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    2. Alle Rezensionen von Archivar bei jpc.de

    Archivar

    Aktiv seit: 24. Januar 2015
    "Hilfreich"-Bewertungen: 121
    29 Rezensionen
    Songs Of Love And Death (Deluxe-Edition) Me And That Man
    Songs Of Love And Death (Deluxe-Edition) (CD)
    23.07.2017
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Dark Folk vom Meister des Black Metal

    Das Album war lange angekündigt, endlich ist es da: was Adam "Nergal" Darski hier auftischt, hat mit Black Metal gar nichts zu tun, eher mit einer finsteren Version von Johnny Cash, gemixt mit etwas Nick Cave und Tom Waits. Der Opener "My Church is Black" erinnert gar an King Dude. Blues, Folk und Country wechseln sich munter ab, der Grundton der Texte ist eher düster, auch wenn die Melodie etwas fröhlicher klingt. Auf der eine Seite gibt es Psycho-Hymnen wie "Cross My Heart and Hope to Die" (mit starker Nick Cave-Schlagseite) oder "Love and Death", auf der anderen Seite gibt es auch einen Country-Song, nämlich "One Day" mit herrlich sarkastischem Unterton. Dazwischen gibt es reichlich Blues (Magdalene) und viel Atmosphäre.
    Fans der oben genannten Herren werden auch mit diesem Album warm werden, und wer wissen will, was Nergal außerhalb von Behemoth noch leisten kann, ist mit "Songs of Love and Death" bestens bedient.
    Meine Produktempfehlungen
    • Murder Ballads +9 (Digipack) Murder Ballads +9 (Digipack) (CD)
    • Rain Dogs Rain Dogs (CD)
    • American Recordings (180g) Johnny Cash
      American Recordings (180g) (LP)
    • Sex Sex (LP)
    Is This The Life We Really Want? Roger Waters
    Is This The Life We Really Want? (CD)
    23.07.2017
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ja, er kann es noch

    Schon hielt man ihn für eine der vielen Rock-Legenden, die verstummt sind-da meldet er sich mit einem Meisterwerk zurück, das seinen früheren Großtaten locker das Wasser reichen kann. Der Opener "When we were young" erinnert an "The Final Cut"-und irgendwie ist dieses Album eine verspätete Fortsetzung des Nachfolgers von "The Wall". Krieg, Meinungskontrolle und -manipulation, Machtpolitik-es hat sich nichts wirklich verändert, manches ist noch schlimmer geworden. Was sich allerdings seit "The Final Cut"-Zeiten verändert hat, ist die musikalische Bandbreite des neuen Albums. Neben den typischen Roger Waters-Trademarks findet man Jazz-und Ethno-Einflüsse, die sich jedoch in die jeweiligen Songs perfekt integrieren. Meine Anspieltips: "When we were young", "Picture that", "The most beautiful girl" und "Smell the roses."
    Roger Waters hat es wieder mal geschafft, mit einem Alterswerk, das es in sich hat. Hoffen wir, dass noch weitere folgen werden...
    Meine Produktempfehlungen
    • The Final Cut (remastered) (180g) The Final Cut (remastered) (180g) (LP)
    • The Wall (remastered) (180g) The Wall (remastered) (180g) (LP)
    The Optimist The Optimist (CD)
    23.07.2017
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Breiter Soundtrack der Gefühle

    Ja, Anathema sind zurück-viele fragten sich schon, ob sie es überhaupt noch mal schaffen würden. Und wie sie es geschafft haben! Träumerische Melodien treffen auf Ambiente und Metal-Einsprengsel, die Instrumental-Passagen tun ihr Übriges, und so entsteht ein Breitwand-Teppich, den man nur als "Soundtrack des Lebens" bezeichnen kann-Pink Floyds Erben lassen grüßen.
    Das Album ist demnach am besten in einem Durchlauf zu hören, erst dann wird seine volle Magie offensichtlich. Am besten abends bei einem gepflegten Glas Rotwein..
    Meine Produktempfehlungen
    • Distant Satellites Distant Satellites (CD)
    • Wish You Were Here (remastered) (180g) Wish You Were Here (remastered) (180g) (LP)
    The Fall Of Hearts The Fall Of Hearts (CD)
    29.05.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Melancholischer ProgRock

    Von dem depressiven Black/Doom der Anfangstage haben Katatonia einen langen Weg hinter sich, der sie zu dem heutigen ProgRock führte. Ihr hochgradig melodiöser Stil erinnert an ähnlich gelagerte Werke von Steven Wilson und den heutigen Opeth. Obwohl die Grundstimmung der Song stets gleich bleibt, gibt es bei genauerem Hinhören viel zu entdecken. Deshalb am besten mit Kopfhörer genießen!
    Meine Produktempfehlungen
    • Pale Communion Opeth
      Pale Communion (CD)
    • The Raven That Refused To Sing (And Other Stories) The Raven That Refused To Sing (And Other Stories) (CD)
    The World of Ice and Fire George R. R. Martin
    The World of Ice and Fire (Buch)
    05.08.2015

    Die perfekte Chronik zur "World of Ice and Fire"

