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    Contrapunctus

    Aktiv seit: 21. Januar 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 384
    68 Rezensionen
    Halbblut Karl May
    Halbblut (MP3)
    10.05.2015

    Für die Jugend

    Da jeder Neuzugang in der Reihe der ungekürzten Lesungen der "Gesammelten Werke" ein unternehmerisches Wagnis (aus der Sicht des Karl-May-Verlags) darstellt, muss immer damit gerechnet werden, dass der neueste Titel gleichzeitig auch der letzte sein könnte. Glücklicherweise hat sich der Verlag bislang jedoch stets zu einer Fortsetzung durchgerungen - auch wenn die Marktsituation gerade dieser Lesungen noch "ausbaufähig" erscheint.

    Mit dem Band 38 "Halbblut" wird nun die Reihe der eigentlichen "Erzählungen für die Jugend" fortgesetzt. Es handelt sich hierbei um vier Erzählungen, die zueinander kaum/nicht in Beziehung stehen. Da neben den Personen auch die Schauplätze sehr unterschiedlich sind, ist für abwechslungsreiche Unterhaltung gesorgt.

    Heiko Grauel erweist sich wieder als ideal, um mit seinem variantenreichen Vortrag den einzelnen Charakteren ihre individuelle Färbung zu geben. Das wirkt - sofern man bei Karl May überhaupt davon sprechen kann - sehr "natürlich" und nicht "bemüht". Da die Stimme Heiko Grauels nicht das "Problem" hat, mit bestimmten Assoziationen (wie z.B. Synchronstimmen oder sehr "markante" Sprecherstimmen) verbunden zu sein, wird die Aufmerksamkeit des Hörers stets auf den Text gelenkt. - Bei "markanteren"/profilierteren Sprechern droht die Stimme mitunter dem eigentlichen Textinhalt den Rang abzulaufen.

    Was bleibt? - Eine unbedingte Empfehlung für alle Karl-May-Freunde und Liebhaber "klassischer Erzählkunst".

    Vor wenigen Tagen hat der KMV die Fortsetzung der Reihe mit dem Band 39 "Das Vermächtnis des Inka" für Herbst 2015 angekündigt!
    Meine Produktempfehlungen
    • Winnetou I. MP3-CD Karl May
      Winnetou I. MP3-CD (MP3)
    • Die Elenden / Les Misérables  (Ungekürzte Lesung) Victor Hugo
      Die Elenden / Les Misérables (Ungekürzte Lesung) (MP3)
    • Effi Briest. 8 CDs Effi Briest. 8 CDs (CD)
    • Von Mäusen und Menschen Von Mäusen und Menschen (CD)
    • Oliver Twist Oliver Twist (CD)
    Wolfsblut Wolfsblut (CD)
    08.09.2014

    Guter Sprecher - gekürzte Lesung

    Warum nur ist es mittlerweile zur Gewohnheit geworden, dass fast jedes neu produzierte Hörbuch eine mehr oder weniger stark gekürzte Fassung des gedruckten Originals darstellt? Zu allem Überfluss wird dieses Vorgehen von den vielen Hörbuchverlagen offenbar als gängige Praxis betrachtet, was für den Kunden heißt: nur dann, wenn ausdrücklich "ungekürzt" auf dem Produkt vermerkt ist, muss man von einer vollständigen Lesung ausgehen.

    Das vorliegende Hörbuch macht da keine Ausnahme. Nach Rücksprache mit dem Verlag wurde mir mitgeteilt, dass sowohl diese als auch die Parallel-Lesung "Ruf der Wildnis" GEKÜRZTE Lesungen sind. Der Hinweis des Klappentextes, dass "das gleichnamige Buch (...) beim dtv erschienen sei" suggeriert eine 1:1 Lesung eben dieses Buches. Aber wie aus anderen Branchen gewohnt, muss dem Wörtchen "gleichnamig" mehr Bedeutung zugemessen werden. Mit anderen Worten: "gleichnamig" ist das Pendant zum "Serviervorschlag" der Lebensmittelbranche.

    Ich bin sehr verärgert über diese "Deklarationspolitik" der Verlage - ein Vorgehen, das man sonst nur aus anderen Branchen kannte. Nun scheint sich auch die (Hör-)Buchbranche der Verbrauchertäuschung zu widmen.
    Der Ruf der Wildnis Der Ruf der Wildnis (CD)
    08.09.2014

    Guter Sprecher - gekürzte Lesung

    Warum nur ist es mittlerweile zur Gewohnheit geworden, dass fast jedes neu produzierte Hörbuch eine mehr oder weniger stark gekürzte Fassung des gedruckten Originals darstellt? Zu allem Überfluss wird dieses Vorgehen von den vielen Hörbuchverlagen offenbar als gängige Praxis betrachtet, was für den Kunden heißt: nur dann, wenn ausdrücklich "ungekürzt" auf dem Produkt vermerkt ist, muss man von einer vollständigen Lesung ausgehen.

