jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite
  • Portofrei ab 20 Euro
  • Portofrei bestellen ab 20 Euro
  • Portofrei innerhalb Deutschlands Vinyl und Bücher und alles ab 20 Euro
0
EUR
00,00*
Warenkorb EUR 00,00 *
Anmelden
Konto anlegen
Filter
    Erweiterte Suche
    Anmelden Konto anlegen
    1. Startseite
    2. Alle Rezensionen von Motown-Fan bei jpc.de

    Motown-Fan Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 27. Oktober 2011
    "Hilfreich"-Bewertungen: 611
    133 Rezensionen
    Philadelphia International Classics: The Tom Moulton Remixes Philadelphia International Classics: The Tom Moulton Remixes (CD)
    18.05.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Feels sooo good !!!

    Die 1960er Jahre waren die große Zeit des MOTOWN-SOUNDS ('The Sound Of Young America'). Als die 1970er Jahre begannen, änderte sich einiges ...

    MOTOWN zog von Detroit, Michigan nach Los Angeles, California und ..., verlor seine "Basis" (die Härte und den Rhythmus der brutalen Auto-Stadt Detroit: General Motors, Ford, Chrysler). Dieser Umzug war ein Fehler, wie Berry Gordy heute einräumt. Der noch größere Fehler war es jedoch auf "Rückgrat und Herzschlag" (Backbone and Heartbeat) des Motown-Sounds (Bass: James Jamerson, Schlagzeug: Benny Benjamin u.a.) zu verzichten und künftig nicht mehr mit den Funk Brothers - Motowns legendärer Studio-Band (siehe meine Rezension "Standing In The Shadows Of Motown Deluxe-Edition") - aufzunehmen, sondern mit "beliebigen" Studio-Musikern, die in L.A. auch für andere Plattenfirmen arbeiteten. Die Quittung bekam Berry Gordy: MOTOWN ging in die Pleite und Gordy musste sein Lebenswerk verkaufen ...

    In der amerikanischen Großstadt Philadelphia sahen die schwarzen Songwriter Kenny Gamble und Leon Huff ihre Chance den Motown-Sound, als DEN beherrschenden Sound der Jugend abzulösen. Sie kreierten "T.S.O.P. = The Sound Of Philadelphia"

    Gekennzeichnet war dieser großstädtische und extrem tanzbare Sound (die Disco-Welle stand kurz bevor) durch die üppige Verwendung von Streichern (Geigen), die dem Rhythmus eine leicht "wattige" Konkurrenz boten.

    Ich gebe es zu:
    Als Hardcore-Motown-Fan hasste ich zunächst diese Musik. Sie schien mir viel zu weichgespült und extrem auf den Geschmack des weißen Publikums abgestimmt zu sein. Aber ..., entkommen konnte ich dem Philadelphia-Sound nicht, denn ich ging etwa 4-5 mal pro Woche tanzen und in ALLEN !!! Discotheken, die ich besuchte, wurde damals ununterbrochen dieser neue Sound gespielt.

    2012:
    Nun, ein Freund des weichgespülten Souls aus Philadelphia bin ich noch immer nicht wirklich. Dieses 4-CD Set allerdings gleicht aus, was der Sound Of Philadelphia an Schwachstellen aufweist: Es gibt ihm das entscheidende Mehr an Rhythmus und Power, das mir immer gefehlt hatte. Wie kommt das? Dafür zeichnet der Klang-Guru Tom Moulton verantwortlich, der bereits die definitive Motown-Compilation remixed and remastered hatte "The Motown Box" (siehe meine begeisterte Rezension).

    Wer sich das Philly-Sound 4-CD Set anhört, wird endlich all' das bekommen, was diesem Sound bisher immer fehlte: "Soul, heartbeat, backbone and a little bit more of sex ..."

    Musik:
    Von Tom Moulton remixed & remastered, daher erstklassig!

    Klangqualität:
    Endlich so satt und mitreißend, wie ich es mir immer gewünscht habe ...

    Kaufempfehlung:
    Sofort zugreifen, bevor das CD-Set "out of print" ist!
    T.A.M.I (Teenage Awards Music International) T.A.M.I (Teenage Awards Music International) (DVD)
    17.05.2012
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Das gibts nie wieder ...

    Am 29. Oktober 1964 wurde im kalifornischen Santa Monica Civic Auditorium Musikgeschichte dokumentiert:

    Vor jungem Live-Publikum (etwa 3.000 Teenager) zeichnete eine Filmcrew die Bühnenauftritte einiger der damals populärsten Rhythm & Blues- und Rock 'n' Roll-Stars auf. um daraus den Kinofilm "T:A.M.I. Show" (Teenage Awards Music International) zu machen und in die Kinos zu bringen.

    Obwohl in Schwarz-Weiß gefilmt wurde, verwendete man hochprofessionelles Equipment, nämlich die brandneuen, höher (800 Zeilen) auflösenden Kameras, als die damals gebräuchlichen mit 525 Zeilen-Auflösung.

    Als die "T.A.M.I. Show" 2009 auf DVD erschien, war dies die erste offizielle Veröffentlichung für den Heimgebrauch überhaupt, denn bei allem, was bisher auf Betamax-Video, VHS-Video, Laser-Disc und DVD an Versionen auf dem Markt war, handelte es sich, lt. Booklet, um inoffizielle Veröffentlichungen, sog. "Bootlegs". Zu diesen gehört auch die, mit der T.N.T.-Show zusammen geschnittene, VHS-Cassette + DVD "That Was Rock 1964/65 - The T.A.M.I./T.N.T. Show Admit One"

    Ich rezensiere hier die offizielle US-Version der DVD (NTSC, 16:9, Region 1 Code, mastered from new high-definition transfers und uncut - features The Beach Boys' performances that were removed following the film's theatrical run):

    Als die beiden Surf-Sound Stars Jan And Dean die Show im Santa Monica Civic Auditorium, mit ihrer Moderation, eröffneten wurde Musikgeschichte geschrieben. Kaum jemals wieder waren so viele populäre Künstler und Gruppen in einer einzigen Show zusammen gekommen, wie hier:

    James Brown +++ The Rolling Stones +++ The Supremes +++ The Beach Boys +++ Marvin Gaye +++ Lesley Gore +++ Chuck Berry +++ Smokey Robinson & The Miracles +++ Jan And Dean +++ Gerry And The Pacemakers u.a.

    Musik und Künstler:
    Das "Who Is Who" der frühen 1960er. Lebensfreude und Energie der jungen Musik dieser Zeit springen unmittelbar auf das Live-Publikum über und das überträgt sich auch sofort auf den DVD-Zuschauer.

    Bild- und Tonqualität:
    Berücksichtigt man die lange Zeit, in der dieser Bild- und Tonträger in den Archiven lagerte, so kann man die digitale Restauration hervorragend nennen. Was mich besonders freut ist, dass es den Toningenieuren gelungen ist, das fast permanente Gekreische des jungen Publikums ein wenig nach hinten zu mischen. Dadurch kann man endlich die Bühnenauftritte der Künstler auch akustisch besser genießen, als das bei den diversen Bootlegs bisher möglich war.

    Kaufempfehlung:
    Falls Sie die, von mir hier rezensierte, US-Version kaufen sollten, beachten Sie bitte, dass Region 1 Code DVDs normalerweise nicht auf europäischen DVD-Playern abzuspielen sind (es gibt Tricks, vielleicht mal im Internet "Code-Free DVD" eintippen ...). Inzwischen gibt es aber offenbar auch eine PAL-, und Region 2 codierte, DVD-Version; ich nehme an, dass es sich bei der von JPC hier angebotenen DVD, um eine solche handelt.
    Live In Central Park 1983 Live In Central Park 1983 (DVD)
    15.05.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    A Dream Come True ...

    Wir schreiben den 21. Juli 1983:

    Diana Ross erfüllte sich einen Lebenstraum. Schon immer wollte sie im New Yorker Central Park DAS Open Air-Konzert ihres Lebens geben. Die Vorverhandlungen mit New Yorks Bürgermeister Ed Koch waren abgeschlossen. Für das Privileg im Central Park auftreten zu dürfen, stiftete Diana Ross einen Kinderspielplatz. Und dann ..., war es soweit:

    Etwa 400.000 !!! Besucher waren versammelt (der Eintritt war frei), um die "Entertainerin des Jahrhunderts" (dazu wurde sie von einigen Fachjournalen gewählt) live und unter freiem Himmel zu erleben.

    Es begann alles bei strahlendem Sonnenschein, aber dann zog eines der schwersten Unwetter über New York, das die Stadt jemals erlebt hatte. Ein Gewittersturm, mit gewaltigen Orkan-Böen drohte die Bühnenaufbauten und die Sängerin wegzufegen. Diana Ross behielt die Nerven und blieb (klatschnass) auf der Bühne, sie sang weiter und versprach: "Wenn das Wetter morgen besser ist, komme ich zurück und wiederhole das Konzert, bitte !!! achtete auf die Kinder und geht ruhig und ohne Panik nach Hause. Ich verspreche, ich komme zurück !!!"