    Dieser inhaltlich und grafisch recht aufwendig gestaltete Bildband führt uns durch das Universum des George R.R. Martin, das er in seinen fünf Bänden der "Chronik von Eis und Feuer" mit grandioser Opulenz beschrieb. Erzählt wird die Geschichte dieser Welt, von ihren Anfängen bis zur siegreichen Rebellion des Robert Baratheon, die das Ende des Herrschergeschlechtes der Targaryen markierte. Wo der Erstband der Cronik "Game of Thrones" anfängt, hört die Chronik auf.
    Doch erfährt der geneigte Leser nicht nur über die wichtigsten Herrscher-und Ritterhäuser von Westeros eine ganze Menge, sondern auch von den umliegenden Inseln und Kontinenten, wobei Fantasy-Fans bei einigen Passagen schmunzeln werden: so kommt in dieser Chronik nicht nur eine Insel namens Leng vor, sondern auch eine geheimnisvolle Stadt namens Carcosa. Die rätselhaften Bewohner von Ib werden genauso erwähnt wie "K'dath in der Grauen Einöde". Wer sich bei diesen Anspielungen an das Universum von H.P. Lovecraft und Konsorten erinnert fühlt, liegt nicht daneben. Der Schöpfer von Westeros brach seine Steine eben auch aus berühmten Steinbrüchen, was den Wert seines Gesamtwerkes aber nicht schmälern soll.
    Als Einstiegslektüre zu George R.R. Martins kollossalem Epos eignet sich vorliegender Band hervorragend. Aber auch gestandene Fans der "Welt aus Eis und Feuer" kommen voll auf ihre Kosten.
    Trawler Trawler (CD)
    05.08.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Kultiger Sampler einer Kult-Band

    Mit Oysterband verbinden viele die perfekte Inkarnation des britischen Folk-Rock schlechthin. Vorliegender Sampler beinhaltet einige frühere Highlights der Band. Und die fallen ganz verschieden aus: nach dem soliden Rock-Stampfer "Hal-an-Tow" gleitet "Another quiet night in England" in melancholischere Gefilde, wobei manche Gitarrenriffs stark an Police erinnern. Der sarkastische Text (eine Abrechnung mit den extremen sozialen Unterschieden in England) paßt perfekt dazu. "We could leave right now" beginnt mit sphärischen Cello-Klängen und beklemmt geradezu durch seine Entrücktheit-das hätte man so an dieser Stelle nicht erwartet. Immerhin führt uns die Klamauk-Hymne "Blood Wedding" ins Irdische zurück-beschworen wird ein groteskes Bild einer typisch britisch-feuchtfröhlichen Hochzeit. "Oxford Girl" besticht textlich durch schwarzen Humor, hinkt aber musikalisch hinterher-die Version auf dem späteren "Granite Years"-Sampler hat mir besser gefallen. Und da wir schon bei "Granite Years" sind: diese Tanzhymne soltle man gehört haben! Lebensfreude und Adrenalin pur in einer durchzechten Samstagsnacht irgendwo im Hafenviertel...
    "Rambling Irishman" , eine waschechte Irish-Folk-Ballade, kühlt mit getragener Akustik die Gemüter etwas ab, bevor es mit dem New Order-Cover "Love Vigilantes" wieder etwas rockiger wird. Gut gemacht! "Polish Plain" behält diese Atmosphäre bei, wirkt im Kontext aber recht farblos, was man von "20th of April" aber nicht sagen kann: in einem spanisch-englischen Kauderwelsch, garniert mit einem Schuß Melancholie, fetzt der Song ganz schön und wurde bestimmt in Rekordzeit zum Feger sämtlicher Tanzhallen in UK und Spanien.."The Lost and Found" wirkt dagegen erdiger, geht aber nach kurzer Zeit nicht mehr aus dem Ohr weg. Ebenso "One Green Hill", einer meiner Favoriten, könnte er doch die Hymne zu meinem transsylvanischen Heimatort sein.
    Zum Schluß gibt es noch zwei Songs zum selben Thema: das nachdenkliche "Coal not Dole" erinnert an den Niedergang des britischen Bergbaus, "Bells of Rhymney" greift das Motiv auf und entwickelt sich zum rasanten Hardrock-Song.
    Als Einstiegs-Ticket zum Schaffen der Oysterband eignet sich dieser Sampler vorzüglich-wer aber "bloß" gediegenen Folk-Rock genießen will, macht mit dem Kauf von "Trawler" garantiert nichts falsch...
    Meine Produktempfehlungen
    • Granite Years - Best Of 1986 To 1997 Oysterband
      Granite Years - Best Of 1986 To 1997 (CD)
    Gaelic Collection 1973 Gaelic Collection 1973 (CD)
    05.08.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Herz und Schmerz auf Gälisch

    Auf 2CDs verteilt, nehmen uns Runrig auf eine mystische Reise mit, die irgendwo zwischen tiefem Schmerz, Ergriffenheit und Lebensfreude angesiedelt ist. Sicherlich findet jeder akribische Rezensent irgendwo die englische Übersetzung der einzelnen Lyrics-das Großartige an diesen Songs ist aber, daß eine solche Übersetzung gar nicht nötig ist, um die Atmosphäre der einzelnen Titel zu genießen.
    Neben schon bekannten Titeln (Siol Ghoraidh, Abhainn An-T Sluiagh, Ubhal as Airde) gibt es auch sehr viel Seltenes und Neues zu entdecken. Präferenzen werde ich hier keine nennen, am besten genießt man diese Sammlung bei Kerzenschein und einem zünftigen Single Malt-zur Not tun es auch ein Guiness oder Kilkenny!
    Nicht zuletzt noch ein Hinweis-diese Doppel-CD sollte vorher natürlich bestellt werden!
    Meine Produktempfehlungen
    • Long Distance - The Best Of Runrig Long Distance - The Best Of Runrig (CD)
    • Scotland's Glory - Runrig's Ballads Scotland's Glory - Runrig's Ballads (CD)
    Sitra Ahra Therion
    Sitra Ahra (CD)
    14.06.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Fortsetzung von "Lemuria"