    Das vorliegende Hörbuch macht da keine Ausnahme. Nach Rücksprache mit dem Verlag wurde mir mitgeteilt, dass sowohl diese als auch die Parallel-Lesung "Wolfsblut" GEKÜRZTE Lesungen sind.

    Ich bin sehr verärgert über diese "Deklarationspolitik" der Verlage - ein Vorgehen, das man sonst nur aus anderen Branchen kannte. Nun scheint sich auch die (Hör-)Buchbranche der Verbrauchertäuschung zu widmen. Bravo!
    Old Surehand II MP3-CD Karl May
    Old Surehand II MP3-CD (MP3)
    05.09.2014

    Schöne Hörbuch-Erweiterung der Karl-May-Welt in 2014!

    Auch in diesem Jahr können sich Leser/Hörer, besonders wenn sie ungekürzte Lesungen lieben, über zwei neue Lesungen von Heiko Grauel freuen. Es handelt sich um die Bände 14 und 15 der Gesammelten Werke (Old Surehand I & II) von Karl May.

    Heiko Grauel, durch über ein Dutzend ungekürzter Karl-May-Lesungen bereits bestens mit dem Autor vertraut, bereitet mit seinem variantenreichen Vortrag kurzweilige, spannende und nachdenkliche Hör-/Leseeindrücke. - Ein "Muss" für jeden Karl-May-Fan und alle, die an klassischer Erzählkunst Freude haben!

    Meine Produktempfehlungen
    • Weihnacht. MP3-CD Karl May
      Weihnacht. MP3-CD (MP3)
    • Krieg und Frieden (Ungekürzte Lesung) Leo N. Tolstoi
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    Adagios & Fugen nach J. S. Bach (Arrangements für Streicher) Adagios & Fugen nach J. S. Bach (Arrangements für Streicher) (CD)
    03.07.2014
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Beeindruckend

    Die Idee, Bachs kontrapunktisch orientierte Werke in anderen Besetzungen arrangiert darzubieten ist fast so alt wie Bachs Musik selbst. Und die Fugen schreien aufgrund ihres Gehalts und innerer Dichte danach von der Klaviatur ('Clavier') auf Ensembles übertragen zu werden, wobei jede Stimme durch mindestens ein Instrument repräsentiert wird. Die kleinste Besetzung stellt das Streichquartett dar, für das Mozart die Werke der vorliegenden Aufnahme eingerichtet hat.

    Das klingende Ergebnis kann sich hören lassen, denn die Fugen wachsen sich hier - besonders in den Fällen der chorischen Streicherbesetzung - zu beeindruckender und gleichzeitig enorm plastischer Größe aus.

    Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass man alle Stücke der CD in der chorischen Streicherbesetzung aufgeführt hätte - und nicht nur einen Teil.

    Die erste Fuge der CD (die Übertragung der es-moll-Fuge aus dem 2. Teil des Wohltemperierten Klaviers) hat leider zum Beginn (in der Exposition) einen kleinen, unnötigen aber ärgerlichen Patzer: der 4. Stimmeinsatz wurde offensichtlich "verschlafen" - es fehlt die erste Note.

    Fazit: eine schöne Aufnahme, die das kontrapunktische Stimmengeflecht einiger Bachscher Fugen sehr "hörerfreundlich" darbietet. - Nach diesem sehr schönen Album möchte ich die Akademie für Alte Musik Berlin am liebsten dazu aufrufen, sich in gleicher Weise noch anderen Bach-Fugen zu widmen: wie wäre es mit den großen Orgelfugen, z.B. BWV 538, 540-548 oder 552?
    Meine Produktempfehlungen
    • Das Wohltemperierte Klavier 1 & 2 Das Wohltemperierte Klavier 1 & 2 (CD)
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    Old Surehand I MP3-CD Old Surehand I MP3-CD (MP3)
    31.03.2014

    Neue Freude für Freunde des ungekürzten Karl May

    Eigentlich kann ich zu dieser neuen Produktion des Karl-May-Verlags nichts mehr schreiben, ohne mich zu wiederholen. (Vgl. "Winnetou I", "Die Felsenburg" oder "Weihnacht".)

    Wenn im Herbst dann der abschließende zweite Teil dieser Erzählung erscheint, kann Verlag und Sprecher Heiko Grauel auf fast ein Dutzend ungekürzter Lesungen zurückblicken. Da es sich bei diesen Bänden sämtlich um frühe/mittlere Erzählungen aus dem Bereich "Wilder Westen" bzw. "Südamerika" handelt, wäre es für kommende Produktionen vielleicht nun an der Zeit, an einen Band aus dem zwar wenig bekannten, dafür aber komplexer und dichter gearbeiteten Alterswerk Mays zu denken.
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    • Winnetou I. MP3-CD Karl May
      Winnetou I. MP3-CD (MP3)
    • Weihnacht. MP3-CD Karl May
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      Krieg und Frieden (Ungekürzte Lesung) (MP3)
    Orchesterwerke Vol.2 Orchesterwerke Vol.2 (SACD)
    25.03.2014
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Zu schnell

