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    2. Alle Rezensionen von Jadener bei jpc.de

    Jadener

    Aktiv seit: 20. Juni 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 145
    91 Rezensionen
    Life Enigma

    Life Enigma (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    07.09.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Hör-Zukunft

    Das Konzept-Album des für seine Einführung der (elektrisch verstärkten) Violine in die Jazzmusik bekannt gewordene Ausnahmemusiker spielt in Instrumentierung und Titelfindung mit Traszendenz- und Science-Fiction- wie Zukunftstechnik-Motiven. Die Aufnahmen, man könnte fast ein (Not-)Produkt aus der Corona-Zeit vermuten, versammelt Klänge, fast ausschließlich, mit der Geige sowie auf elektronischem Wege, von dem Namensgeber erzeugt (und einzelnen in den Credits zu den Tracks aufgaführten Gastmusikern). Bilder, wie etwa das eines einsam auf der Erde gestrandeten Aliens, macht das Konzept möglich, überlässt sie aber der Fantasie des Publikums. Vonden Produkten alter wie neuer Elektronik-Tüftler unterscheidet sich der Franzose durch durchaus abwechslungsreiche Melodik sowie (fantasie- und anspruchsvolle) rhythmische Unterstützung. Ob es dazu jedoch ein ganzes individualistisches (Ego-)Album braucht, mag der coronageprüfte Musikkonsument selbst abwägen. Musik, noch dazu (an-)hörbare, ist es.
    Father And Son

    Father And Son (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    03.08.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Empathische Bewegungen

    Diese besondere Aufnahme erschließt nicht nur den den Zusammenklang von direkter Verwadtschaft, musikalisch und mental, sondern auch die (inzwischen fast ungewöhnlich gewordend) Beschränkung auf die Möglichkeiten der akustischen Gitarre (im Duo), die wohltuend sanft, nicht halsbrecherisch-virtuos, trotzdem alle Erfahrungen integrierend daherkommt (und nicht vergisst, dass die Gitarre auch ein Rhythmusinstrument ist). Die Musik bietet also auch eine Darstellung der Reichweite menschlicher und natürlicher Bewegungen und Empfindungen, kurz: empathische Klänge.
    My Home In Anger

    My Home In Anger (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    03.08.2024
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    3 von 5

    "Sprechende" Mischung

    Die Aufnahme mit dem alten Hero und Perkussionisten, aus amerikanischen Jazz-Rock und Fusion-Zeiten ins Jahr 2011 gerettet, Latino-rhythmisch aufbereitet und unterstützt von div. Kollegen zu einer bewegten Soßezum Teil mit (im Gegensatz zu aktuellen Nord-Europäischen Trends: männlichen) vocals bestückt, ist das Gemisch leider in heutigen Zeiten im multi-formen Musik-Angebot kaum noch eigenständig wahrzunehmen (außer: als Hintergrund). Selbst die vielen (mäßig fantasievollen) quirligen Perkussionsteppiche hinter eintönigem Singsang machen kaum aufmerksam. Die Menschenmasse im einfarbigen Foto auf dem Cover ist wohl "sprechend".
    Orchestras

    Orchestras (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.08.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Klassische Verbesserung

    Die neue Doppelausgabe mit dem legendären (amerikanischen) Fusion-Trio bietet, aufbauend auf dem an sich schon fantastischen Klang und der unaufgeregt-einfallsreichen Musik mit der elektrischen Gitarre des Namensträgers sowie bass und drums des Kern-Trios, wird mit der Verbesserung durch (amerikanische) Promis in musikalischer Unterstützung und Aufnahme, sowie einem ausgewachsenen europäischen Klangkörper (CD1) sowie einem italienischen Jazzorchester (CD2) endgültig kongenial zu einem ausgewachsenen Allzeit-Klassiker angefüttert. Der Namensgeber behält das Heft in der Hand, dem wohl bekanntesten (amerikanischen) Jazz-Label ist wohl ein großer Wurf gelungen. Also: fantasievoll, gut anzuhören, und: kein Kitsch!
    Mosaic

    Mosaic (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.04.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Familienbild