    Nachdem der Vorgänger "Gothic Kabbalah" etwas sperrig ausgefallen war, besinnen sich Therion auf "Sitra Ahra" wieder ihrer alten Stärken und frönen dem melodischen Symphonic-Bombast in alter Frische, wobei ich hier und da verstärkt Elemente der Siebziger in der Melodienführung ausmache ("Kings of Edom", "Land of Canaan". Irre ich mich, oder geistert auf "Unguentum Sabbati" tatsächlich ein Motiv aus dem "Phantom der Oper" herum? "Din" klingt wahrscheinlich auch nicht zufällig nah am Black Metal-wird doch hier Ragnarök beschworen. Der Schluß-Track "Children of the Stone" endet das Album in bester Musical-Manier-mit grandiosen Melodien, von denen es auf diesem Album nicht wenige gibt. Nur bei "Cu Chulainn" mußte ich etwas schlucken-die einzigen Songs, die ich zu diesem keltischen Superhelden kenne, stammen von Cruachan, und die gehen bedeutend "irischer" zu Werk. Sei's drum...
    Was dieses Album sonst noch auszeichnet, ist die geniale Lässigkeit, die überall durchscheint. Therion sind längst angekommen und müssen sich nichts mehr beweisen.
    Warum sie dann trotzdem auf ihrem nächsten Album französische Chansons "therionisieren" mussten, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.
    Erstmal heißt es jedoch, "Sitra Ahra" zu genießen!
    Meine Produktempfehlungen
    • Lemuria Lemuria (CD)
    • Live Gothic - Poland, 14.02.2007 (DVD + 2CD) Live Gothic - Poland, 14.02.2007 (DVD + 2CD) (DVD)
    Endless Forms Most Beautiful Nightwish
    Endless Forms Most Beautiful (CD)
    03.06.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Hervorragend, aber da geht noch was..

    Ohne Zweifel: "Endless Forms Most Beautiful" ist ein sehr ehrgeiziges Album. Sein Thema ist-die Evolution des Lebens auf der Erde aus der Sicht von Professor Richard Dawkins, der selber ein paar Spoken Words-Passagen zum Album beigetragen hat.
    Für ein solch hehres Thema muss das entsprechende musikalische Gewand her. Nightwish entschieden sich für die Weiterführung des symphonischen Bombast-Metal, der auch ihre letzten Alben kennzeichnete. Nach mehrmaligem Hören kann ich nicht umhin, festzustellen, daß Nightwish hier unter ihrem Optimum geblieben sind. Zündende Melodien sind eher selten (Ausnahmen sind "My Walden", "Edema Ruh", "Elan" und nicht zuletzt die Mini-Oper "The Greatest Show on Earth"), bei vielen Songs regiert kompositorisches Mittelmaß. Beim Opener "Shudder Before The Beautiful" wurde anscheinend vom "Once"-Opener "Dark Chest of Wonders" einiges abgekupfert-haben Nightwish das denn nötig?
    Ein weiteres Manko ist die Vocal Performance von Floor Jansen, die selten an ihre Grenzen gehen darf. Die Songs geben das einfach nicht her-ihre Vorgängerin Anette Olzon legte sich bei "Imaginaerum" ganz anders ins Zeug. Was Floor Jansen wirklich kann, hat sie auf der Live-DVD "Showtime Storytime" mehr als beeindruckend gezeigt. Wozu also diese Begrenzung?
    Trotz aller Bedenken ist "Endless Forms Most Beautiful" ein gelungenes Album geworden-Nightwish konnten es aber schon mal besser. So bleibt die Textzeile "Awake the Oceanborn" erstmal eine fromme Hoffnung...das kompositorische Niveau des "Oceanborn"-Albums muss erstmal wiedererreicht werden...
    Meine Produktempfehlungen
    • Showtime, Storytime (2 Blu-ray + 2CD) Showtime, Storytime (2 Blu-ray + 2CD) (BR)
    • Imaginaerum (Tour Edition) Imaginaerum (Tour Edition) (CD)
    Jünger, E: Schere Jünger, E: Schere (Buch)
    03.06.2015

    Gedanken eines Unangepaßten

    Vorliegende Sammlung von Aphorismen beinhaltet einen Querschnitt aus der Weltanschauung eines der größten Einzelgänger der deutschen Literatur. In seiner Jugend als Apologet des Krieges verschrien, entwickelt sich der reifere Jünger zum kritischen Betrachter seiner Zeit. Vom Nationalsozialismus enttäuscht, kann sich Ernst Jünger noch viel weniger mit dem Nachkriegsdeutschland abfinden-das Gespenst des "Superstaates", der seine Untertanen zu Ameisen degradiert, verfolgte ihn bereits in seinem Essay "Der Waldgang" (1951), in dem er das traditionsverankerte, kultivierte Individumm dem Moloch Staat entgegenstellt.
    Diese Einstellung verfeinert der Autor in dieser Sammlung, der das ganze Zeitgeschehen in einen mythologischen Rahmen einordnet. Somit spricht er von der gegenwärtigen Zeit als dem "Zeitalter der Titanen", das vor allem der Schaffung und Umwandlung von Energie dient. Der dazugehörige Menschentypus ist der "Arbeiter", womit der handelnde Mensch schlechthin gemeint ist, den man überall antrifft-nicht nur in der "Arbeiterklasse." Ihm gegenüber steht der reflektierende, kontemplative Mensch, der es in der heutigen Zeit sehr schwer hat, diese aber durch die Erkenntnis der großen Zeitläufe meistern kann. Damit befindet sich Jünger in einer Tradition, die mit Schopenhauer und Nietzsche ihren Anfang nahm.
    Selten hatte ein Autor das Glück, eine so große und bewegte Zeitspanne miterleben zu dürfen. Wenn auch manche von Jüngers Einstellungen von der Zeit widerlegt wurden, so sind seine Betrachtungen dennoch lesenswert.
    Meine Produktempfehlungen
    • Der Waldgang Der Waldgang (Buch)
    • In Stahlgewittern In Stahlgewittern (Buch)
    Der Waldgang Der Waldgang (Buch)
    17.05.2015

