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    2. Alle Rezensionen von Gylvana bei jpc.de

    Gylvana

    Aktiv seit: 03. Juni 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 211
    57 Rezensionen
    Die lustige Witwe Die lustige Witwe (DVD)
    17.06.2014
    Repertoirewert:
    5 von 5

    fröhliche Operette

    Die Aufnahme punktet vor allem durch die Darsteller.
    Schellenberger singt die Titelrolle ordentlich und spielt sie hervorragend. Sängerisch etwas überlegen ist ihr Gilfry als Danilo, darstellerisch auch er sehr beeindruckend. Grandios finde ich zudem Gfrerer als Valancienne, Beczala (Rossilion) singt das Rosenknospenlied wunderschön und singt und spielt auch ansonsten sehr gut, auch R.A.Hartmann als Zeta hat mir gut gefallen (v.a. wenn man bedenkt, was man in dieser Rolle sonst manchmal geboten bekommt!). Sehr lustig fand ich auch Prikopa als Njegus.
    Das Dirigat von Welser-Möst ist flüssig, die traditionelle Inszenierung ist ganz nett, jedenfalls bietet sie den Darstellern volle Möglichkeit sich zu entfalten. So entsteht ein amüsanter Operettenabend.
    Iphigenie auf Tauris Iphigenie auf Tauris (CD)
    14.06.2014

    Freundschaft im Mittelpunkt

    Glucks Iphigenie wird hier auf deutsch gesungen.
    Es beeindruckt vor allen Dingen das Freundespaar Orest (Hermann Prey) und Pylades (Nicolai Gedda). Beide wirken jung und frisch (kein Wunder, die Aufnahme ist laut Cover von 1956) und harmonieren in wunderbarer Weise miteinander, singen aber auch ansonsten sehr lebendig und ausdrucksstark.
    Nicht ganz so gut hat mir Hilde Zadek als Iphigenie gefallen. Sie singt die Partie zwar solide, aber ihre Stimme wirkt auf mich teilweise etwas dünn und farblos. Dafür einen Stern Abzug.
    Die Nebenrollen sind in Ordnung.
    Madama Butterfly Madama Butterfly (DVD)
    12.06.2014
    Booklet:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    durchwachsen

    Auch wenn seine Platzierung auf dem Cover anderes vermuten lassen könnte – Domingo singt hier nicht, er dirigiert. Nun ist das an sich nicht schlecht, denn mir gefällt sein teilweise einfühlsames, teilweise (aber der Oper angepasstes) spritziges Dirigat durchaus. Wenn man ihn nur nicht jedes Mal, wenn der Tenor anfängt zu singen, so schmerzlich vermissen würde!
    Fabio Armiliato ist aus meiner Sicht der Rolle des Pinkerton sängerisch nicht ganz gewachsen, dazu ist seine Stimme nicht gerade schön und wirklichen ausdrucksvoll würde ich sie auch nicht nennen. Schauspielen tut er ganz nebenbei auch nicht gerade beeindruckend.
    Da kann er sich mit Juan Pons zusammen tun, dessen Spiel fast noch minimalistischer ist. Nur dass der dafür wunderschön und angemessen ernst singt.
    Die Nebenrollen (z.B. Rossana Rinaldi als Suzuki) sind nicht gerade umwerfend, aber solide besetzt.
    Und Daniela Dessi in der Titelrolle? Na ja. Bei der Rolle der Butterfly steht man immer vor dem Problem, dass man einfach keine 15 bis 18 jährige auf die Bühne stellen kann. Das Alter muss die Sängerin also entweder überspielen/-singen, oder sie muss die Butterfly älter als im Libretto vorgegeben interpretieren. Dessi tendiert eher zu letzterem. Gerade stimmlich wirkt sie sehr erwachsen. Dabei singt sie die Partie jedoch souverän, ihr Schauspiel würde ich ähnlich einordnen. Insgesamt in Ordnung.
    Großer Schwachpunkt ist jedoch meiner Meinung nach die Inszenierung. Die gesamte Handlung wurde in eine Art Mondlandschaft verlegt, die japanische Bevölkerung läuft größtenteils (Butterfly zum Glück nicht) herum, als seien sie in ein riesiges Kissen gestopft worden, die Amerikaner dagegen in einer Art futuristischen Raumanzügen, allerdings gerne auch mit Fühlern. Ich nehme an, dass ganze soll auf irgendwelchen fremden Planeten unter fremden Wesenheiten spielen. Genau zuordnen kann ich es aber nicht, was vermutlich daran liegt, dass mich Science Fiction und ähnliches noch nie interessiert hat. Ich finde das ganze einfach nur albern und es hemmt die Darsteller am Spiel.
    Insgesamt bleibt ein höchst durchwachsener Eindruck.
    L'elisir d'amore L'elisir d'amore (DVD)
    12.06.2014
    Booklet:
    3 von 5
    Extras:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    großartiger Liebestrank

    Diese Aufnahme von Donizettis l'elisir d'amore gehört meiner Meinung nach definitiv zu den besten. Dabei punktet sie vor allen Dingen durch Humor und Spritzigkeit.
    Pidò nimmt die meisten Stellen sehr schnell, manche auch sehr, sehr schnell. Dies verleiht der Oper Tempo und bringt sie flott herüber, gelegentlich kommt man freilich an die Grenzen des sinnvollen. Eine Besonderheit ist desweiteren, dass eine unbekanntere Version von „una furtiva“, der Tenorarie, gespielt wird. Aus den Bonus-Interviews geht hervor, dass es eine spätere Überarbeitung von Donizetti ist. Mir gefällt das sehr gut.
    Die Inszenierung versetzt das ganze wohl so in die 50er Jahre, vor allem wartet sie aber mit einer sehr beeindruckenden und witzigen Personenregie auf. Dass dies auch noch so gut umgesetzt wird ist zweifellos der Verdienst der Sänger-Darsteller.
    Absolute Spitze ist für mich Alagna als Nemorino. Seine Stimme ist für Donizetti vielleicht etwas ungewöhnlich, aber er meistert die Partie trotzdem hervorragend und schauspielerisch finde ich ihn umwerfend. Daneben seine Gattin Gheorghiu als Adina, die beiden harmonieren hier, einmal ganz ab von jedem auch schon längst wieder vergangenem Medienhype, wirklich ganz hervorragend miteinander. Dabei interpretieren sie das Paar ungewöhnlich jung, sie ist zum Beispiel weniger die reiche Bäurin, als die Tochter aus gutem Hause. Ich finde das sehr stimmig.
    Alaimo singt und spielt den Dulcamara übertrieben komisch, aber ich finde das gerade in dieser Aufführung sehr passend und in Ordnung, auch Scaltriti fasst den Belcore – wie er im Interview auch selber sagt – als Klischee auf, trotzdem gefällt mir gerade hier die Balance sehr gut, denn sein Belcore wird auch nicht zum kompletten Hampelmann.
    Insgesamt eine „l'elisir“ in der es viel zu lachen gibt, die jedenfalls sehens- und hörenswert ist und bestens geeignet ist, um Alagna-Fan zu werden.
    La Scala di Seta La Scala di Seta (DVD)
    01.06.2014
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    La scala di seta

