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    Heimacker Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 25. Mai 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 630
    307 Rezensionen
    Konzert für Orchester Konzert für Orchester (CD)
    04.04.2024
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Drei Phasen Lutoslawski

    Bis Anfang der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts war Witold Lutoslawski vorwiegend als Pianist unterwegs. Seine Kompositionen waren sehr publikumswirksam. Das im Concerto-grosso-Stil komponierte Konzert für Orchester ist abwechslungsreich und farbig orchestriert. In den späteren Lebensphasen schrieb der Komponist atonal und oft formell. Die Noveletten und die Partiten sind Beispiele für atonale Musik. Erstere im Stil der Neuen Musik der Zeit, hochdynamisch und expressiv. Die Partiten dagegen als Kammerstück für Geige und Klavier mehr introvertiert. Als solche gefallen sie mir auch besser als die Orchesterfassung. Das finnische RSO und Nicholas Collon haben sich vor einigen Jahre gesucht und gefunden, um es umgangssprachlich auszudrücken. Das Orchester und sein Chef sind eine wunderbare Einheit, was gerade bei den stringent zu leitenden Werken auf der Platte enorm wichtig ist. Christian Tetzlaff fügt sich mit seinem speziellen Interpretationsstil hervorragend ein. Eine interessante Veröffentlichung stilistisch breit aufgestellter Musik des 20. Jahrhunderts.
    Konzert für Violine, Cello & Orchester Konzert für Violine, Cello & Orchester (CD)
    03.04.2024
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Gelungenes Konzept

    Einen CD-Abend mit Brahms Doppelkonzert, Viottis 22. Violinkonzert und Dvoráks Waldesruh in der Orchesterfassung zu gestalten, ist dramaturgisch eine tolle Sache. Brahms zitiert Viotti im Bläserthema des ersten Satzes. Nun kann sich der Hörer einen Eindruck des wenig aufgenommenen und heute kaum aufgeführten Violinkonzertes machen. Mit der Waldesruh als Schlusspunkt kehrt die anfängliche Romantik auch in der Stimmung wieder ein. Paavo Järvi ist bekannt für einen sehr dynamischen und zupackenden Stil. Dies ist in den beiden Konzerten zweifellos zu hören. Das DSO Berlin spielt auf gewohnt höchstem Niveau. Die Geschwister Tetzlaff und Brahms (alles Hamburger) waren schon in der Vergangenheit auf Bühne und Platte eine gelungene Synthese. Und sie sind es auch hier. Christian als erzählender, deklamierender Solist und Tanja als Cellistin mit einer mehr lyrischen Ader ergänzen sich wunderbar. In diesem Sinne gestalten sie auch ihre folgenden Solowerke. Bemerkenswert sind die fast schon romantische Kadenz im Viotti-Konzert und die nicht zu sehr verklärte Interpretation der Waldesruh. Der Widmungsträger der CD hätte bestimmt seine Freude daran gehabt.
    Oktett für Streicher op.3 Oktett für Streicher op.3 (CD)
    07.02.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Zum Heulen schön

    Johan Svendsen galt in Oslo als Held. Er war einer von ihnen, nicht aus begüterten Verhältnissen, war nach Leipzig zum Studium gegangen und hatte es mit viel Fleiß zum gefeierten Komponisten und Musiker gebracht. Als Schüler Carl Reineckes war er die große skandinavische Komponistenhoffnung. Romantiker und hervorragender Orchestrierer. Die Aufnahmen dieser Platte sind dazu der Beweis. In unseren Breiten wird hin und wieder die Violinromanze gegeben. Seine Musik ist sehr melodiös, träumerisch, manchmal etwas melancholisch - im besten Sinne romantisch: stilistisch wie emotional. Vielleicht ist es manchmal etwas zuviel des Guten. Die Aufnahmen entstanden im Zusammenhang mit dem Risor Kammermusikfestival 1993. Das Festival findet jedes Jahr, auch in diesem Jahr wieder, Ende Juni in Risor statt. Den Künstlern ist Svendsen vertraut. Das Zusammenspiel wie die Aufnahmen insgesamt sind perfekt. Lars Anders Tomter, Bratschist, Leiter des Kammerorchesters und Produzent der Platte war in den letzten Jahren Gast des Moritzburg Festivals bei Dresden. Im Begleitheft steht viel über Svendsen und einiges zu den Stücken. Die Platte läuft bei mir oft. Es ist Musik, die meinen Nerv trifft.
    Klavierquintett op.30 Klavierquintett op.30 (CD)
    06.02.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Energisches aus der Kammer