    Aufruf zum intelligenten Widerstand

    Vorliegendes Essay entstand 1951 zu einem Zeitpunkt, als Deutschland in Ost und West noch dabei war, die Greuel der Nazidiktatur aufzuarbeiten. Dabei empfanden jedoch aufmerksame Denker, daß etwas ganz Neues, noch nicht Dagewesenes dabei war, zu entstehen. Neben Ernst Jünger empfanden auch Bertolt Brecht und Thomas Mann Ähnliches.
    Die Rede ist vom Superstaat, der sich der Wissenschaft bedient, um eine totale Gängelung seiner Untertanen zu erreichen. Versteckt hinter demokratischen Kulissen wird die totale Kontrolle und Manipulierbarkeit des Individuums angestrebt. Jünger erkannte dieses mit einem feinen Sinn für scheinbar nebensächliche Veränderungen, lange bevor der politische Moloch EU zur Realität wurde.
    So schnonungslos seine Anlayse diesbezüglich ausfällt, so sehr gibt er auch Anlass zur Hoffnung: dem skrupellosen Machtapparat kann der Einzelne mit wachem Geist sich widersetzen. Er wird dann zum "Waldgänger", zum Kämpfer für das Essentielle, Ewig-Menschliche., das in den Mythen aller Zeiten und Völker fest verankert ist. Der "Wald" ist dabei ein Symbol für die geistigen Urkräfte im Menschen, die dem Einzelnen Stabilität und Haltung geben-auch im Gewimmel der Großstadt.
    Der "Waldgänger" ist kein Amokläufer, er protestiert auch nicht um des Protestes willen. Jünger trennt ihn klar vom Typus des Verbrechers ab. Freilich bleibt er in der näheren Definition seiner Wurzeln recht vage, und hier liegt die Gefahr des Mißverständnisses und der Pervertierung seiner Botschaft. Wahrscheinlich ging Jünger 1951 davon aus, daß es noch genug "alte Seelen" gab, die ihn verstehen würden. Aktuell bleibt jedoch der Aufruf zur Menschlichkeit und zur Opfer-und Hilfsbereitschaft in ihrem Namen.
    Erschreckend aktuell ist auch die Analyse der Machtpolitik und ihrer Manipulationsversuche. Der Leser von heute möge sich selber ein Bild von dem "Waldgänger" machen. Ob er für sich selbst Konsequenzen zieht, sei es im Alltagsleben der Großstadt oder in der Abgeschiedenheit eines Landhauses, bzw. einer Waldhütte, bleibt ihm überlassen.
    In Stahlgewittern In Stahlgewittern (Buch)
    09.05.2015

    Intensives Kriegsdokument

    Was an Ernst Jüngers Kriegstagebuch zuerst auffällt, ist das Fehlen jeglicher Ideologie. Der Feind wird nicht dämonisiert oder als "Untermensch" empfunden-er ist einfach der Feind, den es zu bekämpfen gilt. Genausowenig wird auch die höhere Motivation der eigenen Seite hinterfragt.
    Jünger stellt hier den Soldaten als Urtyp dar, als eine Art des Menschseins, die nur der Krieg hervorbringt. Die Kameradschaft im Felde, die auf Hilfeleistung und Opferbereitschaft beruht, die kleinen Einzelheiten des Kriegshanderks werden hier detailgetreu geschildert. Auf dem Schlachtfeld ist man entweder Soldat oder gar nichts.
    Dabei hat Jünger auch ein Gespür für die Schrecken des Krieges-beim Lesen mancher Passagen sind starke Nerven von Vorteil. Auch das Elend der Zivilbevölkerung, die ihre Häuser aufgrund des Artilleriebeschusses beider Seiten verloren hatte, wird beschrieben. So beginnt der heutige Leser das Heldenhafte der Kriegshandlungen doch sehr in Frage zu stellen.
    Richtig verstanden werden kann dieses Dokument des Krieges nur aus der Perspektive der Zeit, in der es entstand. Für den jungen Mann des wilhelminischen Deutschland war das Soldatentum und das Antreten zum Kriegsdienst Ehre und Verpflichtung zugleich. Soldaten und Offiziere, die sich im Krieg tapfer schlugen, erhielten in der deutschen Gesellschaft höchste Anerkennung. So auch der Autor, der am Ende seiner Aufzeichnungen dezent darauf hinweist, daß ihm vom Kaiser höchstpersönlich der Orden Pour le merite verliehen wurde, nachdem er in seiner letzten Schlacht beinahe das Leben verloren hatte.
    Ein weiterer, noch grausamerer Weltkrieg sollte diese Ideale aufs Gründlichste relativieren. Ernst Jünger selber soll in seinen späteren Jahren seine Einstellungen zu Krieg und Gewalt nachhhaltig geändert haben.
    So bleibt "In Stahlgewittern" das Dokument einer früheren Gesellschaftsordung, die in ihren Wesenszügen jedoch den Keim späteren Unheils bereits in sich trug.
    Meine Produktempfehlungen
    • Im Westen nichts Neues Erich Maria Remarque
      Im Westen nichts Neues (Buch)
    Plays Live Plays Live (CD)
    09.05.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Auch Live ein Perfektionist

