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    Heimacker Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 25. Mai 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 630
    307 Rezensionen
    Virtuose Fagottkonzerte Virtuose Fagottkonzerte (CD)
    17.04.2021
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Hohe Bläserkunst aus Zeiten der Wiener Klassik

    Die Zusammenstellung der vier Konzerte auf dieser CD umfasst Werke von Komponisten, die sich kannten (Mozart, Hummel), gleiche Lehrer hatten (Kozeluh, Hummel) oder stilistisch der Wiener Klassik und der Mannheimer Schule verwurzelt waren. Auch der eigentlich romantische Weber hat in seinen jungen Jahren noch klassisch komponiert.
    Fagott-Konzerte sind immer etwas außergewöhnlich. Die Musik lebt von schnellen Läufen und großen Tonsprüngen. Mitten in eine Mannheimer Rakete kann dann ein tiefer Bass-Pups eingestreut sein. Für den Zuhörer ist dies immer amüsant, obwohl dem Solisten manchmal fast die Luft knapp wird.
    Die Aufnahmen stammen aus den 70er Jahren, was mitunter hörbar ist. Der Hummel ist knapp zwanzig Jahre später aufgenommen worden. Dessen Aufzeichnungsqualität ist exzellent. Künstlerisch gibt es absolut keine Kritikpunkte. Für mich ist es Referenz-würdig.
    Alle vier Konzerte sind im Konzertsaal präsent. Insofern ist der Repertoirewert hoch. Mein Favorit ist das Hummel-Konzert. Hummel vertrat die Auffassung, dass Musik für den Hörer leicht klingen muss. Und diese hier klingt leicht.
    Fritz Wunderlich - Portrait einer unsterblichen Stimme Fritz Wunderlich - Portrait einer unsterblichen Stimme (CD)
    16.04.2021
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Erinnerung an ein besonderes Talent

    Fritz Wunderlich war einer der begnadeten Menschen mit einem außerordentlichen Gesangstalent und dem Glücksumstand, dass dieses erkannt und gefördert wurde. Seine Stimme war unverwechselbar, gleichmäßig und gestaltungsfähig über den gesamten Stimmumfang und in den Texten sehr gut verständlich. Als gelernter Hornist verfügte er über eine geschulte Atemtechnik und konnte so nahezu alles singen. Opern und Oratorien waren seine Domäne, der Liedgesang nicht ganz so. Wäre er nicht mit 36 Jahren über seine Schnürsenkel die Treppe herunter gestolpert, hätte Pavarotti eine echte Konkurrenz gehabt.
    Die vorliegende CD historischer Aufnahmen umfasst den gesamten Bereich des sängerischen Repertoirs, von der Opernarie über das Oratorium, den Liedgesang bis zum Volkslied. Es sind alles bekannte Stücke. Die Aufnahmequalität ließ sich wohl nicht nachträglich verbessern. Das ist aber nebensächlich. Ein schöner Querschnitt Wunderlicher Sangeskunst, zum Zuhören und Mitsummen.
    Paulus Paulus (CD)
    15.04.2021
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Hohe Kunst aus dem Gewandhaus

    Mendelssohns Oratorium war schon zu Lebzeiten des Komponisten beim Publikum beliebt und wurde oft aufgeführt. Das Gewandhausorchester als Vermächtnisträger der Werke des Mendelssohns setzt in seinen Aufführungen und Aufnahmen hohe Standards. So auch hier. Die biblische Geschichte von der Wandlung des Saulus zum Paulus ist bei Mendelssohn voller emotionaler Chöre, Choräle und Arien, wunderbar musikalisch ausgeschmückt und orchestriert.
    Die Solisten sind durchweg erstklassige Kantatensänger, gut verständlich, wenig Vibrato. Jörg-Peter Weigles Einstudierungen sind damals wie heute das Optimum für jeden Chor. Künstlerisch hat die Aufnahme für mich Referenzstatus. Klanglich gibt es wenig zu kritisieren.
    Der Musik Mendelssohns wurde früher wegen ihrer Leichtigkeit als salonhaft abgetan. Seine beiden großen Oratorien Paulus und Elias sind wohl klare Gegenbeispiele. Eine Empfehlung für alle Freunde frühromantischer Musik.
    Die Himmel rühmen - Berühmte Chöre Die Himmel rühmen - Berühmte Chöre (CD)
    14.04.2021
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Große Chormusik von Barock bis Romantik

