die Damen in Verzückung geraten lässt.
    Der Maestro hat das Dirigieren gelernt, als noch eine hohe Stringenz vom Orchester gefordert wurde. Die Staatskapelle spielt entsprechen präzise, mit vollem Klang und manchmal etwas sehr flott. Auf jeden Fall ist es hohe Kunst.
    Das Booklet ist, wie meistens in der Editionsreihe, sehr informativ, mit vielen Bildern von Künstlern und Dokumenten aus der Zeit.
    Die hervorragend reproduzierten Aufnahmen aus Dr. Völmeckes Archiv sind zusammen mit den umfangreichen Recherchen ein Genuss für den an leichter Klassik interessierten Hörer und Leser, und natürlich ein Tondokument der dreißiger Jahre.
    Cellokonzerte Nr.1 & 2 Cellokonzerte Nr.1 & 2 (CD)
    13.03.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Russisch-französische Symbiose

    Der Zugang zu Schostakowitschs Musik ist nicht einfach. Nichts für romantische Ohren. Aber auch nichts für die Fans der modernen Atonalität. Er hat sehr emotional komponiert. Und manchmal geht er einem auf die Nerven. Die beiden Cellokonzerte sind dafür Ausdruck. Von banal bis genial könnte man sagen. Erstaunlicherweise behaupten sich beide Konzerte im Konzertleben. Wobei sich mancher Solist dabei übernimmt. Nun Gautier Capucon tut dies nicht. Er gehört zum Besten, was gegenwärtig an Cellisten durch die Konzerthäuser zieht. Durch das hohe Auftrittspensum ist er oft auf der Bühne zu erleben. Die beiden Schostakowitsch-Konzerte spielt er absolut souverän mit einer eigenen, sehr transparenten Auslegung. Es geht keine Note verloren und die Intonation ist perfekt. Konzerte mit Valery Gergiev sind etwas speziell. Wenn er zitternd den Zahnstocher schwingt, wird es optisch wie akustisch interessant. Im russischen Repertoire des 20. Jahrhunderts ist er unschlagbar. Und mit seinem Mariinsky hat er eines der weltbesten Orchester.
    Im englisch/französisch/deutschen Booklet wird leicht verständlich ausschließlich auf die Werke und Schostakowitschs angebliche Befindlichkeiten eingegangen.
    Konzerte und Aufnahmen von Capucon und Gergiev sind einzeln immer ein Erlebnis, beide zusammen ein künstlerischer Genuss.
    Duette Nr.1-3 für Violine & Fagott Duette Nr.1-3 für Violine & Fagott (CD)
    12.03.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Wer sucht, der findet

    Zuweilen kommt es vor, dass man nach fast zweihundert Jahren noch unbekannte Werke berühmter Künstler findet. Kaum zu glauben. Auf der vorliegenden Platte befinden sich drei solcher Werke von Nicolò Paganini. Kammermusik aus seiner Jugend. Musik für Fagott und Geige - eine sehr spezielle Kombination. Hinzu kommen eine Hommage Rossinis an den verstorbenen Freund und das wohl einzige Stück mit Klavier des Geigers und Gitarristen Paganini. Allesamt sehr schöne, leicht verdauliche Kompositionen der späten Wiener Klassik. Das lustig über große Tonsprünge agierende Fagott steht im Dialog mit einer virtuosen Geige. Die Herren Accardo und Gonella sind hörbar in ihrem Element. Ersteren kennt man auch hierzulande als veritablen Geigensolisten.
    Im viersprachigen Booklet wird kurz auf die Entdeckungsgeschichte und den vermutlichen Entstehungskontext der Duette eingegangen.
    Eine besondere und empfehlenswerte Platte!
    Werke für Violine & Gitarre Werke für Violine & Gitarre (CD)
    02.03.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Paganini, der Kammermusiker