    Für ihre Nervenstärke hat die Stadt New York Diana Ross gedankt, denn sie verhinderte dadurch, dass sie bis zuletzt auf der Bühne blieb, eine Massenpanik, die von den Sicherheitskräften befürchtet wurde. Diana stand also in strömendem Regen, bei Sturmböen von Windstärke 12, auf der Bühne, sie sprach ruhig zu ihren Fans: "Es hat ein Leben lang gedauert, bis ich hier bei Euch sein konnte, jetzt gehe ich nirgends hin ..., was ist das denn schon, ein bißchen Regen, ich werde doch nicht schmelzen ..."

    Wer diese Bilder gesehen hat, wird sie sein Leben lang nicht mehr vergessen!

    Diana Ross hielt Wort:
    Sie wiederholte das Konzert am nächsten Tag, bei strahlendem Sonnenschein und ..., das Konzert erhielt postum eine TV-Auszeichnung, als eines der dramatischsten und unvergesslichsten Live-Events aller Zeiten.

    DVD
    Ich habe das Konzert damals im Fernsehen verfolgt, es (selbstverständlich :-)) auf Video aufgezeichnet, dann auf DVD überspielt und war gespannt, wann es endlich auf offizieller DVD veröffentlicht wird. Es wurde auf DVD veröffentlicht - allerdings in schlechter Bildqualität und ... nicht ganz "legal". Doch das Elend hat jetzt ein Ende, denn endlich, nach so vielen Jahren, erscheint "Diana Ross Live In Central Park" auf einer offiziellen DVD und zwar komplett, mit dem Sturm- und Regen-Konzert des ersten Tages.

    Es ist derzeit nur die mit Ländercode 1 USA versehene DVD erhältlich (es gibt aber diverse "Tricks" solche DVDs auch auf europäischen DVD-Playern abzuspielen, Tipp: Im Internet "Code-Free DVD" eintippen)

    Erste Kommentare aus den USA liegen bereits vor:
    'The HD picture quality is pristine and the audio is simply FANTASTIC!!!' Carlton L. Saunders |
    'I know this isn't a true review of the concert, but I am just happy that this truly amazing event is now available for the world to witness again!' M. Levi
    'She improvised brilliantly!' L. Boki

    Die, in ausgezeichnetem Remastering (Bild und Ton) vorliegende, DVD ist eingetroffen:
    Shout DVD 826663-13128, NTSC-TV-Norm, 4:3 Color, Dolby Digital Sound, Landercode 1 = USA, Laufzeit 160 Minuten.

    Erstmals, nach etwa 30 Jahren, ist damit jetzt auch das komplette Konzert des ersten Tages (Unwetter), bis zum Abbruch der Show enthalten, das in seiner Dramatik kaum zu überbieten ist. Und selbstverständlich wurde die Konzert-Wiederholung am 2. Tag (22. Juli 1983) komplett ungekürzt für diese DVD übernommen.

    Bonus:
    Ein gesprochener Kommentar des Regisseurs Steve Binder, offenbart unbekannte Details. Ergänzt wurde das Konzert durch die eingeblendeten Fernseh-Nachrichten des Abends, in denen das Diana Ross Konzert, während des Unwetters plötzlich zum Top-Thema geworden war (sehr interessante Kommentare und Bilder).

    Wertung:
    Für jeden Diana Ross Fan ein absolutes "must have" ...
    Historisch relevant und erstmals in erstaunlich gut erhaltener Bild- und Tonqualität verfügbar. Die Interaktion zwischen Star und Publikum ist, wie immer, unvergleichlich. Wer jemals in einem Diana Ross Konzert war, kennt diese elektrifizierende Atmosphäre, die entsteht sobald Diana Ross auf der Bühne ist und mit ihren Fans spricht.

    Hinweis:
    Ich möchte jedoch daran erinnern, dass diese Ländercode 1-DVD "normalerweise" auf europäischen DVD-Playern nicht läuft (siehe Tipp oben in meiner Rezension). Möglicherweise wird die DVD irgendwann auch mit Ländercode 2 in Deutschland veröffentlicht, darauf wollte ich allerdings nicht (vergeblich) warten.
    Going To A Go-Go (180g) Going To A Go-Go (180g) (LP)
    27.04.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Meisterwerk eines Motown-Genius

    "Genie" dieses überstrapazierte Wort, hier macht es Sinn! 1940 wurde in Detroit (Michigan, U.S.A.) William 'Smokey' Robinson geboren. Er sollte zu einem Universaltalent der Soul-Musik heranreifen und die Welt würde von ihm hören!

    Als der, von seiner Familie Smokey gerufene, William Robinson mit seinen Highschool-Freunden eine Gesangsgruppe gründete, die zunächst als Amateur-Straßenchor auftrat, ahnte wohl kaum jemand, wie groß Smokeys Einfluss auf die Musik der 1960er, 1970er und 1980er Jahre einmal werden würde.

    Smokey Robinson hat viele Talente: "Er ist ein begnadeter Song-Schreiber, dem die Einfälle nur so zufliegen, außerdem ist er ein Sänger mit elegantem Falsett, das die Klarheit und Weichheit eines Soprans annehmen kann ..." (Barry Graves und Siegfried Schmidt-Joos) und er hat einen ausgesprochenen Geschäftssinn. Das alles zusammen, verbunden mit dem Talent doppelbödige Song-Texte, mit überraschenden Wendungen, quasi aus dem Ärmel zu schütteln machte ihn schließlich zu einer Ikone der Musik-Szene.

    Es war einer dieser Schicksalstage, Smokey und seine Gruppe (The Miracles) waren beim Manager des schwarzen Gesangsstars Jackie Wilson, "dieser gehörte neben Sam Cooke und Cliyde McPhatter zu einer neuen Generation schwarzer Sänger, die mit ihrem gospelgetönten Pop-Vokalstil den Übergang vom Rhythm & Blues der 1950er Jahre zum neuen Soul-Gesang der 1960er Jahre markierten ..." (Barry Graves und Siegfried Schmidt-Joos) und Wilsons Manager hatte kein Interesse an den Miracles, die ihm zu sehr nach The Platters klangen.

    Frust! Im Vorzimmer dieses Managers wartete auch ein junger schwarzer Song-Schreiber, der schon mehrere Hits für Super-Star Jackie Wilson geschrieben hatte (u.a. Reet Petite +++ To Be Loved +++ Lonely Teardrops); dieser junge Mann, der außerdem Hobby-Boxer in der Fliegengewicht-Klasse war, interessierte sich für die Gruppe und für den Stapel Songtexte, den Smokey in der Hand hielt. Der Name dieses Mannes: Berry Gordy!

    Schnell sprang der Funke über zwischen den beiden jungen Männern (es entwickelte sich daraus eine lebenslange enge Freundschaft). Berry Gordy sah sich die aufgeschriebenen Songs an und wusste Rat: Ein Song sollte einen vollständigen Gedanken enthalten und eine Geschichte erzählen, in der Zeit (damals meist etwa 3 Minuten), die für eine (Vinyl-Single-) Platte zur Verfügung steht. Smokey Robinson war von Berry Gordy und dessen pragmatischer Vorgehensweise genauso fasziniert, wie dieser von Smokey und dessen vielen Talenten. Eine magische Verbindung! Smokey hatte damals schon weit über 100 Songs verfasst, die er nirgends unterbringen konnte. Gordy ging sie mit ihm durch, zeigte ihm wo Änderungen nötig waren, um sie erfolgreich zu machen und es funktionierte!

    Berry Gordys Zeit, als unabhängiger Song-Schreiber ging zu Ende, nachdem er einige Robinson-Songs erfolgreich an lokale Plattenlabel verkaufen konnte: Mit Smokeys Miracles als Vertragsgruppe gründete Berry Gordy MOTOWN RECORDS. Der Song 'Shop Around' der Miracles wurde zu einem der ersten Millionen-Erfolge des jungen MOTOWN-Labels und Smokey Robinson zum wesentlichen Antriebsfaktor der Company. Er regte u.a. das Engagement zukünftiger Hitmacher, wie The Supremes an und schrieb erfolgreiche Songs für die neuen MOTOWN-Stars, wie Mary Wells ('My Guy') und die Antwort darauf von den Temptations ('My Girl' sowie 'Get Ready').

    Die Miracles (später: Smokey Robinson & The Miracles) wurden zu einer Stütze der jungen, überaus dynamischen, Detroiter Plattenfirma am West Grand Boulevard und lieferten mit You Really Got A Hold On Me +++ The Tracks Of My Tears +++ Going To A Go-Go +++ More Love +++ Ooo Baby Baby +++ Tears Of A Clown u.v.a. Hit auf Hit. Die Miracles bestanden aus Leadsinger Smokey Robinson, Bobby Rogers, Ronnie White, Pete Moore, Claudette Rogers und dem Gitarristen Marv Taplin. Smokey Robinson heiratete Claudette Rogers, diese wirkte ab ca. 1965 nur noch bei Plattenaufnahmen mit und verzichtete, nach einer Fehlgeburt, auf die Teilnahme an den anstrengenden Tourneen.

    Zu Beginn seiner Gesangskarriere hatte Smokey ein entscheidendes Aha-Erlebnis. Damals sah er auf der Bühne Clyde McPhatter, den späteren Leadsänger der "Drifters". Der sang mit extrem hoher Stimme und machte dabei sein weibliches Publikum schier verrückt. Ab sofort genierte sich Smokey seiner eigenen hohen Stimmlage nie mehr.