    In Oper und Konzert hält der Hörer für gewöhnlich kurz den Atem an, wenn der Chor einsetzt. Meistens gewaltig, manchmal getragen, aber immer eindrucksvoll. Die vorliegende Zusammenstellung umfasst bekannte Stücke, die auch viele Laienchöre und Kantoreien im Repertoire haben, Auszüge großer Messen, Oratorien, u.A.m.. Die Aufnahmen haben zum Teil historischen Charakter. Sie sind sehr gut nachbearbeitet worden. Nebengeräusche und Rauschen wurden gut eliminiert, was ein wenig die hohen Frequenzen wegnimmt. Künstlerisch sind fast alle Aufnahmen hervorragend. Es sind durchweg berühmte Künstler am Werk gewesen, die inzwischen Geschichte sind oder sich im Ruhestand befinden.
    Eine schöne Platte für alle, die Chöre lieben. Man muss nicht qualifiziert sein, um die Aufnahmen genießen zu können.
    Klavierkonzert Es-dur op.31 Klavierkonzert Es-dur op.31 (CD)
    07.04.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Komponistengeneration am Scheideweg

    Christian Thielemann hat bei seinem Amtsantritt in Dresden nicht nur auf die bewährten romantischen Zugpferde gesetzt, sondern auch die heute weniger gespielten Zeitgenossen eines Richard Strauss auf die Bühne gebracht. Die Zeit um 1920 war wohl von wilden Auseinandersetzungen um musikalische Trends geprägt. Busoni und Pfitzner bekriegten sich in musiktheoretischen Schriften. Es ist schon etwas gewagt, beide in einem Konzert und dann noch auf einer Platte zu vereinen. Tote können sich nicht wehren. Busonis 2. Elegie ist ein schönes und effektvolles Stück im Übergang zur neuen Klassik. Pfitzners gewaltiges Es-Dur-Konzert ist mehr dunkel gehalten, mit hohem Anspruch an die Fähigkeiten des Pianisten. Tzimon Barto ist einer der wenigen Klavierspieler, der dieses Werk im Repertoire, und auch schon mit verschiedenen Orchestern aufgeführt hat. Ich finde die Aufnahme künstlerisch toll. Zuweilen verschwindet mir das Orchester zu sehr hinter den Tasten. Im Saal klang das sicher etwas ausgewogener. Bemerkenswert sind die Horn-Soli.
    Max Regers Suite nach Eichendorff-Gedichten ist mein Liebling auf der Platte. Dieses Stück liegt der Staatskapelle. Im Booklet sind die Gedichte abgedruckt. Programm-Musik, die keine sein soll. Der kleine Max hatte es auch nicht leicht in seinem kurzen Leben.
    Schöne Konzertmitschnitte.
    Hornkonzert Nr.1 Hornkonzert Nr.1 (CD)
    07.04.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Der frühe und der späte Strauss

    Als Sohn eines Hornbläsers hatte Richard Strauss zweifellos einen gewissen Hang zur Bläserfraktion der Orchester. So sind das Hornkonzert und die Bläser-Serenade zum Karrierebeginn des Komponisten durchaus verständlich. Es ist leicht zu hörende Bläser-Romantik, für die Dresdner geschrieben und dort auch uraufgeführt. Robert Langbein spielt das Waldhornkonzert mit wunderbarem Ausdruck, kräftigen und langen Tönen und einem sicheren Ansatz. Die heitere Sonatine des durch Alter und überstandene Krankheit gezeichneten "Invaliden" Strauss und die traurigen Metamorphosen, beide mit Anfang Achtzig geschrieben, sind wesentlich komplexer im Klang.
    Alle vier Stücke kommen dem Klangverständnis der Staatskapelle und ihres Chefs absolut entgegen. Es sind Konzertmitschnitte von beeindruckender Qualität. Die Metamorphosen gehören zum Repertoire der großen Orchester. Die Bläserstücke hört man dagegen selten. Für mich sind es Referenzaufnahmen.
    Klavierquintett D.667 "Forellenquintett" Klavierquintett D.667 "Forellenquintett" (CD)
    24.03.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    "Spontaneität und Reaktionsfähigkeit"

    Zwei Weltstars und drei weitere Spitzensolisten spielen zusammen Schubertsches Standard-Repertoire. Da kann nichts schief gehen, das ist was - dachte ich. Auf der Bühne, wenn ein Publikum begeistert werden soll, kann man die Stücke sicher so spielen. Die Bühnenpräsenz der Künstler überstrahlt manche Mängel. Hauptsache, es reißt die Leute mit. Auf Platte sieht das anders aus! Sicher gab es wenig Proben und die Akteure sind nicht so aufeinander eingespielt, wie gestandene Kammerensembles. Aber dann muss man das Ganze nicht auf Tonträger verkaufen.
    Die Forelle kommt sehr dynamisch. Die Forte-Einsätze treffen den Hörer mitunter wie Ohrfeigen. Die swingende Bass-Gruppe ist wenig zu hören. Für Rubato-Gestaltung bei den Tempi sollte man sich gut kennen und aufeinander hören.
    Das Adagio ist keine hohe Kunst aber schwer attraktiv zu interpretieren. Es kling hier mitunter wie Drehleier mit freiem Klavier.
    Absoluter Tiefpunkt sind die beiden Arragements des Ständchens und des Ave Maria für Geige und Klavier. Ein Hit für jede Trauerfeier. Das Ständchen im halben Tempo im Vergleich zur Gesangsversion, mit virtuosen Einwürfen zwischen den Strophen. Das Ave Maria im Rubato, in der ersten Hälfte mit der historischen Geige in Bratschenlage - das ist mit modernem Instrument kaum machbar und klingt schauderhaft.
    Aufnahmetechnisch sind Konzerte, die dynamisch schwer zu fassen sind, kaum perfekt einzufangen. Auch der Nachbearbeitung sind Grenzen gesetzt.
    Oswald Beaujean vom BR hat seinen Booklet-Text unter die oben stehende Überschrift gesetzt. Da hat er eine wohlwollende Beschreibung für das Produkt gefunden. Ein wenig Stringenz ist aber auch nicht schlecht.
    Ein Kommentar
    Anonym
    20.09.2022