    La scala di seta ist ein kurzer Einakter von Rossini, ca. 100 Minuten lang. Wie viel Geld man für so ein „kurzes Vergnügen“ ausgeben will, ist natürlich die eine Frage. Auch ist der Inhalt relativ trivial – Mündel hat heimlich geheiratet, nun kommt der Vormund mit einem Bräutigam – aber dennoch amüsant. Hampes schlichte, aber traditionelle Inszenierung passt dazu gut.
    David Kuebler (Dorvil) und Luciana Serra (Giulia) interpretieren die Rossinimusik hervorragend und spielen dazu nett – dem Stoff angepasst hier und da etwas übertrieben.
    Noch mehr begeistert hat mich allerdings Alberto Rinaldi als – etwas arroganter, aber liebenswürdiger – Bräutigam Blansac. Sein schlanker Bariton hat mir ebenso gefallen wie sein Schauspiel.
    Dazu kommt noch der grandios komische Alessandro Corbelli als Germont. Wie er den dümmlichen Diener gleichzeitig ernst nimmt und beim Zuschauer Lachen mit Mitleid vermischt, ich finde es genial.
    Und schon haben wir eine wunderbare Komödie.
    Carmen Carmen (DVD)
    01.06.2014
    Bild:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ein Corelli-Dokument

    Die vorliegende Studioverfilmung von Carmen stammt aus dem Jahr 1956. Da darf man an Bild und Ton keine hohen Ansprüche stellen, das ist klar. Auch die Idee, die Oper auf Italienisch zu singen, würde heute keinem mehr kommen. Und das Playback ist noch leicht erkennbar.
    Dafür haben wir hier aber ein Dokument eines grandiosen Sängers: Franco Corelli. Seine Stimme ist warm, rund und meiner Meinung nach einfach wunderschön. Den José singt er ausdrucksstark. Daneben kann man in diesem Film aber auch sehen, dass er ein sehr guter Schauspieler war, denn er spielt sehr emotional mitreißend.
    Ebenfalls beachtenswert ist jedoch die weit weniger bekannte Belén Amparán, deren Carmen zwar weniger wild und bedrohlich klingt, aber dafür die Spannbreite von starken Gefühlsausbrüchen zur absoluten Kühle glaubhaft herüber bringt und verführerisch schön singt. Daneben beeindruckt auch sie durch ihre Schauspielkünste.
    Alle anderen Rollen (etwa Colzani als Escamillo oder Ribetti als Micalea) sind durchweg gut besetzt.
    Mir gefällt der Film sehr gut, ich würde ihn jedoch weniger als „erste“ Carmen empfehlen oder Leuten, die eine besonders aufregende Version suchen, dafür aber allen Fans von Corelli oder der Oper, die auf der Suche nach Fundstücken sind.
    Arabella Arabella (DVD)
    04.05.2014
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Überzeugende Arabella aus Zürich

    Die vorliegende „Arabella“ sticht vor allem durch die Details hervor.
    Das Dirigat von Welser-Möst überzeugt.
    Die Inszenierung ist modern aber stimmig. Erfrischend fand ich allerdings weniger die weiß-blau gehaltenen Kulissen oder das moderne Hotel, sondern die vielen amüsanten Einfälle zwischendurch (nur ein Beispiel: Die Gräfin „rettet“, als sie den Fiakerball vorzeitig verlassen muss, noch schnell eine Platte des köstlichen Essens und bringt sie mit ins Hotel!).
    Im Ensemble gibt es keine Ausfälle.
    Mit Alfreds Muffs Stimme kann ich mich – gerade in den Tiefen – nicht so recht anfreunden, aber es geht. Darstellerisch ist er ganz hervorragend.
    Cornelia Kallisch als seine Gattin singt und spielt ordentlich.
    Sen Guo ist eine brilliante Milli mit wunderbaren Koloraturen.
    Auch Johan Weigel als Matteo hat mich mit seinem klarem Tenor und seinem ausdrucksvollem Spiel sehr überzeugt.
    Gut ist auch Julia Kleiter als Zdenka (zwar deutlich größer als Weigel ;) ), sie bringt vor allen Dingen den Zwiespalt, in dem ihr Charakter steckt, gut heraus.
    Morten Frank Larsen als Mandryka fand ich ebenfalls überzeugend, er rollt zwar manchmal seltsam mit den Augen, haucht der Rolle aber ansonsten sehr viel Charakter ein.
    Star der Aufnahme ist zweifellos Renée Fleming in der Titelrolle. Ich muss zugeben, im ersten Moment war ihr Auftritt für mich ein Schock – sie singt mit einem fürchterlichen amerikanischen Akzent (komisch, bei ihrer Feldmarschallin sind mir keine Probleme dieser Art aufgefallen!). Aber wenn man dies ausblendet, so kann man sich auf eine sehr beeindruckende Interpretation der Titelrolle einlassen.
    Insgesamt tritt diese Aufnahme für mich nicht vor die vorhandenen mit te Kanawa oder Janowitz in der Titelrolle, aber sie bietet viele interessante Aspekte und ist deswegen auf jeden Fall sehens- und hörenswert. Besonders anschaffenswert dürfte sie für Leute sein, die moderne Inszenierungen den traditionellen vorziehen und deswegen an den beiden genannten Aufnahmen weniger Gefallen finden.
    Meine Produktempfehlungen
    • Arabella Arabella (DVD)
    • Arabella Arabella (DVD)
    La Boheme La Boheme (DVD)
    26.03.2014
    Bild:
    3 von 5
    Extras:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    La Scotto

    In der vorliegenden Bohème beeindruckt vor allen Dingen die großartige Renata Scotto (Mimi). Sie singt und spielt äußerst eindrücklich.
    Luciano Pavarotti singt herausragend und spielt ordentlich (immerhin besser als in anderen Rollen).
    Maralin Niska als Musetta hat mir nicht so gut gefallen, aber wirklich schlecht ist sie auch nicht, Ingvar Wixell als Marcello dagegen fand ich großartig, ganz besonders im zweiten Akt.
    Allan Monk als Schaunard und Paul Plishka als Colline sind gut, Italo Tajo als Benoit besonders lustig.
    Levines Dirigat ist sehr packend, die Inszenierung wird nur Traditionalisten gefallen.
    Die Aufnahme stammt von 1977 und war wohl die erste Live-Übertragung aus der Met. Zu dem Thema gibt es dann als Extras noch ein paar Interviews.
    Insgesamt eine sehr sehenswerte Aufnahme, in der mich vor allem Wixell und Scotto beeindruckt haben.
    Ein Kommentar
    Anonym
    05.01.2020

    Live 1977

    Das diese DVD die erste Live-Aufnahme aus 1977 für den damaligen Bild-u. Tonträger Video war, merkt man an der Bildqualität. Bei Kamerabewegungen wird das Bild oft etwas unscharf und unruhig. Ansonsten ein sehr schöner Mitschnitt. Die Scotto ist nicht mehr jung, gibt aber stimmlich und darstellerisch wirklich alles. Alle anderen Künstler sind sehr gut bis gut. Der junge Levine dirigiert einen mitreissenden Opernabend. Leider wartet das Publikum nie die letzten Takte ab. Das scheint dort aber so üblich zu sein.
    La Boheme La Boheme (DVD)
    18.01.2014
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    die Innovative