    Smokey war unentwegt beschäftigt: Wenn er nicht gerade Platten mit den Miracles aufnahm, komponierte und textete er Songmaterial für andere MOTOWN-Künstler (u.a. auch für The Marvelettes +++ Marvin Gaye +++ The Supremes +++ The Temptations). "Robinson gelangen einprägsame Beispiele eines sanften poetischen Rhythm & Blues, der banale Redewendungen der Alltagssprache mit ungewöhnlichen Gleichnissen anreicherte ..." (Barry Graves und Siegfried Schmidt-Joos). "People say I'm the life of the party, because I tell a joke or two, but although I may be laughin' loud and hearty, deep inside I'm blue" aus 'The Tracks Of My Tears'.

    Smokey Robinson genoss das uneingeschränkte Vertrauen seines Freundes Berry Gordy und in Anerkennung seiner Leistungen und seines Geschäftssinns machte Gordy ihn zum MOTOWN-Vizepräsidenten (bei seiner Ernennung brach Robinson in Tränen aus).

    1972 trennte sich Robinson von den Miracles, weil er sich ganz dem Komponieren von Songs, dem Produzieren von Musikaufnahmen und seinem Vize-Präsidenten-Job widmen wollte. An seine Stelle bei den Miracles trat William Griffith; die Gruppe konnte noch einige Zeit Erfolge feiern. Und als Smokey mal wieder einen Song fertig hatte, neckten ihn seine MOTOWN-Produzenten Kollegen damit niemand könne dieses Lied besser singen, als dessen Verfasser. Smokey Robinson ließ sich schließlich überreden und startete eine überaus erfolgreiche Solo-Karriere (Alben u.a. Smoke Signals und One Heartbeat).

    Dass Smokey Robinson einige der komplexesten Arrangements schrieb steht bei Branchenkennern außer Frage und auch seine Texte haben immer "das gewisse Etwas". Bob Dylan sagte sogar: "Smokey Robinson sei wahrscheinlich Amerikas größter lebender Poet".

    Zum Album/LP "Smokey Robinson & The Miracles - Going To A Go-Go"
    Ein wunderbares, dance-orientiertes Album in bestem Stereo-Klang, das einem die Freuden-Tränen in die Augen treibt. Allein die Songs Going To A Go Go +++ Ooo Baby Baby +++ The Tracks Of My Tears +++ Choosey Beggar +++ Whole Lot Of Shakin' In My Heart +++ (Come 'Round Here) I'm The One You Need sind Jahrhundert-Werke der schwarzen Pop-Musik und würden den Kauf dieser, in ausgezeichnetem Remastering vorliegenden, LP bereits rechtfertigen. Aber auch die übrigens Songs sind Meisterwerke eines Multi-Talents, dem bis heute niemand das Wasser reichen kann.

    Als Ergänzung empfehle ich die atemberaubend gut klingende Doppel-CD
    "Smokey Robinson & The Miracles - Ooo Baby Baby The Anthology" (Motown CD 440 064 482-2).
    Meine Produktempfehlungen
    • The Live Collection (Limited-Edition) The Live Collection (Limited-Edition) (CD)
    Love Child / A' Go-Go Diana Ross & The Supremes
    Love Child / A' Go-Go (CD)
    19.04.2012
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Mixed Emotions

    Die beiden Original-Alben, die hier auf eine CD zusammengepackt wurden, könnten unterschiedlicher kaum sein. Meine Meinung: Sie passen nicht zusammen. Hier meine Rezension von "The Supremes A' Go-Go":

    Als MOTOWN das Album "The Supremes A' Go-Go" am 25. August 1966 veröffentlichte, traf diese Musik genau den Nerv des Publikums. Die LP wurde ein Riesenerfolg und stand schon bald auf Platz 1 der Billboard Album-Charts.

    Der Begriff A' Go-Go war in den 1960er Jahren in den USA ein geflügeltes Wort für "Non-Stop-Dancing" (u.a. auf Podesten, um die Besucher von Clubs zum Tanzen zu animieren), obwohl er ursprünglich eine andere Bedeutung hatte. Das berühmte Lokal "The Wisky A' Go-Go", Los Angeles, in dem div. Plattenaufnahmen entstanden (z.B. "Otis Redding In Person At The Whisky A' Go-Go" und Mitschnitte von Johnny Rivers ...) war Kult und inspirierte u.a. Smokey Robinson & The Miracles zu deren Hit-Song "Going To A' Go-Go".

    "The Supremes A' Go-Go" ist ein dance-orientiertes Album, das von Anfang bis Ende großartig gelungen ist. Die Produzenten Holland-Dozier-Holland, Hal Davis und Frank Wilson legten Wert auf einen "fetten" Sound, der zum Tanzen anregt und dieses Konzept ging auf.

    Auch ich war in den 1960er auf Anhieb begeistert von dieser LP und habe sie immer und immer wieder gehört, weil ich mich nicht daran satt hören konnte.

    Song by Song:
    Das Album beginnt mit dem Supremes-Hit "Love Is Like An Itching In My Heart" in einer Special-Version, mit abgrundtiefen Bässen und einigen weiteren Besonderheiten, die es von der Single- und anderen Album-Versionen unterscheiden. Es folgen "This Old Heart Of Mine" eine Super-Cover-Version des Isley Brothers Hits, der Supremes-Hit "You Can't Hurry Love" in der definitiven Version, also mit viel mehr Bass und Tiefe, als bei den zu dünnen Abmischungen auf anderen Alben und der Single. Das Konzept Cover-Versionen zu verwenden, die teilweise besser sind, als die Original-Versionen, war sicher ein Grund für den großen Erfolg der LP. Shake Me Wake Me und Baby I Need Your Loving können es nicht nur mit den Original-Versionen der Four Tops aufnehmen, sie sind fast sogar besser. Das gleiche gilt für These Boots Are Made For Walking, eine absolut unglaubliche und super klingende Cover-Version des Nancy Sinatra Hits. I Can't Help Myself (Four Tops), fantastisch! Get Ready (Temptations) genau so muss der Song klingen! Put Yourself In My Place (dies ist das geile Original, das von mehreren Motown-Künstlern gecovert wurde). Money (Barret Strong), eine ausgezeichnete Version! Come And Get These Memories (Martha Reeves & The Vandellas), auf Augenhöhe mit der Original-Version! Hier singt übrigens Mary Wilson die Leadstimme. Hang On Sloopy (Mc Coys), dem Original mindestens ebenbürtig.

    Klangqualität:
    Die LP, als super klingende schwere 180 Gramm Pressung ist hier bis heute unübertroffen. Zwar gab es das Album bereits in den 1980er Jahren innerhalb der Serie "2Albums On 1CD" auch als Compact Disc, entsetzte aber die Fans, weil der Klang dünn und viel zu hell abgemischt war. Dann gab es später eine Wiederveröffentlichung dieser Reihe in Großbritannien, ohne nennenswerte Verbesserung der Klangqualität. Ich habe mir die LP längst digitalisiert und später, mit großem Aufwand die Titel von anderen, gut klingenden CDs zusammengestellt (Love Is Like An Itching In My Heart +++ You Can't Hurry Love +++ These Boots Are Made For Walking von "Soul Legends Diana Ross & The Supremes", "This Old Heart Of Mine" +++ "Get Ready" von "Classic Diana Ross And The Supremes"). Die definitive CD-Version wird sicher irgendwann als teure HIP-O / MOTOWN Wiederveröffentlichung erscheinen ...

    Es gibt eine japanische Einzel-CD (die auch in einer japanischen CD-Box, bestehend aus den Alben "Where Did Our Love Go" +++ "A' Go-Go" +++ "More Hits By The Supremes" +++ "Cream Of The Crop", enthalten ist). Von der habe ich aber gehört, dass sie der 2Album On 1CD-Version ensprechen soll.

    Fazit:
    "The Supremes A' Go-Go" ist ein Super-Album der Supremes, das völlig zu recht auf Platz 1 der Album-Charts stieg und es ist schade, dass die Veröffentlichung der definitiv klingenden CD wohl noch in weiter Ferne liegt, weil HIP-O Select sehr langsam arbeitet (dafür allerdings auch meist ausgezeichnete Qualität liefert) und bei der Wiederöffentlichung der Supremes-Alben chronologisch vorgeht.
    Meine Produktempfehlungen
    • Gold Gold (CD)
    • More Hits By The Supremes More Hits By The Supremes (CD)
    • Meet The Supremes (Expanded Edition) Meet The Supremes (Expanded Edition) (CD)
    At The Copa (Limited Expanded Edition) At The Copa (Limited Expanded Edition) (CD)
    17.04.2012

    The Supremes in New York City

    Wir schreiben das Jahr 1965:

    Die Supremes sind ganz an der Spitze der Pop-Musik jener Zeit angekommen; sie hatten unglaubliche 5 No.1 Hits in Folge und neben den Beatles, kaum noch KonkurrentInnen zu fürchten. Da bereitet Label-Chef und Supremes-Manager Berry Gordy jr. den nächsten großen Schritt für die Supremes vor ...

    Die drei Sängerinnen sind jetzt alle Anfang 20 und wachsen damit allmählich aus ihrem Image als Teenager-Idole heraus und dann? Wer vorausschauend handelt, sollte die Gruppe rechtzeitig auf ein "zweites Standbein" stellen, soll heißen: Das Publikum um die erwachsene Hörerschaft ergänzen, ohne die Stamm-Fans zu brüskieren, ein Ballance-Akt!