    Schubert-Promi-Production

    Ich kann Ihnen nur zustimmen - auch das Cover spricht für sich ... Frau Mutter, immer noch gehätschelter und inzwischen überbewerterter Star, erstaunt mit brüchigem Ton zum sehr eigenwilligen Piano-Sensibilissimus, der seine Allüren besser solistisch auslebt. Überflüssig, ärgerlich. gmr.
    Peter und der Wolf op.67 Peter und der Wolf op.67 (CD)
    19.03.2021
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Erinnerungen an die Kindheit

    Für viele von uns, für die die Schule nur kostenlos und nicht umsonst war, sind die beiden Werke mit die ersten Kontakte zur klassischen Musik gewesen. Das ruft zweifellos Erinnerungen wach. Auch heute noch sind die beiden Kinderprogramme fester Bestandteil der Bildungsarbeit unserer Orchester und Musiklehrer in den Schulprogrammen. Feine Sache.
    Gerd Albrecht hatte sich auch der Jugendarbeit verschrieben. Die Aufnahme Prokofjews Peter und der Wolf ist eine seiner vielen Zusammenarbeiten mit Jugendorchestern. Ein toller Konzertmitschnitt mit einem gut aufgelegten Sprecher. Man hört es an den Publikumsreaktionen. Der Boy Gobert, den ich kenne, starb 1986. Aber vielleicht gibt es ja noch einen.
    Ustinow und Rickenbacher haben einige Projekte miteinander realisiert. Wahrscheinlich kam dort auch die Idee zum Karneval mit Zwischentexten des britischen Barons zustande. Es ist amüsant, aber Geschmackssache. Unkommentiert bekommt man heute nur noch Auszüge des Programmstückes zu hören. Die Paratore-Brüder sind auf den Karneval abonniert.
    Die Zusammenstellung der beiden Werke in der eloquence-Reihe ist ein guter Gedanke. Der Klang ist nahezu perfekt. Das Booklet ist nur ein Programmzettel, wie immer bei dieser Reihe. Dafür stimmt der Preis.
    Die Platte ist ein Familienerlebnis.

    Sämtliche Streichquartette Sämtliche Streichquartette (CD)
    19.03.2021
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Großprojekt ohne Langeweile

    Der kleine Mann aus der k.u.k.-Monarchie war ein Wunder an Kreativität. Über 100 Sinfonien, mehr als 70 Streichquartette und in jedem dieser Werke gibt es Besonderheiten. Kein Stück ist wie das Andere, zumindest für den interessierten Zuhörer.
    Die Gesamtaufnahme der Haydn-Quartette mit den Hofstetter-Quartetten und der Quartett-Fassung der Sieben letzten Worte sind eine große Aufgabe. Das ungarische Kodály-Quartett hatte Haydn in der Muttermilch. Bei jedem einzelnen Satz kann der Hörer die Spielfreude der Musiker spüren. Alles kommt leicht und transparent rüber. Musikalisch ist alles perfekt, wie man es von einem solchen Ensemble erwarten kann. Es war für die Herrschaften bestimmt auch eine schöne Aufgabe, diese meist heitere Musik zu proben und aufzunehmen. Besonders die ersten Opera des Anfang zwanzig jährigen Joseph sind ihrer Einfachheit halber nur auf Platte zu hören. Auf den Podien kommen eher die späten Werke zur Aufführung.
    Die Aufnahmen sind perfekt produziert. Selbst unter Kopfhörer sind keine Störungen hörbar.
    Am Booklet hat NAXOS gespart. Für die vier Sammelboxen (Sinfonien, Konzerte, Quartette und Klaviersonaten) gibt es ein gemeisames fettes Buch in englischer Sprache mit Inhaltsangaben der einzelnen CDs und, 115 Seiten weiter hinten, kurzen Ausführungen zu den einzelnen Stücken.
    Man muss nicht alle 25 CDs am Stück hören. Es ist auch wunderbare Begleitmusik zum Essen, zum Entspannen usw. usf.. Eine schöne Sammlung leicht zu hörender Musik zum vertretbaren Preis.
    Requiem Requiem (CD)
    18.03.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Perfektionist Thielemann