    Diese beeindruckende Bohème besticht zuerst einmal durch ihre interessante Inszenierung.
    Luhrmann modernisiert die Oper auf eine absolut unaufdringliche Art und Weise. Inhalt und Intention des Stückes bleiben dieselben, aber es wird ein moderneres Bohèmien-Leben gezeigt, eine filmreife Liebe. Dabei wird das Stück weder veralbert noch sonstwie abstrahiert.
    Zu ihrem richtigen Effekt kommt dies aber erst durch das wunderbare Hauptpaar Cheryl Barker (Mimi) und David Hobson (Rodolfo), wobei man sich bei beiden unwillkürlich fragt, warum von ihnen nicht mehr Dokumente erhältlich sind. Sängerisch bewältigen sie ihre Partie locker, darstellerisch aber sind sie grandios und fügen sich vor allen Dingen hervorragend in die Inszenierung ein.
    Da kann die restliche Besetzung nicht ganz mithalten, es gibt jedoch keine schlimmen Ausfälle im Ensemble.
    Insgesamt ist diese Aufnahme auf dem riesigen Bohème-Markt vielleicht nicht erste Wahl, sollte aber auf keinen Fall unbeachtet worden, wegen des guten Hauptpaares und wegen der einzigartigen Inszenierung.
    Carmen Carmen (DVD)
    18.01.2014
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kleiber dirigiert

    Die vorliegende Wiener Carmen hat so etwas wie Legendenstatus.
    Den Medienhype, wie er im Booklet beschrieben wird, kann man vielleicht heute und aus der Entfernung nicht mehr nachvollziehen.
    Beeindruckend – und zurecht legendär – ist jedenfalls Kleibers Dirigat, unheimlich präzise und zugleich involvierend.
    Die Zeffirelli-Inszenierung punktet aus meiner Sicht vor allen Dingen in den Massenszenen. Ansonsten ist sie schön und lebendig, aber nicht so besonders, wie ich vielleicht erwartet hatte.
    Aus dem Ensemble sticht vor allen Dingen Placido Domingo heraus, er singt und spielt mit einer fast unheimlichen Dramatik.
    Elena Obraztsovas Carmen wirkt im ersten Moment etwas ungewöhnlich, doch durchaus konsequent und überzeugend. Beeindruckend aber vor allem auch von musikalischer Seite aus, die vollen Tiefen geben ihrer Carmen einen besonders zigeunerischen Klang.
    Isobel Buchanan als Micaela überzeugt, Yuri Mazurok als Escamillo ist dagegen schwach, vor allem schauspielerisch kommt da mehr oder minder gar nichts.
    Als kleine „Boni“ gibt es dann noch den jungen Kurt Rydl als Zuniga und Heinz Zednik als Remendado, beide, so weit die kleinen Rollen Spielraum hergeben, ausgezeichnet.
    Im Vergleich zu den vielen anderen großartigen Aufnahmen, die es gibt, finde ich persönlich den Status dieser Aufnahme heute nicht mehr unbedingt legendär, ein beeindruckendes Dokument ist sie dennoch.
    La Cenerentola La Cenerentola (DVD)
    18.01.2014
    Booklet:
    2 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Märchenoper

    Ponelles vorliegende Verfilmung seiner Inszenierung der Cenerentola besticht zuallererst durch eine wirklich erstklassige Besetzung. Araizas wunderschöne Stimme harmoniert hervorragend mit den Rossiniklängen, aber er singt dabei auch präzise und ausdrucksstark. Über sein Schauspiel bin ich insgesamt geteilter Meinung, in diesem Film aber finde ich auch das sehr gut. Sicherlich spielt bei so etwas auch die Regie eine entscheidende Rolle.
    Claudio Desderi gibt einen im ersten Moment vielleicht etwas ungewöhnlichen, aber auf jeden Fall sehr gekonnten und lustigen Dandini, seine Rolleninterpretation gefällt mir sehr gut
    Ausgezeichnet besetzt sind auch Don Magnifico mit Paolo Montarsolo und Clorinda mit Margherita Guglielmi. Beide beweisen ausdrucksstarken Gesang sowie gezielt eingesetzte Komik.
    Paul Plishka meistert den Alidoro ebenfalls gut.
    Im Mittelpunkt aber steht natürlich Angelina und die ist hier mit Frederica von Stade hervorragend besetzt. Dass sie in dem Film exakt so aussieht wie das Aschenputtel aus meinem Kindermärchenbuch ist sicherlich nicht ihr Verdienst, sondern eher der Ponelles oder der Maskenbildner, für den zarten Gesang und das involvierte Schauspiel gebührt ihr umso größeres Lob.
    In seiner Inszenierung legt Ponelle besonderen Wert auf die Bühnenbilder, wobei ihm vor allen Dingen das erste Bild (was ja auch das vorletzte ist) überragend gelingt. Aber auch der Garten des Prinzen ist liebevoll gestaltet.
    Überhaupt nicht anfreunden kann ich mich leider mit der Chorregie in diesem Film. Der Chor fängt immer wieder an in übertriebene Gesten zu verfallen und Grimassen zu schneiden. Das wirkt auf mich geradezu albern.
    Besonders hervorzuheben ist dagegen noch Abbados unheimlich präzises und einfühlsames Dirigat, welches einige Finessen in Rossinis Musik auch für Nicht-Kenner herausarbeitet.
    So kommt in der Gesamtheit ein herausragendes Dokument zu Stande.
    Der Barbier von Sevilla Der Barbier von Sevilla (DVD)
    15.12.2013
    Booklet:
    3 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ponelle-Film mit Prey

    Der Barbier von Sevilla als ein farbenfroher Ponelle-Film.
    Im Mittelpunkt steht zweifellos Preys routinierter Barbier, der den Film alleine schon sehenswert macht. Die Rolle scheint exakt auf Prey zugeschnitten zu sein, so perfekt füllt er sie aus.
    Aber auch das restliche Ensemble bereitet Freude. Berganza gibt eine leicht versonnene Rosina und Alva einen ironisch-komischen Grafen, beide zusammen ein wunderbares Paar.
    Montarsolo liefert als Basilio eine gekonnte Komikernummer ab, wobei ihm Dara als Bartolo natürlich nicht nachsteht, obwohl letzterer es hier schafft, auch noch etwas Format in seine Rolle zu legen.
    Dem Film merkt man den Studiohintergrund an, aber es ist zu keinem Zeitpunkt wirklich störend. An ein paar Stellen konnte sich Ponelle kleine Filmeffekte nicht verkneifen, insgesamt stellt er sich aber vor allem in den Dienst des Stückes und arbeitet es in vielen Facetten heraus.
    Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Aufnahme.
    Carmen Carmen (DVD)
    07.12.2013
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Extras:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    nichts, was man wirklich braucht