    Der New Yorker Nachtclub der Superlative "The Copa(cobana)" gilt als einer der exklusivsten Clubs der Vereinigten Staaten, hier traten von Sinatra angefangen, bereits so ziemlich alle großen Entertainer der USA auf. Die Supremes dort vor einem blasierten und extrem kritischen Publikum brillieren zu lassen, wäre "der Eintritt in die Welt des Erwachsenen-Entertainment", die Feuerprobe für die Supremes als Top-Act in den exclusivsten und teuersten Clubs der Welt. Schwarze Künstler/innen haben es extrem schwer in diesem Club überhaupt auftreten zu dürfen, die weiße Oberschicht bleibt gern unter sich.

    Berry Gordy jr. verhandelt zäh mit den (an den Supremes nicht interessierten) Besitzern des Copa, bis die schließlich zustimmen - zu IHREN Bedingungen: "Keine Bezahlung! Außerdem haben alle Motown-Leute ihre Getränke selbst zu zahlen und ... die Supremes treten ohne Gage 1 Woche lang jeden Abend im Copa auf", ein Knebelvertrag!

    Gordy stimmt zu, denn es ist der Fuß in der Tür des ganz großen Business: Wenn die Supremes erfolgreich sind, dem erwachsenen Publikum gefallen und eine gute Presse bekommen, können sie von diesem Zeitpunkt an überall auftreten und höchste Gagen verlangen.

    Die Vorbereitungen:
    Ohne die eigenen Hits wegzulassen, wird an einem Repertoire von Songs geprobt, das Broadway und American Songbook in modernisierter, jüngerer Interpretation präsentiert und ... zu Entertainern gehört auch das Gespräch mit dem Publikum, kleine Gags zwischendurch, ein wenig "Slapstick" und Bewegung. Diana Ross ist ergeizig und arbeitsam, sie hat zielstrebig darauf hin gearbeitet das heruntergekommene "Black Bottom Ghetto" in Detroit für immer zu verlassen. Für junge Schwarze gab es in den 1960er Jahren kaum eine Chance auf berufliche Karriere, zu stark war der Rassismus ausgeprägt, der Schwarzen nur untergeordnete Jobs zugestehen wollte. Frauen (noch dazu schwarze Frauen) sollten sich, so die vorherrschende Meinung, am besten auf Haushalt, Kindererziehung und vielleicht einen (schlecht bezahlten) Teilzeit-Job beschränken.

    Stärker noch als ihre Kolleginnen Florence Ballard und Mary Wilson, bereitet sich Diana Ross auf diesen wichtigen Auftritt vor. Sie übt jeden Ton, jeden Schritt und jeden Gag bis zur physischen Erschöpfung und dadurch reißt sie ihre beiden Mit-Supremes, die es gern etwas ruhiger angehen ließen, mit.

    Die Premiere:
    So viel Lampenfieber hatten die Supremes schon lange nicht mehr. Ein neues Repertoire von Songs, ein als extrem krtisch geltendes New Yorker Publikum, werden sie es schaffen?
    SIE SCHAFFEN ES!
    Auch Skeptiker sind begeistert über diesen Auftritt der Supremes, die New Yorker Presse ist voller Lobeshymnen über diese drei jungen schwarzen Frauen, die es geschafft haben, das Copa-Publikum zu begeistern.

    Das Album:
    MOTOWN hat die Auftritte von mehreren Abenden im Copa mitgeschnitten und mischt sie zum Album "The Supremes At The Copa", das am 01. November 1965 veröffentlicht wird. Ein Erfolg! Auf CD erscheint das Album bereits in den 1980er Jahren (CD MOTD 5162) und ist seit langem vergriffen.

    Wiederveröffentlichung:
    HIP-O / MOTOWN wird "The Supremes At The Copa" am 29. Mai 2012, als expanded and remastered Edition wieder veröffentlchen. Man darf gespannt sein, wie unter Verwendung heutiger Studio-Technik der Klang der CD sein wird. Angesichts der ausgezeichnet klingenden Wiederveröffentlichungen von "Meet The Supremes" +++ "Where Did Our Love Go" +++ "More Hits By The Supremes" habe ich hohe Erwartungen.
    Meine Produktempfehlungen
    • More Hits By The Supremes More Hits By The Supremes (CD)
    • Meet The Supremes (Expanded Edition) Meet The Supremes (Expanded Edition) (CD)
    • Gold Gold (CD)
    More Hits By/Sing Holland-Dozi More Hits By/Sing Holland-Dozi (CD)
    17.04.2012

    Heiß und zeitlos

    The Supremes und Holland-Dozier-Holland, eine explosive Kombination!

    Das Album zählt, neben "Where Did Our Love Go" +++ "The Supremes A' Go-Go" +++ "More Hits By The Supremes" +++ "The Supremes Live At London's Talk Of The Town" +++ "The Supremes At The Copa", zu meinen Favoriten.

    Hier stimmt einfach alles:
    Erstklassiges Songmaterial von Motown's Komponisten-/ Produzenten-Genies Brian Holland, Lamont Dozier und Eddie Holland, kombiniert mit den jungen, unverbrauchten Stimmen der Supremes, die hier völlig in ihrem Element sind und unterstützt von Amerikas damals wohl bester Studio-Band, The Funk Brothers, großartig!

    Ich habe das Album als Vinyl- und CD-Version seit langem im Regal stehen und habe nie aufgehört es zu lieben. Veröffentlicht wurde es von MOTOWN am 23. Januar 1967 und erreichte Platz 6 der Billboard Album Charts.

    1967 war ein turbulentes Jahr für MOTOWN:
    Florence Ballard war, wegen ihrer Alkohol-Exzesse (einige Male mussten Diana Ross und Mary Wilson als Duo auftreten, weil Florence Ballard unauffindbar in irgendeiner Bar gestrandet war), für die Supremes nicht mehr tragbar und wurde von den beiden anderen Sängerinnen, Diana Ross und Mary Wilson heraus gevotet (entgegen aller Mythen ging dieser Ausschluss sehr wohl auch von Mary Wilson aus). MOTOWN heuerte als Ersatz Cindy Birdsong von Pattie LaBelle's "Bluebelles" an, andernfalls wären die Supremes damals wohl zerstört gewesen, worauf es die psychisch kranke Florence Ballard vermutlich angelegt hatte (sie fühlte sich zurückgesetzt und unfair behandelt, intrigierte jedoch fleißig selbst gegen die Gruppe).

    Holland-Dozier-Holland bekamen plötzlich "den Hals nicht mehr voll" und wollten ihre MOTOWN-Honorare auf Millionen-Höhe hochschrauben. Hätte sich Berry Gordy darauf eingelassen, wäre MOTOWN in Konkurs gegangen, so aber traf man sich vor Gericht. Und Brian Holland, Lamont Dozier und Eddie Holland verließen Motown, um eine eigene Plattenfirma (INVICTUS, mit div. Sub-Labeln) zu eröffnen. In den 1980er Jahren kehrten H-D-H übrigens als freie Mitarbeiter, sehr entspannt, wieder zu Motown zurück und co-produzierten u.a. die fantastischen Alben "The Supremes Mary, Scherrie & Susaye" und "The Four Tops Back Where I Belong" (wo bleibt die CD-Veröffentlichung des Four Tops Albums?).

    Die "Symbiose" Supremes-H-D-H war damit zerstört und konnte in der Folgezeit nie ganz ausgeglichen werden, obwohl den Supremes mit "Love Child" und einigen anderen Songs noch großartige Pop-Klassiker gelangen.

    Das Album "The Supremes Sing Holland-Dozier-Holland" wurde nach dem Rechtsstreit zwischen MOTOWN und H-D-H übrigens in "The Supremes Sing Motown" umbenannt :-); es zählt zu den Meisterwerken dieser Zusammenarbeit und klingt auf der gegenwärtigen CD (2Albums On 1CD) in der britischen Version ganz annehmbar (am besten jedoch auf der hier rezensierten LP), solange die CD-Wiederveröffentlichung von HIP-O / MOTOWN, als 24-Bit expanded Edition aussteht.
    Meine Produktempfehlungen
    • Gold Gold (CD)
    • More Hits By The Supremes More Hits By The Supremes (CD)
    • Meet The Supremes (Expanded Edition) Meet The Supremes (Expanded Edition) (CD)
    Dreamgirls Dreamgirls (CD)
    16.04.2012
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Langweilig ...

    Im Gegensatz zum Motown-Sound der Supremes, deren Leben und Karriere Musical und Film "Dreamgirls" grob unrichtig karikiert, sind die Songs auf dieser Soundtrack-CD so beliebig, dass man sie schon vergessen hat, wenn die CD zu Ende angehört ist.

    Daran ändern weder die stimmlichen Qualitäten einiger Darsteller/innen etwas, noch die teils melodramatischen Songs.

    Das Ganze bleibt hohl, wie auch die diffamierende Darstellung von Supremes, Berry Gordy und Motown im Film selbst.