    Peter Gabriel hält auch live, was er auf seinen Studioalben verspricht; der Sound ist glasklar, jedes Detail kommt zur Geltung. Die Songs sind dabei so vielfältig wie der Künstler. Meine Highlights sind "Rhythm of the Heat", "Family Snapshot", "The Family and the Fishing Net", "San Jacinto", "Biko" (erzählt die Geschichte eines südafrikanischen Bürgerrechtlers aus der Zeit des Apartheid, der von der Polizei während eines Verhörs ermordet wurde) und nicht zuletzt "Solsbury Hill". Die Orchestration variiert zwischen Ethno-Klängen, modernem Pop, der sich mitunter ins Bombastische steigert und zarten Ambient-Passagen, die auf höchst originelle Art miteinander kombiniert werden.
    Wer Peter Gabriel näher kennenlernen möchte, ist mit dieser Doppel-CD bestens bedient.
    Und wer bei manchen Passagen an Phil Collins denkt: beide waren mal zusammen in einer Band namens Genesis tätig...
    Meine Produktempfehlungen
    • So (Classic Albums) So (Classic Albums) (BR)
    Exodus Exodus (Buch)
    04.05.2015

    Ein Leben im Teufelskreis

    Der Autor versucht mit Hilfe seiner niedergeschriebenen Erinnerungen den Exorzismus seiner inneren Dämonen, die ihn seit seiner Kindheit plagten. Von Anfang an mit extremer Armut und sinnloser Gewalt konfrontiert, führt ihn sein Weg in die linksanarchistische Skinhead-Szene Russlands-eine Szene mit wenig Freunden, aber vielen Feinden, die es um jeden Preis zu vernichten gilt. Von Konzert zum Fußballspiel zur Demo-alles muß mit Gewalt erobert und verteidigt werden.
    Irgendwann merkt er jedoch, daß dieses nicht alles sein kann. Er entflieht, kehrt zurück, wird auf die Fahndungsliste gesetzt, muß wieder flüchten. Und merkt, daß er auf dem Weg ist, ein anderer Mensch zu werden.
    So weit der linear erzählte Inhalt-die Erinnerungen des Autors verfolgen einen anderen Weg, überspringen Jahre und Länder, landen oft in der Kindheit und von dort wieder auf dem Anarcho-Schlachtfeld der russischen Städte.
    Das Geschriebene ist intensiv bis zur Schmerzgrenze, der Autor scheint währen des Schreibens alle vergangenen Wunden zu spüren. Keine leichte Lektüre für den Feierabend, aber eines der ehrlichsten Bücher, die mir bis dato in die Hand kamen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Solschenizyn, A: Tag im Leben des Iwan D. Solschenizyn, A: Tag im Leben des Iwan D. (Buch)
    • Clockwork Orange Clockwork Orange (Buch)
    Gateway To The Antisphere Gateway To The Antisphere (CD)
    03.05.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Die Priester des Cthulhu lassen grüßen

    Jünger der Großen Alten haben bei mir sowieso einen Sympathie-Bonus, ganz gleich, ob sie Morbid Angel, The Garden of Delight oder Payne's Gray (R.I.P.) heißen.
    Sulphur Aeon legen auf ihrem Nachfolger zu "Swallowed by the Ocean's Tide" mächtig einen Zahn zu. Pure Death Metal-Brutalität wird von Atmosphäre sekundiert, so in den ersten zwei Songs, wo die Leadgitarre orientalische Melodien spielt, über den Mittelteil, der mit seinen Breaks schon fast progressiv wirkt (irre ich mich, oder klingt irgendwo das Leitmotiv zum "Phantom der Oper" durch?) bis zum Ende, das von H.P. Lovecrafts Fantasy-Novelle "The Dream Quest of Unknown Kadath" inspiriert ist.
    Über allen musikalischen Finessen schwebt jedoch eine Atmosphäre des Erhabenen. wie sie okkulten Zeremonien eigen ist. Sulphur Aeon spielen nicht nur, sie zelebrieren Rituale an eine kosmische Macht jenseits aller menschlichen Vorstellung, deren Ausmaß wir vielleicht erahnen können, wenn wir Azathoth mit "Urknall" und Yog-Sothoth mit "Schwarzem Loch" übersetzen. Für welche Macht steht dann aber Cthulhu?
    Den Suchern sei es überlassen, darauf eine Antwort zu finden-am besten zu den musikalischen Ritualen von Sulphur Aeon. Iä Cthulhu f'thagn!
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    • Swallowed By The Ocean's Tide Swallowed By The Ocean's Tide (CD)
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    • Altars Of Madness (Limited Edition) Altars Of Madness (Limited Edition) (CD)
    Extinct (Limited Media Book + Bonus DVD) Extinct (Limited Media Book + Bonus DVD) (CD)
    09.04.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Hymnen der Finsternis