    Glyndebourne stand lange Zeit für traditionelle Inszenierungen im „typisch“ englischem Stil mit einer Prise Humor. Die Zeit ist vorbei, und sie war es – offensichtlich – auch schon vor 10 Jahren, als diese Aufnahme getätigt wurde (2003).
    Glyndebourne stand gleichzeitig immer für solide bis gute musikalische Leistungen vom Orchester, wie auch von den Sängern. Dafür steht es immer noch. Von Philippe Jordans Dirigat, über von Otters Carmen, über das restliche Ensemble bis hin zum Chor gibt es an keiner Stelle Grund für Ärgerniss – was die Akustik angeht, kann man sich zurück lehnen.
    Leider hält die Inszenierung, gemischt mit den darstellerischen Leistungen der Sänger, einen davon ab – und zwar im negativsten Sinne.
    Das Bühnenbild ist trist. Durch jede Menge unnötiger Gitter werden im ersten Akt große Teile der Interaktion der Sänger untereinander verhindert. In das ganze kommt nur an wenigen Stellen Schwung (Highlight ist allerdings der Zweikampf José/Escamillo).
    Die Carmen steht absolut im Mittelpunkt, doch wird aus ihr eine verächtliche, vom Leben und der Liebe enttäuschte Frau, alle Liebesanspielungen werden rein auf die erotische Liebe ausgelegt. Ich weiß nicht, was davon auf das Konto der Regie und was auf das der von Otter geht, jedenfalls passt es denkbar schlecht zur Carmen und widert zumindestens mich teilweise geradezu an. Ganz ab davon dass sie zumindest in dieser Maske alles, nur keine Schönheit ist.
    Gleichwohl ist es in diesem Fall Carmens vernünftigster Entschluss, den José nicht zu wollen. Haddock schauspielt über viel zu lange Passagen mehr oder minder gar nicht, ansonsten aber macht er den José zu einem gefühlslosen Aggressiven.
    Lisa Milne ist allein äußerlich schon eine grandiose Fehlbesetzung für die Micaela. Ihr Schauspiel wirkt bemüht, aber mehr nicht.
    Auch Naouri als Escamillo fand ich insgesamt eher enttäuschend. Sein Schauspiel wirkte teilweise arg distanziert.
    Äußerlichkeiten wie die Inszenierung oder das Aussehen der Sänger sind immer Geschmackssache. Für mich gibt es hier aber optisch gesehen wirklich gar keinen Grund, der für diese DVD spricht. Und wenn es um das Musikalische geht, dann kann man ja zu einer CD greifen. Wovon es übrigens diverse gibt, in denen Sänger und Dirigat mehr als „solide bis gut“ sind.
    Anna Netrebko - The Woman,the Voice Anna Netrebko - The Woman,the Voice (DVD)
    21.11.2013
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Extras:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Hauptsache modern

    Klassische Musik als Videoclips?
    Ich muss zugeben, ein bisschen skeptisch war ich ja schon.
    Anna Netrebko wagt den Versuch. Dazu gehört sicherlich Mut zum Neuen. Und genau den braucht wohl auch der Zuschauer.
    Für den bietet sich dann jedoch, gerade bei einer Künstlerin wie der Netrebko, die Möglichkeit, Arien aus Opern in einem modernen Mantel zu erleben. Aspekte werden in den Vordergrund geschoben, die man in einer Oper nicht sehen kann, weil die Arien hier bewusst aus jeglichem Kontext heraus gezogen werden.
    Choreographiert wird das Ganze dem Konzept entsprechend von Vincent Paterson, dem das Medium sicherlich liegt, der aber mit Oper an sich sehr wenig zu tun hat.
    Und das Ergebnis?
    Tatsächlich sind die fünf hier vorgestellten Clips nach meinem Geschmack sehr unterschiedlich gut gelungen. Den zum Juwelenlied finde ich genial, die zum Musettenwalzer und zu Rusalkas Lied an den Mond finde ich ebenfalls schön, der zur Arie der Sonnambula sagt mir weniger zu, den zur „crudele“-Arie im Don Giovanni finde ich schon stark gewöhnungsbedürftig.
    Bleibt natürlich die Frage, wie viel Geld man für 5 Videoclips, von denen einem dann vielleicht nicht einmal alle zusagen, ausgeben will.
    Ein Trost mag sein, dass es dazu noch einige Interviews mit Anna Netrebko und Paterson gibt, sowie drei Ausschnitte mit Netrebko auf der Bühne.
    La Boheme (2008) (OmU) La Boheme (2008) (OmU) (DVD)
    21.11.2013
    Bild:
    5 von 5
    Extras:
    5 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Erwartungen nicht zu hoch schrauben

    Grundsätzlich ist gegen die Adaption einer Oper ins Medium Film ja nichts einzuwenden. Es kann einem die Oper, den Inhalt und die Atmosphäre näher bringen.
    Doch ganz vollständig will das hier nicht gelingen.
    Immer wieder droht der Film, indem er eigene Atmosphären aufbaut, die ursprünglichen zu zerstören.
    Wirkt die Mansarde nur etwas geräumiger als gewöhnlich, so wirkt die Schneelandschaft eher hell als düster und im zweiten Akt wird aus dem auskomponierten Durcheinander ein geordnetes Nebeneinander.
    Stellenweise bekommt man das Gefühl, der Regisseur habe den Inhalt der Oper nicht verstanden, zumindestens aber hat er die Musik nicht vollständig verstanden. Allein das Kleid der Mimi – wunderschönes rot, was sie hervorragend kleidet, aber für die arme Stickerin viel zu teuer sein muss – spricht Bände. Ist Mimi hier überhaupt eine arme Stickerin?
    Die Netrebko versucht aus dieser Rollenanlage das Beste zu machen. Der Zuschauer erlebt sie ruhiger als gewöhnlich, erlebt eine zarte, aber durchaus wohlüberlegte und ein bisschen gar berechnende - Dame.
    „Keine Mimi stirbt so schön wie die Netrebko“, wird die Bild (die muss es ja wissen) auf der Hülle zitiert. Das mag stimmen. Aber ist das ein Kriterium für eine gute Mimi?
    Interessanter ist da schon die Anlage des Rodolfo durch Rolando Villazon. Wir erleben hier weniger den weltfremden Künstler als einen jungen Mann, der gerne ein genialer Künstler wäre. Das Bild ist durchweg glaubwürdig, es fügt sich in den Film ein, aber ebenso in die Musik.
    Auch die anderen Sänger/Schauspieler sind gut, besonders Marcello, Musetta (Nicole Cabell) ist vielleicht etwas zu schrill. Schade, dass man nicht bei jeder Rolle Sänger und Schauspieler identisch besetzen konnte, es stört aber kaum.
    Hin und wieder werden filmtechnische Spezialeffekte verwendet, die die Oper und die Darsteller gar nicht nötig haben, aber man hält sich noch verhältnismäßig zurück (in einem Interview sagt Regisseur Robert Dornhelm, dass er eigentlich noch viel mehr Effekte einbauen wollte, gut dass er es gelassen hat).
    Vielleicht klingt die Rezension jetzt zu negativ. Die Namen und die Idee wecken hohe Erwartungen. Diese werden nicht erfüllt. Es bleiben eine gelungene Ensembleleistung mit wunderschönen Stimmen.
    Don Giovanni Don Giovanni (DVD)
    02.11.2013
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    1 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    1 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    schwach