    Wer hören möchte warum die echten Supremes von 1964 bis 1969 an der Weltspitze der Pop-Musik standen, dem empfehle ich die preiswerte und ausgezeichnet klingende Stereo-Doppel-CD "The Supremes GOLD"
    Meine Produktempfehlungen
    • Gold Gold (CD)
    Dreamgirls Dreamgirls (DVD)
    16.04.2012
    Bild:
    5 von 5
    Ton:
    5 von 5

    Reine Fiktion

    Dass der Spielfilm "Dreamgirls" (die Verfilmung eines Broadway Musicals) sich zwar vieler Versatzstücke der Karriere von Diana Ross & The Supremes bedient (bis hin zu den haargenau kopierten LP-Hüllen der Supremes), bedeutet jedoch nicht, dass er deren Geschichte/Karriere und die der Detroiter Plattenfirma MOTOWN auch nur annähernd wahrheitsgemäß wiedergibt. Ganz im Gegenteil: Die Schilderungen sind grob fahrlässig und teilweise bösartig unrichtig. Man könnte den Film auch als eine "Verleumdung der Supremes, Berry Gordys und Motowns" ansehen ...

    In diversen Interviews hat damals u.a. der ehemalige Motown-Vizepräsident Smokey Robinson den Machern des Films gehörig den Kopf gewaschen:

    "(...) Mit den Darstellern Murphy, Fox, Glover, Beyonce bin ich eng befreundet auf die bin ich nicht sauer, aber auf die Macher des Films! Diese Typen waren noch nicht einmal geboren, als wir mit Motown begannen (...), die Story der "Dreamgirls" hat mit der Geschichte der Supremes praktisch nichts zu tun, sie ist reine Fiktion. Weder war Florence Ballard jemals Leadsängerin der Gruppe, noch war Diana Ross mit Berry Gordy verheiratet. Es gab und gibt keinerlei Verbindungen von Motown zur Mafia; dieses von neidischen Konkurrenzfirmen gestreute Gerücht führte einst zu einer Vernehmung von Berry Gordy durch das FBI. Alle Vorwürfe wurden widerlegt, Gordy vollständig rehabilitiert und anschließend baten die FBI-Beamten Berry Gordy höflich um ein Autogramm. Berry Gordy hat niemals seine Künstler abgezogen und ausgebeutet. Ganz im Gegenteil, Motown hat (im Gegensatz zu den meisten seiner Konkurrenzfirmen) viel in die Künstler investiert, dafür gesorgt dass die semi-professionellen Sänger/innen und Gruppen Sicherheit auf Bühnen und in Fernsehstudios gewannen, sich in Interviews behaupten konnten und auch an ihnen festgehalten, wenn sie einmal längere Zeit erfolglos waren. Die Supremes waren beispielsweise von 1960-1964 völlig erfolglos und blieben trotzdem bei Motown unter Vertrag (...)" Quelle: Interviews mit Smokey Robinson beim US TV-Sender ABC und bei der US-Zeitschrift Vanity Fair

    Das zeigte Wirkung.
    In ganzseitigen Zeitungsanzeigen haben sich die Produzenten von "Dreamgirls" damals entschuldigt, bei Berry Gordy, den Supremes und MOTOWN.
    Sempre Lontano Sempre Lontano (CD)
    15.04.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Nina Simone und die Supremes sind ihre Vorbilder

    Nina Zilli ist der Künstlername von Maria Chiara Fraschetta, geboren 1980 in Piacenza, Italien.

    Als Kind lebte sie in Irland und ging nach der Schulzeit in die USA (Chicago und New York City). Als sie schließlich nach Italien zurückkehrte, moderierte sie u.a. im italienischsprachigen MTV-Ableger.

    Bereits im Jahre 2001 veröffentlichte sie, mit ihrer damaligen Band Chiara, eine erste Single "Tutti al mare". Den Künstlernamen Nina Zilli legte sie sich jedoch erst 2009 zu, er leitet sich ab von ihrem großen Vorbild Nina Simone (siehe meine Rezension "Nina Simone Complete RCA Albums") und dem Mädchennamen ihrer Mutter (Zilli).

    Neben Nina Simone und der italienischen Sängerin Mina bewundert Nina Zilli die schwarze amerikanische Gesangsgruppe The Supremes, die in den 1960er Jahren ungemein erfolgreich war. Ihre Hommage an die Supremes, die Coverversion des Supremes Nr. 1 Hits "You Can't Hurry Love", orientiert sich dabei stark an der italienischen Version des Songs, den die Supremes damals, mit großem Erfolg als "L'amore verrà" in Italien veröffentlichten.

    Die italienischsprachige Original-Version der Supremes findet sich u.a. auf den CDs "Diana Ross & The Supremes 50th Anniversary - The Singles Collection 1961-1969" und auf "Motown Around The World - The Classic Singles"

    Beim diesjährigen San Remo Festival war Nina Zilli u.a. mit dem Song "Per sempre" zu hören, was dazu führte, dass sie zur Vertreterin Italiens beim Eurovision Song Contest 2012 (Baku) gewählt wurde, Song: "L'amore è femmina"

    Das Album/CD "Sempre Lontano" ist viel mehr, als der übliche musikalische Urlaubs-Kitsch, den sich deutsche Touristen gern aus ihrem Italien-Urlaub mitbringen, es bietet einen interessanten Querschnitt durch den irisch-amerikanisch geprägten Italo-Pop eines der ganz großen Talente der gegenwärtigen italienischen Musik-Szene. Die Songs sind dabei so abwechslungsreich und hörenswert, dass es nie langweilig wird (sicher auch für CD-Hörer, die kein italienisch verstehen).

    Wir werden sicher noch viel von dieser jungen Ausnahmekünstlerin mit der großen Stimme hören (und sehen).
    Greatest Hits: Live In Amsterdam (Concertgebouw 4.3.1968) Greatest Hits: Live In Amsterdam (Concertgebouw 4.3.1968) (DVD)
    15.04.2012
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Historisch

    Bei dieser DVD handelt es sich um ein Konzert von Diana Ross & The Supremes im Amsterdamer Concertgebouw aus dem Jahre 1968.

    Das Konzert wurde damals vom niederländischen Fernsehsender AVRO Television aufgezeichnet. Die Ausstrahlung erreichte Top-Quoten und die Bänder lagen seitdem im Archiv des Senders.

    Während dieses Amsterdam-Konzert in schwarz-weiß aufgezeichnet wurde und die Bilder durchweg viel zu dunkel geraten sind (wurden keine Scheinwerfer verwendet?), ist das - während derselben Europa-Tournee - in Berlin, in Farbe aufgezeichnete Konzert der Gruppe "The Supremes in Berlin The Happening" (Regie: Dieter Finnern) bis heute nicht auf DVD erschienen. Hier hat die ARD, in deren Archiven das Original-Material vor sich hin altert, eine große Chance verspielt. Leider ist auch die Aufzeichnung des Konzerts im Londoner "Talk Of The Town", während derselben Tournee (siehe meine Rezension dieser Live-CD), Ausschnitte wurden in der BBC ausgestrahlt, ebenfalls in schwarz-weiß.

    Ich hoffe auf eine DVD-Veröffentlichung des Berliner Konzerts der Gruppe, in Farbe ...
    Meine Produktempfehlungen
    • Reflections: The Definitive... Reflections: The Definitive... (DVD)
    • Best Of The Supremes Best Of The Supremes (DVD)
    • Gold Gold (CD)
    The Happening - In Concert The Happening - In Concert (DVD)
    15.04.2012
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Nicht gut restauriert

    Bei dieser DVD handelt es sich um die Wiederveröffentlichung eines Konzerts von Diana Ross & The Supremes im Amsterdamer Concertgebouw aus dem Jahre 1968.

    Das Konzert wurde damals vom niederländischen Fernsehsender AVRO Television aufgezeichnet. Die Ausstrahlung erreichte Top-Quoten und die Bänder lagen seitdem im Archiv des Senders.

    Bereits im Jahre 2003 wurde das Konzert dann erstmals auf DVD veröffentlicht, unter dem Titel "The Supremes Greatest Hits Live in Amsterdam" (BR Music BD 3019-9).

    Während dieses Amsterdam-Konzert in schwarz-weiß aufgezeichnet wurde und die Bilder durchweg viel zu dunkel geraten sind (wurden keine Scheinwerfer verwendet?), ist das - während derselben Europa-Tournee - in Berlin, in Farbe aufgezeichnete Konzert der Gruppe "The Supremes in Berlin The Happening" (Regie: Dieter Finnern) bis heute nicht auf DVD erschienen. Hier hat die ARD, in deren Archiven das Original-Material vor sich hin altert, eine große Chance verspielt. Leider ist auch die Aufzeichnung des Konzerts im Londoner "Talk Of The Town", während derselben Tournee (siehe meine Rezension dieser Live-CD), Ausschnitte wurden in der BBC ausgestrahlt, ebenfalls in schwarz-weiß.

    Im Gegensatz zur ursprünglichen DVD-Version des Amsterdam-Konzertes, bei der wenigstens noch (ohne großen Erfolg) versuchte wurde, das viel zu dunkle Bildmaterial aufzuhellen ist bei dieser Billig-Version der Wiederveröffentlichung offenbar überhaupt keine Bearbeitung mehr vorgenommen worden, daher ist diese DVD leider eine Zumutung. Schade!
    Meine Produktempfehlungen
    • More Hits By The Supremes More Hits By The Supremes (CD)
    • Meet The Supremes (Expanded Edition) Meet The Supremes (Expanded Edition) (CD)
    • Reflections: The Definitive... Reflections: The Definitive... (DVD)
    Gold Gold (CD)
    13.04.2012
    Musik:
    5 von 5

    Preiswerte Alternative in gutem Stereo-Klang

    Als Alternative zur Doppel-CD "Diana Ross & The Supremes - Anthology", 2001 (schwarzes Cover) empfehle ich die Doppel-CD "The Supremes Gold", die das komplette Vinyl-Doppel-Album "Diana Ross & The Supremes - Greatest Hits" aus den 1960er Jahren enthält (dieses Album erreichte damals - sehr ungewöhnlich für ein Greatest Hits-Album - Platz 1 der Billboard Album-Charts in den USA).