    Die neue Aufnahme des Star-Brüderpaares aus dem Haushalt des (jüngeren) Münchener Jazzlabels von Weltbedeutung setzt, wie der Titel schon suggeriert, zusammen, was zusammen gehört, darunter eine ganze Reihe prominenter und weniger prominenter Unterstützer (eine feste "Kern"-Band ist hier nicht auszumachen, bis auf das Bruderpaar an Trompete und keyboards). Trotzdem atmet, schwingt und lebt das ganze Bild und sitzt und ist aus einem Guss, trotz (teils) verarbeiteter Fremdkompositionen (Nirvana), -lyrics und -Arrangements und zweijährige Produktions- und Aufnahmezeit (in der Coronazeit). Und es bleibt ja in der Familie...
    Rymden + Kork (Norwegian Broadcasting Orchestra)

    Rymden + Kork (Norwegian Broadcasting Orchestra) (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.02.2024
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Genie ohne Hybris

    Die sozusagen "Nordic Jazz Supergroup" hat hier, nach bereits überzeugenden "Anfängen", im Zusammentreffen mit dem (klassischen) Norwegischen Rundfunkorchester, gegenüber der Jazz-Trio-Besetzung (nicht nur an Volumen und Effekt) noch einiges zugelegt, ja geradezu "zur Potenz erhoben". Beeindruckend, wie das Klavier-Trio und das multi-versierte Orchester sich gegenseitig zu (Jazz-musikalischen) "Höhenflügen" stimulieren, und das, ohne Sinn und Ziel aus dem Auge zu verlieren und ohne das das Trio (und Dirigat und Produktion) die (angezogenen) Zügel schießen lassen würde. So ergibt sich, begleitet von ebenfalls kongenial sparsamem Cover-Artwork, ein ein rundum gelungenes, modernes und das heute (musikalisch) mögliche aufzeigendes künstlerisches Produkt, das ermutigt, Mauern und Genregrenzen ohne Hybris zu überspringen. Genial!
    Les Egares

    Les Egares (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    17.02.2024
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Smaragdgrüne Fantasie

    Ein Akkordeonist und ein Saxophonist, in jüngerer Zeit in wechselnden Zusammensetzungen und Zusammenhängen (hauptsächlich vermittelt über das jüngere Münchener Jazz-Label von Weltbedeutung) erprobt, setzen sich hier zusammen mit einem afrikanischen Kora-Spieler (ein traditionelles Saiten-Instrument) und einem einem Cellisten aus der französischsprachigen Welt, d.h., ungewöhnlicherweise besetzt nur mit Melodieinstrumenten, unter kompletten Verzicht auf die Rhythmusgruppe (nicht auf Rhythmen), und - die (teilweise fremdartigen) Klänge lassen nichts vermissen außer - Langeweile (die kommt nie auf). Und man mag sich wohl gerne (wie es das Cover-Bild suggerieren mag) in eine smaragdgrünen Waldlandschaft versetzt fühlen, um (natürlich erzeugten) exotischen Klängen zu lauschen. Und der Ernst der Natur wechselt (unbekannte) Worte mit der Fantasie. Fantastisch!
    LongGone

    LongGone (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.02.2024
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Freude ohne Vorbildung

    Das 2022er Produkt der (amerikanischen) neuen Jazz-Supergroup zeigt einmal mehr die hohe Kunst der Leichtigkeit und Spielfreude des Musizierens mit Könnern des Genres. Vom Eindruck her unangestrengt, spielt sich das Quartett der Bandleader gefühl- und fantasievoll in die Herzen und Gehörgänge der Zuhörer, ohne die Grenzen von Plagiat oder Kitsch auch nur zu streifen. Und macht Freude, auch ohne einschlägige Vorbildung.
    Jacob's Ladder

    Jacob's Ladder (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    17.02.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Micky Maus in dunklen Farben

    Der Blick zurück in die (elektrifizierte) Rock-Musik der 1970er elektrisiert einen der produktivsten amerikanischen Jazz-Musiker und -Komponisten der Jetzt-Zeit zu einem Ausflug in den religiösen Überlieferungsschatz, Energie- und (zum Teil sogar deutschsprachig) vokal vervollständigt und eindrucksvoll elektronisch (inkl. Micky-Maus-Stimme) verfremdet. Der Anklang an moderne (Pop-)Hörgewohnheiten bringt ein zwar nicht zentral einflussreiches, wohl aber originelles und die Ränder der aktuellen (Jazz-)Musikentwicklung erleuchtendes Werk hervor. Dunkle Farben!
    The Study Of Touch

    The Study Of Touch (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    13.01.2024
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Leise in der Stratosphäre