    Sergej Tanejew, Schüler und Freund Tschaikowskys, Pianist und Musikprofessor, war nach den Jahren der Findung ein Komponist mit starker akademischer Neigung. Seine Liebe galt dem Kontrapunkt und seiner Perfektion. Und der Frau Leo Tolstois. Er wollte nicht für die Kaffeehäuser komponieren, sondern hochakademische Werke. Das ist ihm auch gelungen. Leider sieht das breite Publikum dies anders, während die Fachwelt mit der Zunge schnalzt. Zur Zeit der Entstehung hatte sich der Kompositionsstil in Europa bereits in Richtung Neue Klassik verabschiedet. Tanejew war als Komponist ein Relikt, zugegebenermaßen perfekt. Seine drei Kammermusikwerke mit Klavier sind auf der vorliegenden Doppel-CD vereint. Alle drei Kompositionen sind vom Umfang und Aufbau her kleine Sinfonien. Für die Künstler, die Tenejew spielen, besteht das Dilemma der Interpretation. Romantisch gespielt ist es langweilig. Also greift man meist zu einer extrem dynamischen Interpretation. Diese wirkt auf jeden Fall auf der Bühne. Auf CD weniger. Für die Aufnahmen haben sich Spitzenleute der Szene zusammengefunden. Sie spielen im Stil der russischen Klavierschule mit viel Kraft und hohem Tempo. Keine Entspannungsmusik. Der Begleithefttext ist reich an Zitaten und leicht verständlich. Die Platte ist für Freunde der russischen Musik der Nach-Tschaikowsky-Zeit ein Erlebnis. Auf der Bühne wirken die Werke noch mehr.
    Sextett für Klavier & Streicher op.33 Sextett für Klavier & Streicher op.33 (CD)
    04.02.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Rares in seltener Besetzung

    Felix von Weingartner ist in der Fachszene, aber auch nur dort, bekannt. Ein Indiz dafür ist es, wenn der allseits beliebte Autor des Begleithefttextes Echhardt van den Hoogen eine längere altphilologische Einleitung mit Goethezitaten schreibt. Dann ist die Quellenlage dünn. Zumindest war sie es beim Erscheinen der CD. Heute sieht dies anders aus. Der Komponist hat die beiden Kammermusikwerke mit Anfang Vierzig bzw. Anfang Sechzig geschrieben. Es ist sehr schöne spätromantische Musik, musikstilistisch wie auch emotional. Er war gerade das zweite bzw. vierte Mal verheiratet. Nur Eugene d'Albert war diesbezüglich aktiver. Die hier konzertierenden Künstler um Oliver Triendl sind im Repertoire zu Hause. Die Aufnahmen sind sehr gut gelungen. Die Besetzungen haben orchestralen Charakter. Das Sextett mit Kontrabass ist etwas dunkler gehalten als die üblichen Klavierquintette. Das Oktett aus Streichern und Bläsern klingt wie ein kleines Kammerorchester, schwelgerisch mit Hornrufen. Man wird die Werke in Deutschland kaum auf der Bühne hören. Mit dem Namen Weingartner lockst du nur die Kenner ins Konzert. Für die Masse fehlt es im Lande an musikalischer Bildung. Warum war er so lange in der Versenkung? Seine Musik war der Zeit hinterher. Sie war nicht innovativ und auch nicht spektakulär. Ungeachtet dessen ist es herrliche Musik für den häuslichen Genuss.
    Sol Gabetta & Bertrand Chamayou - Mendelssohn / Holliger / Rihm / Widmann / Coll Sol Gabetta & Bertrand Chamayou - Mendelssohn / Holliger / Rihm / Widmann / Coll (CD)
    03.02.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Fast 200 Jahre Lieder ohne Worte

    Sol Gabetta und Bertrand Chamayou hatten für die vorliegende Doppel-CD ein hervorragendes Konzept. Neben Mendelssohns überschaubarer Literatur für Cello und Klavier - sie passt auf eine Platte -, sind vier Gegenwartskomponisten der Bitte gefolgt, kleine Stücke im Stil der Lieder ohne Worte zu schreiben. Mendelssohn hatte mehrere Hefte mit Klavierkompositionen unter diesem Titel geschaffen. Für die Mendelssohn-Werke benutzen die beiden Künstler Instrumente, die dem Klang der damaligen Zeit nahe kommen. Wenngleich es sich nicht um historisch informierte Aufführungen handelt. Das Cello tritt dadurch ein wenig in den Hintergrund. Die Cellistin ist ohnehin für ihren filigranen und singenden Ton bekannt. Sie traktiert das Cello nicht. Die expressive Dynamik kommt mehr vom Pianisten. Es ist ein etwas anderes Klangerlebnis als bei den meisten Einspielungen, die auf dem Markt zu haben sind. Die neuen Stücke waren meine hauptsächliche Kaufmotivation. Mit Widmann, Hollinger, Coll und Rihm sind Schwergewichte der aktuellen Komponistenszene vereint. Wunderbare kleine Stücke, die sicher den Weg ins Zugaben-Repertoire der Künstler gefunden haben. Mendelssohns D-Dur-Sonate und die Romanze sind gängige Konzertliteratur und häufig auf der Bühne zu erleben. Das Assai tranquillo war mir neu. Für mich ist die Doppel-CD ein Anwärter auf das Album des Jahres.
    Klavierkonzert Es-Dur Klavierkonzert Es-Dur (CD)
    02.02.2024
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Tanejews Nachlass