    "Gold" enthält außerdem die Vinyl-Nachfolger "... Greatest Hits Volume 2 + 3", sowie die Hit-Compilation der Post-Ross-Supremes "At Their Best". Der Klang ist etwas weicher, als bei der Anthology (nicht ganz so "fordernd"), aber sehr angenehm. "When The Lovelight Starts ..." ist hier übrigens in einer gänzlich anderen (früheren) Abmischung enthalten, als auf der Anthology und der "Motown Box" (Dianas Stimme ist zurückgenommen und nicht so präsent, während die Funk Brothers den Song dominieren).

    Wer dagegen die CD "Ultimate Collection" kauft, sollte vorher wissen, dass es sich hierbei ausschließlich um Mono-Versionen der Songs handelt, während auf "GOLD", auf "Anthology" (2001) und auf der 4-CD Box The Supremes von 2000 alle Songs in bestem Stereo-Klang zu hören sind ...

    Wer mehr über meine Beurteilung der Supremes und ihre Stellung innerhalb der Pop-Musik des 20. Jahrhunderts lesen möchte, dem empfehle ich meine Rezensionen von "Meet The Supremes Expanded Edition" +++ "Where Did Our Love Go" +++ "Definitive Performances"
    Meine Produktempfehlungen
    • More Hits By The Supremes More Hits By The Supremes (CD)
    • Meet The Supremes (Expanded Edition) Meet The Supremes (Expanded Edition) (CD)
    • Reflections: The Definitive... Reflections: The Definitive... (DVD)
    Reflections:Definitive Reflections:Definitive (DVD)
    13.04.2012

    Dreamgirls, die Originale ...

    Dass der Spielfilm "Dreamgirls" (die Verfilmung eines Broadway Musicals) sich zwar vieler Versatzstücke der Karriere von Diana Ross & The Supremes bedient (bis hin zu den haargenau kopierten LP-Hüllen der Supremes), bedeutet jedoch nicht, dass er deren Geschichte/Karriere und die der Detroiter Plattenfirma MOTOWN auch nur annähernd wahrheitsgemäß wiedergibt. Ganz im Gegenteil: Die Schilderungen sind grob fahrlässig und teilweise bösartig unrichtig. Man könnte den Film auch als eine "Verleumdung der Supremes, Berry Gordys und Motowns" ansehen ...

    In diversen Interviews hat damals u.a. der ehemalige Motown-Vizepräsident Smokey Robinson den Machern des Films gehörig den Kopf gewaschen:

    "(...) Mit den Darstellern Murphy, Fox, Glover, Beyonce bin ich eng befreundet auf die bin ich nicht sauer, aber auf die Macher des Films! Diese Typen waren noch nicht einmal geboren, als wir mit Motown begannen (...), die Story der "Dreamgirls" hat mit der Geschichte der Supremes praktisch nichts zu tun, sie ist reine Fiktion. Weder war Florence Ballard jemals Leadsängerin der Gruppe, noch war Diana Ross mit Berry Gordy verheiratet. Es gab und gibt keinerlei Verbindungen von Motown zur Mafia; dieses von neidischen Konkurrenzfirmen gestreute Gerücht führte einst zu einer Vernehmung von Berry Gordy durch das FBI. Alle Vorwürfe wurden widerlegt, Gordy vollständig rehabilitiert und anschließend baten die FBI-Beamten Berry Gordy höflich um ein Autogramm. Berry Gordy hat niemals seine Künstler abgezogen und ausgebeutet. Ganz im Gegenteil, Motown hat (im Gegensatz zu den meisten seiner Konkurrenzfirmen) viel in die Künstler investiert, dafür gesorgt dass die semi-professionellen Sänger/innen und Gruppen Sicherheit auf Bühnen und in Fernsehstudios gewannen, sich in Interviews behaupten konnten und auch an ihnen festgehalten, wenn sie einmal längere Zeit erfolglos waren. Die Supremes waren beispielsweise von 1960-1964 völlig erfolglos und blieben trotzdem bei Motown unter Vertrag (...)" Quelle: Interviews mit Smokey Robinson beim US TV-Sender ABC und bei der US-Zeitschrift Vanity Fair

    Das zeigte Wirkung.
    In ganzseitigen Zeitungsanzeigen haben sich die Produzenten von "Dreamgirls" damals entschuldigt, bei Berry Gordy, den Supremes und MOTOWN.

    Die hier besprochene DVD zeigt, in ausgezeichnet **restaurierter Bild- und Klangqualität, wenn man berücksichtigt, dass es sich um Original Bild- und Ton-Dokumente aus den 1960er Jahren handelt (es gibt immer mehrere Tonspuren zur Auswahl: Original Mono TV-Ton, remastered Stereo Studio-Ton und A Cappella-Version), in voller Länge div. Auftritte der Gruppe in amerikanischen TV-Shows (von der Ed Sullivan-Show, über die Steve Allen-, Andy Williams- und Sammy Davis Jr.-Show), sowie einige Bühnenmitschnitte von Europa-Tourneen (z.B. Stockholm).

    Es ist ein Zeitdokument von unschätzbarem Wert und für jeden echten Supremes-Fan unverzichtbar. Die Supremes sind die erfolgreichste weibliche Gesangsgruppe aller Zeiten, die Original-Alben und Compilations der Gruppe verkaufen sich seit den 1960er Jahren kontinuierlich und weiterhin millionenfach (zunächst auf LPs, dann auf CDs und neuerdings auch wieder zusätzlich auf LPs, da die Vinyl-Scheibe bei audiophilen Hörern ein Comeback erlebt). Dass diese Wahrnehmung in Deutschland nicht erfolgt, liegt u.a. daran, dass Deutschland schon immer "die Diaspora schwarzer Musik" war, ganz im Gegensatz etwa zu Großbritannien, wo es eine große und lebendige Northern-Soul Fangemeinde gibt und auch im Gegensatz zu den Niederlanden, wo Motown und Soul eine große Anhängerschaft haben.

    **Diese Qualitätsbeschreibung trifft übrigens auch auf die anderen DVDs dieser Serie: "Definitive Performances" von The Temptations +++ Smokey Robinson & The Miracles +++ The Four Tops +++ Marvin Gaye zu.

    Als Ergänzung empfehle ich außerdem die DVDs "The Best Of The Supremes On The Ed Sullivan Show" +++ "Motown Gold On The Ed Sullivan Show" +++ "Motown Definitive Performances The DVD"
    Meine Produktempfehlungen
    • More Hits By The Supremes More Hits By The Supremes (CD)
    • Meet The Supremes (Expanded Edition) Meet The Supremes (Expanded Edition) (CD)
    • Gold Gold (CD)
    Meet The Supremes (Expanded Edition) Meet The Supremes (Expanded Edition) (CD)
    12.04.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Wie alles begann ...

    Wir schreiben das Jahr 1963:

    Aus der, ehemals "The Primettes" getauften, Gesangsgruppe waren (nacheinander schieden zuvor die Gruppen-Mitglieder Betty McGlown und Barbara Martin aus) mit der Vertragsunterzeichnung bei MOTOWN am 15. Januar 1961 die Supremes geworden. Doch der, von Florence Ballard gewählte, Name "Supremes" hatte in den vorangegangenen Jahren seinen hohen Anspruch nicht erfüllt; die von MOTOWN veröffentlichten 8 Supremes-Singles, waren erfolglos geblieben, nur "When The Lovelight Starts Shining Through His Eyes" hatte es 1963 immerhin bis auf Platz 23 der Billboard Single-Charts gebracht.

    Am 09. Dezember 1963 veröffentlichte MOTOWN ein Album/LP mit dem Titel "Meet The Supremes" (Pendant zum Album "Meet The Temptations"). Auf diesem Album waren, neben den erfolglosen Singles "I Want A Guy" +++ "Your Heart Belongs To Me" +++ "Buttered Popcorn" +++ "Let Me Go The Right Way" und den jeweiligen B-Seiten dieser Singles nur 2 bis dahin unveröffentlichte Songs enthalten: "Baby Don't Go" und "Play A Sad Song".

    "Meet The Supremes" platzierte sich noch nicht einmal unter den 100 ersten Alben der Billboard Album-Charts und wäre wohl in Vergessenheit geraten, wenn nicht Veränderung in der Luft gelegen hätte. Etwa 1/2 Jahr später veröffentlichte MOTOWN die Supremes-Single "Where Did Our Love Go" und mit diesem Song wurde für die Supremes alles anders, sie stiegen zur erfolgreichsten weiblichen Gesangsgruppe aller Zeiten auf.

    Doch zurück zum Album "Meet The Supremes":
    Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Albums hatten die Supremes keine Leadsängerin, vielmehr experimentierte die Gruppe und deren Produzenten mit allen 3 Sängerinnen, als erste Stimme des Trios, das lässt sich auf "Meet ..." sehr schön rekonstruieren. Und ..., um einen Mythos zu neutralisieren: Wäre einer der 8 Singles-Titel (darunter "Buttered Popcorn" Lead: Florence Ballard) erfolgreich gewesen, hätte sich vielleicht eine der beiden anderen Sängerinnen und nicht Diana Ross als "Stimme der Supremes" etabliert.