    Mal im Ernst: nach "Irreligious" hielt ich eine Steigerung für unmöglich. Heute, nach dem mehrmaligen Hören von "Extinct", relativiert sich mein Urteil. Die Band hat das Beste aus "Wolfheart" und "Irreligious" zusammengebracht, und-noch wichtiger-ein echtes Gothic-Feeling kreiert, auch wenn die Zutaten Metal und Avantgarde heißen. Zwischen der Kult-Hymne "Funeral Bloom" und dem Avantgarde-Stück "La Baphomette" wird der Hörer auf eine Achterbahnfahrt des Düsteren eingeladen.
    Und irre ich mich, oder hört man streckenweise den "Old Man" Peter Steele heraus? (R.I.P.)
    Für alle Düsterlinge: diesen Kauf werdet Ihr nicht bereuen!
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    • Bloody Kisses Bloody Kisses (CD)
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    29.03.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Eine Verbeugung an die Siebziger

    Was beim ersten Hören des Albums sofort auffällt, ist der Retro-Einschlag in der Orchestrierung. Ob der jetzt nach King Crimson, Jethro Tull oder frühen Genesis klingt, bleibt dem Entdecker überlassen. Fest steht, daß Steven Wilson unter Zuhilfenahme dieser Elemente sehr moderne Kompositionen schafft, voller überraschender Wendungen und Farbtupfer. So hören sich manche Passagen an, als seien sie aus dem aktuellen Opeth-Album übernommen worden.
    Als Paradebeispiele für die Verschmelzung der Stile führe ich das grandiose "The Watchmaker" an, aber auch den Opener "Luminol" oder "The Holy Drinker", einen sarkastische Betrachtung der Alkoholsucht.
    Fazit: Steven Wilson schuf mit vorliegendem Album eine Perle des Prog-Stils, die er mit seinem aktuellen Album bezeichnenderweise nicht kopiert. Für alle Prog-Fans heißt es hier: zugreifen!
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    • Hand. Cannot. Erase. Hand. Cannot. Erase. (CD)
    In Times (Limited Edition) In Times (Limited Edition) (CD)
    07.03.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Best of Enslaved In Times

    Mit "In Times" schaffen Enslaved ihr bis dato bestes Album. Black Metal und progressive Elemente stehen nicht mehr nebeneinander, sondern ergeben ineinander verwoben ein komplexes Gesamtbild ab.
    Der Opener "Thurisaz Dreaming" beginnt mit einer rasenden Black Metal-Attacke, bevor er in stampfende Midtempo-Riffs und cleanen Gesangspassagen abdriftet, die aber die geschaffene Spannung nicht schmälern, sondern fortführen. "Building with Fire" beginnt im Midtempo-Modus, die Vocals variieren zwischen Growls und beschwörendem Gesang, besungen wird die Macht des Feuers. "One Thousand Years of Rain" entführt uns in die Welt des Ragnarök (der Götterdämmerung), die Gitarrenriffs am Anfang münden in Black Metal-Vocals, die sich mit beschwörendem Gesang abwechsln. Zu guter Letzt setzt noch ein "Pagan-Chor" ein-die Epik ist perfekt.
    Im Gegensatz dazu erscheint "Nauthir Bleeding" mit seinem verhaltenen Intro und verschachteltem Aufbau als nahezu progressiv. Der folgende Titeltrack fokussiert in seinen 10 Minuten die ganzen Stärken der Band. Thema: die Zeit als beherrschende Kraft des Universums. Gegen Ende des Tracks vereinen sich die Vocals mit den abgehackten Gitarreriffs zu einem monströsen Countdown, der sich im Schlußtrack "Daylight" auflöst, als Meditation über Anfang und Ende.
    Enslaved haben sehr hohe Ansprüche an sich selbst gesetzt, die Mühe zahlt sich aber aus. OK, "Frost" wird für immer einen unschlagbar hohen Kultstatus besitzen, doch klingt "In Times" insgesamt zeitgemäßer und bietet dem geneigten Hörer allerhand, das dieser erstmal verdauen muss. Mit Easy Listening ist es hier also nicht getan-ein Album für spekulative Naturen und Entdecker!
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    07.03.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Vertonte Avantgarde

    Es gibt Alben, die sind ihrer Zeit so weit voraus, daß sie selbst nach über 30 Jahren noch als Avantgarde gelten.
    Kate Bush hat dieses mit "The dreaming" bewiesen. Die Songs sind so individuell und vielschichtig, daß diese Rezension ihnen unmöglich gerecht werden kann. So hat "Sat in Your Lap" etwas vom Musikdrama, "There goes a Tenner" könnte ein Musical-Song sein, "Pull Out the Pin" erinnert an einen Soundtrack, "Leave it open" könnte als vertronter innerer Konflikt durchgehen, der Titelsong (gleichzeitig der kommerziell erfolgreichste des Albums) entführt uns in die Welt der australischen Aborigines und ihrer Nöte, bevor mit "Night of the Swallow" der vielschichtige Reigen wieder beginnt. Der Schlußtitel "Get Out of My House" (eine Parodie auf das urbritische "My Home, My Fortress"-Feeling) endet bezeichnenderweise mit entfremdeten Eselsgebrüll-hier nimmt sich Kaste Bush wohl selber nicht so ernst.
    Dieses Album ist und bleibt Episode, auch im Schaffen der Sängerin. Und verdient gerade deshalb unsere gesteigerte Aufmerksamkeit!
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    03.03.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    ELP's genialer Hybrid