    Zugegeben, Don Giovanni ist eine Oper, wo die Konkurrenz groß ist. Von daher ist die Frage „Lohnt sich gerade diese Aufnahme?“ schon ein bisschen unfair. Diese Aufnahme ist aber wirklich einfach nur schlecht.
    Das Dirigat von Kreizberg ist teilweise übertrieben schnell und bleibt profillos.
    Die Inszenierung ist seltsam leer und trist, ein tieferer Sinn dahinter bleibt unkenntlich. Einzige nette Idee ist, am Ende des ersten Aktes zu versuchen, passende moderne Tänze zu Mozarts Musik umzusetzen. Der Versuch scheitert jedoch daran, dass die Sänger diese Tänze teilweise einfach nicht hinbekommen, wodurch die Sache spätestens bei Leporello zur peinlichen Clownsnummer wird.
    Gilles Cachemaille in der Titelrolle hat sängerische Probleme und stößt seine Melodien teilweise eher hervor anstatt sie zu singen (und zwar nicht nur vereinzelt als stilistisches Mittel, sondern Melodieentstellend). Dabei spielt er noch ganz interessant.
    Steven Page als Leporello singt zwar ordentlich, spielt jedoch seltsam blass, Hillevi Martinpelto als Donna Anna und Adrianne Pieczonka als Donna Elvira singen hier dagegen nicht wirklich schön, letztere schafft es auch nicht der tiefen Rolle der Elvira eine echte Form zu geben.
    John Mark Ansley singt eigentlich schön, ihm fehlt jedoch an Volumen.
    Wenn überhaupt, so ist die Aufnahme wohl nur wegen Juliane Banse sehens- und hörenswert, denn diese gibt der Zerlina ein durchaus interessantes und aufmerksames Profil. Allerdings muss man hier wohl wirklich anmerken, dass es viele ausgezeichnete Zerlinas in Don-Giovanni-Aufnahmen zu sehen gibt. So herausragend, dass man sich deswegen den Rest gerne antun möchte, singt und spielt Banse dann doch wieder nicht.
    Rita Rita (DVD)
    20.10.2013
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    nett für Zwischendurch

    „Rita“ von Donizetti ist zweifelsohne nicht eines seiner ganz großen Werke, aber es ist doch ein hübsches, komisches Stückchen und es ist schade, dass es heute nicht nur kaum mehr aufgeführt wird, sondern zudem auch kaum als Aufnahme zu finden ist. Die Kürze des Stückes trägt wohl dazu bei.
    Hier aber haben wir nun eine Aufnahme, und man gibt sich gar nicht erst die Mühe, irgendeine (nicht vorhandene) Tiefe in dem Stück zu finden, sondern man nimmt den leichten Inhalt so wie er ist und macht daraus eine amüsante Aufführung von etwa einer Stunde, bei der es für den Zuschauer mehr als einmal zu lachen gibt.
    Das wird dem Stück wahrscheinlich am gerechtesten und dafür ist die Besetzung auch völlig in Ordnung. Priscelle Laplace (Rita) schauspielt sehr nett und singt ordentlich, Aido Caputo (Peppe) hat sängerisch leichte Probleme, aber man sieht gerne darüber hinweg bei seinem all zu drolligem Spiel. Mein Favorit ist Alberto Rinaldi als Gaspar, der schauspielerisch wie sängerisch trumpfen kann.
    Dazu noch das flotte Dirigat von Claudio Scimone und die Welt ist in Ordnung.
    Don Giovanni Don Giovanni (DVD)
    06.10.2013
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    5 von 5
    Booklet:
    2 von 5
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    4 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Familientragödie statt Don Juan

    Personen:
    Der Komtur
    Donna Anna, Tochter des Komturs
    Don Ottavio, Donna Annas neuer Verlobter
    Zerlina, Donna Annas Tochter aus erster Ehe
    Masetto, Zerlinas Verlobter
    Donna Elvira, Donna Annas Cousine
    Don Giovanni, Donna Elviras Gatte
    Leporello, ein junger Verwandter des Komturs, der mit diesem unter einem Dach lebt.

    Alleine diese Personenbeschreibung, die am Anfang des Films eingeblendet wird und auch im Booklet zu finden ist, dürfte jeden Kenner der Oper stocken lassen.
    Die Handlung entspricht nicht mehr der ursprünglichen von Mozart, sondern ist eine gänzlich Neue, eine Art groß aufgemachter Familienkonflikt. Das geht bis dahin, dass das Finale nur von den anderen Familienmitgliedern fingiert ist, um Don Giovanni psychisch völlig fertig zu machen (wobei er schon vorher ziemlich am Ende ist).
    Nun kann man unterschiedliche Ansprüche an eine Inszenierung haben. Diese hier ist durchaus als liebevoll und detailverliebt zu bezeichnen, auch einigermaßen konsequent (einige Ungereimtheiten ließen sich allerdings ob des beibehaltenen Librettos nicht verhindern) und gut verständlich.
    Ich erwarte jedoch von einer Inszenierung des Don Giovanni – gerade einer unkonventionellen – dass sie mir das eigentliche Werk näher bringt, sei es, in dem sie neue Ebenen aufdeckt, gewisse (ungewöhnliche) Aspekte beleuchet usw. Dies fehlt hier jedoch vollkommen, es wird einfach ein anderer Inhalt gezeigt, der nichts mit dem eigentlichen Stück und häufig genug auch wenig mit der dazugehörigen Musik zu tun hat.
    Dazu kommt, dass auch musikalisch diese Aufnahme eher zweiter Wahl ist. Langrées Dirigat wirkt auf mich langweilig und uninspiriert und mehr als einmal kann er die Stimmen nicht beisammen halten.
    Bo Skovhus war für mich kaufausschlaggebend und erfüllt meine Erwartungen. Bis darauf, dass er darstellerisch hier natürlich einen komplett anderen Menschen herüber zu bringen hat, als in Mozarts Originalgiovanni, in dem ich ihn eigentlich sehen wollte. Der gelingt ihm jedoch sehr gut.
    Kristine Opolais als Donna Elvira und Colin Balzer als Don Ottavio können überzeugen, Kyle Ketelsen als Leporello mit leichten Abstrichen im darstellerischen Bereich auch, Kerstin Avemo singt und spielt die Zerlina ordentlich. Marlis Petersen ist ein (weiterer) Tiefpunkt der Aufnahme, denn sie hat Probleme mit ihrer Partie, die sie durch Effekthascherei auszugleichen versucht.
    Ein Lichtblick war für mich dagegen der sängerisch wie darstellerisch herausragende David Bizic als Masetto.