    Verdis Messa da Requiem wurde nicht für den Dresdner Gedenktag geschrieben. Sie wird aber in regelmäßigen Abständen gern für diesen Anlass gespielt. Ich besuche diese Veranstaltungen am 13. Februar regelmäßig und weiß, dass Künstler und Publikum an diesem Abend emotional am Limit sind. Was die Herrschaften 2014 für die vorliegende Aufnahme zustande gebracht haben, ist außerordentlich. Ein Konzertmitschnitt von Refrenzqualität ist nicht oft zu erleben.
    Christian Thielemann gilt in der Szene als nicht der große Vielspieler, der von Orchester zu Orchester jettet. Er ist aber absoluter Perfektionist bei dem, was er tut. Und er umgibt sich gern mit Künstlern, deren Können er kennt. Das ist die Qualität dieses Mitschnitts. Ein Spitzenorchester mit einem ebensolchen Opernchor und Solisten von der Opernbühne, die alle schon mit dem Maestro gearbeitet haben. Thielemann ist zwar in Dresden kein Generalmusikdirektor, aber trotzdem ein hervorragender Operndirigent. Er kann neben dem Orchester Chöre und Solisten perfekt in Szene setzen.
    Ein Glücksfall ist zudem die Aufnahme selbst. Alles ist gut zu hören, kein Übersteuern, nichts geht unter. Bei dem Lautstärkeumfang, den die Sänger bieten, ist es auch von der Technik eine Meisterleistung.
    Nichteinmal am deutsch-englischen Booklet kann man meckern.
    Wem Sakralmusik gefällt (obwohl das Stück nicht für die Liturgie sondern für den Konzertsaal geschrieben worden ist), der wird an der Aufnahme seine Freude haben.
    Serenaden für Streicher Nr.3-5 Serenaden für Streicher Nr.3-5 (CD)
    14.03.2021
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Serenaden-Querschnitt

    Über Robert Fuchs gibt es die abenteuerlichsten Legenden. Von schlecht recherchiert, über dazu gedichtet bis halbwegs glaubhaft. Das Englisch-Deutsche Booklet der vorliegenden CD bedient alle Facetten. Wer etwas über ihn erfahren möchte, sollte die seriösen Quellen bemühen.
    Die Musik ist romantisch schön. Die e-Moll-Serenade ist eine Abendmusik mit schwerem Einstieg, hinüber zu fliehenden Gedanken im Menuetto, einem fröhlichen Allegretto und der Vorfreude auf die Nacht in einem Finale nach Art der Zigeunermusik.
    Die g-Moll-Serenade ist viel später entstanden. Sie ist keine reine Streicherserenade. Zwei Hörner bringen eine Farbe in die Musik, die den Serenaden-Charakter deutlich hervorbringt. In allen Sätzen gibt es schöne Hornmotive. Mir gefallen das Andante und das Adagio besonders.
    Die D-Dur-Serenade für kleines Orchester ist keine Abendmusik in dem Sinne, sondern eine Würdigung an Johann Strauß Sohn anlässlich dessen Dirigentenjubiläums, also mehr eine kleine Programm-Suite. Bekannt und verkannt ist der Schlusssatz mit verschiedenen Zitaten Straußscher Kompositionen.
    Wie schon die Aufnahme der ersten beiden Serenaden spielt das Kölner Kammerorchester unter Christian Ludwig die drei Werke sehr rund und ihrem Charakter entsprechend. Der Hörer kann sich verzaubern lassen. Keine schwere Kost, aber auch nicht anspruchslos. Klanglich und künstlerisch sind die Aufnahmen sehr gut gemacht. Im Konzertsaal ist mir Fuchs noch nicht begegnet. Insofern gehört er wohl leider nicht zum Repertoire der Orchester.
    Elias Elias (CD)
    14.03.2021
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Referenz an Mendelssohn

    Jeder, der Kirchenkonzerte besucht oder selbst Mitglied einer Kantorei ist, kennt den Elias - zumindest auszugsweise. Das Engelterzett "Hebe deine Augen auf" gehört in den Chorfassungen zum Kernrepertoire der Chöre. Mendelssohns Melodien und Chorsätze sind eingängig und wunderbar. Er war selbst ab 1835 Gewandhauskapellmeister. Und so sind seine Werke natürlich Vermächtnis des Orchesters.
    Die Philips-Aufnahme unter Wolfgang Sawallisch (Vaclav Neumann hatte das Orchester kurzfristig verlassen) aus dem Jahre 1968 gilt nicht nur als kult. Im Harenberg-Chormusikführer wird sie als Referenzaufnahme eingestuft. Dem kann ich mich nur anschließen. Die beiden ehemaligen Kruzianer und späteren Solisten der Semperoper Theo Adam und Peter Schreier sind für die beiden männlichen Hauptpartien prädistiniert. Sawallisch lässt die Schlusstöne lange stehen. Adam meistert das kraftvoll und scheinbar mühelos. Elly Ameling singt mit unverkennbarer Stimme in den hohen Lagen. Alle Sänger sind gut verständlich. Der Leipziger Rundfunkchor galt damals wie heute zu den ersten Adressen der Szene. Der Klang ist ausgewogen und sehr wandlungsfähig.
    Es ist schön, dass es die Aufname heute noch zum kleinen Preis in der eloquence-Reihe zu kaufen gibt. Auf ein dramaturgisch gestaltetes Booklet kann man hier wohl verzichten.
    Bamberger Symphoniker - Schubert Epilog Bamberger Symphoniker - Schubert Epilog (CD)
    13.03.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Schubert modern

