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    2. Alle Rezensionen von Joachim Weise bei jpc.de

    Joachim Weise

    Aktiv seit: 10. März 2014
    "Hilfreich"-Bewertungen: 9
    2 Rezensionen
    Die Gezeichneten Die Gezeichneten (CD)
    04.04.2014
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Die Gezeichneten

    Zwiefache Tragik - zählte Franz Schreker im ersten Drittel des vergangenen Jahrhunderts zu den anerkanntesten Komponisten seiner Zeit (allein die Berliner Staatsoper führte innerhalb von nur reichlich zehn Jahren vier seiner Opern auf), so vertrieben die Nazis den österreichischen Juden aus seinen Ämtern an der Berliner Musikhochschule und der Preußischen Akademie der Künste, setzten sein Schaffen auf den Index. Auch nach Kriegsende wartete man zunächst auf eine Wiedergutmachung, hatten doch nunmehr die Neutöner das Sagen, denen der Mann inhaltlich und kompositorisch überholt dünkte, ein Schicksal, das er mit vielen seiner Leidensgenossen teilen sollte. So blieb es denn prominenten Dirigenten vom Schlage eines Michael Gielen oder Gerd Albrecht vorbehalten, hier eine Wende herbeizuführen, der sich auch Theater der DDR (Gera, Berliner Staatsoper) anschlossen. Und wenngleich man nicht durchweg von einer Schreker-Renaissance auf unseren Bühnen sprechen kann, tauchen seine Schöpfungen in schöner Regelmäßigkeit wieder an großen und kleineren Häusern auf, wird also im schönsten und wahrsten Sinne des Wortes "Schatzgräber"-Arbeit geleistet. Bis auf eine Ausnahme sind seine Opern mittlerweile per CD abrufbar, und in diesem Zusammenhang vollbrachte Wilfried Zillig eine Pioniertat, als er 1960 mit Chor und Orchester des Norddeutschen Rundfunks die "Gezeichneten" aufnahm. Dieser Einspielung folgten bis 1994 weitere drei, die sich infolge der unterdessen fortgeschrittenen Technik klanglich gewiss opulenter ausnehmen als die damalige Monoproduktion. Und dennoch leistet Zillig mit seinen Getreuen Beispielhaftes, bleibt dem faszinierenden Klangrausch Schrekers kaum einen Deut schuldig, serviert die intimeren Passagen mit gleichem Raffinement.

    Für die drei Hauptrollen standen erstklassikge Solisten jener Jahre zur Verfügung. Da besticht Evelyn Lear als erotisch-laszive Carlotta und nimmt mit dieser souveränen Leistung quasi die Figur eines anderen vom Dritten Reich verfemten Meisters vorweg - Alban Bergs Lulu, mit der sie kurze Zeit darauf internationale Erfolge feiern sollte. An ihrer Seite Ehemann Thomas Stewart, der mit seinem prachtvoll aufgelegten Bariton den Tamare als Renaissance-Menschen voller Fleisch und Blut interpretiert. Für den körperlich versehrten Alviano war Helmut Krebs gewonnen worden, dessen klangschöner lyrischer Tenor punkten kann, aber der Aufgabe an auslotender Charakteristik einiges schuldig bleibt. Hier wäre vielleicht das herbe Timbre eines Erich Witte eher am Platze gewesen. Und ohne Zweifel müsste als Idealbesetzung Helmut Melchert genannt werden, der sich in allen tenoralen Sätteln glänzend bewährte und dem zerrissene Anti-Helden vorzüglich in der Kehle lagen. Einen Wechsel auf die Zukunft, den er in den kommenden Jahren zur vollsten Zufriedenheit einlöste, stellte der damals 32jährige Franz Crass (Herzog) aus. In kleineren Aufgaben sind weitere damalige Sangesgrößen, wie Maria von Ilosvay (etwas unterbelichtet), Donald Grobe, Julius Katona oder Ernst Wiemann, zu hören.
    .
    I Gioiella della Madonna I Gioiella della Madonna (CD)
    10.03.2014
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Der Schmuck der Madonna/I gioiella della Madonna

    Wer die Spielpläne unserer Bühnen nach Komischen Opern durchforstet, stößt auf ein dünnes Angebot fortwährend gleicher Komponistennamen. Cornelius' "Barbier von Bagdad" taucht dabei nur aller Jubeljahre auf, von Hermann Goetz ("Der Widerspenstigen Zähmung") ganz zu schweigen. Selbst Adams "Postillon" fristet allenfalls ein Schattendasein. Auch Ermanno Wolf-Ferrari, der der Opera buffa im letzten Jahrhundert zu neuer Blüte verhalf, trifft man kaum an. Noch in den 1950er Jahren bot Berlins Komische Oper in rascher Folge gleich drei seiner Goldoni-Vertonungen ("Neugierige Frauen", "Grobiane" und "Campiello"). Chemnitz zeigte in den Fünfzigern und Sechzigern ebenfalls diese genannten Werke, dazu noch den "Sly", einen der beiden Opernthriller des Meisters. Der andere trägt den Titel "Der Schmuck der Madonna" und erlebte 1911 seine deutschsprachige Uraufführung an der Berliner Kurfürsten-Oper, ein glutvolles Stück Musiktheater, das sich gegenüber populäreren Beiträgen des Verismo sehr wohl zu behaupten vermag. Während von anderen Schöpfungen des Deutsch-Italieners einige italienische und in jüngster Zeit auch historische deutsche Aufnahmen vorliegen, musste letztendlich vor rund 40 Jahren ein britisches Produktionsteam die Initiative ergreifen, um diesem "Schmuck" neuen Glanz zu verleihen. Freilich hatte man für dieses Unterfangen mit dem Genuesen Alberto Erede einen erfahrenen Theatermann gewonnen, der diese Oper aus dem FF kannte und alles daransetzte, die überschäumenden Volksszenen nahezu rauschhaft auszumusizieren. Den überbordenden Emotionen der drei Protagonisten gewährt er das ihnen gebührende veristische Gepräge, ohne dass das ihm willig folgende BBC Symphony Orchestra jemals in die Verlegenheit gerät, die Solisten zu übertönen. Anerkennenswerterweise ließ Erede, was naheliegend gewesen wäre, für diese Produktion keine italienischen Stars einfliegen, sondern akzeptierte die ihm vorgeschlagenen Sänger, deren Namen, den Bariton ausgenommen, dem heutigen Musikfreund kaum vertraut sein dürften. Dabei gefällt Pauline Tinsley als kapriziöse Maliella, die auch im emotionalen Ausbruch zu bestechen vermag, bringt der Kanadier André Turp sein schönes lyrisches Material überzeugend für den unglücklichen Gennaro ein und zeichnet Peter Glossop mit saft- und kraftvollen Tönen einen Mafiaboss von ebenso erotischer wie brutaler Ausstrahlungskraft. Leider ist anzunehmen, dass sich unsere Opernhäuser, trotz der genannten Vorzüge, auch künftighin nicht mit diesem Geschmeide schmücken werden.
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