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    Kerstin1975 Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 08. August 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 290
    693 Rezensionen
    Mason, S: Heimat auf Umwegen Mason, S: Heimat auf Umwegen (Buch)
    10.06.2023

    Schwacher Abschlussband um das Heim für ledige Mütter. Kein Pageturner, leider.

    Buchinhalt:

    Nach der Firmenpleite und dem Tod ihres Vaters bricht für die aus gutsituierten Verhältnissen stammende Isabelle eine Welt zusammen. Von heute auf morgen steht sie mit ihrer minderjährigen kleinen Schwester vor dem Nichts und muss im Armenviertel von Toronto unterkommen. Für den Tod der kranken Mutter macht die den Arzt Dr. Mark Henshaw verantwortlich, ist aber später auf dessen Hilfe angewiesen. Als Isabelles Schwester mit einem prekären Geheimnis rausrückt, scheint die Situation noch auswegloser, als vorher....


    Persönlicher Eindruck:

    Im dritten und letzten Band ihrer Hoffnung in Toronto-Reihe erzählt Autorin Mason die Geschichte der Fabrikantentochter Isabelle und dem Arzt Dr. Henshaw. Während Isabelle lange Zeit ihr Standesdünkel und ihre Vorurteile im Weg stehen, kümmert sich Henshaw aufopferungsvoll um seine Patienten im Krankenhaus und im Mütterheim, das bereits Schauplatz der beiden Vorgängerromane war. Während sich in Band 1 und 2 die Geschichte hauptsächlich dort abspielte und ein Bild aufzeigte von einem Heim für ledige Schwangere, spielt sich der 3. Band lediglich um Dunstkreis desselben ab und gibt Einblick in das Leben im Armenviertel.

    Ich sage ganz offen: dieser Abschlussband war für meinen Geschmack der schwächste der Reihe und bietet nicht mehr viel neue Ideen. Natürlich zeigt die Geschichte, mit welchen Vorurteilen unverheiratet schwangere Frauen auch in den 1940er Jahren noch zu kämpfen hatten und wie sehr vielen das Renommee und die Reputation über alles ging – doch dafür bräuchte man meines Erachtens keine 350 Seiten. Auf langen Strecken trat die Handlung mehr oder minder auf der Stelle und ermüdete beim Lesen.

    Isabelle als weibliche Hauptfigur erscheint lange Zeit unsympathisch und hatte für mich kein Identifikationspotential – auch nach dem familiären Bankrott fühlte sie sich als etwas Besseres und hatte zum Beispiel starke Probleme, im Hotel zu putzen oder in der Krankenhauswäscherei zu arbeiten. Ihr strebte ein Job in der Bank oder einem Büro vor – dass sie aber nichts gelernt hat, daran denkt sie nicht.

    Mark Henshaw ist das komplette Gegenteil. Er kümmert sich aufopferungsvoll und auch nach den anfänglichen Zerwürfnis mit Isabell bietet er ihr immer wieder seine Hilfe an, bis die beiden schließlich zusammenkommen.

    Die Nebenhandlung rund um Isabells Schwester Marissa und Marks Bruder Josh führt noch einmal vor Augen, um was es bei dem Mütterheim als Zentrum der Buchreihe nun geht, doch der Handlungsstrang war schnell absehbar und wenig inspiriert.

    Für einen christlichen Roman war der christliche Aspekt minimal bis gar nicht vorhanden, was mich etwas wunderte, doch sei's drum. Es geht um Vergebung und Freundschaft, das Hinauswachsen aus festgefahrenen gesellschaftlichen Strukturen und Denkmustern.

    Insgesamt interessant für alle diejenigen, die die Reihe gerne komplettieren möchten, aber kein Pageturner. Muss man nicht unbedingt gelesen haben.
    Hedlund, J: Damit mein Leben neu beginnt Hedlund, J: Damit mein Leben neu beginnt (Buch)
    04.06.2023

    Toller Western mit Romantik und Tiefgang - absolut lesenswert!

    Buchinhalt:

    Colorado, 1862: Greta Nilsson reist mit ihrer lungenkranken kleinen Schwester Astrid in den Westen. Sie hat auf eine Heiratsannonce geantwortet und hofft, in Fairplay ihren zukünftigen Ehemann zu treffen, doch unmittelbar nach ihrer Ankunft erfährt sie von dessen Ableben. Da die Postkutsche unterwegs überfallen wurde und ihre Ersparnisse unwiederbringlich verloren sind, steht Greta mit leeren Händen da.

    Als ihr plötzlich und unerwartet der gutaussehende Rancher Wyatt einen Antrag macht, willigt sie ein um für ihre Schwester ein Dach über dem Kopf zu haben. Wyatts Manieren sind tadellos, was Greta jedoch nicht weiß: der Bürgermeister des Ortes hat Wyatt einen Kredit für ein Rindergeschäft versprochen, wenn er Greta heiratet....


    Persönlicher Eindruck:

    Im ersten Band ihrer neuen Colorado-Cowboys-Reihe nimmt Autorin Hedlund ihre Leser mit in den Wilden Westen. Während in den östlichen Bundesstaaten der Bürgerkrieg tobt, kämpfen im Westen die Männer gegen Viehdiebe, Krankheiten, das Land selber und die Indianer – und mittendrin steht eine verzweifelte junge Frau, die ihrer lungenkranken kleinen Schwester ein neues Leben in der klaren Luft der Rocky Mountains bieten will. Doch schon ihre Ankunft ist voller Probleme: Der zukünftige Verlobte tot, die spärliche Reisekasse geraubt. Zu allem Übel glaubt Greta, jedermann zur Last zu fallen.

    Wyatt McQuaid als männlicher Gegenpart ist der Western-Prachtbursche schlechthin. Gute Manieren, das Herz auf dem rechten Fleck – aber wenig erfolgreich mit seinem Vorhaben, eine Rinderzucht aufzubauen. Als Goldsucher ist er gescheitert und hadert mit seinem Leben, bis Greta im vor die Füße fällt. Er heiratet sie und gibt ihr eine Chance auf einen Neuanfang, hat allerdings zu Beginn Hintergedanken und weiß später nicht, wie er das seiner Frau beichten soll.

    Mir hat die Geschichte ausgesprochen gut gefallen. Der Western enthält alles, was eine gute Wildwestgeschichte braucht, um beim Leser Kopfkino hervorzurufen. Wäre das Ganze ein Film: ich würde ihn sofort sehen wollen.

    Die Geschichte enthält Romantik und Tiefgang, ist aber im Gegensatz zu herkömmlichen Western-Romance-Geschichten keineswegs kitschig und kommt ganz ohne Erotik aus. Dafür ist die christliche Grundthematik stimmig und unaufdringlich in die Handlung eingewoben und befasst sich mit Hoffnung, Gottes Führung und dem unerschütterlichen Gottvertrauen, ohne das ein Leben im Wilden Westen nie möglich wäre.

    Besonders hervorheben möchte ich Hedlunds Können, allen Figuren Tiefe und Profil zu geben. Neben den beiden Hauptfiguren sind auch die Nebencharaktere wie der alte Cowboy Judd und die aufmüpfige, oft nicht zu bändigende kleine Schwester von Greta, Astrid, erstklassig ausgearbeitet. Man fühlt sich in der Gegenwart der handelnden Personen einfach wohl und verbringt schöne und spannende Lesestunden im Goldgräberstädtchen Fairplay. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die Westernfilme und -romane mögen und sich ins 19. Jahrhundert zurückversetzen lassen möchten.
    Anfang einer neuen Zeit Tabea Rompf
    Anfang einer neuen Zeit (Buch)
    31.05.2023

    Drama um eine junge Deutschen in den Händen der Roten Armee am Ende des Zweiten Weltkriegs.

    Buchinhalt:

    Im Jahr 1945 gerät die junge Ostpreußin Emma auf der Flucht in russische Gefangenschaft. Sie erlebt das nackte Grauen, wird von der Roten Armee verhört und mehrfach von Soldaten vergewaltigt. Ajoscha, der Offizier ihrer Peiniger, sucht einen Verräter – und Emma, die Russisch spricht, soll übersetzen. Ajoscha verliebt sich in Emma und geht sogar eine Zweckehe mit ihr ein, um sie zu retten. Meint er es wirklich ehrlich oder ist die junge Deutsche auch nur Mittel zum Zweck? Ajoscha selbst lebt auch gefährlich, denn als Christ in der UdSSR zu leben, ist nicht einfach...


    Persönlicher Eindruck:

    Anfang einer neuen Zeit ist das Romandebüt einer sehr jungen Autorin, der Roman wird als Mischung aus Historienroman, Liebesgeschichte und Spionagethriller beworben. Für meinen Geschmack etwas zu hoch gegriffen. Die Geschichte punktet zwar mit ihrer christlichen Grundthematik, dennoch lässt sie ein gewisses Maß an Raffinesse vermissen.

    Zu Beginn liest sich der Schreibstil wie ein Schulaufsatz: Kurzsatzschreibweise, wenig inspiriert. Etwa ab dem zweiten Drittel ist der Stil ein komplett anderer und ich bin überzeugt: da hatte Autorin Rompf Hilfe von einem anderen Schreiber. Inhaltlich beginnt die Geschichte in Ostpreußen am Ende des Zweiten Weltkrieges, doch als Leser kann ich keinerlei Kopfkino spüren. Rompf schafft es nicht, den von ihr gewählten Schauplatz lebendig werden zu lassen und den Leser auch emotional an den Ort des Geschehens mitzunehmen.

    Die beiden Hauptfiguren Ajoscha und Emma stammen aus zwei vollkommen konträren Lebenswirklichkeiten: der harte russische Offizier auf der einen und die verschüchterte Deutsche auf der anderen Seite. Emmas Schicksal, das Grauen, das sie in ihrer Gefangenschaft erlebt, sind zweifelsohne starker Tobak und durchaus authentisch für jene Leser, die schon Zeitzeugenberichte von Vertriebenen in den Händen der Roten Armee gelesen haben, dass Emma an ihrem Schicksal nicht komplett zerbricht, ist fast ein Wunder. Möglicherweise schwingt da im Lauf der Handlung auch ein bisschen Stockholm-Syndrom mit, denn Emma verliebt sich schließlich in den Befehlshaber ihrer Peiniger: ob man das so recht glauben mag – ich weiß nicht.

    Ajoscha war für mich ein schwer einzuschätzender Charakter. Sein christlicher Glaube steht für mich in krassem Widerspruch zu seinem anfänglichen Verhalten – behauptet er doch, nichts von den Vergewaltigungen gewusst zu haben. Das kann ich so überhaupt nicht glauben, denn in der straffen Hierarchie seiner Truppe macht keiner der untergebenen Soldaten irgend etwas, das der vorgesetzte Offizier nicht weiß oder nicht befiehlt. Für mich redet sich Ajoscha da nur die Welt schön, nichts weiter.