    Der Hype auf Erstaufnahmen bringt meist Spitzenmusiker auf den Plan, um Stücke berühmter Komponisten einzuspielen, die von diesen nicht zur Veröffentlichung vorgesehen waren. Im Falle der hier erklingenden Werke Sergej Tanejews ist dies zumindest nicht auszuschließen. Das Fragment des Klavierkonzerts aus der Studienzeit des Komponisten verrät voll und ganz seinen Lehrer Peter Tschaikowsky. Die kleinen Klavierstücke stammen zumeist aus der Zeit, als Tanejew noch nicht seinen, zugegeben sehr akademischen, Personalstil gefunden hatte. Er war hier noch keine dreißig Jahre alt. Das spätere F-Dur-Präludium ist eine echte Entdeckung. Die Vier Improvisationen und das Geburtstagsständchen fallen unter die Rubrik Spaß. Bei einem Besuch bei seinem Studienfreund Arensky zusammen mit Glasunow und dem jungen Rachmaninow haben die Herren aus Gaudi jeder ein Klavierstück begonnen und dann an den Nächsten zum Weiterschreiben weitergegeben. Das war ein halbes Jahr bevor Glasunow die Uraufführung Rachmaninows erster Sinfonie besoffen an die Wand fuhr, und Letzterer ein Fall für den Psychiater wurde. Das Geburtstagsständchen für Tschaikowsky vervollständigt die Raritätenauswahl. Der inzwischen verstorbene Joseph Banowetz spielt die Stücke routiniert im Sinne der russischen Schule. Thomas Sanderling gilt als der absolute Experte in Sachen Tanejews Orchestermusik. Und Aschkenasy hatte sicher seine Freude daran, mal als Sprecher zu agieren. Die Platte ist künstlerisch und aufnahmetechnisch gut gemacht und hörenswert. Neue Erkenntnisse zu Tenejews Schaffen bringt sie nicht.
    Konzert für Violine,Klavier & Orchester Konzert für Violine,Klavier & Orchester (CD)
    02.02.2024
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Martinu im Spektrum

    Bohuslav Martinu hat in seinem Komponistenleben mehrere Etappen durchlaufen. Die Anfangsjahre in Prag, hauptsächlich mit kleinen Klavierkompositionen, die Avantgarde-Jahre in Paris in der Künstlerszene um Strawinsky und Milhaud, die Exiljahre in den USA als Professor und Komponist größerer Formen und die letzten Jahre bei Paul Sacher in der Schweiz mit seinem großen Gilgamesch-Epos. Die vorliegende Platte umfasst die Zeit in Paris mit den Fünf kleinen Stücken im Stil der neuen Klassik und die Zeit in Amerika mit der effektvollen Violinsonate und dem Doppelkonzert für Violine und Klavier. Hier wendet er sich von den Strömungen der neuen Klassik ab und komponiert wieder fast traditionell tonal. Mit Josef Spacek und Miroslav Sekera erleben wir zwei Künstler, die seit vielen Jahre gemeinsam auf der Bühne stehen. Sie sind in Technik und Interpretation hervorragend. Das Zusammenspiel klappt perfekt, was bei der Rhythmik in den Kompositionen Martinus unabdingbar ist. Die böhmische Gala wird ergänzt vom Prager RSO unter Petr Popelka, dem ehemaligen Kontrabassisten der Dresdner Staatskapelle. Inzwischen ist er im Höhenflug als Dirigent bei den großen internationalen Orchestern und Opernhäusern. Die Künstler haben die Musik der tschechischen Komponistentradition, zu der Martinu zweifellos gehört, im Blut. Eine schöne Zusammenstellung von Werken des zwanzigsten Jahrhunderts, von einem Komponisten, dessen stilistische Entwicklung gegen den Zeitgeist lief.
    Klaviersonaten D.958-960 Klaviersonaten D.958-960 (CD)
    01.02.2024
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Besondere Interpretation

    Über das letzte Lebensjahr Franz Schuberts wurde viel fabuliert: Todesahnung, existenzielle Kompositionen usw. usf.. Fragen kann ihn keiner mehr, und die Faktenlage ist dünn. Ein halbes Jahr vor seinem Tod hatte er sein erstes öffentliches Konzert mit eigenen Werken und einem finanziellen Erfolg. Die Verleger begannen, sich für ihn zu interessieren. Das Geld war schnell alle, und er brauchte neue Werke. Seine bisherigen Kompositionen waren aus Verlegersicht zu uninteressant. Und so komponierte er in kürzester Zeit viele mittlere und kleinere Werke, bis seine Gesundheit nicht mehr mitspielte. Das es dabei zu Motivdopplungen und -ähnlichkeiten kam, ist normal. Ob man die drei Klaviersonaten deshalb als zyklisch auffassen muss, sei dahingestellt. Es ist jedenfalls tolle Musik in der Folge Beethovens. Klassisch verspielt, mit viel Dynamik, noch wenig Vorhalte und Synkopen. Eben Frühromantik. Francesco Piemontesi ist ein exzellenter Techniker und Virtuose. Auf der Bühne erlebt man ihn sympathisch und voll konzentriert. Und so kommen auch die Aufnahmen rüber. Er spielt transparent, scheinbar leicht, mit einem wunderbaren Ausdruck - die Presseleute würden es beseelt oder berückend nennen. Genau das ist das Geheimnis der Schubertschen Musik. Es ist nicht unbedingt die Virtuosität sondern die Interpretation. Ich höre die beiden Platten gelegentlich, und sie gefallen mir immer besser.
    Don Giovanni Don Giovanni (BR)
    22.01.2024
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    1 von 5
    Extras:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Tolle Jubiläumsinszenierung