    Niccolò Paganini hat bekanntermaßen nicht nur die Geige sondern auch die Laute geschlagen. Die Kammermusik für beide Instrumente wird gern eingespielt. Auf der Bühne ist sie der Schwierigkeiten halber weniger zu erleben. Die vorliegende Platte des Chemnitzer Labels auris-subtilis vereint drei Sonaten mit den wunderbaren Miniaturen der Liebesduette, der Moses-Fantasie, dem Bravourstück Moto perpetuo und der bekannten Caprice 24. Letztere finde ich nicht so ganz gelungen. Alles andere verdient ein Bravo. Ob Wolfgang Hentrich das Moto perpetuo live so spielen kann wie auf der Platte, würde mich sehr interessieren. Er ist als Konzertmeister der Dresdner Philharmonie im Dresdner Kulturpalast omnipräsent. Ein wunderbarer Musiker, der mit dem Gitarrenlehrer Markus Gottschall einen hervorragenden Partner für die Aufnahmen gefunden hat. Es war eine der ersten auris-subtilis-Editionen, die ich mir auch nach 16 Jahren immer noch gern anhöre.
    Das Booklet hat einen amüsanten deutschen Text. Musik, die für intime Momente, zum Sonntagsbraten oder als Serenade geeignet ist.
    Symphonien Nr.1-7 Symphonien Nr.1-7 (CD)
    27.02.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Der andere Prokofjew

    Bei Sergej Prokofjew fallen einem zuerst die Ballette, Opern und Konzerte ein. Auch die Kammermusik wird gern aufgeführt. Von den Sinfonien hört man gelegentlich die Erste als gefälliges Stück im Stile der Wiener Klassik und die Fünfte mit ihrem politisch-emotionalen Anspruch. Den Rest erlebt man außerhalb Russlands kaum. Also bleiben nur Konserven.
    Nach dem großen Erfolg der Schostakowitsch-Aufnahmen war abzusehen, dass die gute Zusammenarbeit zwischen Kitajenko und dem Gürzenich im russischen Repertoire fortgesetzt werden würde. Ein Glücksfall für beide und für die Zuhörer. Es ist erstaunlich, wie das Orchester die nicht einfachen Bläserkaskaden im Blech meistert ohne zu übersteuern. Kitajenko lässt die Stücke sehr dynamisch und klar gegliedert spielen. Dadurch wird es nicht langweilig und es fällt leicht zu folgen. Die Sinfonien sind, bis auf die Erste, stilistisch meist frei, mit viel Opern- und Ballettdramatik.
    Das Booklet ist informativ, mit kurzen Geschichten zu jeder Sinfonie und ohne großer Theorielehrstunde - leider nur in englischer Sprache!
    Prokofjews Sinfonik in dieser guten Qualität sollte man sich unbedingt gönnen.
    Enoch Arden - Melodram op.38 Enoch Arden - Melodram op.38 (CD)
    08.02.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Spezielle Kunst

    Zur Zeit der "Gartenlaube" waren die höheren wie niederen Töchter hingerissen von den Balladen-Dichtern und den grausligen Schicksalen ihrer Helden. Und der eine oder andere Notensetzer schrieb eine Melodei dazu. Heutzutage fällt es selbst den erfahrenen Mimen sicher schwer, die Dichtungen mit dem nötigen ernst zu rezitieren. Nun, daran fehlt es Familie Vogt nicht. Die musikalische Untermalung der Geschichten geling sehr gut. Sie ist nicht durchkomponiert und so stilistisch frei. Für die Sprecherrolle ist die Aufgabe ungleich schwerer. Die Lösung, die Isabelle Vogt anbietet, geht in Richtung Klagelied. Das kommt in den tragischen Teilen sehr gut. In den Erzählteilen ist es zu schnell und zu wenig deklamierend. Besonders bei Lord Tennysons Enoch fällt das auf. Es gibt Aufführungen, die nehmen sich zwanzig Minuten mehr Zeit. Das deutsch/englische Booklet ist mit einem Interviewtext versehen. Besser als musiktheoretisches Geschwafel. Insgesamt ist das Produkt eine Bereicherung der Plattensammlung. Auch, wenn ich es wahrscheinlich nicht allzu oft hören werde.
    Klavierkonzert Nr.4 d-moll op.70 Klavierkonzert Nr.4 d-moll op.70 (CD)
    06.02.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Russische Klavierkunst