    Der christliche Aspekt der Geschichte ist stark ausgeprägt und dreht sich um das Thema Vergebung und Gottes unerschütterliche Liebe. Dennoch fand ich es etwas befremdlich, wie Ajoscha bis zum Schluss versucht, Emma mit seiner Überzeugung so lange zu bestürmen, bis auch sie glauben solle, wie er. Ob das die richtige Vorgehensweise ist, wage ich zu bezweifeln. Dass Emma da komplett dicht macht, wundert mich nicht. Ajoschas Missionierungseifer hatte für mich an einigen Stellen nahezu bigotte Züge.

    Insgesamt fand ich die Idee, die dem Roman zugrunde liegt, gut und interessant, ich habe das Buch auch gerne gelesen und mich in Emmas Geschichte hineinversetzt. Zwischendurch hatte die Handlung allerdings auch einige Längen, in denen sie auf der Stelle trat, fügte sich jedoch zum Ende hin zu einem stimmigen Schluss.

    Fazit: ein durchaus ausbaufähiges Debüt mit Potential, aber auch einigen Mängeln und nicht immer so authentisch, wie ich es mir erhofft hatte. So 100%ig überzeugt davon bin ich nicht, leider.
    Hake, C: Wie mit Gold verwoben Hake, C: Wie mit Gold verwoben (Buch)
    22.05.2023

    Historischer Wohlfühl-Kurzroman mit christlichen Untertönen. Hat mir sehr gefallen!

    Buchinhalt:

    Massachussetts, 1846: Das Leben in der Weberei der Steadmans ist hart und voller Strapazen für die Frauen, die dort tagtäglich an den Webstühlen sitzen. Isabel Shaw ist eine von ihnen, fast ihren gesamten Lohn schickt sie nach Hause, um ihre verwitwete Mutter und ihre jüngeren Geschister zu versorgen. Nach dem Tod des alten Steadman hat ein Verwalter die Geschäfte des Textilunternehmens übernommen und die Bedingungen für die Arbeiterinnen wurden noch einmal schlechter. Als eines Tages Steadman Junior das Ruder übernimmt, wendet sich für Isabel und ihre Kolleginnen das Blatt. Carter Steadman setzt alles daran, für die Sünden seines Vaters zu büßen...


    Persönlicher Eindruck:

    Wie mit Gold verwoben ist ein historischer Kurzroman, erschienen in der Reihe Kleine Auszeit Romane im Francke Verlag. Durch diene überschaubare Seitenzahl und den Großdruck eignet sich das Buch speziell auch für diejenigen Leser, denen ein Roman normaler Länge zu viel ist und / oder mit dem Sehvermögen ihre Problem haben.

    Nichts desto trotz ist die Geschichte ein Kleinod für alle, die historische Romane mit Niveau zu schätzen wissen – denn auch diesem hier wohnt eine Botschaft inne. Es geht um Vergebung, Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Verantwortung, der christliche Aspekt ist dabei angenehm dezent in die Handlung eingebunden und regt den Leser zum Nachdenken an.

    Insgesamt geht es um die aufkeimende Liebesgeschichte zweier Menschen aus vollkommen unterschiedlichen sozialen Schichten. Zum einen ist das Isabel, eine junge Frau, die als Weberin für einen Hungerlohn arbeitet, um ihre Familie zu unterstützen, daneben macht sie sich stark für ein Waisenhaus und für bessere Arbeitsbedingungen für ihre Kolleginnen.

    Die zweite Hauptfigur ist Carter, der Juniorchef der Textilfabrik, der nach einem längeren Europaaufenthalt in das Familienunternehmen zurückkehrt. Carter ist gläubig und das Bibelwort, dass Gott die Sünden der Väter an deren Söhnen sühnt, macht ihm täglich zu schaffen. Erst die Bekanntschaft mit der selbstlosen Isabel zeigen ihm, dass Gott in Jesus ein vollkommen anderes Leben für Carter vorsieht und die Sündenfrage nicht mehr zur Debatte steht.

    Natürlich ist bei einem so kurzen Roman recht schnell klar, dass Isabel und Carter am Ende ein Paar werden – hier verrate ich ganz sicher nicht zu viel. Die Romantik kommt bei der Geschichte nicht zu kurz, ist aber an keiner Stele kitschig sondern heimelig und berührend.

    Als Kleiner Auszeit Roman ist das Buch perfekt zum selber lesen, aber auch als kleines Mitbringsel zum Krankenbesuch oder als liebes Geschenk für liebe Menschen – Cathy Marie Hake ist als Autorin immer ein Garant für spannende Geschichten mit historischen Hintergrund und christlicher Botschaft. Absolut lesenswert, volle Punktzahl!
    ErmuTiger: Mit der Bibel stark in den Tag. Hoffnung ErmuTiger: Mit der Bibel stark in den Tag. Hoffnung (Div.)
    20.05.2023

    48 Karten für das tägliche Innehalten - geeignet für Jung und Alt

    Ich selbst kannte ähnliche Impulsbilder mit Bibeltext und / oder Sinnsprüchen bislang nur von Kalendern oder Aufstellbüchern und war dementsprechend gespannt auf diese Box, die den Leser mit ihrem eingängigen Text und einer kleinen aber ebenfalls eingängigen Bibelstelle zum Innehalten anregt. Dabei steht die innere Einkehr und der Gedankenimpuls für den Tag im Vordergrund.

    Der Name ist dabei Programm: „ErmuTiger“ - der Inhalt der Box soll Mut machen, in meiner hier geht es speziell um das Thema Hoffnung, das sich in unterschiedlichen Bibelstellen und einleitenden Sätzen dem Leser präsentiert.

    Rein optisch wird natürlich das Wortspiel mit dem Tiger verwendet, denn jedes der 48 Kärtchen hat eine dementsprechende Illustration. Ich muss zugeben: die Art der Illustration hat mir nicht ganz so gefallen, denn das Bildthema läuft sich sehr schnell tot. Zumal der abgebildete Tiger auf mehreren Kärtchen dasselbe tut oder das Bild lediglich gespiegelt abgedruckt wurde. Im Grunde immer dasselbe – hier hätten mir Naturfotos viel besser gefallen – zumal jenes Thema an sich sehr gut zum Thema Hoffnung gepasst hätte. Sei's drum.

    Die verwendeten Bibelstellen sind entweder aus der Lutherbibel oder der BasisBibel entnommen, wobei letzteres sehr modern wirkt und sein Wortlaut eher etwas gewöhnungsbedürftig erscheint.

    Insgesamt soll das Kartenset eine schöne Möglichkeit geben, mit jeweils einem Kärtchen den Tag zu beginnen und das Gelesene umzusetzen und zu reflektieren. Daneben eignen sich die Kärtchen auch wunderbar als Mitgebsel in der Kinderkirche oder im Bibelkreis, als Lesezeichen oder einfach als kleine Erinnerung an das Versprechen Gottes, immer bei uns zu sein.

    Mir hat diese Art der inneren Einkehr und die Idee als solche sehr gut gefallen, besser, als die schon seit Jahren bekannten Tageslosungsbücher. Es ist in der vorliegenden Form auch ein Medium gerade für eine jüngere Generation, sich neu oder wieder mit der Bibel zu beschäftigen und Impulse in den Alltag mitzunehmen.
    Die Kinder der Luftbrücke Juliana Weinberg
    Die Kinder der Luftbrücke (Buch)
    07.05.2023

    Bewegender und authentischer Roman aus der deutschen Nachkriegszeit. Lesenswert!

    Buchinhalt:

    Berlin, 1948: Die Blockade der Sowjets riegelt den gesamten Westsektor ab, Lebensmittel sind Mangelware. Auch Nora weiß nicht, wie sie sich und ihre Kinder ernähren soll. Nora findet schließlich Arbeit als Übersetzerin bei den US-Alliierten am Flughafen Tempelhof. Als die Luftbrücke ins Leben gerufen wird, lernt Nora den jungen Piloten Matthew kennen und verliebt sich in ihn. Doch noch immer steht sie zwischen ihrem in Russland vermissten Mann und der aufkeimenden Beziehung zu Matthew....


    Persönlicher Eindruck:

    Die Kinder der Luftbrücke ist eine dramatische Geschichte, wie sie sich genau so zugetragen haben könnte im Westberlin der Nachkriegszeit. Lebensmittel gibt es noch immer auf Bezugsscheine und durch die Berlin-Blockade der Sowjets sind die sowieso schon spärlich befüllten Regale der Läden leer. Die Menschen klammern sich an ihre Hoffnung – und an die von der Bevölkerung Rosinenbomber genannten Flugzeuge, die einzige Chance, an Lebensmittel zu kommen.

    Mittelpunkt der Erzählung ist die Luftbrücke, bei der die Westalliierten die Bewohner der Westsektoren zwischen Juni 1948 und September 1949 per Flugzeugen mit Nahrung und Heizmaterial versorgten. Autorin Weinbergs Recherche ist hervorragend, sie beschreibt Setting und Ablauf so gekonnt, um dem Leser Kopfkino vom Allerfeinsten zu bieten.

    Die beiden Hauptfiguren Nora und Matthew sind mit Tiefgang angelegt und Sympathieträger beim Leser. Nora ist eine junge Mutter zweier Kinder, die ihren im Krieg vermissten Vater noch immer vermissen und die Hoffnung am Leben erhalten, dass dieser doch noch eines Tages zurück kommen könnte. Nora tut alles, um ihre Familie (zu dieser gehören auch noch Noras verwitwete Mutter Else und ihre Schwester Hanna) über Wasser zu halten. Da sie gut Englisch spricht, wird sie Übersetzerin bei den Amerikanern und findet in ihrer Arbeitskollegin Ella schnell eine Freundin fürs Leben.

    Matthew ist Pilot eines solchen „Rosinenbombers“ und fliegt täglich mehrfach zwischen Westdeutschland und Berlin Waren über den Luftkorridor. Als er und Nora sich begegnen, entspinnt sich schon bald eine zarte Liebe zwischen den beiden – doch immer steht Noras Mann Joachim und das Misstrauen von Noras Tochter Veronika zwischen den beiden.

    Die eingängige, angenehme Erzählweise und die authentische Geschichte haben mich beim Lesen sofort in ihren Bann gezogen. Es handelt sich bei dem Roman keineswegs um eine seichte Liebesgeschichte in historischem Gewand, nein, es ist vielmehr ein packendes historisches Zeitdokument, dem man als Leser durch die Augen von Nora und Matthew beiwohnt. Das Leben im Berlin der unmittelbaren Nachkriegszeit wird vor dem inneren Auge des Lesers lebendig und viele historisch verbürgte Tatsachen, Abläufe und Personen tauchen im Roman auf.