    Zu seinen Lebzeiten sind Schuberts Werke meist nur im kleinen Kreis aufgeführt worden. Heute sind seine Kompositionen aus den Konzertsälen nicht mehr wegzudenken. Und weil er sich nicht mehr dagegen wehren kann, wird er von der Moderne okkupiert. Er würde sich wahrscheinlich auch nicht dagegen auflehnen.
    Berios Rendering, gelegentlich live zu hören, ist mehr eine moderne Ergänzung Schubertscher Fragmente. Heinze, der alte Kommunarde, ist mit seinem verballhornten Goethe als Ballettmusik schon etwas schwerer zu verdauen. Reimann, Zender und Schwertsik lassen Schubert in ihren Kompositionen erkennen und klingen aufregend interessant. Die Platte hat ein gelungenes Konzept. Ich habe sie mir hauptsächlich wegen Berio gekauft und höre sie immer wieder gern.
    Die Bamberger sind ein Glücksfall der Geschichte. Das ehemalige Vertriebenenorchester ist immer ein Spitzenorchester geblieben. Wenn man Aufführungen mit Jonathan Nott besucht, bekommt man neben hervorragender Musik auch ein Ein-Mann-Ballett geboten. Die Platte ist perfekt produziert und klanglich ausgewogen. Mit Sinfonik und Vokalmusik ist das Programm sehr abwechslungsreich. Das Booklet ist auch mit deutschem Text locker informativ abgefasst.
    Für alle Neugierigen sind die Aufnahmen ein guter Einstieg in moderne Kompositionen. Die Experten kaufen die Platte sowieso.
    Messen KV 139 & 220 (Waisenhausmesse & Spatzenmesse) Messen KV 139 & 220 (Waisenhausmesse & Spatzenmesse) (CD)
    13.03.2021
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Rare Mozart-Messen

    Die Gelahrten haben lange fabuliert, ob der zwölfjährige Mozart eine solch komplexe Festmesse, wie die zur Weihe der Waisenhauskirche, überhaupt habe schreiben können. Nun, er hat sie nicht nur geschrieben, sondern auch die Aufführung geleitet. Die Spatzenmesse (der Hörer wird im Sanctus und zu Ende des Benedictus durch schrille Geigentöne wachgezwitschert) ist in ihrer Kürze ein Opfer klerikaler Vorschriften. Beide Messen werden mit Pauken und Trompeten begleitet und sind damit sogenannte Fest-Messen.
    Es ist leicht zu hörende Mozartmusik. Die Erste ein wenig dem Barock verhaftet, mit gewichtigen Chören, süßen Arien und Duetten und meist ohne Dissonazen. Die Zweite ist mehr spartanische Gebrauchsmusik. Hier ist Mozart auch schon acht Jahre älter und wesentlich weiter in der Stilistik.
    Das Staraufgebot beider Aufnahmen lässt die Qualität erahnen. Die Einspielungen sind fast fünfzig Jahre alt. Ich habe künstlerisch noch nichts Besseres gehört. Der Klang ist für die damalige Zeit sehr gut eingefangen. Das Booklet ist keins. Das Coverfoto soll wohl witzig sein.
    Leider habe ich beide Stücke noch nicht live erlebt. Die Platte ist eine klare Empfehlung für alle, die Mozart lieben und/oder den Einstieg in die sonst schwerere Sakralmusik suchen.
    Klaviersonaten Nr.1 & 2 (opp.19 & 88) Klaviersonaten Nr.1 & 2 (opp.19 & 88) (CD)
    11.03.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Kraftvolle Klaviermusik

    Die beiden Sonaten schließen einen Zeitraum in Fuchs' Schaffen von mehr als 30 Jahren ein. Die Ges-Dur-Sonate klingt jugendlich leicht, sehr Dur-betont. Die Nr. 2 in g-Moll ist schon wesentlich ambivalenter und umfangreicher in den gestalterischen Mitteln. Beide sind für romantische Ohren gut zu genießen. Mir gefallen besonders die beiden Mittelsätze des letzten Werkes.
    Daniel Blumenthal spielt sehr kraftvoll, aber ohne Pathos. Mit viel Dynamik in Tempo und Lautstärke erzielt er große Wirkung. Auf Kunstpausen verzichtet er zu meiner Freude fast vollständig.
    An den Stellen, wo der Künstler ordentlich in die Tasten haut, stößt die Aufnahmetechnik gelegentlich an ihre Grenzen. Das Booklet ist mit englischem und französischem Text etwas detailverliebt gestaltet. Es gibt wohl kaum Pianisten, die die beiden Sonaten im Programm haben. Schade, aber ist halt so. Schön, dass es Künstler gibt, die sich den Raritäten mit ihren Einspielungen widmen!
    Klavierwerke Klavierwerke (CD)
    10.03.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Von schwärmerisch bis virtuos