    Die Aufnahme aus dem Jahr 2017 kommt nicht zu extrem entspannt daher, das (akustische) Trio mit (fantastischem) Klavier, Bass und Schlagzeug spielt leise mit den Möglichkeiten dieser Kombination, lässt dabei die Trommeln weitgehend im Hintergrund, während Piano und Bass sich melodisch und rhythmisch umspielen. Wie gesagt, rhythmisch bewusst schon, was man nicht von allen (neueren) Produktionen dieses Münchener Labels mit Weltbedeutung sagen kann, komplex, jedoch nicht aufdringlich präsentiert dieses Klaviertrio seine Interpretation einer klassischen Besetzung. Ob ihm angesichts des Überangebots auf diesem Gebiet ein weitergehender Erfolg beschieden sein wird? Die Antwort verweht eher mit den Pianoklängen in höheren Luftschichten. Zu wünschen wäre es.
    Empathy

    Empathy (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.09.2023
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Edel ergraute Gefährten

    Die Aufnahmen aus den letzten vor-Corona-Jahren bietet nicht nur kristallklare, natürliche, verträumte und schöne Improvisationen, Studio-Improvisationen, reine Entspannung, die man sich in einer großen, fast leeren Wohnung nach einer Arbeitsreichen Woche gut vorstellen kann, melodiöse Meister ihrer Instrumente (nur die letzte der 5 CDs lässt auch elektronische Unterstützung und -Modifizierung dazukommen), die atmenden Klänge von Saxofon und Klavier (jeweils eine der CDs ist sogar einem der beiden Gefährten solo vorbehalten). Dazu gehört Mut und Unternehmungslust, gegen den vorherschenden Elektronik- oder rhythmuslastigen Strom zu produzieren, und wohl auch langjährige Bekanntschaft und Erfahrung. (Eine CD wird dann noch bereichert durch einen der einschlägig renommiertesten Meister am Schlagzeug, ebenfalls gleicher Free-Generation und geadelt durch diverse prominente Zusammenarbeiten.) Das edle, weiß-schwarz-graue Outfit der Box ist jedenfalls in Gänze verdient.
    Arctic Riff

    Arctic Riff (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    08.04.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    äußerst sanft zu genießen

    Die Aufnahme von 2019 zeigt einmal mehr die Variationsbreite und Wandlungsfähigkeit des polnischen Piano-Trios in klassischer Besetzung, das hier mit einem der bekanntesten Tenorsaxofonisten neuerer Zeitrechnung zusammenarbeitet. Die Kompositionen sind, bis auf 2 Stücke, unter den Beteiligten aufgeteilt, die Gestaltung ist größtenteils ganz auf den Gast (und das Tenorsaxofon) zugeschnitten, und der Charakter der Stücke erscheint durchgängig leicht, sanft, man könnte fast sagen "verträumt", die Rhythmusgruppe ganz zurückgenommen, kaum zu hören. Ob allerdings in der Kälte der Arktis, wie der Titel vielleicht suggeriert, diese Musik gut zu hören wäre... - vielleicht eher in schummrigen und warmen Abendstimmung eines städtischen Jazzkellers, auf jeden Fall: stimmungsvoll, etwas altmodisch, gut zu genießen.
    Old New

    Old New (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    25.02.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    unauffällige Klänge

    Die Musik des Quartetts (guitar, bass, drums, ungewöhnlich: cello) erinnert, obwohl ausschließlich auf "richtigen" Instrumenten gespielt, vom Klangeindruck an aktuelle Formen mit elektronisch erzeugten und beigefügten Klängen und Samples. Die "kalten" Klänge belasten den Gesamteindruck jedoch nicht wesentlich, die Artwork des Covers macht einen fremderen Eindruck, als die Musik es tatsächlich ist. Eine mittlere Reife, eine mittlere Originalität, eine mittlere Hör-Kompatibilität, eine mittlere thermische Komponente - die Musik hat durchaus weiterreichendes Potential, als das oberflächliche Hörerlebnis - vielleicht mit einem Nur-nicht-Auffallen-Eindruck - vermuten lassen. Öfter klingen lassen!
    Seriana Promothea

    Seriana Promothea (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    11.02.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    bescheidenes Hörstück