    Es lief aber folgendermaßen ab:
    "Where Did Our Love Go" war von Holland-Dozier-Holland für die "Marvelettes" geschrieben worden. Die jedoch lehnten es (in einem Anflug von "Größenwahn", schließlich waren sie bereits erfolgreiche Stars) ab den Song aufzunehmen. Zweite Wahl waren die Supremes, die (entsprechend von ihren Motown-Kolleginnen, den Marvelettes, "instruiert") den Titel aber ebenfalls ablehnten. Es bedurfte großer Überredungskünste bis die Supremes ins Aufnahmestudio gingen.

    Eddie Holland meinte die Tonlage von "W.D.O.L.G" entspräche eher der Altstimme von Mary Wilson, als der höheren Stimmlage von Diana Ross und favorisierte daher Mary Wilson als Leadsängerin für den Song. Dem widersprachen jedoch seine beiden Kollegen Brian Holland und Lamont Dozier, die meinten Diana Ross müsse nur ein wenig die Stimme senken, dann wäre es perfekt für den Titel. Man stimmte ab und Eddie Holland wurde von seinen beiden Mitkomponisten und Mitproduzenten überstimmt, so dass letztlich Diana Ross den Song dominierte. So simpel war das damals mit der Etablierung von Diana Ross, als Leadstimme der Supremes, denn als "W.D:O.L.G." ein Nr.1 Hit wurde, hatte schlicht das Publikum entschieden, wen es hören wollte.

    Dass in solch einem Erfolgsfall niemand "a winning Team" verändert, ist Grundlage für jeden weiteren Erfolg und daher sang Diana Ross auch die Nachfolgetitel. Hätte sie es nicht geschafft insgesamt 12 Singles auf Platz 1 der Billboard Charts zu bringen, hätte man sicher auch darüber nachgedacht Florence Ballard oder Mary Wilson als Leadsängerin zu beschäftigen. Die jedoch hatten ihre Chance bereits gehabt (wie sich auch auf dem Album "Meet The Supremes" nachhören lässt) und waren erfolglos geblieben ...

    "Meet The Supremes" wurde, nachdem "Where Did Our Love Go" zum Überflieger geworden war, von MOTOWN mit einem anderen Cover-Foto, das die Gesichter der Sängerinnen deutlicher zeigt, als LP wieder veröffentlicht und segelte im Windschatten des wirklichen Hit-Albums "W.D.O.L.G." einem Anerkennungserfolg entgegen. In den 1980er Jahren erschien "Meet The Supremes" erstmals auch auf (Einzel-) CD (MOTD-5223) und war ziemlich schnell wieder aus dem Handel verschwunden; ich habe diese CD noch im Regal stehen, denn sie klang ganz ordentlich und komplett in Stereo.

    Was die 24-Bit remastered, limited Edition Doppel-CD "Meet The Supremes" interessant macht und zu einem Sammel-Objekt werden lässt sind u.a., dass CD 1 sowohl das komplette Mono-Album (Tracks 1 - 11), als auch das komplette Stereo-Album (Tracks 12 - 22) enthält, sowie 4 Live-Titel, aufgenommen während eines Konzerts "The Motortown Special" im Jahre 1962. Außerdem enthält CD 2 viele interessante Alternativ- und Demo-Versionen der Songs sowie 7 Live-Titel der Supremes, aufgenommen 1964 während eines Konzerts "Battle Of The Stars"

    Songmaterial:
    Es macht unheimlich viel Spaß diese Ttitel zu hören. Auch wenn sie damals noch keine Chart-Renner waren ..., sie hören sich heute an, als hätte jeder einzelne Song eine Spitzenplatzierung verdient!

    Klangqualität:
    Ausgezeichnet!

    Aufmachung:
    Hochwertig und mit ausführlichen Liner-Notes, Fotos und Kommentaren versehen.

    Kaufempfehlung:
    Für jeden Supremes- und Motown-Fan unverzichtbar
    Meine Produktempfehlungen
    • Reflections: The Definitive... Reflections: The Definitive... (DVD)
    • More Hits By The Supremes More Hits By The Supremes (CD)
    • Gold Gold (CD)
    Where Did Our Love Go Where Did Our Love Go (CD)
    12.04.2012

    DAS Supremes Album

    Wir schreiben das Jahr 1964:

    Ein MOTOWN-Gesangstrio, das seit 1960 beim Label unter Vertrag ist, nimmt widerwillig jenen Titel auf ("Where Did Our Love Go"), den das junge, schwarze Komponisten- und Produzenten-Team Brian Holland-Lamont Dozier-Eddie Holland (H-D-H) ursprünglich für die Marvelettes vorgesehen hatte, die ihn jedoch ablehnten.

    Die Supremes glauben nicht an einen Erfolg des Songs, sie sind jetzt seit knapp 4 Jahren ohne nennenswerten Erfolg geblieben, während die MOTOWN-Kolleginnen The Marvelettes, The Velvelettes und Martha Reeves & The Vandellas Hit-Erfolge feiern. Die drei jungen Frauen gehen gleich nachdem W.D.O.L.G. aufgenommen wurde, mit "Dick Clark's Caravan Of Stars" auf Tingeltour durch die USA. Clark wollte ursprünglich nur MOTOWN-Star Brenda Holloway dabei haben, Motown bestand aber darauf, dass auch die völlig unbekannten Supremes mit dürfen, damit sie Bühnenroutine bekommen und bekannt werden. Vor die Alternative gestellt Holloway UND die Supremes, oder keine ... willigt Dick Clark ein.

    Die Supremes werden auf den Plakaten, wie folgt angekündigt: "Gene Pitney - Brenda Holloway - The Shirelles and others ..." (die Supremes gehörten zu den "others").

    MOTOWN veröffentlicht die Supremes Single am 17. Juni 1964.

    Während der Tournee steigt der Song "Where Did Our Love Go" immer höher in den Billboard Pop-Charts und ... das Publikum reagiert bei der Bühnenansage: "and now, the Supremes" von Tag zu Tag begeisterter (Mary Wilson damals: "Meinen die etwa uns?"). Die jungen Frauen sind viel zu frustriert und erschöpft, als dass sie sich auch noch um die Hitparade kümmern könnten und wie vom Donner gerührt erfahren sie schließlich, IHR Song steht auf Platz 1 der Billboard Charts, ist ein landesweiter Top-Hit.

    Als sie Detroit für diese Tour verließen waren sie Niemande, als sie jetzt zurückkehren sind sie Stars, die Lieblinge der Nation ...

    Am 31. August 1964 veröffentlicht MOTOWN das Supremes Album "Where Did Our Love Go" und koppelt am 17. September 1964 eine zweite Single "Baby Love" aus, die ebenfalls auf Platz 1 der Billboard Charts steigt. Als am 27. Oktober 1964 eine weitere Single "Come See About Me" ausgekoppelt wird, die ebenfalls eine Nr. 1 der Billboard Charts wird, steht das Album "Where Did Our Love Go" bereits auf Platz 2 der Billboard Album-Charts.

    Das Album (enthält die Nr. 1 Hits "Where Did Our Love Go" - "Baby Love" - "Come See About Me") und etliche hochkarätige andere Songs, überwiegend von Holland-Dozier-Holland geschrieben und produziert, aber auch den Smokey Robinson Titel "A Breathaking Guy" (ein echtes Supremes-Kleinod). Es gibt eine Mono- und eine Stereo-Version des Albums, weil man Rücksicht auf die noch weit verbreiteten Mono-Plattenspieler nimmt, die Stereo-LPs nicht so gut wiedergeben können.

    Auf CD erschien das Album W.D.O.L.G. in den 1980er Jahren, in der Reihe der "2Albums On 1CD" Serie, zusammen mit dem Supremes-Album "I Hear A Symphony". Klangtechnisch entsprach diese CD-Veröffentlichung der damals verfügbaren Studio-Technik.

    Als HIP-O Select, neben dem Debut-Album der Supremes "Meet The Supremes" (expanded, 24 bit remastered, limited edition, double-CD), das Hit-Album "Where Did Our Love Go", als 40th Anniversary Ausgabe (Doppel-CD, 24 bit remastered, limited edition, einmal komplett in Stereo und einmal komplett in Mono, beides auf CD 1) im Jahre 2004 wieder veröffentlicht, ist das wie ein Paukenschlag. So gut klang es noch nie, fantastisch!

    CD 2 dieser Ausgabe enthält hochinteressante Bonus-Tracks und das Konzert, dass die Supremes, nach ihrer Rückkehr von der Dick Clark Tour, im Detroiter "Twenty Grand" gaben.

    Inzwischen ein teures Liebhaberstück, ist die Doppel-CD unbedingt den Kauf wert, falls Ihnen ein erschwingliches Exemplar angeboten wird.