    Hauptthema der Geschichte ist Familie, Überleben, Liebe und Neuanfang – all dies erlebt Hauptfigur Nora am eigenen Leib. Mehrere dramatische Wendungen lassen bis kurz vor Schluss keinen Aufschluss zu auf das Ende und wie es wohl ausgeht – kommt Joachim doch noch zurück oder gibt es eine Zukunft für Nora und Matthew, möglicherweise in Amerika? Ich jedenfalls klebte nur so an den Seiten und konnte das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen.

    Insgesamt eine absolute Leseempfehlung und ein mitreißendes Stück deutscher Geschichte. Hat mir sehr gefallen!

    Schuster, S: Glückstöchter - Einfach leben Schuster, S: Glückstöchter - Einfach leben (Buch)
    24.04.2023

    Packende Geschichte um das Streben zweier junger Frauen nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.

    Buchinhalt:

    1910 träumt die Gutsherrentochter Anna davon, eines Tages das Erbe ihres Vaters, eines berühmten Botanikers, anzutreten und das Gut Dreisonnenquell zu leiten. Doch als ihr verwitweter Vater eines Tages eine unbekannte Frau als seine Zukünftige vorstellt, drohen Annas Träume von heute auf morgen zu zerbrechen. Einzig eine verlassene Alm, die ihre Familie besitzt, soll schließlich Ausgangspunkt einer neuen Freiheit werden.

    München in den 1970er Jahren: das Leben der Studentin Eva gerät vollkommen aus den Fugen, als sie ein lange gehütetes Familiengeheimnis aufdeckt. Enttäuscht und verletzt stürzt sich Eva in ein Leben zwischen Kommune und Anti-Atomkraftdemo und lebt ihre neue Freiheit. Was sie nicht weiß: jenes Geheimnis verbindet Eva mit Anna....


    Persönlicher Eindruck:

    Im ersten Band ihrer Glückstöchter-Trilogie erzählt Autorin Schuster zwei Geschichten: die der jungen Adligen Anna, die von heute auf morgen mit scheinbar nichts dasteht und dennoch ihr neues, freies Leben beherzt in die Hand nimmt, um in München Künstlerin zu werden und die der Studentin Eva, die in München Pharmazie studiert und nach dem Auszug zuhause ein unkonventionelles, bisweilen auch ausschweifendes Leben führt. Beiden Frauen ist gemeinsam, dass ihnen die Umwelt und das Verständnis eines naturnahen Lebens alles bedeutet.

    Während bei Anna noch immer alte Gedankenmuster und Lebensentwürfe mitschwingen und vieles, was uns heute normal und gar bieder erscheint, gänzlich frivol und flatterhaft anmutet, ist Evas Leben in einer Kommune mit mehreren ganz unterschiedlichen Freunden und ihrer besten Freundin geprägt vom Lebensgefühl der 68er. Eva schert sich wenig um Konventionen, lebt freie Liebe und macht was sie will. Auch Anna lebt selbstbestimmt, allerdings ist das in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg weitaus schwieriger.

    Mir hat der Einstieg in die neue Reihe sehr gut gefallen. Die Geschichte (bzw. Geschichten) liest sich leicht und man möchte schon nach wenigen Seiten gar nicht mehr aufhören. Die Beschreibung der beiden Settings, der Welt, in der sich die beiden Hauptfiguren bewegen, ist authentisch und sorgt vor dem inneren Auge für reichlich Kopfkino.

    Müsste ich mich entscheiden, kann ich eindeutig sagen: der Anna-Teil hat mir am besten gefallen. Das lag auch daran, dass Anna durchweg Identifikationspotential für den Leser hat, während er flatterhafte, auch ein wenig sittenlose Lebensstil von Eva das nicht vermochte – zumindest bei mir.

    Der rote Faden, der sich durch das Buch zieht, ist das naturnahe Leben, das sowohl Anna als auch Eva anstreben, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven. Bei Eva kommen noch geschichtliche Dinge hinzu, wie die Demonstrationen der Atomkraftgegner der 70er Jahre oder auch der Lebensentwurf einer Kommune der freien Liebe, wie es die Kommune 1 vorgab als auch Anspielungen auf die Sponti-Bewegung.

    Bei Anna sind es Namen von Künstlern wie Franz Marc und Käthe Kollwitz sowie die Anfänge der FKK- und Vegetarierbewegung, die das historisch verbürgte Element in die Geschichte bringen.

    Da es sich um einen ersten Band handelt, werden natürlich viele Fragen noch nicht beantwortet und der Schluss ist relativ offen, wobei sich auch die beiden letztendlich zusammengehörenden Handlungsstränge noch nicht verbunden haben. Auf jeden Fall macht es Lust auf mehr und man mag nur schwer die Geduld bis zum Erscheinen des nächsten Bandes aufbringen.

    Insgesamt ein fesselnder Einstieg in eine neue Reihe um zwei starke Frauen und ihr Bestreben nach gesellschaftlicher Unabhängigkeit von den Zwängen der jeweiligen Gesellschaft, in der sie leben. Eine absolute Leseempfehlung!
    Megalästig - megalecker - megagesund Janine Hissel
    Megalästig - megalecker - megagesund (Buch)
    22.04.2023

    30 Rezepte rund um die Unkräuter Giersch, Löwenzahn und Brennessel – incl. Basteltipps.

    Buchinhalt:

    Kochen, Pflegen und Basteln mit den Unkräutern Giersch, Löwenzahn und Brennnessel: Rezepte rund um Wildkräuter. Dazu zahlreiche Deko- und Basteltipps.


    Buchinhalt:

    Kochen mit heimischem Unkraut ist in. Und wie scheint man unliebsamen Wildkräutern besser Herr zu werden, als mit „Vernichtung durch essen“? Aber Spaß beiseite – auch aus unscheinbaren, jedoch richtig nervenden, lästigen Unkräutern kann man schmackhafte Speisen zaubern. Seien es nun gesunde Smoothies, deftige Gemüsebeilagen oder sogar pflegende Haarspülungen, in Giersch, Löwenzahn oder auch der Brennnessel steckt so viel mehr als ein lästiger Zeitgenosse.

    Dieses kleine aber feine Buch aus dem Ulmer Verlag zeigt dem Leser auf, was so alles drinsteckt in dem genannten Unkraut. Die Rezepte sind gelingfreudig und mit ausführlichen Zutatenlisten, die Beispielfotos ansprechend und schön in Szene gesetzt.

    Auch in puncto Naturkosmetik kann das Buch punkten. Wie wäre es also mit einer Giersch-Salbe gegen Gliederschmerzen oder schnelle Hilfe gegen juckende Insektenstiche?

    Insgesamt beschreibt das Buch die drei genannten Unkräuter in ihren Charakteristika und Vorkommen, zeigt auf womit man sie nicht verwechseln sollte und wie man sie schon seit alters her verwendet hat. Diese Abschnitte zeigen auch Großstädtern ohne viel Grün ums Haus, was sie wissen müssen und geben nützliche Tipps beim Sammeln auf der grünen Wiese.

    Gut gefallen haben mir auch die Abschnitte mit schönen, naturnahen DIY-Anregungen für Heimdeko aus Pusteblumen oder einem Blütenkranz, der auch in der Stadt ein bisschen Farbe und die Natur ins Haus bringt.

    Insgesamt ein kleines aber feines Büchlein, das aufzeigt, dass nicht nur gekauftes oder angepflanztes Gemüse vielseitig ist und schmeckt – lediglich ein paar mehr und andere Wildkräuter und Rezepte dazu hätte ich mir noch gewünscht. Ansonsten kann ich das Buch jedem Naturliebhaber weiter empfehlen.
    Schneider, B: Liebes-Märchen aus fernen Ländern Schneider, B: Liebes-Märchen aus fernen Ländern (Buch)
    16.04.2023

    7 Märchen aus unterschiedlichen Erdteilen - mit starkem Fantasybezug.

    Buchinhalt:

    Sieben unterschiedliche Kurzgeschichten mit starkem Fantasybezug nehmen den Leser hier mit in unterschiedliche Länder und auf unterschiedliche Kontinente. Ob Südamerika, Madagaskar, Russland oder Australien – allen gemeinsam ist das Thema: es geht um Liebe und Freundschaft. Aber auch Intrigen, Hass und Verrat spielen eine tragende Rolle in den Geschichten, die vom Autor hier anhand alter Märchen neu erzählt werden.


    Persönlicher Eindruck:

    Liebesmärchen aus fernen Ländern ist eine Anthologie zum Thema Liebe. Dabei sollte dem (zukünftigen) Leser aber klar sein: es sind Fantasygeschichten, es spielen Magie und Mythos eine tragende Rolle – auch wenn Cover und Klappentext das leider nicht eindeutig kommunizieren.

    Wie bei jeder Anthologie wird nicht jeder Leser von allen Geschichten gleichermaßen begeistert sein. Mir erging es nicht anders. Zu meinen Lieblingserzählungen aus dem Buch zählen „Die erste Amazone“, welche den Ursprung und das Entstehen der Legende um das berühmte Volk der Kriegerinnen erzählt oder auch „Geisterliebe“, bei der es um die heimliche Liebesgeschichte eines schiffbrüchigen europäischen Arztes und einem madagassischen Mädchen geht.

    Weniger gefallen haben mir hingegen „Drei Schicksale“, in dieser Geschichte geht es um einen ägyptischen Pharaonensohn – hier war mir der historischen Hintergrund des Alten Ägypten zu schwach und der Fantasybezug um Magie und Zauberei zu stark – sowie „Solveig und Margret“, eine Geschichte aus Island.

    Erwähnenswert wäre auf jeden Fall auch die optische Aufmachung des Buches mit hochwertigem, reinweißem Papier und Illustrationen zu jeder Geschichte, sowie eine hübsche Bordüre, die jede Seite ziert.

    Zusammenfassend erhält die Geschichtensammlung von mir eine mittlere Bewertung, da mich wie gesagt nicht alle Geschichten angesprochen und ich recht lange gebraucht habe, mit den Märchen warm zu werden. Einige der Geschichten hätten eindeutig das Potential für eine tiefergehende Betrachtung zum Beispiel innerhalb eines Romans, andere jedoch muss man nicht gelesen haben.
    Lass das mal den Opa machen! Günter Habicht
    Lass das mal den Opa machen! (Buch)
    10.04.2023

    Humorvolle Erzählung aus dem Leben eines frischgebackenen Opas - hat mir prima gefallen!

    Buchinhalt:

    Günter Habicht, rüstiger Rentner mit Humor und Ordnungsfimmel, wird Opa: Tochter Mareike ist mit ihrem ersten Kind schwanger und wieder zuhause eingezogen. Der werdende Vater weilt in den USA auf Auslandssemester und nun sind die zukünftigen Großeltern in der Pflicht. Opa Günter erzählt mit viel Humor und Augenzwinkern aus dem Familienalltag, seiner Nebentätigkeit als Roadie von Beinahe-Schlagerstar Erbse und von Mareikes Schwangerschaft – nicht ohne den ein oder anderen wahren Kern in seinen Anekdoten. Zumal der Opa ja alles am Besten kann und sich auch nicht wirklich von Ehefrau Brigitte reinreden lässt....