    Fazit:
    Sollte ich irgendwann noch einmal Lust auf eine Familientragödie bekommen mit (für solche Filme) guter Musik, so werde ich auf diese Aufnahme zurückgreifen. Wenn ich aber das nächste Mal Mozarts Don Giovanni hören und sehen will, dann definitiv auf eine andere.
    La Traviata La Traviata (DVD)
    02.10.2013
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    5 von 5
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    3 von 5
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    Gesamteindruck:
    4 von 5
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    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    La Traviata / La Netrebko

    La Traviata. Es ist ja nicht so, dass es von dieser Oper nicht bereits viele herausragende Einspielungen gibt. Aber diese, aus den Salzburger Festspielen im Jahr 2005, kann dennoch auf ihre Art beeindrucken.
    Die Namen Netrebko, Villazon und Hampson sprechen schon alleine für sich. Alle drei können in ihren Rollen sängerisch wie darstellerisch überzeugen. Die Netrebko durch ihre herausragend klare Stimme, aber auch ihr überaus präsentes und mitreißendes Spiel. Villazon spielt wie immer sehr expressiv und setzt seinen Alfredo etwas jünger und kindlicher an, als man es sonst gewohnt sein mag, dazu auch seine grandiosen sängerischen Fähigkeiten. Hampson wiederum vermag es, den Germont senior zwar steif, aber zugleich auch mit sympathischen Zügen zu versehen.
    Das Zusammenspiel zwischen Hampson und Villazon ist hier besonders stark.
    Das Dirigat (Rizzi) ist klar und musikalisch, dabei jedoch eher traditionell gehalten. Im Gegensatz zur Inszenierung, die sicherlich modern ist, dabei jedoch mit gut verständlichem und durchweg schlüssigem Konzept.
    Violetta als Künstlerin, die für das Volk/das Publikum lebt und von diesem verheizt wird, die beschränkte Dauer des Glücks immer (in Form von Todesahnungen/Krankheit) klar vor Augen. Am Ende sucht sich das Publikum eine neue „Violetta“.
    Der noch weitergehende Vergleich, die Übertragung auf die Diva Netrebko selbst, liegt zwar nahe, zwingt sich jedoch nicht auf.
    Jedoch bringt das Konzept, hier nur kurz umrissen, einen gewaltigen Haken mit sich: Es fokussiert sich sehr stark auf Violetta selber. Natürlich ist sie Titel- und Hauptrolle, doch etwas mehr Aufmerksamkeit hätten die anderen Personen schon auch verdient, und bei ihnen gerät die Inszenierung konzeptbedingt etwas zu kurz. Gerade im ersten Akt und im Finale des zweiten Aktes fällt dies besonders auf, Alfredo gerät von der Beleuchtung und dem Augenmerk her deutlich in den Hintergrund und so manchem Nebendarsteller (Flora, Marchese …) kann man am Ende kaum ein Gesicht zuordnen.
    Und so zeigt sich ironischerweise noch eine Parallele zur echten Netrebko, bei der der Medienhype – bei aller berechtigter Bewunderung – so manchen anderen, nicht schlechteren Sänger etwas verdrängt.
    Manon Lescaut Manon Lescaut (DVD)
    27.09.2013
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    5 von 5
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    1 von 5
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    4 von 5
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    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Maria Guleghina

    Tja, was soll man dazu sagen? Guleghina ist genial. Sie kostet alle Facetten der Manon aus, das Kindliche, das vom Prunk geblendete, das Egoistische, die Liebe, die Verzweiflung. Sie verdient sechs Sterne.
    Aber der Rest?
    Gegen das Dirigat von Muti ist nicht einzuwenden, aber ich fand es nur an wenigen Stellen besonders.
    Die Inszenierung ist wohl am besten mit dem Wort „solide“ beschrieben – man muss sich nie über sie ärgern, aber sie begeistert einen eben so wenig. Die Sänger müssen in ihr von sich aus agieren.
    Das tut die Guleghina, aber das bereitet dem Rest offensichtlich Schwierigkeiten.
    So kommt es, dass José Cura den Des Grieux unheimlich involviert und differenziert singt, aber so gut wie gar nicht schauspielt. Er singt wie verzweifelt/verliebt/etc er ist, hört sich auch wirklich so an, steht aber mit ernster Miene im Raum, als wäre nichts weiter los.
    Erst im letzten Akt taut er etwas auf, so dass die Todesszene sehr berührend wird.
    Auch Lucio Gallo als Lescaut überzeugt nur bedingt. Er singt ordentlich, pointenhaft spielt er auch gut, aber bei ihm fehlt der Zusammenhang, die Gesamtheit.
    Und auch die Besetzung der Nebenrollen ist eben solide, aber nie überraschend oder irgendwie herausragend.
    Die Aufnahme lohnt sich also insgesamt schon, aber nur und ausschließlich wegen Maria Guleghina.
    Die Hochzeit des Figaro Die Hochzeit des Figaro (DVD)
    04.09.2013
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    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Die nozze als Film

    Eine Verfilmung der nozze von Ponelle aus dem Jahr 1976. Die Möglichkeiten, die ein Film einer Bühnenaufnahme vorraus hat, wurden hier für die damalige Zeit weitlich ausgenutzt.
    Das bietet viele Vorteile – wenn Bartolo seine Arie in einer Bibliothek nach Rechtsbüchern suchend singt anstatt „zufälligerweise“ in Figaros Zimmer, oder wenn man den Cherubino nicht nur aus dem Fenster springen sieht, sondern auch landen. An mancher Stelle wird es aber auch etwas zu weit gegangen. Über Playback kann man streiten, wenn die Sänger aber beim Singen ihrer „Gedanken“ nicht einmal den Mund bewegen, stört das in einer Oper schon – zumal man an mancher Stelle auch darüber Streiten kann, was nun Gedanke ist und was nicht.
    Auch sehe ich während sie singen lieber die Sänger als – sei es noch so symbolträchtig – ein Bild des Grafen oder ein Fenster. Will sagen: die Kameraführung ist teilweise ein Graus.
    Wohl kann man also über die Umsetzung des Filmes streiten, allerdings zeigt sich zugleich, dass sich eine Verfilmung beim Figaro geradezu anbietet – und die Besetzung ist erstklassig.
    Heather Begg (Marcellina), Paolo Montarsolo (Bartolo) und John van Kesteren (Basilio) singen gut, spielen allerdings äußerst klischeehaft. Daher werden sie eher zu einem Teil von Ponelles Requisiten – was jedoch den Hauptdarstellern umso mehr Möglichkeit bietet, sich zu profillieren.
    Mirella Freni bietet eine ganz eigene Interpretation der Susanna. Schwächer und ein wenig ernster als man es sonst oft sieht, dabei aber unheimlich verliebt, weniger verspielt, aber dennoch etwas kindlich. Das setzt sie sängerisch wie schauspielerisch sehr gut um.
    Hermann Prey bleibt mein Favorit in der Rolle des Figaro. Seine gesangliche Interpretation bleibt einmalig. Darstellerisch kommt ihm dieser Film allerdings nicht gerade entgegen, denn seine Stärke liegt hier mehr in der Gesamtheit als in differenzierter Mimik. Trotzdem äußerst sehenswert.
    Das Gegenteil muss man eigentlich von Dietrich Fischer-Dieskau sagen – der blüht in der differenzierten Mimik erst richtig auf und ist deswegen zumindest in diesem Film eine Optimalbesetzung. Sehr beeindruckend auch, wie er mit unterschiedlichsten Nuancen in der Stimme arbeitet.
    Kiri te Kanawa scheint mir hier nicht ganz auf der Höhe zu sein. Zumindest steht ihre sehr verzweifelte sängerische Interpretation etwas im Gegensatz zu ihrem Schauspiel, wo gerade ihre Verzweiflung stellenweise maskenhaft wirkt.
    Maria Ewing wiederum ist ein ganz eigener Chrubino. Höchstens 12 Jahre alt, würde ich sagen, dabei aber immer noch höchst glaubwürdig – wenn auch derartig ausstaffiert, dass man sich ernsthaft fragen kann, wer diesen Pagen schön finden soll.
    Eine gesonderte Bemerkung verdient auch noch Janet Perry als Barbarina: Eine wahre Luxusbesetzung, die dieser kleinen Rolle wunderbar Leben einhaucht.
    Insgesamt ein Film der eigentlich in keiner Sammlung fehlen sollte, auch wenn man ihn nicht in jeder Hinsicht zum Optimum erklären muss, sieht und hört man ihn doch immer wieder gerne.
    Falstaff (in dt.Spr.) Falstaff (in dt.Spr.) (DVD)
    28.08.2013
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    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Version Edelmann