    Das Ständetheater in Prag ist immer eine Reise wert. In dem nach heutigen Dimensionen kleinen, barocken Muschitheater laufen die Mozart-Inszenierungen des Prager Nationaltheaters zusammen mit Ballett und zeitgenössischem Musiktheater. Don Giovanni wurde hier uraufgeführt und gehört natürlich zum Kernrepertoire. Zum 230. Jubiläum hat sich Maestro Domingo eine Aufführungsreihe des Giovanni an der Urstätte mit einer traditionellen Inszenierung von 1968 mit Urbühnenbild und -kostümen gegönnt. Es ist ein Genuss. Neben internationalen Stars sind mit Knezikova und Brückler zwei meiner Lieblinge aus dem Ensemble des Nationaltheaters dabei. Eine starke Aufführung mit ein wenig tschechischem Humor. Das Begleitheft ist eine Zumutung und die Extras sind nur Werbung für andere Projekte. Die drei Stunden vergehen wie im Flug. Von den vielen Giovannis, die ich gesehen habe, ist der hier einer von den Guten.
    Klavierwerke Vol.4 Klavierwerke Vol.4 (CD)
    13.01.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Feiner Pianosalon

    Bedrich Smetana hat mit Mitte Zwanzig begonnen, für seine Klavierwerke Verleger zu finden. Hilfe suchte er bei Franz Liszt und Clara Schumann. Dieser widmete er auch einige seiner Skizzen und Stammbuchblätter. Die vorliegenden Einspielungen sind den ersten, vom Komponisten gezählten, Opera gewidmet. Ergänzt um den zweiten Teil des Melodienschatzes, einem Lehrwerk für Fortgeschrittene. Es handelt sich um kurze Stücke für den musikalischen Salon, wie er in den bürgerlichen Kreisen Böhmens üblich war. Fast alle tschechischen Komponisten des zwanzigsten Jahrhunderts komponierten solche Stücke für den Privatgebrauch, spielbar von fortgeschrittenen Pianisten. Meist den jungen Damen in den wohlhabenden Familien. Im Konzertgebrauch sind es mehr Zugabestücke. Jitka Cechová spielt die Werke gewohnt souverän, romantisch, aber nicht verkitscht. Der Text im Begleitheft ist (auch in deutsch) kurz und informativ. Schöne Platte mit abwechslungsreicher und fröhlicher Klaviermusik.
    Karel Ancerl Gold Edition Vol.7 Karel Ancerl Gold Edition Vol.7 (CD)
    02.01.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Beliebter Janácek

    Zur Komposition der Glagolithischen Messe soll Janácek ein wenig von der katholischen Geistlichkeit genötigt worden sein. Die großen Werke für die Liturgie waren zur Zeit des Fin de Siècle nicht mehr so angesagt. Seine Messe ist daher auch nicht für den Kirchengebrauch komponiert worden. Ich kenne auch aus heutiger Zeit nur Aufführungen aus Konzertsälen wie dem Prager Rudolfinum. Die Bläsersätze sind ähnlich denen in der Sinfonietta und damit deutlicher Personalstil des Komponisten. Der zehn Jahre zuvor geschriebene sinfonische Dreiteiler Taras Bulba über Gogols Erzählung ist lyrische Programm-Musik mit viel Tragik und Gewalt. Dieses Stück steht ebenfalls häufig auf tschechischen Spielplänen. Die Aufnahmen Ancerls mit der Tschechischen Philharmonie sind instrumental sehr gut gelungen. Die sehr hohen Passagen für den Tenor und die Chorstimmen kommen mitunter an ihre Grenzen. Ich kenne keine besseren Einspielungen, habe aber die Messe schon gesanglich ausgewogener erlebt. Der interessante Begleithefttext ist auch in deutscher Übersetzung enthalten. Insgesamt ist die vorliegende Platte eine hervorragende Demonstration Ancerlscher Interpretationskunst und eine Bereicherung der Gold Edition.
    Karel Ancerl Gold Edition Vol.24 Karel Ancerl Gold Edition Vol.24 (CD)
    02.01.2024
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Janácek und Martinu in ihren Spätwerken

    Schwerenöter Janácek soll mit siebzig Jahren zusammen mit seiner wesentlich jüngeren "Seelenverwandten" Kamilla von den Fanfaren einer Militärkapelle dazu inspiriert worden sein, für einen Turnverein eine Fanfare zu komponieren. In Gedenken an seine Heimat in Mähren hat er dann noch vier Sätze dazu geschrieben, die Bezug auf den Ort nehmen. Heute ist die Sinfonietta wohl neben dem Schlauen Füchslein das bekannteste Stück des Komponisten und regelmäßig in Konzerten zu hören. Es ist schon beeindruckend, wenn 13 Blechbläser von der Empore schmettern! Martinu hat in seinen letzten Kompositionen zu einer Art Neoromantik zurück gefunden. Die Fresken und Parabeln sind wundervolle Beispiele dafür. Programm-Musik auf Malerei und Literatur. Für Karal Ancerl sind die vorliegenden Werke Gegenwartsmusik gewesen. Er soll den Emigranten Martinu in Prag wieder auf die Spielpläne gebracht haben. Heute sind seine Stücke im Nachbarland Standardrepertoire. Bei uns weniger. Das Begleitheft hat auch einen interssanten deutschen Text. Ancerl soll Perfektionist gewesen sein. Auch die Aufnahmen der 24. Folge der Goldausgabe gehen für mich in Richtung Referenz
    Klavierquintett op.30 Klavierquintett op.30 (CD)
    31.12.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Anfang und Ende einer Epoche