    Persönlicher Eindruck:

    In seinem zweiten Band der Offline-Opa-Reihe von Autor Torsten Rohde dreht sich alles ums Kinderkriegen und Opa-Werden. Nun, nicht alles, und das fand ich sehr ansprechend. Die Hauptfigur ist Günter, ein pensionierter Busfahrer und recht kleinlicher Ordnungsfanatiker, der gerne auch mal Falschparker aufschreibt oder die Mülltrennung der Nachbarn kontrolliert. Jetzt jedoch steht eine neue Aufgabe am Horizont: Günter wird in Kürze Opa.

    Ganz im Stil der beliebten Online-Omi-Reihe erzählt der rüstige Rentner mit viel Lokalkolorit und Humor vom täglichen Leben in seinem Haushalt, in seinem Kiez in Spandau und von seinen täglichen Unternehmungen. Selbstverständlich sind auch sein Freund und Kneipenwirt Erbse sowie seine Ehefrau Brigitte und natürlich Online-Oma Renate Bergmann mit von der Partie.

    Mir hat gut gefallen, dass es trotz rotem Faden nicht nur ums Kinderkriegen und um das Enkelkind ging. Die Palette von Günters Anekdoten reicht recht weit und geht von Rückblenden über die Zeiten der eigenen Kindererziehung über dieses und jenes und Erbses sporadische Auftritte als Schlagersänger Tony Cordino bis hin zu den täglichen Kabbeleien innerhalb seiner Familie. Günter weiß es meist besser und manövriert sich so auch mal in komische Situationen.

    Es ist eine schöne und leichte, lustige Unterhaltung und wer die Abenteuer von Oma Renate Bergmann liebt, ist hier auf alle Fälle richtig. Der Humor ist keinesfalls platt sondern intelligent und beim Lesen kam es mehr als einmal vor, dass ich den Ausführungen voll und ganz zustimmen musste. Es ist eine Geschichte – oder Geschichten – aus dem realen Leben und hebt sich ab vom pseudo-witzigen Einheitsbrei auf dem Buchmarkt.

    Wenn man bedenkt, dass der Autor, der hinter den Pseudonymen Renate Bergmann und Günter Habicht steckt, kein Senior sondern erst Ende vierzig ist, verkörpert er seine beiden Kunstfiguren absolut gekonnt und nachvollziehbar-glaubhaft, so dass für mich persönlich jedes Buch immer wieder ein Genuss ist. So auch dieses. Eine absolute Leseempfehlung, bei der kein Auge trocken bleibt!

    Neues Leben. Die Israel-Bibel Neues Leben. Die Israel-Bibel (Buch)
    09.04.2023

    An die Gegenwartssprache angepasste Übersetzung mit zahlreichen Farbfotos und Karten

    Buchinhalt:

    Diese Bibelausgabe mit Zusatztexten, Karten und Fotos ist eine in flüssiger Gegenwartssprache übersetzte Ausgabe der Neues Leben-Bibel, die in ihrer Übersetzung an der Biblica Hebraica (Altes Testament) sowie unmittelbar am griechischen Text (Neues Testament) orientiert ist.



    Persönlicher Eindruck:

    Diese Bibel sticht insofern aus der Masse der auf dem Markt erhältlichen Bibelausgaben und punktet durch ihr Zusatzmaterial, als dass der Schwerpunkt auf einer Reihe von Farbfotos von Stätten aus dem Heiligen Land liegt. Dem Leser wird verdeutlicht, welche Schauplätze die Bibelgeschichten haben, wo alles begann und in welchem örtlichen Kontext die Schriften zu sehen sind.

    In ihrer Übersetzung handelt es sich bei dieser Ausgabe um die Neues Leben-Bibel, deren Text in flüssiger Gegenwartssprache verfasst ist und trotz moderner Lesart nichts von der Aussagekraft beispielsweise der bekannten Lutherübersetzung einbüßt.

    Zum Textinhalt ist alles hinlänglich bekannt, darum möchte ich nicht weiter auf den Bibeltext an sich eingehen. Natürlich liegt der Schwerpunkt dieser Bibel auf den optischen Aspekten. Viele farbige Hochglanzfotos verschiedener Orte aus dem Heiligen Land machen das Gelesene nochmal anschaulicher, seien es nun Stätten des Alten oder Neuen Testaments.

    Zusätzlich zum Bibeltext findet der Leser Kommentare und weiterführende Passagen, die farblich vom Bibeltext abgehoben sind und sich in eigenen Zwischenkapiteln wiederfinden. Dazu im Anhang mehrere farbige Landkarten sowie Baupläne, die den archäologischen bzw. historischen Aspekt der Bibellektüre abdecken.

    Insgesamt ist es eine ganz neue, spannende Chance, sich neu oder auch wieder mit unterschiedlichen Bibelstellen zu beschäftigen und das Ganze auch als eine Art virtuelle Israel-Reise zu erleben.

    Hinsichtlich des an die Gegenwart angepassten Schreibstils eignet sich diese Bibelausgabe auch gerade für ein jüngeres Lesepublikum wie Konfirmanden oder auch im Religionsunterricht, da gerade junge Menschen mit den älteren Übersetzungen Schwierigkeiten haben könnten.

    Wo steckt eigentlich Asterix? - Das große Wimmelbuch Albert Uderzo
    Wo steckt eigentlich Asterix? - Das große Wimmelbuch (Buch)
    08.04.2023

    Lustiges Wimmel-Suchspiel für Jung und Alt auf 12 Doppelseiten

    Buchinhalt:

    Asterix und Obelix sind die wohl berühmtesten Gallier der Welt. Entlehnt aus den Comics von Goscinny und Uderzo verstecken sich Asterix sowie weitere bekannte Figuren auf 12 Doppelseiten. Wer findet ihn zuerst und sammelt die meisten Lorbeerkränze?

    Knifflige Suchaufgaben und eine Galerie zu den bekanntesten Figuren runden dieses schöne Wimmelbuch ab.


    Persönlicher Eindruck:

    Wer mit den Comics von Asterix und Co. aufgewachsen ist, kommt auch an diesem Wimmelbuch -Suchspiel nicht vorbei: 12 doppelseitige und sehr kleinteilige Suchbilder erzählen unterschiedliche Geschichten aus der Welt der wohl berühmtesten Gallier aller Zeiten. Die Zeichnungen sind 1:1 den Comics von Goscinny und Uderzo entsprungen, so dass auf jeden Fall der Wiedererkennungswert auch bei bereits erwachsenen Lesern vorhanden ist.

    Jedes Suchbild hat eine konkrete Aufgabenstellung, die teils einfach aber auch schwieriger sowohl junge als auch erwachsene Leser anspricht. Darüber hinaus sind die Bilder so gestaltet, dass man auch weitere Figuren suchen und somit den Spielspaß erhöhen kann.

    Schön finde ich, dass das Buch auch Neulinge im Asterix-Universum mitnimmt und die gängigen Figuren, wie Asterix, Obelix, Miraculix, Majestix oder Troubadix nochmal im Bild vorstellt. So steht dem Suchspaß ganz sicher nichts im Wege.

    Zu allen Bildern gibt es eine Lösungs-Doppelseite am Ende des Buches.

    Für Fans der Comics ein absolutes Muss, aber auch witziges Geschenk für allerlei Kurzweil quer durch alle Altersstufen. Beim Teutates - absolut gelungen!
    Das Prinzip Waldgarten Sandra Skala
    Das Prinzip Waldgarten (Buch)
    08.04.2023

    Permakultur in Anlehnung an den Aufbau eines Waldes, allerdings nicht für jedermann geeignet.

    Buchinhalt:

    Dem Aufbauprinzip eines Waldes in verschiedenen Schichten folgend erläutert dieses Gartenbuch den Aufbau einer Permakultur im eigenen Garten von Großbäumen, Obstbäumen, Büschen und Sträuchern bis hin zur Bodendecker- und Humusschicht eines Gemüse- und Nutzgartens. Dabei stehen ökologische und Umweltgesichtspunkte sowie Biodiversität im Vordergrund.


    Persönlicher Eindruck:

    Wer das Buch im Laden sieht oder den Klappentext liest, weiß noch nicht, was genau ein „Waldgarten“ den nun sein soll. Ein Garten im Wald? Weit gefehlt! Auch ich konnte mir zunächst wenig bis gar nichts darunter vorstellen. Das große Schlagwort lautet: Permakultur. Alles wächst durch- und miteinander und weitestgehend naturbelassen.

    Naturnah, Öko und umweltbewusst sind die Schlagzeilen der heutigen Zeit. Daher nimmt es nicht Wunder, dass auch im Gartenbau – vor allem im privaten Bereich – ökologische Konzepte immer mehr Anhänger finden. Permakultur ist in und Selbstversorgung sowieso. Unabhängigkeit vom Handel, saisonales Obst und Gemüse aus eigenem Anbau, wer möchte das nicht?

    Das Buch erläutert den Aufbau eines solchen Gartens in sieben Schichten und verspricht eine Umsetzbarkeit auch im kleinsten Hausgarten. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Leider erwähnt das Autorenehepaar nicht, dass eine Umsetzung an rechtliche und örtlich gegebene Regeln gebunden ist. So ist es in fast keinem Wohnbaugebiet möglich, Esskastanien oder Walnüsse zu pflanzen, da die Bäume derart große Mindestabstände zu allen Grundstücksgrenzen haben, dass so gut wie kein Garten groß genug dafür wäre. Daneben wird nicht berücksichtigt, dass auch die Haltung von Nutztieren wie Hühnern nicht überall möglich ist und welche Pflichten auf den Halter zukommen.

    Insgesamt ist die Beschreibung der Waldgartenidee bzw. der Permakultur an sich sehr rosarot und Heile-Welt. Liest man die Kapitel, hat man das Gefühl, keine andere Gartenform bringt derart gesundes Obst und Gemüse in einer derartigen Menge hervor. Tut mir leid, aber ich selbst pflanze und ernte in einem völlig normalen Garten von eher größerem Format und kann mich nicht beklagen.

    Schön und informativ und in meinen Augen für alle Gartenbesitzer interessant fand ich die Steckbriefe der unterschiedlichen Gartenpflanzen sowie die Tabellen, welches Obst bzw. Gemüse zusammen gedeiht und wer gerne mehr Abstand zwischen den Beeten hätte.