    Was sich mit dem ersten Volume dieser Gesamteinspielung der Atterberg-Sinfonien schon andeutete, setzt sich hier, in der zweiten Folge, nun noch deutlicher fort: Neeme Järvi geht die Werke für meinen Geschmack zu rasch an. Besonders in der lyrisch-weitläufigen 2. Sinfonie kommt die Musik nicht dazu, ihren streckenweise mystischen, ja überirdischen Zauber zu entfalten. Gerade im Mittelsatz dieser Sinfonie wartet die Musik in den langsamen Abschnitten mit Harmoniefolgen auf, die so manchen Fantasy-Film-Soundtrack gut zu Gesicht stehen würde. - Diese - z.T. sehr "knirschenden" aber trotzdem reizvollen - Dissonanzen voll auszukosten erfordert jedoch ein sehr ruhiges Tempo. Nur dann kommen die flirrenden Skalenläufe der Streicher und Holzbläser zur Geltung. In dieser Einspielung jedoch ist es dem ansonsten sehr souverän spielenden Orchester leider nicht möglich, dies hörbar zu machen.

    Der sehr gute Klang der Aufnahme und die durchaus überlegene Spielweise des Orchesters können meinem Empfinden nach nicht die fehlende Ruhe und den notwendigen Entfaltungsraum dieser Musik ausgleichen. - "Besser" ist man in dieser Hinsicht mit den CPO-Aufnahmen der Atterberg-Sinfonien beraten: hier kann sich die Musik richtig entfalten.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    3 Kommentare
    Anonym
    15.11.2015

    Jugendliches Feuer

    Nein, parodistisch ist es nicht. Ich muss meinen Kommentar noch einmal korrigieren. Järvi versucht, jeglichen interpretatorischen Staub zu vermeiden und jugendliches Feuer zu verbreiten. Spielt man gewisse Passagen bei Atterberg zu langsam, könnte es nämlich behäbig oder sogar "feist" klingen. Das war von Atterberg nicht gewollt. Die Aufnahmen sind sehr "warm", fast schon rötlich in der Färbung, das Orchster artikuliert entsprechend warmfühlend. Das tut gut. Die Tempounterschiede zu Rasilainen (CPO) sind in der Regel geringfügig. Was jetzt zu Missfallen führen kann, ist die zweite Sinfonie, und besonders der zweite Satz, dessen Adagio- und Tranquillo-Passagen deutlich langsamer und feierlicher ausfallen müssten. Zu schnell gespielt geht wirklich jeder Ernst verloren. Für die noch ausstehende dritte Sinfonie mit ihrem monumentalen 3.ten Satz wäre das zu bedenken.
    Ansonsten kann es jedem egal sein, der ein PC-Programm zur Veränderung der Tempi von CD-MP-3-Musiktracks besitzt (z.B. Magix Music Maker, Audacity etc.), man kann diese klangschönen Aufnahmen mühelos nach eigenem Wunsch umändern. (Grundsätzlich nur solche PC-Programme kaufen, die kurz nach dem eigenen PC-Betriebsprogramm erschienen sind, da sie sonst nicht funktionieren).
    Anonym
    12.11.2015

    Rasend schnell

    Absolut richtig und gut ausgedrückt. Es ist vor allem die Aufnahme der 2.ten Sinfonie, die so rasend schnell geht, dass es "parodistisch" wirkt. Rasilainen benötigt 41 Minuten, Järvi 31. Das ist erheblich. Natürlich sind nicht alle Chandos-Aufnahmen von der Hand zu weisen, die 5.te in Vol 3 ist besser, das Tempo schlüssiger.
    Anonym
    26.03.2024

    Too fast?

    I agree to disagree. The score tells a different story. To fast is a personal opinion, but does not justice to the score markings. Jarvi is bang on. May I also say that the CPO recordings are equally well done. So you see there are always two sides of the medal, either side is okay. Buy according to taste, that's all I am saying.
    Symphonien Nr.0-9 Symphonien Nr.0-9 (CD)
    23.12.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Bruckner-Zyklus, der wirklich neue Eindrücke vermittelt

    Auch wenn der vorliegende Zyklus nicht neu ist, führt er doch immer noch ein Schattendasein. Dabei bieten gerade diese Aufnahmen einen ganz besonderen Einblick in die Sinfonien Bruckners.

    Mir ist schon seit längerem aufgefallen, dass sich in der Darstellung der Bruckner-Sinfonien ein ziemlich einheitliches Klangbild etabliert hat. Unabhängig von Tempovorstellungen scheinen sich alle Dirigenten darin einer Meinung zu sein, welche Stimmen bzw. Instrumentalgruppen betont bzw. in den Hintergrund gerückt werden.

    Gerade die recht vielschichtigen und komplexen Partituren Bruckners sollten aber meiner Ansicht nach zum mutigen Experimentieren anregen und herausfordern. Es ist tragisch genug, dass aufgrund der Dichte dieser Werke ohnehin eine ganze Menge an Instrumentalstimmen in den meisten Bruckner-Aufnahmen "untergehen". Eine in dieser Hinsicht ideale Interpretation, die alle Stimmen gleichzeitig wirklich hörbar macht, gibt es natürlich nicht.