    Ein Falstaff-Film aus dem Jahr 1963. Dass man da bei Bild und Ton gewisse Abstriche machen muss versteht sich von selbst, genauso wie die Tatsache, dass Freunde des modernen Regietheaters wenig Freude an dieser Aufnahme haben werden.
    Dafür finden wir aber einen wirklich netten Film vor mit liebevoller Ausstattung, die auch heute noch begeistern kann – vielleicht, wenn man einmal von den all zu merkwürdigen Kopfpbedeckungen der Damen absieht.
    Im Zentrum steht – wenig verwunderlich – Otto Edelmann als Falstaff. Ein komischer Falstaff von Format. Die Konkurrenz in der Rolle ist wahrhaftig groß, aber er kann sich behaupten. Melitta Muszely (Alice) singt grazil und schauspielt ebenso, Hans Günter Grimm (Ford) singt eher solide, schauspielt dafür hervorragend, Eva Maria Görgen (Meg) übertreibt meiner Meinung nach etwas, dafür ist Elisabeth Höngen (Mrs. Quickly) stimmlich wie darstellerisch hervorragend. Geradezu genial, beinahe noch beeindruckender als Edelmann, spielt und singt Graziella Sciutti ein bezauberndes Ännchen.
    Dabei lebt dieser Film vor allem von feinster Personenführung, die gerade die Beziehungen der Charaktere untereinander sehr ausführlich zur Geltung bringt – die verstohlene Liebe zwischen Ännchen und Fenton (Richard van Vrooman), die Mutter-Tochter-Beziehung, die Feindschaft zwischen Falstaff und Ford, die tantenhafte Haltung der Quickly gegenüber Ännchen, hier wirkt einmal wirklich jeder Blick durchdacht.
    Ein Manko dieser Aufnahme ist allerdings zweifellos die deutsche Sprache. „Die Lieb“ klingt nicht halb so romantisch wie „l‘amor“ und gegenüber „povera donna“ klingt „armes Geschöpfchen“ einfach nur lächerlich.
    Insgesamt ein beeindruckendes Dokument und ein Falstaff der sich nicht verstecken muss.
    Mozart 22 - Le Nozze di Figaro Mozart 22 - Le Nozze di Figaro (DVD)
    28.08.2013
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    3 von 5
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    1 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Und dann stand Cherub hinter Cherubino …

    Die Namen der Interpreten dieser Salzburger nozze aus dem Jahr 2006 sprechen eigentlich für sich. Die Inszenierung nicht unbedingt. Sicherlich muss und sollte nicht jede nozze in jenem traditionellen, putzigen und verspieltem Stil des vorletzten Jahrhunderts aufgeführt werden. Aber was ist hier aus der Oper geworden?
    Die Oper spielt jetzt größtenteils im Treppenhaus oder auf Fluren eines Gebäudes, das schon bessere Tage gesehen hat, sehr viel weiß, kaum Farbe. So weit so gut. Ganz im Gegensatz zu dem, was Mozart sich gedacht hat, hat Susanna hier ganz offensichtlich tatsächlich eine Affäre mit dem Grafen, die von ihr mehr als nur akzeptiert wird. Halte ich nicht unbedingt für passend, ist aber durchaus ein Ansatz den man akzeptieren kann, der andere Schichten der Oper in den Vordergrund heben kann.
    Musste man auch noch einen Schauspieler arrangieren, der als Cherub (mit Engelsflügeln) zweifellos an die Figur des Chrubino angelehnt pantomimisch zwischen den Figuren herum turnt und sie auf undurchsichtige Art und Weise beeinflusst?
    Fast schon etwas geschmacklos fand ich es, den Bartolo als eine Art Krüppel darzustellen und Don Curzio als einen Blinden spielen zu lassen.
    Trotzdem schafft es diese Inszenierung immer wieder auch starke und beeindruckende Bilder auf die Bühne zu zaubern.
    Sängerisch und darstellerisch können die Interpreten durchweg überzeugen – wo ihnen die Inszenierung keinen Strich durch die Rechnung macht, denn die meint es nicht immer gut mit ihnen. So muss Susanna (Netrebko) ihre erste Arie zu einem großen Teil im Liegen singen, Figaro (d‘Arcangelo) immer wieder seltsame Sprünge vollführen, Cherubino (Schäfer) hat in seiner ersten Arie teilweise die Augen verbunden und den Grafen (Skovhus) trifft es wohl am schwersten, er muss in seiner Arie erst den Cherub auf der Schulter tragen, wird dann an einem Bein liegend über die Bühne geschleift und schließlich noch angemalt. Meinen Respekt, dass er dabei noch so gut singt.
    Die Netrebko mag keine Jahrhundertsusanna sein, aber sie spielt nett und singt herausragend, d‘Arcangelo wirkt hier insgesamt etwas steifer als in der Aufnahme mit Damrau, kann aber dennoch überzeugen, Schäfer ist sicherlich eine der besten Cherubinos unserer Zeit. Positiv auffallen tut auch der Basilio von Patrick Henckens. Besonders beeindruckt hat mich das intensive Spiel von Dorothea Röschmann als Gräfin und die herrlich amüsante und dabei doch ernst genommene Marcellina von Marie McLaughlin.
    Äußerst interessant ist auch Harnoncourts Dirigat, was deutlich mehr neue Aspekte der Oper offenbaren kann, als die Inszenierung ...
    Inszenatorisch bleibt diese Aufnahme wohl Geschmackssache, die gigantische Besetzung ist dagegen nicht zu bestreiten.
    Orpheus in der Unterwelt (in deutscher Sprache) Orpheus in der Unterwelt (in deutscher Sprache) (DVD)
    09.08.2013
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    4 von 5
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    5 von 5
    Gesamteindruck:
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    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Orpheus 1984