    Als Mendelssohn sein Klavierquartett veröffenlichte, war er fünfzehn Jahre alt. Das Stück ist anfänglich ein wenig melancholisch, nicht der typische Mendelssohn. Seine Lieblingsinstrumente Geige und Klavier dominieren in ihrem Wechselspiel das Werk. Stilistisch ist es noch ein wenig der Wiener Klassik verhaftet. Anders dagegen das große Quintett Tanejews. Man hat ihm oft Ideenlosigkeit vorgeworfen. Davon ist hier nichts zu spüren. Insbesondere das flinke Scherzo und danach der Kontrast mit dem unisono beginnenden Largo. Beide Werke besitzen virtuose Klavierstimmen. Für den russischen Altmeister und Klavierprofessor Tigran Alchanow ein Fest. Leider ist der Künstler kürzlich verstorben. Mit den vier Damen des Moskauer Streichquartetts hatte er kongeniale Mitstreiterinnen. Den kompletten Begleithefttext hat jpc oben abgedruckt. Es ist eine von den Platten, die ich mir öfter anhöre.
    Streichquartette Nr.1 & 2 Streichquartette Nr.1 & 2 (CD)
    29.12.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Rastloses Genie

    Eugen d'Albert war Zeit seines Lebens ein Getriebener. Selten lange an einem Ort, selten lange bei einer Frau, erfolgreicher Pianist mit beeindruckenden Tourneeprogrammen, fest in der Szene in Leipzig und Weimar integriert, befreundet mit den Großen seiner Zeit - und heute nahezu vergessen. Nächstes Jahr jährt sich sein Geburtstag zum 160. Mal. In der Villa Teresa in Coswig bei Dresden gibt es dazu ein kleines Programm. Die beiden Streichquartette sind tolle Gattungsbeiträge auf hohem Niveau. Die vier Gewandhaus-Musiker des Reinhold-Quartetts beherrschen die vor allem rhythmisch anspruchsvollen Stücke souverän. Die Platte lädt zum wiederholten Hören ein. Die einzelnen Sätze sind in sich geschlossene Kunstwerke und sehr abwechslungsreich. Der Text im Begleitheft ist amüsant geschrieben. Das Titelbild mit d'Alberts Wohnturm in Eisenach ist eine interessante Beigabe.
    Aris-Quartett - Haydn / Reger / Hindemith Aris-Quartett - Haydn / Reger / Hindemith (CD)
    28.12.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ambivalenter Erstling

    Im Frühsommer 2019 habe ich das Aris Quartett bei einem Konzertnachmittag kennengelernt. Es gab die Streichquartette Nr. 13 von Dvorák, Nr. 78 von Haydn und Nr. 1 - die Kreutzersonate - von Janácek. Das letzte Stück war Anlass dafür, mir die ersten beiden CDs des Ensembles zu kaufen. Das Dramatische, mit den breiten technischen Möglichkeiten der Musik des 20. Jahrhunderts, liegt den vier Musikern und kommt ihrer Interpretationsauffassung entgegen. So ist es auch bei der vorliegenden CD. Sie spielen die Werke losgelöst vom Kontext ihrer Entstehung, dafür mit viel Kraft und Dynamik. Bei den Konzerten kommt dies wunderbar beim Publikum an. Die Bühnenpräsenz aus dem Zusammenwirken von Musik, Gestik und der sympathischen Erscheinung der Künstler ist sehr hoch. Das fehlt allerdings bei den CD-Aufnahmen, die nur auf die Musik begrenzt sind. Haydn schrieb im Stil der Wiener Klassik. Leichte, flotte, meist fröhliche Musik. Reger hatte gerade seine nach eigener Aussage "Sturm- und Trunkzeit" überwunden und seine Jugendliebe wiedergefunden. Seine Musik mäandert stetig durch die Harmonien, mit viel Aufbruchstimmung. Hindemith, für den Musik ein Gebrauchsgegenstand war, hatte gerade das schlimmste Jahr seines Lebens überstanden. Als Leiter einer Militärkapelle in den Elsass zum Krieg eingezogen, erlebte er dessen Ende in Belgien und Nordfrankreich an der Front. In dieser Zeit schrieb er sein f-Moll-Quartett. Viel Militär und Traurigkeit. Davon ist bei allen drei Stücken nichts zu spüren. Die vier Musiker halten sich an die Musik und daran, was sich daraus interpretatorisch machen lässt. Dem Großteil des Publikums wird es gefallen. Für das Verständnis des Begleithefttextes ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium Voraussetzung.
    Aris-Quartett - Zemlinsky / Bartok Aris-Quartett - Zemlinsky / Bartok (CD)
    26.12.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Junge Leute mit neuer Klassik