    Negativ aufgefallen ist mir die wirklich sehr massive Eigenwerbung der beiden Autoren, die sich mittels zahlreicher Fotos inclusive des Buchcovers zeigt. Nahezu jedes zweiten Bild im Buch zeigt das Paar sowie weitere Personen, wie sie grinsend etwas in die Kamera halten oder einfach Staffage für das Foto sind. Ich frage mich, warum. Wenn ich ein Gartenbuch zu welchem Thema auch immer kaufe, dann möchte ich Beispielfotos der Beete, der Pflanzen oder anderweitigen Zusammenhänge und nicht das private Fotoalbum des Autors. In der vorliegenden Häufung haben diese Fotos mich genauso gestört wie die durchgehende Gendersprache mit Sternchen und *innen. Mag sein, dass das momentan ein vorübergehender Trend ist, aber es stört den Lesefluss und nervt einfach.

    Insgesamt ein durchaus interessantes Buch für diejenigen, die sich näher mit Permakultur befassen und dieses Prinzip auf ihrem Grundstück umsetzen möchten. Für mich selbst kommt dieses Gartenprinzip aber nicht in Frage. Inhaltlich punktet das Buch mit zahlreichen Tipps, überzeugt mich als Ganzes aber nicht.
    Petersheim, J: Licht sucht sich seinen Weg Petersheim, J: Licht sucht sich seinen Weg (Buch)
    02.04.2023

    Ein langatmiges Melodram, dem leider jedwedes Spannungselement fehlt.

    Buchinhalt:

    Für Ruth bricht eine Welt zusammen, als ihr Mann Chandler auf einem humanitären Auslandseinsatz sein Leben verliert. Von Trauer gezeichnet sucht sie zusammen mit ihren beiden kleinen Töchtern Zuflucht in einer Mennonitengemeinde in Wisconsin, bei Verwandten ihres Mannes. Auf der Cranberry-Farm von Elam schöpft sie neue Kraft und verliebt sich schließlich in den zurückhaltenden, stillen Mann. Die beiden heiraten – doch dann passiert das, womit keiner gerechnet hätte und Ruth steht erneut vor den Trümmern ihres Lebens, emotional aufgerieben zwischen der Liebe zu ihrem verstorbenen und der Liebe zu ihrem jetzigen Ehemann...


    Persönlicher Eindruck:

    Mit Licht sucht sich seinen Weg legt Autorin Petersheim einen Gegenwartsroman auf, der den Leser in die Welt der Mennoniten führt. Die Autorin selbst hat mennonitische Wurzeln und breitet in die Romanhandlung eingebettet den Alltag und die Lebensweise dieser Religionsgemeinschaft vor dem Leser recht anschaulich aus.

    Hauptfigur ist Ruth, eine junge Witwe und alleinerziehende Mutter zweier kleiner Mädchen, die ihren bei einem Auslandseinsatz getöteten Mann betrauert. Der Neuanfang soll bei dessen Verwandten gelingen, die Cranberryfarm seines Vetters Elam ist der Schauplatz der Geschichte.

    Elam selbst ist ein zurückhaltender Eigenbrötler, der nicht viel spricht und auch sonst eher sein eigenes Ding macht ohne viel soziale Interaktion. Lediglich seine Schwester Laurie und deren Kinder sind seine Bezugspersonen. Trotz allem ist er sanft und hilfsbereit und wird auch schnell zum Rettungsanker für Ruth, die sich in der mennonitischen Gemeinschaft relativ fehl am Platz führt.

    Alles schön und gut – der Alltag der Figuren, das Leben auf der Farm und die tägliche Arbeit sind nachvollziehbar und authentisch beschrieben, das Setting bildhaft und anschaulich für das innere Auge des Lesers. Inhaltlich geht es um Themen wie Trauer und Verlust, Heilung und Neuanfang. Dabei spielt auch der christliche Aspekt der Geschichte eine tragende Rolle, allein schon aufgrund der Frömmigkeit der Figuren.

    Was mich gestört hat, waren die Rückblenden anhand von Briefen zwischen Ruth und Chandler. Für den Lesefluss nicht wirklich zuträglich verwirrten diese mehr als dass sie der Handlung nützten. Auch die Fülle der auftretenden Personen, die alle relativ blass blieben, schufen Distanz zu den Figuren.

    Nach ungefähr einem Drittel der Handlung tritt eine unerwartete Wendung ein, die dann das bisher Geschehene so ziemlich ad absurdum führt. Ohne hier zu viel zu verraten, findet sich Ruth letztendlich wieder in einem Zwiespalt und ihr neues Leben mit Elam wird komplett in Frage gestellt. Wird sie erneut alles verlieren? Mich konnte diese Idee der Autorin (im Grunde der einzige Aufhänger des ganzen Melodrams) überhaupt nicht überzeugen.

    Insgesamt folgt die melodramatische Geschichte schon einem gewissen Faden, entbehrt aber jeglichem Spannungsbogen. Trotz besagter Wendung bleibt sie langatmig und träge, für mich war es kein Roman, der mich an die Seiten hätte fesseln können.

    Fazit: Kein Roman, der mir im Gedächtnis bleiben wird, der Funke ist leider nicht übergesprungen.
    Mulligan, A: Zart wie Blüten, stark wie Stahl Mulligan, A: Zart wie Blüten, stark wie Stahl (Buch)
    26.03.2023

    Spannender, heimeliger Südstaatenroman mit liebeswerten Figuren - ein Lesehighlight 2023!

    Buchinhalt:

    1929 in einem kleinen Ort in den amerikanischen Südstaaten: die junge alleinerziehende Witwe Maggie führt seit dem Tod ihres Mannes das kleine Lebensmittelgeschäft weiter und sichert damit den Lebensunterhalt für sich und ihren Sohn. Ihrem bestimmenden und rücksichtslosen Schwiegervater ist das ein Dorn im Auge – eine Frau, die ein Geschäft führt und ihre Angelegenheiten selbst in die Hand nimmt. Als Maggie ihre Schwester und schließlich ein schwangeres, minderjähriges Mädchen bei sich aufnimmt, kommt es zu einer folgenschweren Tat, die Maggies Zukunft mehr als alles andere zuvor in Frage stellt....


    Persönlicher Eindruck:

    Bei Zart wie Blüten, stark wie Stahl handelt es sich um eine Geschichte aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise mit Schauplatz in den Südstaaten, nahe Atlanta, irgendwo in der ländlichen Provinz. Die letzten Nachwehen des Sezessionskrieges 70 Jahre zuvor stecken noch in den Menschen, Vorurteile und alte Zöpfe verhindern, dass man einer Frau zutraut, selbst Geschäfte zu führen und sich ohne Mann um den Lebensunterhalt der eigenen Familie zu kümmern.

    Dies betrifft auch die Hauptfigur der Geschichte, Maggie, die Kaufmannsfrau. Maggies Mann starb an der Spanischen Grippe und seitdem hält sie sich und ihren siebenjährigen Sohn Barry mit dem Laden, den ihr Mann ihr hinterlassen hat, über Wasser.

    Doch Maggie ist nicht die einzige starke Frau in Rivers End: ihr zur Seite stehen im Laufe der Handlung Sadie, eine Halbindianerin, Duchesse, Maggies ehemals reiche Schwester und schließlich Pinkie, ein Mädchen mit Albinismus, dem das Leben mehr als einmal übel mitgespielt hat. Zusammen besorgen die Frauen die Geschäfte des Ladens und wachsen eng wie eine Familie zusammen – allen Widrigkeiten und Anfeindungen zum Trotz.

    Mir hat die Atmosphäre, die Autorin Mulligan in ihrem Roman schafft, sehr gefallen. Die Figuren sind tiefgängig und liebevoll angelegt, jede Einzelne mit Eigenheiten und ihrem eigenen Schicksal, das die Handlung des Romans individuell prägend gestaltet. Man fühlt sich sofort zu Hause in der ländlichen Kleinstadt und die Lektüre ist jedes Mal, wenn man die Seiten aufschlägt, wie ein Heimkommen an einen Ort voller Liebe und Zuneigung. Die Schilderungen des Alltages sind bildhaft und nachvollziehbar.

    Natürlich gibt es auch die Bösewichte, ohne die das Gute am Schluss nicht siegen könnte. Allen voran Big Jim, Maggies verblendeter Schwiegervater. Ohne zu viel verraten zu wollen, ist er Dreh- und Angelpunkt zahlreicher Spannungselemente, die Drama und packendes Mitfiebern bei der Lektüre ermöglichen.

    Maggies persönliche Beziehung zu Jesus, ihr Gottvertrauen aber auch ihre Zweifel und Ängste werden absolut deutlich. Der christliche Aspekt ist nachvollziehbar und angenehm in den Alltag der Figuren eingewoben und kündet vom Vertrauen auf den Herrn, der alles schließlich zum Guten wendet.

    Insgesamt eine absolute Leseempfehlung und mein bisheriges Highlight 2023, von dem ich hoffe, dass Frau Mulligan Die Frauen von Rivers End weiter fortsetzt. Ich bin begeistert und konnte das Buch kaum aus der Hand legen!
    Clark, A: Alle Farben der Kamelien Clark, A: Alle Farben der Kamelien (Buch)
    22.03.2023

    Ganz nett, aber mit unglaubhafter Auflösung der „Pointe“. Hat mich nicht überzeugt.

    Buchinhalt:

    Die junge Kunstkuratorin Lucy erbt von Unbekannt ein altes Haus im historischen Kern von Charleston. Nach und nach stellt sich heraus, dass es sich um das Haus der Künstlerin Eliza Ravenel handelt, zu deren Bildern Lucy eine ganz besondere Beziehung pflegt. Während Lucy renoviert, versucht sie, tiefer in die Geschichte des Hauses und von Eliza vorzudringen und sieht sich plötzlich selbst inmitten einer jahrhundertealten Fehde zweier verfeindeter Familien, bei der es um einen mysteriösen, wertvollen und verschollenen Silberlöffel geht....


    Persönlicher Eindruck:

    Schauplatz des Romans ist Charleston in South Carolina. Das Flair der einstige Metropole der Südstaaten wird sehr bildhaft und gut eingefangen, der Schauplatz ist derselbe wie in Clarks erstem Roman „Die Dame mit den roten Hut“. Beide Bücher der „Erbstücke-Reihe“ sind aber lediglich als lockere Folge zu sehen, eine wirkliche Fortsetzung ist der vorliegende Roman nicht und Vorkenntnisse sind auch nicht nötig.

    Die Geschichte spielt sich auf zwei zunächst getrennten Zeitlinien mit jeweils einem Jahrhundert Abstand ab. In den 1930er Jahren ist es Eliza, die den Leser mitnimmt in ihre Zeit. Eliza verliebt sich in William, doch die Beziehung basiert auf eine Intrige. Dennoch erwächst daraus eine lebenslange Liebe und der Grundstock für die Gegenwartshandlung im Jahr 2020, in dem Lucy Legare von einem unbekannten Gönner das alte Haus von Eliza erbt.

    Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist eine alte Familienfehde, die in die Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs zurückreicht. Die beiden Familien Pickney und Legare sind heillos verfeindet, Grund dafür ist ein mysteriöses Erbsilber, von dem beide Parteien sagen, dass es ihnen gehört. Seltsamerweise ist es aber verschwunden.

    Ich lese sehr gerne historische Romane, in denen Familiengeheimnisse eine Rolle spielen, die nach und nach aufgedeckt werden. Daher empfand ich auch diesen Roman als sehr spannend und die Geschichten der beiden Zeitebenen packend und authentisch. Leider ging die Begeisterung nach und nach immer mehr verloren, da im Lauf der Geschichte mehrere Logikbrüche den recht guten Start zunichte machten.

    Was mich gestört hat, war die Sache mit dem Silber. Die Autorin spricht immer von „dem Silber“, also mehreren Teilen. Letztendlich geht es aber um einen historischen Silberlöffel, wie der Rest der Sammlung zum gegenwärtigen Besitzer kam, erfährt man nicht. Ob das nun an der Übersetzung liegt oder nicht, mag ich so nicht beurteilen, doch es kam mir im Lauf der Handlung vor, als hätte sich die Autorin beim Schreiben mehrfach umentschieden und das Geschriebene einfach nicht an die neuen Gegebenheiten angepasst.

    Natürlich ist es schon und unterhaltend zu lesen, wie sich das Leben der Kunstmalerin Eliza vor rund 90 Jahren abspielte und wie sich die Beziehung zu William entwickelt. Ebenso die Bestrebungen von Lucy, wie sie mit Inbrunst das alte Haus renoviert und gegen diverse Schwierigkeiten kämpft.

    Was jedoch an den Haaren herbei gezogen ist, ist für mich der Schluss, bei dem sich der Verbleib des antiken Silberlöffels aufklärt. Die Erklärungen dazu waren für mich absolut unglaubwürdig und realitätsfremd.

    Der christliche Aspekt war bis auf eine Passage gegen Ende so gut wie nicht vorhanden, insgesamt ist Alle Farben der Kamelien ein netter Roman für nebenher, kann mich aber in der Tiefe leider nicht überzeugen.
    AugenBlicke - Aufstellbuch AugenBlicke - Aufstellbuch (Buch)
    18.03.2023

    Wunderschön! Eine bezaubernde Deko mit feinsinnigen Gedanken in zwei ansprechenden Designs

    Buchinhalt:

    Feinsinnige Gedanken und inspirierende, christliche Zitate, gepaart mit wunderschönen Aquarell-Illustrationen und Fotografien im Landhausstil auf insgesamt 56 Blättern mit Ringbindung. Hochwertiges Papier, seidenmatt in angenehmem Format.


    Persönlicher Eindruck:

    Ich bin begeistert von dem wunderschönen Aufstellbuch, das auf 112 Seiten zwei Designs miteinander vereint. Zum einen besticht das Buch mit wundervoll zarten Aquarellmalereien von Blumen, Vögelchen und allerlei Naturmotiven, zum anderen finden sich geschmackvoll ausgewählte Fotografien im Landhausstil.

    Während die Fotografien mit feinsinnigen Gedanken wie Herzenshaltung, innehalten oder Tagtraum aufwarten, beinhalten die gezeichneten Bilder Zitate und christliche Sprüche und Inspirationen. Das Schriftbild hierbei besticht mit modernen, geschmackvoll miteinander kombinierten Schriftarten und lädt zum Verweilen und innehalten ein.

    Insgesamt muss man sich ein Aufstellbuch wie einen Tischkalender vorstellen, wobei es immerwährend ist und kein Kalendarium hat. Je nach Tag, Stimmung oder Raumdekoration können die Blätter umgewendet werden und schon wirkt das Ganze wieder vollkommen anders und neu.

    Mir persönlich gefallen die gezeichneten Bilder am besten, wobei ich es aber auch sehr angenehm empfinde, dass das Buch zwei komplett unterschiedliche Designs enthält und dadurch nie langweilig wird. Das Buch eignet sich hervorragend als Geschenk für liebe Menschen oder auch ganz einfach für sich selbst, ist in reduzierter, dezenter Farbpalette gedruckt und verwendet absolut hochwertige Materialien. Mit dem aufklappbaren Standfuß bietet es festen Halt auf dem Tisch, im Regal oder wo auch immer.

    Die Schönheit in den kleinen Dingen des Alltages entdecken – das ist das Motto der Autorin Rebekka Rochlitzer, die dieses Buch arrangiert und gestaltet hat. Ich finde, es bezaubert jeden Betrachter und lenkt den Fokus auf vordergründig kleine, unscheinbare Dinge und Ereignisse, die sich beim genauen Betrachten als kleine Glücksmomente herausstellen, die jeden einzelnen Tag besonders machen.

    Insgesamt absolut gelungen!
    Sturm Dani Pettrey
    Sturm (Buch)
    12.03.2023

    Konnte mich in der Krimihandlung leider nicht überzeugen, schade.

    Buchinhalt:

    Unteroffizier Brooke Kesler von der US-Küstenwache wird Opfer eine Entführung, nachdem auf die Abschlussfeier der neuen Rekruten ein Anschlag verübt wurde. Brooke kann fliehen. Zusammen mit ihrem Vorgesetzten Noah Rowley und mit Unterstützung ihres Teams macht sie sich auf die Suche nach den Tätern – und gerät dabei selbst in den Fokus der Terroristen...



    Persönlicher Eindruck:

    Sturm ist der dritte Teil der Costal Guardians Buchreihe, kann jedoch auch ohne Kenntnis der anderen Bände gelesen werden, da die Haupthandlung in sich geschlossen ist. Hauptfigur der Geschichte ist Unteroffizier und Notfallärztin Brooke Kesler, Mitglied des Küstenwache-Teams um Noah Rowley, welches in North Carolina stationiert ist.

    Der Roman ist als Kriminalgeschichte mit zwei Handlungssträngen konzipiert. Zum einen geht es um eine paramilitärische Terrorgruppe, die verantwortlich ist für Anschläge, Entführungen, Morde und einen Giftmüllskandal. Zum anderen dreht sich die Geschichte um die sich anbahnende Liebesbeziehung zwischen Brooke und Noah, aber auch der zwischen Austin und Caleb, welche auch Mitglieder des Küstenwache-Teams sind.

    Während die romantischen Passagen einfühlsam und nachvollziehbar entwickelt wurden und man hautnah miterlebt, wie sich die Beziehungen der beiden Paare entwickeln, gibt es leider Kritikpunkte bei der Krimihandlung. Gut, sie unterhält schon, ähnelt einer Krimiserie oder einem TV-Film und enthält vieles, was sich der Fan des Genres wünscht. Nichts desto trotz mangelt es Frau Pettrey hier an Überzeugungskraft und Authentizität. Beginnend mit dem Anschlag und mehreren Toten bei der Abschlussfeier der Rekruten wird dieser Teil zusehends unwichtig für die Handlung, die Autorin verliert sich in zu vielen Nebenkriegsschauplätzen, was der Gesamthandlung nicht wirklich dienlich ist. Dem Attentat folgt die Entführung, danach der Giftmüllskandal – Frau Pettrey will hier viel und hat ganz sicher auch Ideen, steht sich aber auch immer selbst damit im Weg.

    Unglaubwürdig war für mich zum einen die Verlegung der Ermittlungen ans Krankenbett von Brooke und Noah während des Krankenhausaufenthaltes der Ermittler. Keiner vom Klinikpersonal hatte etwas dagegen, nicht mal wegen des ganzen Trubels an einem Ort der Regeneration und Genesung. Zum anderen ermittelt Brooke als persönlich involviertes Opfer (der Entführung) bis zum Ende selber mit. Wäre bei uns so nicht ohne Weiteres möglich und dürfte so in den USA auch nicht anders sein.

    Zudem ist die Masse an Nebenfiguren ein Hindernis für den Leser, der Geschichte genussvoll und durchschaubar zu folgen. Natürlich ist das Ermittlerteam groß und eine derart gestaltete Handlung hat zwangsläufig viele involvierte Personen. Leider sind bis auf die beiden Pärchen alle mehr oder minder blasse, graue Eminenzen, die völlig austauschbar waren und mir überhaupt nicht im Gedächtnis blieben.

    Der christliche Glaube spielt in der Romanhandlung eine tragende Rolle und wird von den Protagonisten auch nachvollziehbar gelebt. Merkwürdigerweise spielt die christliche Komponente in der zweiten Hälfte keine große Rolle mehr. Es kam mir fast so vor, als wäre hier die Handlung eingekürzt worden, was dann auch zu einem gewissen Grad die mehr oder minder in der Luft hängenden Handlungsstränge erklären würde, die im Gegensatz zu anderen am Ende nicht aufgelöst werden.

    Insgesamt konnte mich die Geschichte nicht so recht überzeugen, weil sie nicht lange nachhallt und im Gedächtnis haften bleibt. Es ist ein Krimi für zwischendurch, aber nichts, was man unbedingt gelesen haben müsste. Verglichen mit anderen christlichen Spannungsromanen allenfalls Durchschnitt, nicht mehr.
    Tiere Sticken leicht gemacht Jessica Long
    Tiere Sticken leicht gemacht (Buch)
    12.03.2023

    Reichhaltiges Stickbuch für fortgeschrittene Nutzer - 30 Anleitungen mit Vorlagen und Stickschule

    Buchinhalt:

    30 farbenfrohe und detailreiche Anleitungen verschiedener Tiere nebst Hintergrund machen dieses Stickbuch zu einem wahren Kleinod für jeden Handarbeitsfreund. Zusammen mit Vorlagen zum Abpausen und bildreich erklärter Stickschule für unterschiedliche Stiche, Ideen zum Applizieren oder zur Herstellung kleiner Accessoires richtet sich das Buch vorwiegend an bereits erfahrene bzw. fortgeschrittene Freunde des alten Handarbeitshobbys mit Nadel und Garn.


    Persönlicher Eindruck:

    In modernem Design und farbenfrohen Bildern kommt dieses Handarbeitsbuch daher und nimmt den Leser mit in ein altes und für viele wiederentdecktes Hobby. Das Thema sind Tiere – wobei vom kleinen Vögelchen über unterschiedliche Wild- und Haustiere bis hin zum Einhorn nahezu alles vertreten ist und so jeder etwas für seinen persönlichen Geschmack findet.

    Die Anleitungen sind bebildert und Schritt für Schritt erläutert, wobei eine gewisse Grundkenntnis vorhanden sein sollte, was unterschiedliche Stiche anbelangt. Die Motive werden ohne jedwede Vorzeichnung auf die Stickunterlage gestickt und so richtet sich das Buch meiner Meinung nach vorwiegend an Fortgeschrittene, was ich als sehr wohltuend erachtet habe: das Buch beinhaltet keine (Klein-)Kindstickereien und geht somit weiter als vieles, was der Handarbeitsmarkt sonst so anbietet.