    Hier aber ist nun das große Potential der vorliegenden Box: Skrowaczewski und dem RSO Saarbrücken gelingt es, bisher ungehörte Stimmen zu betonen und somit hörbar zu machen. Ich habe gelesen, dass sich über den "unausgewogenen" Klang dieser Aufnahmen etwas beklagt wurde. Vom "ziemlich dünnen Streicherklang" und den etwas "zu nah aufgenommenen Bläsern" war die Rede. Vielleicht ist es wirklich eine Unausgewogenheit in der Aufnahmetechnik, aber ich empfinde das klingende Resultat als sehr bereichernd. - Bruckners Musik sollte nicht nur auf einen klanglichen Mainstream reduziert werden, es sollte mit Lust und Experimentierfreude an die Entdeckung dieses Kosmos' herangegangen werden. Meine Bewunderung gilt daher den Schöpfern dieser Aufnahmen, die mutig neue klangliche Schritte gewagt haben.

    Endlich werden einem wirklich neue Aspekte deutlich. Eines der prominentesten Beispiele für diese neuen Hörerlebnisse sind zweifellos die letzten Takte des Finales aus der 5. Sinfonie: was bisher nur in der Partitur sichtbar war, kann nun von jedem nachvollzogen werden. Kurz nach dem letztmaligen Erklingen des "Choralthemas" werden vor allem die Blechbläser stark in der Lautstärke zurückgenommen, wodurch eine eigenständige Flötenlinie zu Tage tritt. (Nur ansatzweise konnte man dies auch auf der Aufnahme des Leipziger Gewandhausorchesters unter Herbert Blomstedt hören.)

    Nicht alle "Neuerungen" sind so spektakulär; häufig sind es nur wenige Töne, eine kurze Phrase oder ein einzelner Ton, der in anderen Aufnahmen so noch nicht zu hören war. Besonders reich an diesen neuen Facetten ist die Aufnahme der 3. Sinfonie - für mich ein Höhepunkt dieser Box.

    Ich hatte mit dem Kauf dieser Aufnahmen gezögert, da ich schon viele, sehr viele Bruckner-Aufnahmen habe. In der letzten Zeit hatte ich den Eindruck, dass viele Neuerscheinungen auf dem Bruckner-Markt eher von Marketing und Presse "hochgeschrieben" werden als dass tatsächlich etwas neues zu hören sei. - Für diesen Zyklus gilt das nicht, hier wird wirklich bisher unerhörtes geboten.
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    01.12.2013

    Achtung: Stark gekürzte Lesung!

    Für die Vortragsleistung von Gert Westphal ist meine Bewertung mit einem Punkt natürlich nicht gerechtfertigt. Die eigentliche Lesung verdient volle Punktzahl bzw. höchste Bewertung, wenn es nicht ein größes ABER gäbe:

    die vorliegende Lesung ist STARK GEKÜRZT, ohne dass es einen Hinweis - weder hier auf jpc noch auf der CD-Box - gibt. - Dabei müsste es bei genauerem Überlegen eigentlich jedem auffallen (mir leider erst zu spät): der durchschnittliche Umfang des gedruckten Buchs "Zauberberg" ist größer als derjenige von "Buddenbrooks". Vergleicht man nun den Umfang der Hörbuchlesungen (beide Gert Westphal, DG), stellt man erstaunt fest:
    Buddenbrooks = 22 CDs
    Zauberberg = 15 CDs.

    Dabei ist - wie bereits erwähnt - der "Zauberberg" deutlich umfangreicher. Es handelt sich im vorliegenden Fall also um eine erheblich gekürzte Lesung.

    Ich empfinde diese Art der Unterschlagung als unfair. Einem etablierten Label wie Deutsche Grammophon hätte ich eine derartige Nachlässigkeit (etwas anderes wird es ja wohl nicht sein) nicht zugetraut. Da diese Ausgabe aber nun schon seit Jahren in dieser Form unverändert auf dem Markt ist, mag sich jeder seine eigenen Gedanken an der Arbeitsweise der DG machen.
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    Die Elenden / Les Misérables  (Ungekürzte Lesung) Victor Hugo
    Die Elenden / Les Misérables (Ungekürzte Lesung) (MP3)
    30.07.2013

    Endlich in vernünftiger Form im Handel!

    Zur Veröffentlichung dieser ungekürzten Lesung kann man Dem Audio Verlag nur beglückwünschen. Vor einigen Jahren war diese Lesung zwar von einem anderen Verlag erhältlich, jedoch in einer sehr abstrusen Form: nämlich als Audio-CD-ROM. Dieses merkwürdige Format zwang den geneigten Hörer dazu, sich das Werk entweder am PC oder über den DVD-Spieler (über Fernseher) anzuhören. Ein Abspielen über MP3- oder DAISY-Player war nicht möglich.

    Nun endlich ist diese grandiose und in ihren Ausmaßen kolossale Lesung auf mp3, also in einem vernünftigen Format verfügbar!