    Zemlinskiy war zum Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts ein etabliertes Mitglied der Wiener Musikszene. Lehrer, Freund und Schwager Schönbergs, Geliebter der späteren Mahler-Gattin Alma Schindler usw.. Sechzehn Jahre war er in Prag. Unter anderem als Musikdirektor der Neuen Deutschen Oper, heute Staatsoper. Während dieser wechselvollen Zeit komponierte er das hier aufgenommene zweite Streichquartett. Ein rhapsodisches Werk, das attaca durchläuft, reich an Klangfarben und Wechseln. Es sind melodiöse Episoden, oft nach kurzen Generalpausen, die beim Hörer einen Stimmungswechsel erzeugen. Obwohl das Werk Schönberg gewidmet ist, hat es mit dessen atonaler Kompositionstechnik nichts gemein. Heute kann man Zemlinskys Arbeiten wieder vermehrt auf den Bühnen erleben. Belá Bartók war wohl der emsigste Volksmusiksammler vom osteuropäischen bis zum arabischen Raum aller Zeiten. Er verwendete seinen Fundus in seinen Werken. So auch im fünften Streichquartett. Volksliedhafte Melodien werden durch hochdynamische Brücken miteinander verbunden. Für den Hörer ein emotionales Wechselbad. Das Quartett ist, wie die frühen fünfsätzigen Haydn-Quartette symmetrisch um einen starken Mittelsatz angelegt. Bei Haydn waren es Adagios, bei Bartók ist es das Scherzo. Die beiden Quartette liegen im Entstehungsprozess zwanzig Jahre auseinander. Die Entwicklung des Zeitgeistes ist hörbar. Das Aris Quartett ist eines der ersten Adressen der gegenwärtigen Szene - inzwischen weltweit. Gegründet mit ehemaligen Jungstudenten sind die Musiker inzwischen seit vierzehn Jahren zusammengeblieben und haben eine Musizierkultur entwickelt, die ihres Gleichen sucht. Die Aufnahmen klingen ausgewogen und perfekt abgestimmt. So, wie die Künstler auch auf der Bühne zu erleben sind. Man darf gespannt sein auf das, was von ihnen noch kommen wird.
    Josef Suk  - Romance Josef Suk - Romance (CD)
    24.12.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Für gewisse Stunden

    Die Romanze gilt in der Musik als d a s sentimentale Stilmittel schlechthin. Dabei nimmt die Violinromanze noch einmal eine besondere Stellung ein. Eine schluchzende Geige ist nicht zu toppen. Die vorliegenden Werke sind fast alle in der Zeit der deutschen Romantik, also im 19. Jahrhundert entstanden. Auch die beiden Beethoven-Romanzen kann man stilistisch getrost hinzurechnen. Der Name Josef Suk prägte die Musik unseres Nachbarlandes mehr als ein Jahrhundert lang. Der gleichnamige Großvater des auf der Platte spielenden Künstlers war selbst ein begnadeter Geiger und Komponist - und Dvoráks Schüler und Schwiegersohn. Josef Suk jun. hat die tschechische Musik in die Welt getragen. Als Solist, als Kammermusiker und Lehrer. Es gibt von ihm sehr viele Einspielungen. Die vorliegenden Aufnahmen stammen aus den siebziger Jahren. Die G-Dur-Romanze Beethovens klingt aufnahmetechnisch leicht historisch. Die übrigen Aufnahmen sind sehr gut. Das Begleitheft hat auch einen deutschen Text, in dem auf die Romanze an sich, auf die einzelnen Stücke und auf den Solisten eingegangen wird. Eine Platte, die man sich immer wieder anhören kann. Wenn man ein wenig Träumen will, zum Beispiel.
    Meine Produktempfehlungen
    • Werke für Violine & Klavier Werke für Violine & Klavier (CD)
    Ivan Kusnjer - Czech Opera Rarities Ivan Kusnjer - Czech Opera Rarities (CD)
    24.12.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Böhmische Raritäten