    Bernd Glemser ist kein Mann der großen Geste, dafür ein Pianist des großen Klanges. Ihm liegen die virtuosen Stücke großer Komponisten. Damit meine ich auch die groß gewachsenen Komponisten, wo Oktaven in einer Hand die Regel sind. Liszt, Weber, Chopin, Mendelssohn usw.. In seinen Konzerten kommt er als angenehmer Zeitgenosse rüber, bei dem man nur staunen kann, dass er nicht berühmter ist.
    Die vorliegende Platte ist eine Mischung hochemotionaler kleiner Stücke aus Mendelssohns acht Heften der Lieder ohne Worte, allesamt bekannte Zugabestücke der Pianisten früher wie heute und einiger virtuoser Werke für Mendelssohns eigenen Konzertgebrauch. Konzertgängern sind die Kompositionen bekannt. Mir gefallen besonders die fis-Moll-Fantasie und die Ernsten Variationen.
    Das Booklet ist gut gemacht mit einem allgemein verständlichem Text. Die Platte ist excellent produziert.
    Wer gern zum Tagesausklang beim Wein ein wenig träumen möchte, um am Ende furios geweckt zu werden, der sollte sich diese Platte zulegen.
    Kammermusik mit Klarinette Kammermusik mit Klarinette (CD)
    10.03.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Zeitgenossen verschiedener Welten

    Glinka, der Vater der russischen Klassik, und der Romantiker Schumann kammermusikalisch auf einer Platte vereint, feine Sache. Die Klarinettenstücke Schumanns werden oft in Kammerkonzerten diverser Reihen und Festivals gespielt. Seine Drei Romanzen op. 94 sind bestens bekannt. Spätestens Romanze Nr. 2 lässt den Hörer mitsummen. Ich habe mir die Platte in erster Linie wegen des Glinka-Trios gekauft. Das Original-Fagott wird zwar hier von einem Cello gestrichen. Geht aber auch.
    Die drei Herren der Kopenhagener Philharmonie im Verbund mit Frau Kolarova an der Taste haben die Romantik im Blut. Die Schumann-Stücke bieten genügend Raum für bewegliches Musizieren in Satz und Rhythmus. Der Glinka ist manchmal etwas schrill. Da bleibt der Hörer aufmerksam. Glinkas Musik ist ohnehin nicht formal gebunden.
    Das Booklet in Englisch ist informativ und hübsch gemacht. Die Aufnahmetechnik ist bei derartigen Instrumentenkonstellationen schwer gefordert. Das Produkt ist hörenswert.
    Ich würde die vier Herrschaften gern einmal auf der Bühne erleben. Eine Bratsche von den Färöern gibts auch nicht alle Tage!
    Symphonien op.23 "Gothique" & op.57 Symphonien op.23 "Gothique" & op.57 (CD)
    10.03.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Französische Ambivalenz

    Benjamin Godards Musik schwankt von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Und das innerhalb einer Sinfonie oder einer Satzsammlung, wie den drei Sätzen op. 51. Während sich seine Zeitgenossen stilistisch von der deutschen Romantik emanzipieren wollten, war ihm dies offensichtlich egal. Prinzipien waren wohl nicht so sein Ding. Schade, dass ihn so zeitig die Motten gefressen haben.
    Das Münchner Rundfunkorchester spielt perfekt. Das von Palazzetto Bru Zane geförderte CD-Projekt ist zweifellos in jeder Hinsicht auf der Höhe der Zeit. David Reiland ist kein Unbekannter in der Szene. Er gestaltet die Sätze hochemotional ohne sentimental zu werden. Die drei Sätze aus op. 51 sind ein Paradebeispiel dafür. Neben dem guten Booklet sticht auch die Aufnahmequalität heraus. Die für die Symphonie gothique erforderliche Akustik einer gotischen Kathedrale (daher der Name) haben die Kollegen von der Technik wunderbar hinbekommen. Das bläserlastige Stück mit den ruhigen Zwischensätzen rundet die Platte wunderbar ab. Meine Lieblingsaufnahme ist die Kermesse.
    Symphonie F-Dur op.50 Symphonie F-Dur op.50 (CD)
    10.03.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Romantisches aus der Schweiz