    Grigory Ginsburg war zweifellos ein typischer Vertreter der russischen Klavierschule. Seine erstaunlichen Fähigkeiten lagen nicht nur in der Technik sondern auch in der Interpretation. Die Liszt-Stücke aus den "Pilgerjahren" spielt er eindrucksvoll lyrisch. Die Etüde und das Konzert Rubinsteins sind zweifellos ein Meilenstein russischer Klavierkunst. Ginsburgs Spiel ist für russische Verhältnisse dezidiert, voll im Sinne der Komposition und nicht der Selbstdarstellung. Die Stücke auf dieser Platte sind alle Mitte des 19. Jahrhunderts geschrieben worden. Räumlich trennten Liszt und Rubinstein tausende Kilometer. Künstlerisch liegen sie dicht beieinander. Die vorliegenden Aufnahmen haben zweifellos historischen Charakter. Dafür sind sie klanglich bemerkenswert.
    Das englisch/französisch/russische Booklet geht hauptsächlich auf den Solisten ein und ist knapp gehalten.
    Melodia ist ein bemerkenswertes Remastering gelungen. Kaum war die Platte im Verkauf, war sie auch schon wieder weg. Falls sie jemand ergattern kann: Es lohnt sich!
    Khatia Buniatishvili - Kaleidoscope Khatia Buniatishvili - Kaleidoscope (CD)
    05.02.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Ambivalentes Produkt

    Khatia Buniatishvili weiß, dass sie eine attraktive Frau und eine außergewöhnliche Klavierspielerin ist. Diese beiden Seiten setzt sie hervorragend bei ihren Bühnenauftritten ein. Man ist vom Spiel, wie von der Person fasziniert. Sie kommt von der russischen Klavierschule. Schnelle Läufe und eine gewaltige Dynamik. Es werden keine Noten verschluckt. Das Problem dabei ist, dass Virtuosität nichts damit zu tun hat, dass man der oder die Schnellste oder Lauteste ist. Wer die meisten Saiten abschießt, hat gewonnen. Über Virtuosität entscheidet der Hörer, nicht der Spieler. Den Mussorgski spielt sie sehr gut. Die Bilder erscheinen plastisch und es ist ein Genuss, ihr zuzuhören. Der Rest der Platte ist technisch perfekt gespielt, aber von der Interpretation her nervtötend. Was auf der Bühne sicher gut wirkt, funktioniert auf der Platte, ohne die optische Erscheinung der Künstlerin, nicht. Die Stücke von Ravel und Strawinsky sind Tänze. Davon merkt man nichts.
    Der englisch/deutsch/französische Booklettext ist als Interview mit der Künstlerin gemacht. Hinzu kommen gelungene Fotos, die erahnen lassen, wie Khatia Buniatishvili gesehen werden will. Die Interpretation Mussorgskis ist empfehlenswert. Der Rest - naja.
    Capricen op.1 Nr.1-24 für Violine solo Capricen op.1 Nr.1-24 für Violine solo (CD)
    31.01.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Anspruchsvolle Literatur

    Nach eigenen Angaben hat Nicolò Paganini sein Opus 1 für Studienzwecke geschrieben. Geigenschüler sollten an den Stücken die mannigfaltigen technischen Möglichkeiten des Geigenspiels üben. Neue und effektvolle Spieltechniken waren die Passion des Komponisten. Er selbst soll die 24 Capricen nie aufgeführt haben. Trotzdem versucht fast jeder Geigenvirtuose die Dinger auf Platte einzuspielen. Eitelkeit? Manchmal bekommt man eine der Capricen als Zugabe zu einem Violinkonzert zu hören.
    Itzhak Perlman spielt sie mit hoher Fertigkeit. Da sie nicht für die Bühne geschrieben sind, ist es nicht einfach, die 24 Stücke für den Zuhörer durchweg interessant zu gestalten. Perlman gelingt das. Manchmal ist es eine Gratwanderung zwischen hohem Tempo und technischer Akkuratesse. Das englisch/deutsch/französische Booklet ist knapp gehalten, wie bei allen Ausgaben der Itzhak-Perlman-Edition. Geige solo ist nicht jedermanns Sache. Die vorliegenden Platte ist auch für den interessierten Laien interessant.
    Quadro- & Triosonaten Quadro- & Triosonaten (CD)
    28.01.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gipfeltreffen