    Gert Westphal interpretiert das - mitunter in den zahlreichen gesellschaftspolitischen Exkursen (für den heutigen Hörer) zu Längen neigende - Werk in seiner gewohnten Manier und Souveränität. In einigen Handlungspassagen erreicht Westphal mit seinem empathischen Vortrag zuweilen sehr anrührende Momente.
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    May,Karl:Der Schatz im Silbersee May,Karl:Der Schatz im Silbersee (CD)
    30.07.2013

    Urkomischer Wilder Westen - Gert Westphal & Karl May

    Diese ungekürzte Lesung ist etwas Besonderes. Sie ist nicht nur der einzige "Ausrutscher" Gert Westphals in die (vermeintlich) leichte Unterhaltungsliteratur Karl Mays, sondern auch zugleich eine der subjektivsten und komischsten Lesungen.

    Wer es lieber etwas "moderner", etwas schlichter mag, dem sei die gleichermaßen hervorragende Lesung durch Heiko Grauel aus dem Karl-May-Verlag empfohlen.

    Ich habe beide Lesungen gehört. Mein Favorit ist hier - trotz oder gerade wegen der Eigenwilligkeit - die vorliegende Lesung durch Gert Westphal. (Für alle anderen Karl-May-Lesungen ist Heiko Grauel meine erste Wahl und unbedingte Empfehlung.)
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    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    Krüger Bei Karl May
    Krüger Bei (Div.)
    30.07.2013

    Krüger Bei - Fortsetzung der ungekürzten Lesungen

    Mit dem Band 21 ("Krüger Bei") aus den "Gesammelten Werken" Karl Mays liegt nun der zweite Teil der Satan-und-Ischariot-Trilogie als ungekürzte Lesung vor.

    Wie bereits in meinen vorigen Rezensionen zu Heiko Grauels Lesungen für den Karl-May-Verlag geschildert, fügt sich auch die aktuelle Produktion nahtlos in die bisherigen Titel ein. Ein lebendiges Hörerlebnis ist damit garantiert! - Da die Auflösung dieser abenteuerlichen Geschichte erst im nächsten Band (22) erfolgt, müssen wir uns noch ein wenig in Geduld üben und bis zur Veröffentlichung des dritten Teiles dieser Lesung warten. (Angekündigt für Sept. 2013)
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    Symphonie Nr.2 (SHM-CD) Symphonie Nr.2 (SHM-CD) (CD)
    19.06.2013
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eine der "schönsten" Einspielungen

    Man kann sich schon fragen, warum eine über 40-jährige Aufnahme noch einmal "neu" rezensiert wird. Und das, obwohl sich in den letzten Jahrzehnten die Bruckner-Diskographie geradezu inflationär erweitert hat. Unbelastet von aller Erst-, Ur- oder Letztfassungsproblematik von Bruckners Sinfonien soll es hier nur darum gehen, dass die vorliegende Aufnahme von Herbert von Karajan mit den Berliner Philharmonikern für mich nach wie vor eine der klangschönsten ist.

    Das kann nicht von jeder Karajan-Bruckner-Aufnahme gesagt werden. Insofern rate ich auch nicht unbedingt zum Kauf der Gesamteinspielung. Es ist für mich tatsächlich nur die zweite Sinfonie, die derart gelungen ist, dass sie einer erneuten Würdigung wert ist - zumal die Aufnahme hier in einer optimierten und klangtechnisch ausgefeilten Variante als SHM-CD vorliegt.

    Der Klangunterschied ist tatsächlich hörbar. Im direkten Vergleich ("konventionelle" CD aus der Gesamteinspielungs-Box und SHM-CD) zeigt die SHM-CD eine größere Räumlichkeit und Klangtiefe. Vor allem aber die oberen Frequenzbereiche erscheinen durchweg "entspannter" und nicht so gequält/blechern wie auf der "Normal-Aufnahme".

    Dass die orchestrale Spielkultur und -Technik sich in den letzten 40 Jahren deutlich verändert hat, merkt man - SHM-CD hin oder her - dieser Aufnahme natürlich an. Aber mit Perfektion nach heutigem Verständnis allein würde man hier ungerecht urteilen. Sicher, es gibt eine Reihe von Unebenheiten, die bei heutigen sog. Referenzaufnahmen nicht mehr in diesem Umfang vorkommen, aber die emotionale Dimension, die Karajan hier musikalisch erreicht, lässt diese Schwächen dann doch in den Hintergrund treten.

    Glanzstück im wahrsten Sinne ist das Adagio. Hier "zaubert" Karajan und lässt an der ersten großen Steigerung, dem "Sonnenaufgang", das Orchester, namentlich das Blech, so aufspielen, dass man sich der entstehenden Klangwoge nur schwer entziehen kann. - So spielt man heute nicht mehr! (Ob das gut oder schlecht ist, mag jeder für sich entscheiden.)

    Das Klangbild ist, nicht zuletzt dank der SHM-CD, so transparent, dass fast alles durchhörbar ist. Das ist für viele andere Karajan-Aufnahmen nicht selbstverständlich.