    Die fiktive Kreatur "Tarkus", ein Gemisch aus Armadillo und Panzer des 1. Weltkrieges, umschreibt ganz treffend das Wesen von ELP's Auffassung des Progrock: in einer Mixtur aus Hardrock, virtuosen Hammond-Klängen und Jazz-Rock wird der Lebenslauf dieses bizarren Wesens beschrieben, das sich gegen andere feindliche Hybride behaupten muss, bevor es selbst besiegt wird. Eine Parodie auf die menschliche Lust nach Krieg und Zerstörung? Eine mögliche Interpretation wäre es allemal...
    Kommen wir zu den weiteren Stücken des Albums. "Jeremy Bender" ist unbekümmerter Rock'n Roll im Stil von Mungo Jerrys "In the Summertime", das Piano klingt fast identisch. "Bitches Crystal" spricht dagegen die rockigere Seite von ELP an-hier sind furiose Keyboard-und Gitarrenläufe angesagt. "The Only Way (Hymn)" , eine Improvisation frei nach Johann Sebastian Bach, entführt uns durch seine Theatralik in andere Sphären-Lakes Gesang klingt fast schon meditativ, während Emersons Keyboards das Übrige tun: der Song beginnt sakral mit den wuchtigen Klängen einer Kirchenorgel und mündet dann in nicht weniger bombastische Moog-Sounds. Respekt!
    Die Emerson-Palmer-Miniatur "Infinite Space (Conclusion)" (ein loser Dialog zwsichen Piano und Drums) leitet zu "A Time and A Place" über, in dem die Band ordentlich wieder Fahrt aufnimmt. Der Hardrock dominiert hier auf ganzer Linie, und Greg Lake röhrt sich die Seele aus dem Leib.
    Der Schlußtrack "Are You Ready Eddy?" (eine ironische Verbeugung vor dem Toningenieur Eddie Offord) bringt den alten Rock'n Roll zurück und endet in ausgelassener Partystimmung.
    Was immer ELP anpacken, sie tun es auf hohem Niveau, daher verdient auch dieses Album nur die Höchstnote und eine Empfehlung für alle Fans anspruchsvoller Musik.
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    03.03.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Highlight des ProgRock

    ELP präsentieren auf diesem Album einen ausgewogenen Mix ihrer Stärken. Die Suite "The Endless Enigma" beginnt mit einem verhaltenen Herzschlag, steigert sich in ein Zwischenspiel von Keyboards und Perkussion, um schließlich in eine majestätische Hymne zu münden, wobei Greg Lakes Vocals den tragenden Part übernehmen. Das Instrumental "Fugue" gestaltet sich als Brücke zwischen beiden Teilen der Suite, die dramatisch ausklingt.
    Im Gegensatz zum Bombast von "The Endless Enigma" nimmt sich die Halbballade "From the Beginning" eher verhalten, aber nicht weniger prägnant aus. Akustische Gitarrenklänge und Gregs warme Vocals dominieren hier, die Keyboards kommen recht sparsam zum Einsatz.
    Der etwas burleske Western-Song "The Sheriff" ist wohl eher als musikalischer Spaß zu verstehen, das furiose Finale mit Boogie Woogie-Klängen erinnert an ein anderes Kabinettstück von ELP-"Benny the Bouncer" von "Brain Salad Surgery". "Hoedown" hingegen ist ein kultiges Cover der gleichnamigen Komposition von Aaron Copeland und einer der bekanntesten Titel der Band.
    Nach soviel Country-Melodien startet der Titeltrack des Albums mit dezenten Pianoklängen und einer getragenen Melodie, geht dann aber nach einem virtuosen Intermezzo in rockigere Klänge über, die in einem grandiosen Breitwand-Kino aus Stakkatos und Jazz-Rock enden-fertig ist die "Trilogy", aber noch nicht das Album. "Living Sin" ist ein verfremdeter Blues, in dem Greg Lake gekonnt mit Whiskystimme jongliert-wahrscheinlich auch ein Insider-Witz der Band.
    Der Schlußtrack "Abaddon Bolero" beginnt frei nach Ravel mit einem verhaltenen Marschrhythmus, auf den sich eine Keyboard-Melodie spannt, die im Lauf des Tracks von Keith Emerson immer mehr ausgebaut und nuanciert wird, bevor sie in einem bombastischen Finale endet. Der Bonus-Hit "Hoedown Live" ist zwar nett, aber nicht notwendig.
    ELP präsentieren sich auf "Trilogy" als gereifte Band, die ihre Stilmittel sicher bedient, ohne auf billige Effekte zu setzen.
    Allen ProgRock-Fans sei dieses Album daher wärmstens empfohlen!
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    24.02.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Kultiger Spaß

    Humppa-was ist das? Ein Bastard aus Polka und Tango, vorgetragen im primitivsten Gewand-und doch kultig? Ja!
    Eläkelaiset (finnisch: die Rentner) betreiben hier Verarsche auf hohem Niveau. Und zeigen uns, daß alle Pop-Hits, mal anders interpretiert, nicht ernst genommen werden müssen.
    Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte reinhören...