    Wenn sich Ende der Achtziger Jahre die beiden deutschen Oboenvirtuosen Burkhard Glaetzner aus dem Osten und Ingo Goritzki aus dem Westen zur Aufnahme von Faschs Oboensonaten trafen, dann war Qualität zu erwarten. Damals war Faschs Musik noch nicht wieder so auf den Bühnen vertreten, wie heute. Es ist wunderbare Barockmusik für Festlichkeiten und zur Abendunterhaltung. Jedes Stück und jeder Satz sind besonders. Meist sogenannte Kirchensonaten, mit einem langsamen Satz beginnend.
    Berlin Classics hat die Platte in seiner reference-Reihe veröffentlicht. Da gehört sie auch hin. Die beiden Solisten haben bis heute deutsche Musikgeschichte geschrieben. Als Virtuosen, Förderer, Lehrer usw.. Auch die begleitenden Künstler stehen in dieser Riege.
    Das deutsch/englische Booklet ist teilweise schwer für den Laien verständlich. Die Musik ist es nicht. Die Aufnahmen gehören in jede Musiksammlung.
    Violinkonzerte Nr.1 & 2 Violinkonzerte Nr.1 & 2 (CD)
    26.01.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Die Widmung macht es

    Oft schreiben Komponisten für bestimmte Virtuosen. Oder solche, die es werden wollen. Bartóks erstes Violinkonzert war für eine hübsche junge Dame bestimmt. Sehr lyrisch und nicht ohne Hintergedanken. Als die Dame nicht wollte, fand die Komposition nach zwei Sätzen ein jähes Ende in der Versenkung. Das zweite Violinkonzert war dann dreißig Jahre später für einen echten Virtuosen bestimmt. Und so klingt es auch. Anspruchsvolle Neue Klassik. Beide Konzerte sind auch heute auf den Podien zu hören.
    Christian Tetzlaff gehört zweifellos zur ersten Garnitur der Geigenspieler auf diesem Planeten. Einer meiner erklärten Lieblinge. Deshalb bin ich auch nicht ganz objektiv. Er ist technisch perfekt, und er erfasst die Stücke als Ganzes. Nicht nur als zu spielende Noten. So klingen auch seine Aufnahmen - rund und erzählend. Mit dem Finnischen Radiosinfonieorchester und Hannu Lintu hat er Partner gefunden, die einen Kontrast bilden. Mehr Oberton und nicht so weich. Das hebt die vorliegende CD aus der Masse der Aufnahmen heraus.
    Der englisch/deutsch/finnische (!) Booklet-Text ist leicht verständlich und informativ. Schöne Platte.
    Violinkonzert Violinkonzert (CD)
    25.01.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Beginn einer großen Karriere

    Enescu soll ein virtuoser Geiger und Klavierspieler gewesen sein. Ein Wunderkind. In späteren Jahren war er auf jeden Fall ein großer und interessanter Komponist, der stets das Beethovensche Credo beherzigte, dass Musik von Herzen kommen und zu Herzen gehen sollte. Die Kompositionen auf dieser Platte sind die Werke eines Teenagers, der Liebes Lust und Leid bis dahin wohl kaum selbst erfahren hat. Es sind lebhafte Stücke, die stilistisch von den Großen ihrer Zeit beeinflusst sind. Aber keine hohe Kunst. Die späteren Werke Enescus möchte ich nicht missen. Die Jugendwerke zeigen den Anfang seiner Entwicklung. Sie haben, außer vielleicht auf dem Balkan, keinen Repertoirewert. Insofern ist es erstaunlich, dass die Produzenten so gute und etablierte Musiker für die Aufnahmen gefunden haben. Vielleicht war es auch der Reiz der Erstaufnahme. Auf der Bühne wird man die Stücke kaum hören.
    Die Platte ist klangtechnisch und musikalisch gut gelungen. Die Künstler mussten wohl nicht an ihre Grenzen gehen. Der Text im deutsch/englischen Booklet hat einige interessante Passagen, die auch der Ungelehrte versteht. Wer Enescus Musik liebt, sollte sich die Platte der Vollständigkeit halber kaufen.
    176 bis 200 von 307 Rezensionen
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