    Das Trio, bestehen aus Melodieinstrument (Saxophon bzw. Klarinette) und Rhythmusgruppe (Bass + Schlagzeug) versteht es, aus minimalem formalem Aufwand (keine Gäste, keine Elektronik) maximales Hörvergnügen zu komponieren (verantwortlich: der Komponist und Melodist), und dabei keine Starkulte zu kultivieren (der Bandname hat, wie hier meist, kaum musikalische Aussagebedeutung). Von "Totaler Kontrolle" ist hier nur in Bezug auf virtuose Handhabung der (eher klassischen) Instrumente zu sprechen, und da trotzdem (und trotz durchkomponiertem Charakter) die Phantasie nicht verblasst, und alles trotzdem wunderbar bescheiden und schwerelos erscheint, ist man den prominenteren Namen der amerikanischen Szene dankbar, in dieser weiteren Entwicklungsetappe ihrer Musik solch ein schönes, nicht wüstennahes und trotzdem gut anzuhörendes Hörstück abgegeben zu haben.
    An Eternal Reminder Of Not Today: Live At Moers

    An Eternal Reminder Of Not Today: Live At Moers (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    11.02.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    laut und nah

    Die live-Message vom Festival Anno 2018 bringt ein Idol, einer der (nicht mehr ganz so jungen) Wilden, mit 4 instrumentalen Mitstreitern (und sogar mit vocaler Zugkraft) auf die "Schiene", was zwar beeindruckend, kraftvoll, aussagekräftig, aber auch manchmal etwas anstrengend (leider auch beim Zuhören) erscheint. Im augenblicklichen Umfeld des Festivals entstanden, in extremer, "lauter", um einen Modebegriff zu usurpieren, "emotionaler" Form, ist dieses Dokument, nicht nur für Enthusiasten wertvoll, leider einem größeren Publikum wahrscheinlich nicht nahezubringen.
    Live In Ottobrunn

    Live In Ottobrunn (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    11.02.2023
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    so schön leer?

    Die Live-Solo-Aufnahme des Großen Jazz-Pianisten geriet, obwohl man von ihm durchaus anderes gewohnt ist, schön... aber eher nicht überraschend. Die überquellende Tüte von Standards, vor einem deutschen Publikum abgespult, die hübsche Gestaltung des (äußeren) Covers, die traditionelle Spielweise (nun ja, "stimmungsvoll"), auf einem traditionellen Konzertflügel einem "geschmackvollen" Publikum gegeben, diese 2 CDs erscheinen insgesamt als Produkt, man ist versucht zu sagen: "schön, aber überflüssig", so glatt, so alt, so gestimmt, so - leer?
    Playing The Room

    Playing The Room (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    24.09.2022
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Entspannte Seelennahrung

    Die Aufnahme mit sich (mit Piano und Trompete) zu zweit genügenden Duo-Partnern verbreitet intime, unaufgeregte und ruhige Grundstimmung. Obwohl die israelischen Musiker zum größten Teil auf die Neuinterpretetion von (Jazz-)Klassikern zurückgreifen, gelingt es ihnen, immer wieder ihren eigenen, schwebenden, keineswegs langweilenden, charakteristischen Klang daraus zu formen. Die Entspannung mithilfe der (variantenreichen) Klänge biegt, dehnt und überquert alle Grenzen des Konventionellen und erfreut mit Genügsamkeit und Demut. Dass die Musik noch dazu prima in die Produktlinie der (älteren) Münchener Jazz-Firma von Weltbedeutung passt, ist ein (kaum störender) Nebeneffekt. Die Hauptsache scheint die Seelennahrung.
    Memento - Orchestral Experience

    Memento - Orchestral Experience (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    24.09.2022
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Weihnachts-Muzak

    Die dem Jazz zugeordnete Aufnahme mit einem klassischen Orchester hat nur noch rudimentäre Reste von Verweisen auf (neuere) Jazz-Tradition, macht einen eher gefälligen (unauffälligen) Eindruck (und schwelgt weitgehend in Streicherklängen). Diese Anbiederung an aktuellen Massengeschmack lässt sich zwar ohne Probleme als Muzak (Hintergrundmusik) verwenden, es bleibt von Eigenem (charakteristischem) des immerhin schon mit mehreren Aufnahmen des Genres hervorgetretenen Namensgebers an Piano und Trompete (und seiner 3 namentlich genannten Mit-Jazz-Musiker - an bass, drums, percussion) aber kaum kantiges, kein Profil übrig, alles "weichgespült", z.B. für den nächsten Weihnachtsmarkt. Und zerrt an den Nerven.
    Ein Kommentar
    Mart Vinyl Top 100 Rezensent
    24.02.2023

    weder noch

    weder zerrt es an meinen Nerven des aufmerksamen Hörers, noch ist es irgendwie aufgesetzt oder weichgespült. Ganz im Gegenteil. Das ist wohl die individuelle Wahrnehmung des einzelnen.
    New Conception Of Jazz (Box)