    Die Vorlagen sind zum Abpausen direkt im Buch. In meinen Augen ein weiterer Vorteil, denn jeder wird sowieso letztendlich seine eigene Motivgröße wählen und außerdem geht so nichts verloren.

    Eine kleine Materialkunde, Hinweise zum Übertragen der Motive auf den Stickstoff sowie unterschiedlich anspruchsvolle Stickbilder hallten für jeden das Passende bereit. Insgesamt ein reichhaltiger Schatz an Ideen, den jeder zusätzlich nach eigenen Wünschen und Vorstellungen abändern kann.

    Mein Fazit: wer dieses Hobby gründlicher betreiben möchte und auf der Suche nach anspruchsvollen Tiermotiven ist, liegt hier genau richtig. Kein Kinderkram sondern hochwertige Vorlagen für ein professionelles Handarbeitshobby!
    Alles über Kräuter Alles über Kräuter (Buch)
    09.03.2023

    Hochinteressanter Ratgeber, sehr empfehlenswert!

    Buchinhalt:

    Dieser umfassende Garten-Ratgeber vereint Kräuterkunde, Anbau und Verwendung und besticht mit modernem, ansprechendem Layout – ein hervorragendes Nachschlagewerk für Anfänger und Profis. Dabei werden nicht nur Kräuter im botanischen Sinne beleuchtet sondern fällt das Augenmerk auch auf weitere wirkstoffhaltige Gartenpflanzen aus anderen botanischen Familien.


    Persönlicher Eindruck:

    Dieser Ratgeber aus dem Verlag Reader's Digest ist der Zweite in einer Reihe, die mein Regal inzwischen beherbergt und ich bin auch hier rundum begeistert. Mit modernem Layout und vielen Bildern ist der Textkörper so gegliedert, dass man immer weiter lesen und Neues entdecken mag.

    Beginnend mit dem Anlegen eines Kräutergartens und Basistipps für die Pflanzung wartet das Buch auf mit einer Fülle an Hinweisen und Wissen rund um (Heil-)kräuter, Suppengrün und viele Kräuter aus der freien Wildbahn oder dem eigenen Garten. Dabei muss der Leser noch nicht mal diesen besitzen: viele Hinweise geben Hilfestellung für ein kleines Beet oder einen Kräuterkasten auf Balkon oder Terrasse, so dass jeder ohne viel Vorkenntnis seine Lieblingskräuter ganz einfach selbst züchten kann.

    Das Kräuterlexikon von A bis Z in der Mitte des Buches liefert dabei interessante Informationen rund um Pflege, Herkunft, Wirkung und kulinarischem Einsatz der jeweiligen Pflanze, zusammen mit Bildern und viel Hintergrundwissen ist diese Aufstellung für mich die zentrale Basis des Buches.

    Was ein bisschen irritiert: das Buch greift auch Pflanzen auf, die man in erster Linie nicht zu den Kräutern zählen würde, wie Buchsbaum, Pfingstrose oder den Holunder. Gerade beim Buchsbaum, einer in allen Teilen hochgiftigen Pflanze, sehe ich das eher kritisch und finde ihn eher fehl am Platze – es sollte keiner auf die Idee kommen, Buchs außerhalb gartengestalterischer Dekorationszwecke zu verwenden.

    Im dritten Abschnitt des Ratgebers geht es um Verwendung von Kräutern in der Küche, eine Anzahl von Rezepten von herzhaft bis süß rundet das Buch schließlich ab.

    Insgesamt ein hochinteressanter, empfehlenswerter Ratgeber, der in keinem Gartenregal fehlen sollte und der auch optisch mit hochwertiger Ausstattung und großem Format besticht. Ein wirklich gelungenes Gartenbuch!

    Mein wildes, mutiges Herz Francine Rivers
    Mein wildes, mutiges Herz (Buch)
    26.02.2023

    Authentischer, heimeliger Westernroman mit Spannung und viel Gefühl. Hat mir sehr gefallen!

    Buchinhalt:

    Kalifornien 1875: ausgerechnet in der Bergarbeiterstadt Calvada versucht die junge Kathryn sich ein neues Leben aufzubauen. Umgeben von Saloons, Bordellen und allerlei zweifelhaften Männern eröffnet Kathryn die Zeitung ihres Onkels neu – neben einer scheinbar wertlosen Mine das Erbe, das sie dort antritt. Kathryns größtes Anliegen sind die Rechte, die Frauen zu ihrer Zeit nicht haben und die ihnen die Männer auch nicht zugestehen wollen. Schließlich buhlen zwei Männer um die Gunst der jungen Frau: der Saloonbesitzer Matthias Beck und der skrupellose Minenbesitzer Sanders. Doch für Kathryn kommt eine Heirat nicht in Frage...


    Persönlicher Eindruck:

    Bildhaft und authentisch lässt Autorin Rivers ihre Leser eintauchen in die Zeit kurz vor der Jahrhundertwende: Calvada, der Schauplatz des Romans, ist eine Westernstadt wie es viele zu dieser Zeit gab. Die meisten Familien hier sind abhängig vom Erzbergbau, mehrere Minen werden in der Umgegend betrieben. Doch das Leben unter Tage ist hart und entbehrungsreich, die Arbeiter sind arm und die wenigen Männer, die Familie haben, haben kaum mehr als das, was sie am Leib tragen.

    Eines Tage steigt eine rothaarige junge Frau aus der Postkutsche. Kathryn tritt das Erbe ihres Onkels an, der die Zeitung The Voice im Ort herausgegeben hat und vor Kurzem ermordet wurde. Das Problem: Kathryn tritt in Männerfußstapfen und das sehen die Einwohner alles andere als gerne. Sie sehen in ihr eine Suffragette, die den Frauen nur Flausen in den Kopf setzt. Einzig Matthias Beck, der ein Hotel und einen Saloon betreibt, scheint Kathryn mehr zuzutrauen, als die anderen – doch dummerweise sind sich die beiden anfangs spinnefeind.

    Die Bildhaftigkeit der Erzählung hat mich als Fan klassischer Western sehr begeistert. Vieles, was dem Leser aus zahlreichen Filmklassikern bekannt ist, findet man hier: so fühlte ich mich sofort zuhause und tauchte umgehend in die Handlung ein.

    Die beiden Hauptfiguren Kathryn und Matthias sind tiefgängig und charaktervoll angelegt, aber auch die Nebencharaktere sind alles andere als austauschbar und bleiben dem Leser im Gedächtnis.

    Kathryn als zentrale Figur ist mutig und klug, sie nimmt kein Blatt vor den Mund und versucht, ihre Umgebung und die Situation der Frauen ihres Ortes zu verbessern, auch wenn ihr sehr viel Gegenwind ins Gesicht weht. Durch sie erfährt der Leser, wie wenig Rechte Frauen zu der Zeit hatten und diese auch noch verloren, wenn sie die Ehe eingingen. Für Kathryn steht also fest: Heirat? Niemals!

    Matthias hat selber sein Päckchen zu tragen, als verstoßener Sohn (er hat als Südstaatler im Bürgerkrieg auf Seiten der Union gekämpft) weiß er, wie es ist, neu beginnen zu müssen. Schnell findet er Gefallen an der resoluten Schönheit, doch es dauert lange, bis er das Vertrauen von Kathryn gewinnt und ihr klar macht, dass sie auf derselben Seite stehen.

    Das Spannungselement rund um den Mord an Kathryns Onkel zieht sich durch das ganze Buch und löst sich erst gegen Ende – recht unerwartet und nicht vorhersehbar – auf. Der christliche Aspekt des Romans ist durchgängig und dezent in die Handlung eingebettet.

    Alles in allem ein gelungener Western mit sympathischen Figuren und viel Gefühl, den ich wärmstens weiterempfehlen kann – Francine Rivers ist immer ein Garant für spannende Geschichten!

    Fräulein vom Amt - Der Tote im Kurhaus Charlotte Blum
    Fräulein vom Amt - Der Tote im Kurhaus (Buch)
    29.01.2023

    Zäher, langatmiger Teil 2: die Luft ist raus. Hat mich nicht gefesselt.

    Buchinhalt:

    Baden-Baden in den 1920er Jahren: die Aufführung von Verdis „Aida“ versetzt die Stadt in ein regelrechtes Ägyptenfieber: antike Statuen hier – schillernde Figuren dort. Als kurz nach der Premierenfeier der Tenor ermordet wird, gerät Emmis Verehrer August in den Fokus der Ermittlungen, doch Telefonistin Alma ist überzeugt: ein anderer ist für den Tod des Sängers verantwortlich. Die Freundschaft zu Emmi bringt Alma dazu, sich erneut in Polizeiangelegenheiten einzumischen und den Täter selbst zu suchen...


    Persönlicher Eindruck:

    Nach dem fulminanten Start in Band 1 waren meine Erwartungen an diesen zweiten Teil der historischen Cosy-Krimi-Reihe aus den 1920er Jahren dementsprechend hoch. Würde auch der zweite Fall von Hobbyermittlerin und Fräulein vom Amt Alma überzeugen?

    Leider schaffen es die beiden Autorinnen, die unter gemeinsamem Pseudonym schreiben, diesmal nicht. Keine Frage: die historische Komponente der schillernden 20er Jahre, die alltäglichen Gegebenheiten und das Leben der beiden jungen Hauptfiguren sind authentisch und interessant beschrieben – vom historischen Standpunkt aus taucht man als Leser prima ein in diese Epoche. Der Roman hat als historischer Roman einiges zu bieten und schafft ein plastisches Bild der mondänen Kurstadt.

    Leider verlieren sich die beiden Autoren mit fortschreitender Handlung aber immer mehr in Nebensächlichkeiten, die relativ unwichtig sind für die Haupthandlung. Almas und Emmis Leben in der gemeinsamen Wohnung, die sie sich bei einer Witwe teilen, die Arbeit von Alma bei der Telefongesellschaft oder auch Emmis Tätigkeit im Blumenladen sind facettenreich und nachvollziehbar beschrieben. Doch das reicht mir in mittlerweile dem zweiten Band nicht, wenn ich diesen mit dem fulminanten Reihenauftakt in Band 1 vergleiche.

    Das Buch will ein historischer Cosy-Krimi sein, lässt aber mehr als zu wünschen übrig beim Kriminalfall, der sich letztendlich sang- und klanglos (und nicht überzeugend) auflöst und nicht so recht Spannung aufkommen lässt. Auch Almas „Ermittlungen“ können nicht mehr überzeugen. Allein die Tatsache, dass sie sich mehr oder minder getrennt hat von Jungkommissar Ludwig Schiller und nun alleine recherchiert, macht die Sache für mich mehr als unglaubwürdig. Alma scheint den ganzen Tag unterwegs zu sein – auf ihrer Arbeit jedenfalls ist sie nur selten und das ist für mich unrealistisch. Ebenso kann ich nicht so recht glauben, wie reibungslos Alma von Hinz und Kunz Auskunft über alles mögliche bekommt und dass niemandem auffallen soll, dass sie doch recht neugierig ihre Nase in Dinge steckt, die sie nichts angehen.