    Es ist bemerkenswert und verdient Bewunderung, wenn sich die Förderer eines Schweizer Orchesters für die CD-Produktion mit der Musik eines schlesisch-preußischen Komponisten der Hochromantik einsetzen. Radeckes Musik ist ausgereifte Sinfonik des 19. Jahrhunderts, abwechslungsreich, interessant in Melodie und Satz, aufregend und entspannend zugleich. Er lebte in einer Zeit des Überschusses an genialen Komponisten. Seine Kompositionen sind keine Ohrwürmer. Das verbannte ihn in die zweite Reihe.
    Kaspar Zehender lässt die Stücke sehr dynamisch in wechselnden Klangfarben spielen. Eine Herausforderung für die Aufnahmetechniker. Mir gefallen alle Stücke ausnahmslos gut. Favorit ist zweifellos das Nachtstück.
    Besonders ist auch das Booklet, in dem Radeckes Urenkel zu Wort kommt. Mit dem Namen Radecke lockt man leider auch heutzutage nicht die Massen in die Konzertsäle. Insofern gehören die Werke kaum zum Repertoire der Orchester.
    Welch klangliche Qualität gibt es doch in der Schweizer Provinz!
    Tripelkonzert op.56 Tripelkonzert op.56 (CD)
    07.03.2021
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Treffen der Virtuosen

    Daniel Barenboim ist es gelungen, für das Tripelkonzert mit Perlman und Ma zwei Spitzenkräfte der 90er Jahre für einen Auftritt nach Berlin zu bekommen. Das Konzert gilt nicht als große solistische Herausforderung. Insofern versammelt sich dafür selten die erste Garde auf dem Podium. Im vorliegenden Mitschnitt behandeln alle drei ihre Stimmen so virtuos, wie es möglich ist. Keine perfekte, aber sehr hörenswerte Aufnahme.
    Die Chorfantasie ist äußerst selten im Konzertsaal zu erleben. Für knapp 20 Minuten kaufen Veranstalter kaum einen Klaviersolisten und einen Chor ein. Und einen guten Tastenschinder braucht man schon allein für die Anfangskadenz. Barenboim ist excellent. Das Werk ist eines meiner Lieblingsstücke Beethovens. Auch hier ist der Konzertmitschnitt nicht perfekt, aber dafür sehr kraftvoll und mitreißend. Man hört es an der Reaktion des Publikums.
    Die CD ist im Rahmen der Perlman-Edition erschienen. Die Papphülle hält häufigem Gebrauch nicht lange stand. Außerdem ist sie so dünn, dass man sie im Regal kaum findet. Das Booklet enthält neben dem Coverfoto zwei verschiedene Seitensichten von Perlman mit Geige und eine Seite Text mit Allgemeinplätzen. So dünn wie die Verpackung. Aber die Musik ist gut.
    Serenaden für Streicher Nr.1 & 2 (opp.9 & 14) Serenaden für Streicher Nr.1 & 2 (opp.9 & 14) (CD)
    24.02.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Feine Abendmusiken

    Mit fünf Serenaden kann man Robert Fuchs wohl als Experten der Gattung bezeichnen. Und gleich die erste machte ihn berühmt. Die Serenaden wirken leicht und wogend, sind angenehm beschwingt und träumerisch. Sie erreichen vielleicht nicht die Vielfalt der Werke Tschaikowskys oder Dvoráks, können aber klanglich auf jeden Fall mithalten. Im op. 63 ist zweifellos schon ein gestalterischer Fortschritt erkennbar. Es gibt mehr Reibungen und die Instrumentierung wird komplexer.
    Das Kölner Kammerorchester spielt die Stücke fluffig und transparent. Der Streicherklang ist ausgeglichen und dynamisch.
    Es ist erstklassige Entspannungsmusik. Schade, dass die Stücke nicht mehr auf die Bühne kommen.
    Mein Vaterland (incl."Die Moldau") Mein Vaterland (incl."Die Moldau") (CD)
    24.02.2021
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Böhmischer Standard zum kleinen Preis

    Smetanas Má Vlast ist für alle Tschechen das zweitwichtigste Musikstück nach der Hymne. Danach kommt noch die Oper Libuse, ebenfalls von Smetana. Beide geschrieben, um den tschechischen Nationalstolz gegenüber der inzwischen ungeliebten k.u.k. Monarchie zu befeuern, von einem inzwischen gehörlosen Komponisten.
    Für mich sind Aufführungen und Aufnahmen dieser Sammlung sinfonischer Dichtungen am intensivsten, wenn sie von einem tschechischen Orchester mit einem tschechischen Dirigenten gespielt werden. Hier haben wir mit Kubelik zumindest einen solchen Dirigenten, und die Wiener Philharmoniker sind auch nicht weit weg. Wenn man die Orte und Sagen, um die es hier geht, kennt, kommt ein anderes Werksverständnis rüber, als es ein reines Partiturstudium möglich macht. Insofern ist die Aufnahme Spitze.
    Leider ist es eine alte Mono-Aufnahme, die mit dem AMSI-Verfahren der neunziger Jahre nachbearbeitet wurde. Es ist nicht möglich, eine Klangqualität nach heutigen Hörgewohnheiten zu schaffen. Wer Perfektion möchte, sollte sich eine Aufnahme der Tschechischen Philharmonie der letzten zwanzig Jahre unter Belohlavek oder Altrichter anhören. Die Eloquence-Reihe der Klassikakzente bringt große Werke zum kleinen Preis. Ein löbliches Unterfangen! Das Booklet ist nur ein Werbeblättchen.
    Für alle, die das Werk interessiert: Fahren Sie nach Prag, neben der Karlsbrücke ist das Smetana-Museum, gehen Sie auf den Vysehrad mit seiner Sarka-Statue, der Moldau davor und den Gräbern Smetanas und Kubeliks, und fahren Sie die paar Kilometer bis Tabor und zum Blanik-Berg weiter.
    Sonate für Violine & Klavier op.18 Sonate für Violine & Klavier op.18 (CD)
    18.02.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Hochromantische Spezialitäten