    New Conception Of Jazz (Box) (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    09.07.2022
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Konzeption Überfrachtung

    Die 3-CD-Box, nervös wie der Puls moderner Großstädte, bietet neben traditionell akustischem Instrumentenklang, von Track zu Track neu zusammengesetzt, auch das volle Programm synthetisch erzeugter Klänge, Vinyl-Scratches und Samples, also Elektronik-Basteleien satt. Die Elektronische Verfremdung deckt teilweise die Melodiereste weitgehend zu, obwohl das rhythmische Grundgerüst (bass, drums) weitgehend natürlich ist. Trotzdem kann man die Stücke teilweise mit Impro-Musik-trainierten Ohren gut anhören - nur das die Improvisation eben teilweise von künstlichen Klängen, rhythmischen Scratches und Samples übernommen werden. Was nicht grundsätzlich abgewertet werden muss, nur - als Konzeption und über 3-CD-Länge wirkt und macht es doch etwas nervös, erscheint übertrieben und aufdringlich "modern", auch wenn eine derartige Überfrachtung leider bei Musikproduktionen jüngerer Zeit nicht gerade selten zu finden scheint.
    Ein Kommentar
    Mart Vinyl Top 100 Rezensent
    05.12.2022

    Überfrachtung?

    das ist eine Zusammenstellung! Von Überfrachtung zu reden, enttarnt den Hörer.
    Bad Lover

    Bad Lover (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    09.07.2022
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Dialogspiel

    Die Aufnahme aus der schönen Stadt Köln bietet lebendige, abwechslungsreiche Musik in der (eher ungewöhnlichen) Besetzung mit Posaune (die Bandleaderin selbst) sowie Tenorsaxofon und bass und drums, was mit Unterstützung der Rhythmusgruppe viele konstruktive Dialoge der der beiden Melodiestimmen ermöglicht, die auch weitgehend ausgetestet werden. Gastmusiker sind hier nicht nötig, die (elektro-)akustischen Instrumente ermöglichen genügend Abwechslung und Variationen, stimmungsvolle, erhebende Klänge von verträumt bis schnell ermöglichen einen Urlaub von den gewohnten (Alltags-)Spielweisen. Herausragend!
    The Transitory Poems: Live At Liszt Academy, Budapest

    The Transitory Poems: Live At Liszt Academy, Budapest (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    25.06.2022
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Gipfeltreffen für zwei Pianos

    Die Aufnahme, eine neue Veröffentlichung des (mittlerweile ein gutes halbes Jahrhundert alten) Münchener Jazzlabels von weltweiter Bedeutung, bietet die Rarität eines Duos zweier Jazz-Pianisten. Live in der dem Vorgänger, Pianisten und Komponisten gewidmeten Musik-Akademie in der Ungarischen Hauptstadt gespielt, musikalische "Poesie", sowohl die sonst in unterschiedlichen Zusammenhängen und Weltteilen aktiven Protagonisten, als auch die von traumhaft-virtuosem Zusammenspiel getragenen Eigenkompositionen bezaubern, erst recht der zeitlose Klang der (akustisch schönen) Instrumente, weitab sowohl von modernen elektronischem Spieltrieb frönenden Basteleien wie auch den dogmatischen Gefechten des Nachempfindens des historischen Instrumentenklangs vergangener Zeiten. Einsame Höhepunkte zu zweit erklommener Klanggebirge, an denen besagter Namensgeber und Deutsch-Ungar sicherlich seine Freude hätte.
    Chopin Project

    Chopin Project (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    25.06.2022
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Zeitreise Quartett

    Die Umformung und Transformation in populäre musikalische (heutige) Sprache der diesem komplett gewidmeten Aufnahme der Musik Frederic Chopins hat einen im positiven Sinne verträumten, fantastischen, "aus der Zeit gefallenen" Charakter, sowohl aus der Zeit des Originals (Chopin als fast schon Synonym für klassische Klaviermusik), als auch aus der modernen Zeit "klassischer" Jazz- und Popmusik, auf die sich die schweizer Produktion zumindest in Klang und Besetzung (Gitarre - Piano - Bass - Drums) weitgehend eingelassen hat. Die (gemäßigten) Verzerrungen der E-Gitarre, der völlig in den Hintergrund gemischte Bass und das betonte Schlagzeug zwischen Jazz und Pop, es hat etwas Originelles, das erst auf den zweiten Blick bemerkt, und das doch die Hörgewohnheiten nicht unnötig stranguliert. man kann dem gelungenen Experiment nur mehr Publikum wünschen, als es wahrscheinlich auf dem umdrängten und marktschreierisch lärmenden Markt bekommen wird.
    Nesrine