    Eine CD mit 14 Ausschnitten aus Opern von Komponisten unseres Nachbarlandes, die selbst dort kaum auf die Bühne kommen. Viele der Werke sind nach einer kleinen Aufführungsserie zur Uraufführung wieder von den Spielplänen verschwunden. Es sind meist Komponisten des 19. Jahrhunderts, die stilistisch in der Romantik zu Hause sind. Mit Myslivecek ist ein Vertreter der Wiener Klassik dabei. Der Text seines Oratoriums Abraham und Isaac ist italienisch. Alle anderen Stück werden tschechisch gesungen. Zvonars Zaboj gilt als erste tschechisch-sprachige Oper. Die Hälfte der Aufnahmen sind Ersteinspielungen. Das Label Panton hat 1984 mit Ivan Kusnjer und dem Prager RSO unter Libor Pesek mit den Aufzeichnungen begonnen. Letzterer ist kürzlich verstorben. Supraphon hat die Idee wieder aufgegriffen, mit weiteren Aufnahmen 2011 ergänzt und die Zusammenstellung im gleichen Jahr herausgebracht. Ivan Kusnjer ist seit mehr als 40 Jahren am Prager Nationaltheater engagiert. Man kann ihn aktuell in der Rusalka an der Staatsoper und in der Janufa am Nationaltheater sehen und hören. Er hat einen wunderbar weichen Bariton mit einem breiten Stimmumfang. Das wird besonders in der ersten Aufnahme deutlich. Neben dem Musiktheater ist er auch ein beliebter Oratoriensänger. Der englisch-tschechische Text im Begleitheft schildert den Werdegang und die Erfolge des Sängers und gibt Kurztinformationen zu den einzelnen Stücken. Die Werke wird man kaum auf der Bühne erleben. Insofern ist die CD eine gute Alternative für den Opernfreund, den Horizont zu erweitern. Mit Ivan Kusnjers Gesang wird das Erlebnis perfekt.
    Meine Produktempfehlungen
    • What Men Live By (Oper in einem Akt) What Men Live By (Oper in einem Akt) (CD)
    Smetana Trio Smetana Trio (CD)
    22.12.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Böhmisches Kammerfestspiel

    Das Smetana Trio ist wieder in seinem Element. Werke bekannter böhmischer Komponisten, reich an Melodien, stilistischer Vielfalt, großen Ausdrucksmöglichkeiten - ein Fest für Künstler und Publikum. In Böhmen werden die Sücke oft gespielt, bei uns sind sie kaum bekannt. Zdenka Fibich ist bestenfalls Klavierschülern im Gedächtnis. Das Künstlertrio mit dem traditionsreichen Namen ist bestens aufeinander eingespielt. Die Stücke haben für jeden der Musiker Möglichkeiten zur solistischen Entfaltung ohne zu dominieren. Fibichs Trio entstand in einer Zeit, als er im Aufbruch war. Dvoráks Trio-Erstling wird oft als kompositorisch unausgereift dargestellt. Meines Erachtens Mumpitz. Ein Verleger hatte sich wohl etwas schwer getan. Martinu besann sich mit zunehmendem Alter auf traditionelle Stile und Techniken ohne den amerikanischen Zeitgeist zu vergessen. Entsprechend bunt ist sein d-Moll-Trio. Das Begleiheft enthält auch einen deutschen Text. Die Angaben zu Fibichs Zeit in Vilnius decken sich nicht mit seinen Biographien anderer Autoren. Die kurzen Infos zu den Werken und Künstlern sind informativ. Schöne Zusammenstellung für Freunde der romantischen bzw. neoromantischen Kammermusik.
    Cellokonzert Nr.1 Cellokonzert Nr.1 (CD)
    22.12.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Cello virtuos

    Bruno Philippe ist mir von den Moritzburg Festivals der letzten Jahre als hervorragender Kammermusiker im Gedächtnis geblieben. Das Festival, ein Baby Jan Voglers, ist stets mit exzellenten Musikern besetzt, oft Absolventen der Kronberg Akademie. Wie auch Bruno Philippe. Es ist beachtlich, welche Entwicklung der heute Dreißigjährige in den letzten Jahren künstlerisch genommen hat. Die Stücke auf der Platte sind bestes französisches Repertoire, auch wenn César Franck deutsch-belgischer Herkunft war. Die drei lockeren Miniaturen Gabriel Faurés sind, dramaturgisch gelungen, als Einstieg, Zwischenspiel und Postludium platziert. Die beiden Sonaten gelten als Schwergewichte in der Rezeption der Kammermusik. Höhepunkt der Platte und meine Kaufmotivation ist Saint-Saens erstes Cellokonzert. Französische Klassik mit romantischem Anstrich. Philippe spielt sehr dynamisch und präzise. Keine übertriebene Attitüde, wie bei Cellisten gelegentlich zu beobachten. Mit Tanguy de Williencourt hat er einen kongenialen Begleiter, mit dem er auch auf der Bühne sitzt. Das Frankfurter RSO unter Eschenbach ist ebenfalls erste Wahl. Im Begleitheft inklusive deutschem Text wird kurz auf die Entstehung der Stücke eingegangen. Eine rundum gelungene Offerte des jungen Franzosen.
    Magdalena Kozena - Folk Songs Magdalena Kozena - Folk Songs (CD)
    21.12.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Internationale Folklore in Vollendung