    Im Falle der Pfitzner-Sonate ist wohl eher eine verspätet romantische Spezialität. Die beiden fast gleichaltrigen Komponisten prägten zweifellos das Musikleben im deutschsprachigen Raum zwischen 1890 und 1945. Strauss war der Beliebte, Pfitzner der Grantler. Die Musik, die beide geschrieben haben, ist jedenfalls herausragend.
    Die Sonaten auf der CD verlangen in erster Linie dem Pianisten viel ab. Die Klavierstimme ist bei beiden Werken bestimmend und sehr ausdrucksstark. Julian Riem spielt sehr dynamisch, manchmal an der Grenze des machbaren. Die Geige ist jeweils sehr gesanglich angelegt. Markus Wolf kann die Stradivari schwelgen lassen. Das Schwierige ist das Zusammenspiel in den Verschiebungen und Läufen. Die Künstler meistern das sehr gut.
    Der Booklettext ist interessant und hinsichtlich Pfitzners politischer Ansichten dezidiert gehalten. Letztere sind der Grund, warum man ihn heute sehr selten spielt. Um die Musik ist es schade.
    Mir gefallen alle sechs Sätze ausnahmslos gut. Besonders ergreifend sind natürlich die beiden Mittelsätze.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie op.46 Symphonie op.46 (CD)
    Symphonien Nr.1 & 2 Symphonien Nr.1 & 2 (CD)
    17.02.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Im Schatten der Etablierten

    Wenn man etwas verkaufen will, sollte man für sein Produkt laut die Werbetrommel schlagen. Genau das tat Robert Fuchs nicht. Er soll ein zurückhaltender Mensch gewesen sein, beliebt und als Lehrer angesehen. Als Komponist wurde und wird er nur von wenigen Interessierten wahrgenommen. Auf den Podien kommt er inzwischen garnicht mehr vor.
    Karl-Heinz Steffens, heute an der Prager Staatsoper, hat sich die Neugier an solchen, zu unrecht verdrängten Werken, bewahrt. Die Aufnahme der beiden Sinfonien mit dem SO des WDR ist ein echter Wurf. Die Stücke sind brillant eingespielt. Fuchs' Können in Sachen Melodik, Dynamik und Instrumentierung kommt wunderbar zur Geltung.
    Das Booklet mit dem gewohnt amüsant und informativ geschriebenen Text Eckhardt van den Hoogens rundet das Gesamtprodukt sehr gut ab. Er schreibt als einer der Wenigen so, dass auch ein Laie die Ausführungen versteht!
    Es lohnt sich, weiter nach Fuchs' Werken zu stöbern.
    Sämtliche Klaviersonaten Sämtliche Klaviersonaten (CD)
    17.02.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Schöne Sammlung

    Haydns Cembalo- und Klaviermusik ist in erster Linie für Schüler- und Damenhände unterschiedlicher Qualifikation geschrieben. Nur wenige Sonaten und Variationssätze verlangen Vituosität. Meist sind es schnelle Läufe und Triller in der rechten Hand mit spartanischer Begleitung im Bass und gefälligen Melodien. Erst die späten Werke werden für Hörer wie Spieler interessanter. Auf den Konzertbühnen sind allesamt kaum zu hören. Mir ist zumindest außer bei Schüler- und Studentenaufführungen noch keine begegnet.
    Rudolf Buchbinder hat mit Ende Zwanzig die vorliegenden Aufnahmen in dem ihm eigenen Stil eingespielt. Ein Stil, der mir sehr gefällt. Er spielt perlende Läufe und Triller, kraftvoll in den dynamischen und vielstimmigen Teilen und, was mir besonders gefällt, er kleistert die langsamen, träumerischen und auch traurigen Sätze nicht mit zuviel Pathos zu.
    Meine Lieblingsstücke sind die Sonaten 58 - 62 und die f-Moll-Variationen, geschrieben nach Mozerts Todesnachricht.
    Die Aufnahmen sind fast fünfzig Jahre alt. In der Gesamtheit gibt es m.E. seither wenig vergleichbar Hörenswertes.
    251 bis 275 von 307 Rezensionen
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