    Inhaltlich ist die Handlung in sich abgeschlossen und kann auch ohne Vorkenntnisse aus Band 1 gelesen werden, lediglich die Hintergrundhandlung um die Figuren selbst wird fortsetzt, dies erfolgt aber verständlich und nachvollziehbar, auch für Neueinsteiger.

    Fazit: Insgesamt hat mich Teil 2 auf weiten Strecken mehr gelangweilt als gefesselt, die Geschichte hätte ohne Weiteres gestraffter und weniger ausschweifend erzählt werden können.

    Vom mir diesmal keine Leseempfehlung – die Luft ist raus.
    Die große Wimmelbibel für kleine Entdecker Charlotte Thoroe
    Die große Wimmelbibel für kleine Entdecker (Buch)
    17.01.2023

    Farbenfrohe Kinderbibel mit großformatigen Wimmelseiten und 39 Bibelgeschichten. Hat mir sehr gefalllen!

    Buchinhalt: 

    Mit 39 Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament und 24 ganzseitigen Wimmelbildern bietet diese Kinderbibel einen guten Einstieg in das Buch der Bücher – ab 4 Jahren. Das Buch gefällt aber auch dem älteren Leser – unabhängig vom Alter. 


    Persönlicher Eindruck: 

    Ich habe schon viele Kinderbibeln gelesen und es waren auch wahre Perlen dabei – dieses Exemplar spielt auf jeden Fall ganz vorne mit. Mit den sehr bunten, detailreichen Wimmelbildern verbindet das Buch Bibel, Bilderbuch und Suchspiel in einem und wird weder mein Vorlesen noch beim selber lesen langweilig. 

    Das Besondere, das diese Kinderbibel von anderen unterscheidet, sind zweifelsohne die doppelseitigen Bilder, die zu einer Entdeckungsreise in die Welt des Alten und Neuen Testaments einladen und jeweils mehrere Suchaufgaben für den Leser bereit halten. Die Schwierigkeitsstufe dabei ist leicht bis mittel, so dass auch kleinere Kinder ein Erfolgserlebnis haben und die gesuchten Figuren wiederfinden. Man kann aber auch endlos andere Dinge suchen und entdecken, so dass dem Spielspaß neben dem Inhalt der Geschichten keine Grenzen gesetzt sind. 

    Die Leseempfehlung liegt bei 4 Jahren, ich hätte mir jetzt für ältere Kinder zwar auch ein paar etwas schwierigere Suchaufgaben gewünscht, aber darauf kommt es gar nicht an: die sehr bunten Seiten laden immer wieder aufs Neue ein, sich mit dem gelesenen oder gehörten Inhalt der einzelnen Geschichten auseinander zu setzen, sich darüber zu unterhalten und den Inhalt zu reflektieren. 

    Vom Preis her bewegt sich die Anschaffung mit 20 € im mittleren Bereich, die Ausführung des Buches ist edel und hochwertig, die Farben brillant und die Seiten auch für das Umblättern kleiner Kinderhände relativ stabil. 

    Insgesamt bin ich sehr angetan von dieser Kinderbibel und kann sie wärmstens weiter empfehlen – es ist durch die Bilderseiten einfach mal was anderes. Absolut gelungen, ein prima Geschenk für kleine Leser, als Gute-Nacht-Geschichte oder auch für die Kinderkirche!
    Redeeming Love - Die Liebe ist stark Redeeming Love - Die Liebe ist stark (DVD)
    26.12.2022
    Bild:
    5 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Auf keinen Fall FSK12 – zu viele explizite Szenen, der Roman ist besser.

    Inhalt:

    Kalifornien 1850: es ist die Zeit des großen Goldrausches, das Glücksritter aus allen Richtungen an die amerikanische Westküste zieht. Mitten in dieser Gemengelage trifft man dabei auf Sarah, die unter dem Namen „Angel“ als Prostituierte arbeitet – und das seit ihrem 8. Lebensjahr. Sarah hat keinerlei Hoffnung mehr, eine Zukunft sieht sie nicht. Eines Tages trifft Sarah mit Michael Hosea zusammen, einem gläubigen Farmer, der in Sarah die Frau zu sehen glaubt, die für ihn von Gott bestimmt worden ist. Doch wird Sarah das auch so sehen? Es scheint zunächst überhaupt nicht so...


    Persönlicher Eindruck:

    Vorab: ich besitze auch das Buch von Francine Rivers und hatte dementsprechend hohe Erwartungen an diese Verfilmung – die leider nicht in Gänze erfüllt wurden. Man sollte auf jeden Fall den Roman gelesen haben, ehe man sich überhaupt an die Filmversion wagt, um zu wissen, was einen inhaltlich erwartet.

    Zentrale Figur der Geschichte ist „Angel“, die bereits im zarten Alter von 8 Jahren zur Kinderprostitution gezwungen wurde und inzwischen die „Hauptattraktion eines Bordells ist, in dem Goldsucher und Cowboys ein und aus gehen. „Angel“ heißt in Wirklichkeit Sarah und ist eine gebrochene junge Frau. Hoffnung oder gar Neuanfang sieht sie nicht mehr für sich, auch nicht, als sie auf den Farmer Michael trifft, der sich vorstellen kann, Sarah aus ihrem Dilemma herauszuholen und sie sogar zu seiner Frau zu machen. Es ist sein Glaube und seine tiefe Frömmigkeit, die ihm die Kraft und Energie dazu gibt – doch ganz so, wie ich es aus dem Roman kannte, ist es im Film dann doch nicht.

    Was mich gestört hat und was meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre, sind die expliziten Sexszenen und das wirklich in epischer Gänze ausgewalzten Themas der Kinderprostitution. Warum der Film dennoch FSK12 ist, weiß ich nicht, jedenfalls halte ich ihn nicht geeignet für Zuschauer ab 12 Jahren.

    Die schauspielerischen Qualitäten der beiden Hauptdarsteller waren ganz beachtlich, auch die Landschaftsaufnahmen und das Setting an sich. Als Zuschauer kann man gut eintauchen in die Zeit um 1850, auch wenn das Thema ein schweres ist und der Film keinesfalls leichte Unterhaltung bietet.

    Im christlichen Kontext der Handlung geht es um Vergebung, Neuanfang und auch Hoffnung, wobei ich den Eindruck hatte, dass der christliche Aspekt im Buch besser vermittelt wurde, als in der Verfilmung.

    Insgesamt hatte ich mir mehr erhofft. Auch wenn die Grundaussage des Romans im Film einigermaßen rüber kam, denke ich, ist man mit dem Roman bei Weitem besser bedient. Natürlich muss man sich auf den Stoff einlassen, hier ist in meinen Augen aber das richtige Maß nicht wirklich gefunden worden.
    Dykes, A: Der die Nacht erhellt Dykes, A: Der die Nacht erhellt (Buch)
    26.12.2022

    Ein berührender aber auch emotional viel abverlangender historischer Roman aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Absolut lesenswert!

    Buchinhalt: 

    Der Wald von Argonne im Ersten Weltkrieg: Während die drei Kameraden Matthew, George und Henry in den Schützengräben Frankreichs die Grauen des Großen Krieges hautnah miterleben, hören sie immer wieder ein zu Herzen gehendes Lied, welches eine ihnen unbekannte Frauenstimme singt. Dass diese Stimme mit der allein in einer Hütte lebenden Mireille zusammenhängt, ahnen sie zunächst nicht. Erst als Matthew und Mireille aufeinandertreffen, verändert sich fortan die Zukunft von beiden... 


    Persönlicher Eindruck: 

    Es ist ein außergewöhnlicher Weltkriegsroman, kaum vergleichbar mit anderen des Genres: das Buch ist mir sehr unter die Haut gegangen, es ist kein Buch für zwischendurch. Es ist ein Roman, der bildhaft und plastisch die Zeit des Ersten Weltkrieges vor dem inneren Auge des Lesers lebendig werden und ihn so aktiv teilhaben lässt an dem Leid, der Not und auch der Hoffnung, die den Figuren der Geschichte innewohnt. 

    Es sind fünf Personen, mit denen zusammen der Leser in ein Ereignis eintaucht, das inzwischen hundert Jahre vergangen ist, die Welt aber nachhaltig geprägt hat. Die fünf sind alle grundverschieden, dennoch erleben sie die Front in den Schützengräben der Schlachtfelder in den Argonnen zusammen: zum einen ist da Matthew, ein Amerikaner, der Kriegsberichterstatter Henry, George, der Kaplan, der sich als Feldgeistlicher in den Schützengräben Frankreichs wiederfindet und Captain Jasper Truett. Nummer fünf hingegen ist Mireille, die als Engel von Argonne mit ihrem Lied den Soldaten Hoffnung und Trost spendet. Jede der Figuren hat ihre ganz eigenen Charakterzüge und durch unterschiedliche Kapitel wird das auch anschaulich deutlich. 

    Natürlich braucht man als Leser eine Weile, um richtig Fuß zu fassen in der Gesamthandlung. Einerseits aufgrund des doch recht umfangreichen Personenkreises, andererseits muss man sich auch einlassen auf die Beschreibungen des Krieges, die in ihrer vollen Schonungslosigkeit geschildert werden. 

    Der Unverblümtheit in der Erzählung steht allerdings durchweg das Gefühl der Hoffnung entgegen, der christliche Aspekt der Geschichte handelt von Hoffnung und Gottvertrauen, aber auch von Zweifel und Verlust. Die Frage, wie Gott es zulassen kann, dass sich ein derartiges Leid, wie das, mit dem die Hauptfiguren konfrontiert werden, zulässt, stellen sich dabei nicht nur diese sondern auch der Leser. Es ist eine Thematik, die lange nachhallt und sehr viel Stoff für eigene Gedanken bereit hält. 

    Mir hat es gut gefallen, die einzelnen Darsteller im Laufe der Handlung besser kennen zu lernen und zu sehen, wie sie zusammenwachsen. Wie ein Lied und eine recht zufällige Begegnung alles verändern können, ist erstaunlich und wurde von der Autorin gekonnt ausgearbeitet. Die Lektüre ist keine leichte, es ist kein Roman mal eben für ein paar Nachmittage – wer sich aber darauf einlässt und dran bleibt, entdeckt hier ein ganz besonderes Buch, das auf jeden Fall in der ersten Liga der historischen Romane aus der Zeit der beiden Weltkriege mitspielt!
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