    Vier wegweisende europäische Komponisten des zwanzigsten Jahrhunderts mit volkstümlich motivierten Kompositionen des Liedgesanges auf einer Platte vereint. Bartók galt weltweit als Experte und Sammler slawischer Volksmelodien, Berio hat über einen Zeitraum von zwanzig Jahren seine Liederkollektion geschrieben, der in seiner Jugend linksradikale Ravel erhielt von einem griechischen Musikkritiker und Mitstreiter einen Arrangierauftrag zu fünf Liedern von einer griechischen Insel und Montsalvatge hat neben modernen Kompositionen seine Zuneigung zu karibischen Liedern ausgelebt. Ein wunderbar unterhaltsamer Querschnitt. Nach Sir Simon Rattles Abschied von den Berliner Philharmonikern hatte er bis zu seinem Dienstantritt beim SOBR in dieser Saison vermutlich ein wenig Zeit für andere Projekte. So war er zusammen mit seiner Ehefrau Magdalena Kozena Artist in Residenz in der Saison 2022/23 bei der Tschechischen Philharmonie. Im Gedenkkonzert zur Samtenen Revolution haben beide u.a. im Prager Rudolfinum die Lieder von Bartók und Ravel vor begeistertem Publikum aufgeführt. Zeitgleich ist die vorliegende Platte entstanden. Die Künstler sind regelmäßig Gäste des Orchesters. Die Chemie stimmt, und die Qualität der Konzerte ist exorbitant. Frau Kozena singt den Bartók und den Ravel mit viel Vibrato, aber trotzdem gut verständlich. Im englischen Text des Begleitheftes begründet die Sängerin ihren Hang zum Volkslied, und es werden Entstehungs- und Rezeptionsgeschichten zu den Werken erzählt. Außerdem sind die Liedtexte mit englischer Übersetzung enthalten. Für Freunde des Genres eine unbedingte Empfehlung!
    Trio für Klarinette,Viola & Klavier op.264 Trio für Klarinette,Viola & Klavier op.264 (CD)
    20.12.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Romantische Transparenz

    Die seit Mozarts Kegelstatt-Trio bekannte Besetzung für Klavier, Bratsche und Klarinette ist immer eine willkommene Abwechslung auf diversen Kammermusikveranstaltungen. Die Transparenz der einzelnen Stimmen ist hoch und für den Hörer angenehm. Beim Stöbern nach Musik des Jubilars Carl Reinecke bin ich auf die vorliegende CD gekommen. Hier sind Lehrer Reinecke und Schüler Bruch vereint. Beide sind stilistisch fest in der deutschen Romantik verankert. Während Bruchs Opus 83 wie eine Serenade mit kurzen Stücken durch die Tonarten wandert, ist das Reinecke-Trio mehr eine frühromantische Sonate. Die drei Musiker waren mir nicht bekannt. Mir gefällt ihre Interpretation. Die Platte ist gut produziert. Das Begleitheft ist inhaltlich etwas dünn. Dafür ist die Musik um so schöner.
    Tuttifäntchen (Musikalisches Weihnachtsmärchen) Tuttifäntchen (Musikalisches Weihnachtsmärchen) (CD)
    13.12.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Hindemith für Kinder

    Als leidenschaftlicher Operngänger hatte ich in diesem Jahr eine Neuinszenierung Hindemiths Tuttifäntchen am Prager Ständetheater im Programm. Da ich das Stück nicht kannte und es in keinem Opernfüherer steht, habe ich mir die vorliegende CD gekauft. Es ist ein tolles Märchen für Kinder ab fünf um einen anfangs garstigen Kasper. Ein wenig wie Pinocchio oder Pumuckl. Die verstorbene Frau des Schnitzers hat ihrer Tochter aus dem Himmel einen Stern geschickt, der nur zu Weihnachten zu sehen ist. Das macht das Ganze zu einer Weihnachtsgeschichte. Die relative kurze Aufführungsdauer ist sehr kindgerecht. Auf der Bühne gibt es viel Schabernack, was auch auf der Platte gut rüberkommt. Jan Gerrit Brüggemann erzählt die Geschichte eindrucksvoll für jung und alt. Das Singspiel, eine Oper ist es nicht, war für Hindemith mehr eine Gelegenheitsarbeit. Er schrieb zwei Weihnachtslieder um und ergänzte die Sprechszenen um einfache Lieder und Tänze. Es muss nicht immer hohe Kunst sein. Für die Aufnahmen konnten trotzdem renommierte Künstler gewonnen werden. Schade, dass man sich auf unseren Bühnen zu Weihnachten auf Hänsel und Gretel beschränkt. Die Prager Vorstellungen, manchmal drei an einem Tag, waren immer ausverkauft!
    Italienische und deutsche Weihnachtsmusik Italienische und deutsche Weihnachtsmusik (CD)
    12.12.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Regionale Kostbarkeit

    Eine Weihnachtsplatte ohne die üblichen Chöre, dafür mit abwechslungsreicher Barockmusik, dargeboten von sächsischen Künstlern. Die beiden Mozartpreisträger der Sächsischen Mozartgesellschaft in Chemnitz Jana Büchner und Ekkehard Hering haben ein schönes Programm aus Instrumental- und Vokalmusik zusammengestellt. Der Oboist und Dirigent kommt von der Alten Musik und und teilt mit den Musikern des Chemnitzer Berockorchesters seine Leidenschaft. Sonst spielen die meisten Künstler in der Robert-Schumann-Philharmonie. Jana Büchner ist in der Region bekannt und oft zu erleben. Die agile Sängerin ist auf der Opernbühne wie auch im Liedgesang zu Hause. Die drei deutschen Weihnachtslieder singt sie sehr gut verständlich. Manchmal singe ich ein wenig mit. Im gut gestalteten Begleitheft wird kurz auf die Künstler und die Komponisten eingegangen. Festliche Musik für die weihnachtliche Tafel.
    26 bis 50 von 307 Rezensionen
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