    Fazit: wer nicht nur an der historisch-informierten Aufführungspraxis, spieltechnischer Perfektion und interpretatorisch letzte Geheimnisse ausleuchtende Darstellungen hängt, sollte sich diese Aufnahme gönnen und sich im Adagio verzaubern lassen!

    (Da es sich hier um einen Japan-Import handelt, ist kein deutsches Booklet vorhanden.)
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      Die Felsenburg. MP3-CD (MP3)
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    Die Felsenburg. MP3-CD Karl May
    Die Felsenburg. MP3-CD (MP3)
    17.06.2013

    Souverän und abwechselungsreich

    Für dieses Jahr hat sich der Karl-May-Verlag zur Erweiterung der ungekürzten Lesungen mit den Bänden 20 bis 22 die Trilogie "Satan und Ischariot" vorgenommen. Der erste Band mit dem Titel "Die Felsenburg" liegt nun als platz- und ressourcensparende mp3-CD vor.

    Wie schon in der Rezension zum Band 24 "Weihnacht" aus dieser Hörbuchreihe angedeutet, hat der Sprecher Heiko Grauel offenkundig zu "seiner" Karl-May-Interpretation gefunden. Sehr souverän versteht es Grauel, den einzelnen Figuren des Werkes durch differenzierte Tongebung und Artikulation ein individuelles Gepräge zu geben. Die Lesung wird dadurch sehr plastisch und abwechselungsreich. Dass dabei nicht der Eindruck von Übertreibung oder Overacting entsteht, ist besonders hervorzuheben und das große Verdienst von Heiko Grauel.

    Man darf sich auf die angekündigte Fortsetzung dieser Trilogie freuen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Weihnacht. MP3-CD Karl May
      Weihnacht. MP3-CD (MP3)
    • Winnetou I. MP3-CD Karl May
      Winnetou I. MP3-CD (MP3)
    Winnetou I. MP3-CD Karl May
    Winnetou I. MP3-CD (MP3)
    02.02.2013

    Glücklicher Einstieg in die Wild-West-Romantik Karl Mays

    Mit der vorliegenden ungekürzten Lesung der „Gesammelten Werke“ legt der Karl-May-Verlag den Band 7 (Winnetou I) vor. Mit Band 7 beginnt die berühmte Winnetou-Trilogie, die mit den in gleicher Weise produzierten Bänden 8 und 9 fortgesetzt und vollendet wird.

    Ich möchte an dieser Stelle keine Bewertung über das Werk oder Karl May abgeben. Nur soviel zur Winnetou-Trilogie: mit den Spielfilmen der 1960er Jahre verbindet das Werk eigentlich nur der gleichlautende Titel.

    Der Sprecher, Heiko Grauel, verfügt mit seiner abwechselungsreich eingesetzten Stimme über die Gabe, die einzelnen Charaktere akustisch zu differenzieren. Der Handlungsverlauf wird dadurch nicht nur leichter verständlich, sondern auch abwechselungsreicher gestaltet. Auch der Dramaturgie der Erzählung trägt Heiko Grauel mit einem entsprechendem Sprachduktus Rechnung.

    Für mich erfüllt Heiko Grauel alle Anforderungen, die ich an einen Hörbuchsprecher stelle. Die Eingewöhnungszeit, die bei jeder neuen Stimme vonnöten ist, fiel hier relativ kurz aus. Nach zahlreichen weiteren ungekürzten Karl-May-Lesungen ist Heiko Grauel inzwischen für mich „der“ Karl-May-Leser geworden. Ich hoffe, dass dieser gelungenen Produktion noch viele folgen werden und wir eines Tages auch noch die letzte große Erzählung Mays, Ardistan und Dschinnistan, in vollständiger Form mit Heiko Grauel erleben können!
    Meine Produktempfehlungen
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    Sämtliche Orgelwerke Sämtliche Orgelwerke (CD)
    02.02.2013
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Reger - hier lernt man ihn kennen, aber nicht lieben.

    Ich habe einige Schwierigkeiten bei der Bewertung dieser ersten Gesamtaufnahme der Orgelwerke Regers. Einerseits möchte ich die Pionierleistung und Großtat von MDG und Frau Haas nicht schmälern, komme aber jetzt, da in jüngster Zeit neue Gesamtaufnahmen entstehen, nicht umhin, einige kritische Bemerkungen abzugeben, die aus meiner Sicht und Erfahrung einem angehenden Reger-Liebhaber nützlich sein könnten.

    Vor gut 20 Jahren kam ich mit dieser Aufnahme in Kontakt - damals noch in Form der Einzel-CDs. (Die Einzel-CDs hatten ein sehr ausführliches Booklet, welches ich mit 5 Sternen bewerten würde. Da ich das Booklet der vorliegenden Box, die alle 12 + 2 CDs der Einzelaufnahmen enthält, nicht kenne, habe ich mich hier der Bewertung enthalten.) - Ich hatte zur damaligen Zeit vorher noch nichts von Reger gehört - meine musikalischen Erfahrungen hatten erst bis Bruckner und Mahler gereicht. Die eigenwillige Regersche Tonsprache war daher für mich mit diesen Aufnahmen erst einmal etwas verstörend. Zu schnell und zu ruhelos schienen die Harmonien einander jagen zu wollen, so dass mir bei manchem Stück mitunter die Assoziation von "Lärm" in den Sinn kam. Ja, ein Großteil der eingespielten Stücke hatte sich mir - auch nach mehrmaligem Anhören - zunächst nicht erschlossen. Und das, obwohl mein musikalisches Interesse auf Kontrapunkt und Polyphonie lag. So kannte und liebte ich damals bereits das Orgelwerk J.S. Bachs (vor allem die Fugen).