    Orpheus in der Unterwelt. Welch geniale „opéra bouffe“, voll flotter und eingängiger Musik und voller rafinierter Spitzen wider die Obrigkeit. Offenbach hatte dieses Stück genutzt, um in einem spaßigen Gewand Kritik am Stil Napoleons des III und der Gesellschaft seiner Zeit zu üben – gewissermaßen war es zugleich eine Persiflage von Glucks berühmtem Vorbild.
    In diesem Sinne ist es sicherlich konsequent, diese Persiflage nun zu modernisieren und an moderne Umstände anzupassen – zumal Offenbachs feine Ironie durch die grundlegend veränderten Umstände an manchen Stellen heute sicherlich kaum noch verstanden wird.
    Diesem Ansatz bedient sich die Deutsche Oper Berlin, wobei ironischerweise das, was 1984 aktuell war, heute auch schon museumsreif ist. So sind auch die damals sicherlich sehr tagesaktuellen Witze heute nicht mehr in jedem Fall verständlich.
    Eine weitere Gefahr birgt dieser Ansatz, nämlich den, dass die Verantwortlichen der Deutschen Oper Berlin, bei allem Respekt, eben nicht an Offenbachs feine Ironie heran kamen. So wirken die Texte stellenweise etwas holprig und plump, was natürlich bei jeder deutschen Übersetzung schwierig ist – ich habe jedoch wahrhaftig schon bessere gehört.
    Eines aber muss man dieser Aufführung lassen: Sie droht an keiner Stelle dem Stück die ihm eigene Geschwindigkeit, den Witz, das Tempo zu nehmen.
    Was sicherlich auch nicht zuletzt an Jesús López Cobos flottem Dirigat liegt und an dem hervorragendem Ensemble, welches die Deutsche Oper Berlin für die vom Fernsehen mitgeschnittene Neujahrsvorführung noch einmal extra aufgestockt hatte.
    Als erstes muss das Haupt- „paar“ genannt werden: Donald Grobe gibt einen herrlich komischen Orpheus, ehrlich gesagt, ich hätte ihm, nachdem ich ihn vor allem als Ottavio und Jaquino gesehen hatte, niemals ein solch komisches Talent zu getraut, einfach nur herrlich. Dazu Julia Migenes, eine wunderbare Eurydike, stets in Tanzpose, dabei aber auch sängerisch gut und schauspielerisch hervorragend, diese Eurydike ist kess und selbstbewusst.
    Sehr gut gefallen hat mir auch George Shirley als Pluto, er singt größtenteils französisch, das wird jedoch in der Dialogregie humorvoll aufgegriffen („Übersetzen sie bitte!“) und er schauspielt grandios, ein wirklich verführerischer Teufel!
    Hans Beirer kann sich da als Jupiter nur schwerer behaupten, sowohl sängerisch als auch schauspielerisch fällt er gegen die anderen drei Hauptdarsteller etwas ab (Er ist hier allerdings auch schon 73 Jahre alt!). Immerhin gibt er zusammen mit Astrid Varnay – eine sehr lustige Juno – ein alt genuges Paar ab, dass es durchaus logisch ist, dass auch die teilweise etwas „zu“ alten Götter, wie die reife Diana von Janis Martin, noch getrost ihre Kinder sein können.
    Die öffentliche Meinung ist mit Mona Seefried (ja, die Tochter von der berühmten Irmgard Seefried) leider auch hier mit einer Schauspielerin besetzt, die gut schauspielt aber nicht angemessen singen kann.
    Das restliche Ensemble ist durchweg gut bis sehr gut, besonders tut sich noch Carol Malone als sehr agiler Cupido hervor.
    Dazu hübsche Bühnenbilder, ein seine Möglichkeiten auskostendes Ballett, eine Überraschung feministischer Art zum Schluss – was will man mehr?
    Vielleicht doch etwas zeitlosere Witze, über die man auch heute noch lachen kann, ohne erst über ihre Bedeutung nachzudenken? Doch etwas agilere Götter?
    Egal, solche Schwächen bleiben bei dem insgesamt außerordentlich positivem Gesamteindruch Nebensächlichkeiten. Hoffentlich bringt die Deutsche Oper Berlin noch weitere solcher Schätze heraus.
    Ein Kommentar
    Anonym
    26.12.2019

    mona seefried besser

    mit der einschätzung von gylvana konform - aber die seefried finde ich besser, als sie es beschrieben hat - sie besitzt eine enorme bühnenpräsenz, ist die eigentliche trägerin der handlung und entwickelt sich von der moralapostelin zur ganz schön sexy sich gebenden finalgröße - das findet gylvana natürlich nicht so doll, aber für männer ist das schon animierend - jedenfalls ist sie die mitreißendste person im damenensemble - auch wenn sie vielleicht nicht so doll gut singt - immerhin spricht sie mehr als sie mit gesang auffällt - und in ihren kommentaren ist sie in der darstellung wirklich gut und fände auch im kabarett verehrer - McFlush
    Orphee aux Enfers Orphee aux Enfers (DVD)
    17.07.2013
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    4 von 5
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    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    schöne Aufnahme

    Die vorliegende „Orphée aux enfers“ (Orpheus in der Unterwelt) braucht sich nicht zu verstecken. Gesungen wird in Französisch (Originalsprache).
    Natalie Dessay spielt eine herrlich aufgetakelte Eurydike, so viel komisches Talent hätte ich ihr gar nicht zugetraut. Sie übertreibt, aber genau das passt zur Rolle und zum Stück. Dass sie dabei auch noch hervorragend singt (wenn sie sich nicht gerade über Orpheus Geige aufregt, dann kann das schon einmal in Schreien ausarten ;) ) versteht sich von selbst.
    Ebenfalls ganz hervorragend ist ihr Mann Laurent Naouri als Jupiter, der diesen ebenfalls sehr humorvoll und selbstironisch spielt.
    Sehr gut gefallen hat mir auch Yann Beuron als Orpheus. Den jungen Künstler, der sich für seine Gattin gar nicht interessiert, nimmt man ihm wunderbar ab.
    Jean-Paul Fouchecourt spielt Pluto als einen etwas putzigen Fiesling, auch nicht schlecht. William Workmans Interpretation gefällt mir allerdings etwas besser.
    Martine Olmeda scheint mir jedoch – so herrlich sie die öffentliche Meinung auch spielt – der Rolle sängerisch nicht ganz gewachsen, und dass ist bei den übrigen Rollen, meist Göttern, nicht viel anders. Sie spielen nett, kriegen ihre Töne auch, aber eben oft „gerade so“. Eine lobenswerte Ausnahme bietet da Steven Cole als John Styx.
    Die Inszenierung dagegen ist sehr schön, durchaus etwas modern, aber vor allen Dingen herrlich komisch, und dass ist es, worauf es bei diesem Stück, welches als Persiflage geschrieben wurde, ankommt. Ich bin überzeugt, Offenbach würde seinen Orpheus heute auch nicht mehr „traditionell“ aufführen.
    Alles in allem eine sehr schöne Inszenierung, die es sich lohnt, gesehen zu haben, auch wenn ich dem Hamburger Orpheus immer noch den Vorzug geben würde.
    26 bis 50 von 57 Rezensionen
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