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    The Lamb Lies Down On Broadway (remastered) The Lamb Lies Down On Broadway (remastered) (CD)
    16.02.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Mit Rael auf Achterbahnfahrt

    Das aufwenig produzierte Doppelalbum erzählt die surreale Geschichte von Rael, einem Jugendlichen aus New York, der durch ein apokalyptisches Ereignis in eine bizarre Parallelwelt geworfen wird, aus der ihn nur der Tod befreien kann. Die Story kann auf mehreren Ebenen interpretiert werden; als Reise ins eigene Ich, als Läuterung im Jenseits, als symbolische Darstellung der Verlorenheit des Individuums in einer ihm zunehmend feindlichen Gesellschaft, als Parabel der "Verwurstung" aller Gefühle-für alle Lesarten gibt es Ansätze.
    Doch was wäre die beste Story ohne die begleitende Musik? Genesis geben sich so facettenreich wie nie zuvor, Highlights herauszupicken fällt mir echt schwer: auf jeden Fall "In the cage" , "The Grand Parade of Lifeless Packaging" "Carpet Crawlers", "The Colony of Slippermen", "In the Rapids" und schließlich "It." Auf jeden Fall sollte dieses Werk am Stück gehört werden, nur so entfaltet es seinen ganzen Ideenreichtum.
    "The lamb lies down on Broadway" ist ein Meilenstein in der Geschichte des ProgRock und nimmt durch seine Thematik spätere Prog-Meisterwerke wie "Wish You Were Here", bzw. "The Wall" (beide von Pink Floyd) voraus. Wer erfahren möchte, warum das so ist, sollte hier zugreifen!
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    2 Kommentare
    Anonym
    13.11.2023

    Schlecht interpretiert

    Ist ist schlicht falsch interpretiert. Es gibt keine "bizarre Parallelwelt" und auch ist es nicht der Tod, der Erlösung bringt, sondern das Leben.

    Eigentlich erzählt Peter Gabriel die Geschichte einer Menschwerdung.

    Wie ein junger Typ vom 'Arschloch mit verlorener Seele' zu einem erwachten und liebenden Menschen wird, der sich und das Leben und ihre Werte und Schönheiten erkennen lernt.
    Anonym
    12.07.2015

    Und die Qualität des Remastering?

    Interessiert hätte vor allem, wie das Remastering ausfällt im Vergleich zu älteren Versionen. Hier ist dazu: Fehlanzeige. Ansonsten: Sermon
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    15.02.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Avantgarde meets Klassik

    ELP haben mit diesem Album Kultstatus erlangt, und das nicht zu Unrecht: zum einen wird ein klassisches Heiligtum namens "Jerusalem" neu interpretiert (was der Band seinerzeit viel Ärger einbrachte, ist dieser Song, basierend auf Versen von William Blake, den Briten doch sakrosankt) , andererseits streift das Instrumental "Toccata" (auch eine Neuinterpretation) bereits Avantgarde-Strukturen. Mit "Still..You Turn Me On" schufen ELP eine ihrer großen Balladen (neben "Lucky Man" und "C'est la Vie") . "Benny the Bouncer" dagegen hat Cartoon-Charakter, die Boogie Woogie-Rhythmen erinnern an die Stummfilm-Atmosphäre der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts.
    Mit dem leicht avantgardistischen Konzept "Karn Evil 9 Impressions.." fusionieren ELP Elektronik, Hardrock, Jazz Rock und skurriles Theater in eine Monsterkomposition, die sich auf mehrere Teile ausdehnt. Es geht um eine Welt, die von einem Supercomputer regiert wird, der zuletzt durchdreht und die Menschheit zerstört...Skynet läßt grüßen.
    Diese musikalische Achterbahnfahrt fordert vom Hörer einiges ab, belohnt ihn aber auch reichlich. Noch ein Wort zur Struktur der vorliegenden Edition: während CD Nr. 1 die remasterten Original-Aufnahmen des Albums von 1973 beinhaltet, findet man auf CD Nr. 2 abweichende Versionen derselben Songs-ein Antesten lohnt sich. Warum das Original-Album nochmal auf DVD erscheinen mußte, erschließt sich mir nicht ganz, aber sei's drum.
    Ein abschließendes Lob geht noch an das Albumcover basierend auf H.R. Giger.
    Fazit: Fans anspruchsvoller Progressive-Sounds kommen mit "Brain Salad Surgery" voll auf ihre Kosten!
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    07.02.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Guter Ansatz, zuviel Bombast

    Mit diesem Album haben Blind Guardian sich wieder einmal selbst übertroffen-die Frage stellt sich mir aber, ob hier des Guten nicht zuviel getan wurde. Zwei Orchester, zwei Chöre, jede Menge Gastmusiker-und dann klingt das Resultat recht sperrig und spröde, einzelne Highlights lassen sich sowieso erst beim zweiten Hören herausfiltern. Nun möge ja das ein Zeichen des Prog-Metal sein-Gentle Giant und Yes sind ebenfalls sperrig, aber flüssiger zu hören. Gespannt bin ich, wie Blind Guardian diese Songs live umsetzen-da wird wohl viel vom Band kommen..
    Liebe Guardians, nichts gegen Eure hohen Ansprüche, vergesst aber bei dem ganzen Getue Eure Fans nicht! Die wollen Granaten a la "Mirror Mirror" hören und keine vertonte Operntheorie!
    Tut uns also einen Gefallen und geht mit Eurem nächsten Album back to the roots mit den großen Melodien von einst! Und verzichtet auf dieses leidige Orchester-Album, das Euch die letzten Jahre wie ein Fluch begleitet hat-mehr Bombast-Geschwurbel braucht wirklich niemand.
    Fazit: kein schlechtes Album, aber auch nicht das erwartete Über-Ding. Viel Geduld beim Hören sollte mitgebracht werden..
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    1 bis 25 von 29 Rezensionen
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