    So hatte ich denn auch mit den Regerschen Orgelfugen in dieser Aufnahme noch den besten Zugang. Einige der Stücke hatten mich förmlich in ihren Bann gezogen. Neben den Paradebeispielen hatten es mir einige "Nebenwerke", so z.B. die a-moll-Fuge aus op. 69 oder die großartige, fast im Miniaturformat gearbeitete, aber dennoch grandios ausklingende Doppelfuge F-Dur aus op. 85 angetan. - Aber erst durch die eigene Beschäftigung mit dem Notentext und späterem Spielen (zumindest dieser beiden kleinen Werke) hat sich mir die ganze Schönheit der zunächst etwas krude erscheinenden Harmonik erschlossen. Ein ganz wesentlicher Schlüssel zum Begreifen dieser Schönheit liegt aber im angemessenen Tempo. Der Hörer muss gerade bei einer so komplexen und rasch wechselnden Harmonik die Möglichkeit des Verstehens bekommen. Das braucht Zeit. Zeit, die nicht vorhanden ist, wenn die Stücke im D-Zug-Tempo gespielt werden, wie es bei vielen der vorliegenden Stücke für mein Empfinden der Fall ist. (Bereits Reger selbst hatte zu seinen Lebzeiten darauf hingewiesen, dass seine Spielanweisungen - insbesondere hinsichtlich des Tempos - nicht allzu wörtlich zu nehmen seien; Hauptsache sei, dass alles "recht ruhig" gespielt würde.)

    So hat mich - von den meisten Fugen einmal abgesehen - vor allem ein zu rasches Tempo der Werke lange Zeit davon abgehalten, mich näher mit den (übrigen) Orgelwerken Regers zu beschäftigen. Der Klang der CDs ist hingegen - typisch für MDG - ausgezeichnet. Auch die verwendete Orgel klingt sehr transparent. Allerdings fehlte mir immer ein bischen "Wärme". - Diese habe ich, gekoppelt mit generell gemesseneren Grundtempi, nun vor kurzem in zwei neu entstehenden Gesamtaufnahmen gefunden (vgl. Empfehlungen). Erst diese neuen Aufnahmen (neben einigen früheren Einzel-CDs von verschiedenen Interpreten) haben die Liebe und Faszinantion für das Regersche Orgelwerk neu und stärker entfachen können. Aus diesem Grund möchte ich denn auch keine Kaufempfehlung abgeben, sondern den Blick eher auf die neueren Einspielungen richten, die meiner Ansicht nach eher geeignet sind, Reger nicht nur kennen, sondern vielleicht auch lieben zu lernen.

    Ich gebe zu, dass diese Bewertung nicht nur sehr lang, sondern auch sehr persönlich und damit subjektiv ist, aber vielleicht kann sie gerade denjenigen weiterhelfen, die entweder ganz am Anfang der Reger-Entdeckung stehen oder sich mit dieser Gesamteinspielung etwas "abplagen" (und nicht so recht wissen warum).

    Meine Produktempfehlungen
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    Ein Kommentar
    Anonym
    06.12.2015

    Geheimtipp (und für mich die werdende Referenz)

    Nach fast 3 Jahren, die seit meiner obigen Bewertung vergangen sind, hat sich in Vorbereitung auf das kommende Reger-Jahr 2016 einiges bei den Gesamteinspielungen des Orgelwerks getan. Nicht weniger als 4 Projekte sind derzeit im Werden bzw. bereits abgeschlossen:

    Roberto Marini (Fugatto) - liegt bereits komplett vor
    Bernhard Buttmann (Oehms) - zu 3/4 fertig
    Gerhard Weinberger (CPO) - noch im Anfangsstadium
    Jean-Baptiste Dupont (Editions Hortus) - ca 1/3 eingespielt.

    Und dieses letztgenannte Projekt des Labels Editions Hortus ist es, was meiner Meinung nach besondere Aufmerksamkeit verdient, denn Dupont hat bislang mit der Wahl der Instrumente und vor allem seiner extrem farbigen und geradezu symphonisch-orchestral anmutenden Registrierung eine glückliche Hand bewiesen. Man merkt in diesem Zusammenhang, dass hier ein Organist aus französischer (Orgel-)Sicht am Werk ist und stellt fest, dass die französische Orgeltradition ganz wunderbar mit Reger harmoniert! Zudem gewährt er den Werken neben großzügiger Farbgebung vor allem durch sehr ruhige Tempi den nötigen zeitlichen Entfaltungsraum. Erst in diesen Aufnahmen können sich die harmonischen Verbindungen so entfalten, dass sie auch vom Hörer wirklich verstanden werden. Als Musterbeispiele für dieses Projekt sei die Choralfantasie "Wachet auf" aus dem Volume 1 sowie aus dem neuesten Volume 4 die Introduktion, Variationen und Fuge in fis-Moll über ein Originalthema sowie Introduktion, Passacaglia und Fuge e-Moll op. 127 genannt.