    Nesrine (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    25.06.2022
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Erkalten, Vergessen

    Die Aufnahme mit der iranischen Sängerin und Cellistin, unterstützt von relativ "trocken" spielenden Rhythmusinstrumenten sowie dezenter Elektronik (und Hintergrundstimmen) präsentiert hier zugegebenermaßen etwas fremd klingende Lieder, in iranischer Sprache, im übrigens sehr schön gestalteten Cover abgedruckt und ins englische übersetzt. Der harte Klang sowohl der Stimme wie auch der musikalischen Aufbereitung könnte als Verweis auf den in Mitteleuropa immer kälter und härter werdende Lebenskampf für Künstler und andere sich hier nicht zuhause Fühlende, die "weibliche" Sprache des Artworks führt den Hinweis auf die Behauptungsnotwendigkeit fort. Das ist allerdings eine Spiegelung allgemeiner Entwicklungen, auf die individuelle Handschrift wird man nicht aufmerksam. Die Klänge sind schwer zu erhören und schnell vergessen.
    Ein Kommentar
    Anonym
    17.04.2023

    Falscher Film oder falsche Musik?

    Ich weiß nicht, ob der vorangegangene Rezensent die Musik von Nesrine überhaupt gehört hat. Erstens ist sie algerisch-stämmig, zweitens hat sie eine weiche Stimme und singt in drei verschiedenen Sprachen. Wie man diese Musik als hart empfinden kann, ist mir rätselhaft. Das liegt vielleicht an einem geschädigten Gehör einerseits und an einer schlechten Audio-Anlage andererseits, aber wer will das wissen. Mir gefällt die Musik und auch die Produktion, ist halt nicht zum „Nebenbei-Hören“.
    Spectrum (Japan Optik)

    Spectrum (Japan Optik) (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.05.2022
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Frisch nach 50 Jahren

    Die Neuveröffentlichung auf CD des Klassikers aus den 1970er-Jahren zeigt einmal mehr, was einige aktuelle Ensembles von den Anfängen, trotz der (an Entwicklungen nicht armen) Geschichte seitdem, noch lernen und sich vormachen lassen können: Spannung, Abwechslung, Rhythmus, Melodiebögen, die Versiertheit der Musiker steht nicht im Vordergrund, sondern dient dem Spaß an der Musik, die kein Selbstzweck, sondern selber eine (Art) Geschichte ist, die man gerne anhört und von der man sich ergreifen lassen kann, nun ja, E-Gitarren-Seligkeit, Bass-Melodien, das ist wohl der Zeit geschuldet (wie gesagt, anfangs der 70er), aber man kann das mit heutigen Ohren noch anhören.
    Ein Kommentar
    Anonym
    27.05.2025

    Noch anhören?

    Unbestritten sind die Endsechziger und 70er Jahre die Hochzeit des Rock, Blues, Jazz- Rock und Fusion. Diese musikalische Qualität und Dichte an großartigen Künstlern wurde nie wieder erreicht. Wenn heutige Ohren das gerade noch hören können, dann deshalb, weil sie sich an die Durchschnittlichkeit und Seichtigkeit der heutigen Musik gewöhnt haben
    How Long Is Now?

    How Long Is Now? (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    07.05.2022
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Trio-Klassik

    Die Aufnahme mit einem Trio aus dem skandinavischen Routinier-Fundus überrascht denn auch höchstens durch Versiertheit, mangelnde Ausfälle und eine angenehme, abwechslungsreiche und gut anzuhörende "Ruhe" auf hohem Niveau, kurz, ein fortgeschrittenes Produkt mit dem Zeug zum Klassiker. die Musik verkauft sich bestimmt (auf lange Sicht) nicht schlecht, es gibt die üblichen Reminiszenzen an die Ahnen (Hendrix, Bach), alle drei Trio-Musiker steuern eigene Kompositionen bei, klassische Besetzung: Piano, Bass, Schlagzeug, nun ja: - etwas Besonderes ist das nicht.
    26 bis 50 von 91 Rezensionen
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