    Leider, und damit ist die Begründung für den Geheimtipp gegeben, werden diese Aufnahmen des Labels offenbar nicht (mehr) in Deutschland von einem der üblichen Distributoren geführt, so dass der Kauf direkt auf der Homepage von Editions Hortus getätigt werden muss. Als einziger Trost sei gesagt, dass die CDs dort sehr preisgünstig für 15,- pro Volume zu haben sind.

    Ich drücke diesem französischem Projekt jedenfalls die Daumen für den weiteren Fortgang. Am Erfolg habe ich nach nunmehr 4 Volumes keinen Zweifel mehr.
    Symphonien Nr.6 & 7 Symphonien Nr.6 & 7 (CD)
    31.01.2013
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Brillanter Auftakt

    Die vorliegende Einspielung stellt den Beginn einer Gesamtaufnahme aller Sinfonien Villa-Lobos dar und erweitert die Diskographie ganz erheblich. Denn die Sinfonien des Brasilianers wurden bisher erst ein einziges Mal vollständig aufnommen (RSO Stuttgart/St. Claire, cpo).

    Ohne die Pionierleistung von cpo schmälern zu wollen, kann aber nach Vergleich der beiden Aufnahmen gesagt werden, dass die neu vorgelegte Naxos-Produktion ein durchweg detailreicheres, intimeres Bild der Sinfonien entwirft. So sind die Tempi in der Regel etwas verhaltener, was einigen Passagen ganz neu hören und erleben lässt.

    Bereits im Kopfsatz der 6. Sinfonie stößt Karabtchevsky mit einem deutlich langsameren Grundtempo als in der cpo-Ausgabe für mein Empfinden in neue Dimensionen vor. Ich fragte mich, ob ich tatsächlich die 6. hörte und musste sofort die Gegenprobe machen.

    Die im Grundcharakter oftmals unruhige Musik dieser beiden Werke hat hier die Möglichkeit, zumindest an manchen Stellen etwas zur Ruhe zu kommen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Am Rio de la Plata. MP3-CD Karl May
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    21.01.2013

    Heiko Grauel setzt die ungekürzten Karl-May-Lesungen fort

    Bereits seit einigen Jahren liegen aus dem Karl-May-Verlag ungekürzte Lesungen ausgewählter Titel aus den "Gesammelten Werken" von Karl May vor. Nach einer gewissen Pause setzt sich nun dieses engagierte Projekt mit dem Band 24 "Weihnacht" weiter fort.

    Engagiert in zweifacher Hinsicht: einerseits sind ungekürzte Lesungen in der aktuellen Hörbuchlandschaft immer noch eher Ausnahme als Regel - zumal wenn die Spieldauer von 6 oder 8 CDs überschritten wird. Andererseits kann es als engagiert angesehen werden, mit Heiko Grauel einen Sprecher gefunden zu haben, der mit seiner Stimme und seiner durchaus variablen Vortragsweise den Erzählungen Mays Leben und Charme einzuhauchen weiß.

    Nun ist es mit Sprechern immer auch ein wenig Geschmackssache. Und ob einem die Stimme von Heiko Grauel nun sympathisch ist oder nicht, soll hier nicht Gegenstand der Betrachtung sein. Wichtig erscheint mir aber die Feststellung, dass Grauel mit seiner Stimme und dem Vortrag des Textes insofern verantwortungsvoll und meiner Ansicht nach angemessen umgeht, als er kein "Overacting" betreibt, gleichwohl aber einzelne Charaktere durch Modifikation in Stimme und Artikulation zu differenzieren vermag.

    Besonders angenehm fällt mir in diesem Zusammenhang die eher mitteltönige Stimmlage von Heiko Grauel auf. Gepaart mit einer gewissen Neutralität im Grundcharakter (es gibt markantere, charismatischere Stimmen, die aber eher dem modernen Krimi-/Thriller-Genre vorbehalten sind) schafft es Grauel den naiv-treuherzigen Ton zu treffen, der meiner Ansicht nach sehr gut zum mutmaßlichen Weltbild Karl Mays passt.

    Was bleibt? - Der Wunsch nach weiteren ungekürzten Lesungen. Gerne weiter mit Heiko Grauel, der sich im Laufe der Jahre zu einem echten "May-Interpreten" zu entwickeln scheint. Vielleicht ist ja auch irgendwann die Zeit gekommen und die Nachfrage vorhanden für die Produktion von Teilen aus dem erheblich weniger populären (und damit verkaufsträchtigen) Spätwerk Karl Mays...
    51 bis 68 von 68 Rezensionen
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