    Mit dem Album "Where Did Our Love Go" begann der atemberaubende Aufstieg der Supremes zur erfolgreichsten weiblichen Gesangsgruppe aller Zeiten, an der bis heute alle Nachfolge-Gruppen gemessen werden.
    Meine Produktempfehlungen
    • Meet The Supremes (Expanded Edition) Meet The Supremes (Expanded Edition) (CD)
    • More Hits By The Supremes More Hits By The Supremes (CD)
    • Reflections: The Definitive... Reflections: The Definitive... (DVD)
    Motown Anthology Motown Anthology (CD)
    02.04.2012
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Motown Anthology in Mono ...

    Über die Isley Brothers muss man nicht viel schreiben ..., eine Supergruppe, die sich immer wieder regeneriert, indem ausgeschiedene (verstorbene) Bandmitglieder durch jüngere Verwandte ersetzt werden. Hochtalentiert und seit Jahrzehnten eine feste Größe in den Musik-Genres R&B, Soul, Funk, Rock, waren sie zu ihrer Motown-Zeit in Großbritannien, in der dortigen Northern Soul Fangemeinde, populärer, als in ihrem Heimatland den USA.

    Obwohl die Isley Brothers erst so richtig aufdrehten, nachdem sie Motown den Rücken gekehrt hatten, sind besonders die britischen Fans absolut heiß auf das Motown-Songmaterial der Isleys. Mir geht es genauso.

    Und nun zu meiner "Leidensgeschichte" :-)
    In den 1980er Jahren brachte Motown (um Anschluss an das beginnende CD-Zeitalter zu finden) viele der Original-Motown Alben auf CD heraus, u.a. in der 2Albums On 1CD Reihe. Schon bald hatte ich die CD mit den beiden Isley Brothers Motown-Alben "This Old Heart Of Mine" und "Soul On The Rocks" im Regal stehen und ... ärgerte mich gründlich!

    Was sich hier die Tontechniker leisteten, spottet jeder Beschreibung.
    Beide Alben sind auf der CD zwar (wie auf Vinyl) in Stereo zu hören, aber die massiven technischen Mängel der LP "This Old Heart Of Mine" wurden nicht korrigiert. Das bedeutet, diese CD ist kaum zu ertragen, da die Stereo-Kanäle völlig unproportioniert klingen (links ungefähr doppelt so dominant, wie rechts und das durchgehend beim Album "This Old Heart Of Mine").

    Als ich die tolle RHINO-CD "The Isley Brothers Story" (CD 1) gehört hatte, wusste ich wie gut dieses Titel in Stereo klingen können !!!

    Dann wurde irgendwann die 2Albums on 1CD Reihe in Großbritannien wieder aufgelegt und mit durchgehend neuem Remastering + Bonustracks erneut veröffentlicht und ich kaufte die CD noch einmal, denn vom neuen Remastering (das beim Martha Reeves & The Vandellas Doppelpack "Ridin' High" + "Sugar n' Spice" ein grandioses Klangerlebnis gebracht hatte ...) erhoffte ich mir endlich die Eliminierung des Stereo-Ungleichgewichts.

    Trauriges Ergebnis:
    Das Album "This Old Heart Of Mine" klingt jetzt deutlich lauter (aber das verstärkt den Eindruck des Ungleichgewichts der Stereo-Kanäle eher noch, denn daran wurde nichts korrigiert) und es enthält - gegenüber der alten Version - 3 Bonustracks "Take Me In Your Arms", "All Because I Love You" und "My Love Is Your Love", jeweils im 45rpm/Single Mix. Frust!

    Wer sich nun allerdings von der Doppel-CD "The Isley Brothers - The Motown Anthology" die Lösung verspricht, der wird eine böse Überraschung erleben: Weil die Toningenieure (diesmal wurde in UK remastered) offenbar nicht willens oder in der Lage waren, die Tonspuren neu abzumischen, drückten sie einfach auf den Mono-Knopf und jetzt dürfen wir uns die beiden kompletten Original-Stereo-Alben (die vollständig auf CD1 enthalten sind) in Mono anhören.

    Vielen Dank auch!

    PS
    Alle anderen (Doppel-) CDs der "The Motown Anthology" Reihe sind hörenswert ... (siehe meine entsprechenden Rezensionen)
    Her Best Her Best (CD)
    01.04.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Motown Fan empfiehlt: ETTA JAMES

    ETTA JAMES, voc. (1938 - 2012)

    ETTA JAMES, eine kleine Frau mit starker Stimme, die bei CHESS-RECORDS ihre "Ersatzfamilie" fand. Ich mag sie sehr und deshalb empfehle ich meine Lieblingsalben dieser Soul-Blues-Jazz-Sängerin.

    ETTA JAMES, die Heroin-Sucht hatte sie häufig fest im Griff. Ich habe so viele Biographien afro-amerikanischer Sängerinnen gelesen und viele (viel zu viele!) haben sich vor dem Rassismus, der sie in ihrer Menschenwürde angriff, der sie diffamierte und erniedrigte, in Drogen geflüchtet (wobei ich Alkohol ausdrücklich in diese Drogen einschließe). Diejenigen (weißen) Musikkritiker aber, die Künstlerinnen, wie Billie Holiday, Dinah Washington, Esther Phillips u.v.a. wegen deren Drogensucht verachteten und mit verächtlichen Ausdrücken belegten, haben weder verstanden, was Rassismus anrichtet, noch haben sie überhaupt irgend etwas kapiert ..., doch lassen Sie mich zur Musik kommen.

    Wir schreiben das Jahr 1974, da nimmt ETTA JAMES bei Chess-Records das Album 'Come A Little Closer' (CD MCD 91509 - Chess The Legendary Master Series) auf. MOTOWN ist von Detroit nach Los Angeles umgezogen (andere Klima- und Zeit-Zone nicht nur das! MOTOWN has changed and it became "just another record-company"). Und doch MOTOWN prägt nach, wie vor die schwarze amerikanische Musik.

    Wenn Sie sich Etta's Album 'Come A Little Closer' anhören, dann entdecken Sie diese MOTOWN-Einflüsse. "Out On The Street Again" klingt "verdächtig" (aber genial !!!) nach 'Papa Was A Rollin' Stone' von den Temptations. Bei anderen Titeln hören Sie 'Remember Me' von Diana Ross und 'Shotgun' von Junior Walker & The All Stars heraus. Meine Wertung ***** (aus voller Überzeugung).

    F l a s h b a c k !
    Im Jahre 1963 ist es soweit Chess-Records möchte unbedingt die gewaltige Bühnenpower einfangen, die ETTA JAMES bei Live-Auftritten offenlegt und nimmt das Album 'ETTA JAMES ROCKS THE HOUSE' (CD MCD 09184) auf. Etta beginnt "schüchtern", singt sich ein und dann, explodiert ihr Temperament, vor kleinem Forum. Auch hierfür gibt es von mir *****

    1978, Etta nimmt 'Deep In The Night' (CD Bullseye Blues BB 9579) auf, sie hat die Plattenfirma gewechselt (Bullseye Blues, ein Unterlabel der Soul-Schmiede ATLANTIC-RECORDS N.Y.C.), produziert wird das Album von Atlantic-Urgestein Jerry Wexler. Das Ergebnis: Ein reifes Werk, ausgeglichen, voller Kraft und Harmonie. Keine Überraschung, oder - dass es von mir wiederum ***** gibt?

    Als ETTA JAMES 1988 ihr Album 'Seven Year Itch' (ISLAND RECORDS/BMG 259 521) veröffentlicht, ist die Zeit reif für ein Comeback, für eine Wiederentdeckung dieser Sängerin. Eine neue Generation von Musik-Liebhabern ist nachgewachsen und sie entdeckt, mit "offenem Mund", dieses Album. Plötzlich ist Etta wieder in aller Munde; die Musikkritiken überschlagen sich: "... mit etwa 30 LPs und 23 Hits in den U.S.-Billboard Charts schrieb sie Musik-Geschichte. Mit 'Seven Year Itch' fügt sie ein glanzvolles Kapitel hinzu (...) Now ask yourself why don't you hear Etta more often. She's hot! ..." (Der Playboy Dez. 1988) und jetzt werde ich kritisch; ich gebe diesem Album, das sich "zu sehr am Zeitgeist orientiert", nur ***

    Doch back To The CHESS-RECORD YEARS!
    Ich empfehle 3 Compilations:
    'ETTA JAMES - These Foolish Things - The Classic Balladry Of ...' (CD MCD 09354 - Chess The Legendary Master Series) Eine wunderbare Zusammenstellung ihrer Balladen *****

    'ETTA JAMES - Her Best' (CD MCD 09367) Von 'Tell Mama' bis 'I'd Rather Go Blind' (oft gecovert), alles drauf. Mein Geheim-Tipp für Einsteiger ***** (siehe oben)

    'ETTA JAMES ON CHESS' (Vogue 600 175), eine französische Compilation, gar nicht sooo schlecht im Klang und durchaus empfehlenswert, was Songauswahl und Laufzeit (26 Titel) angeht. **

    ETTA, R.I.P.
    Meine Produktempfehlungen
    • Etta James Rocks The House Etta James Rocks The House (CD)
    I'll Be A Song (Papersleeve) I'll Be A Song (Papersleeve) (CD)
    28.03.2012

    Jazz from the Lady ...

    Es war vor vielen Jahren, ich legte spätabends in einer Bar die Musik auf, da spielte ich dieses Album "Nancy Wilson Welcome To My Love" (Capitol Jazz CDP 7243 8 28980 23) und das hatte folgenden Effekt:

    Plötzlich schien sich die kleine Bar in einen mondänen Nightclub in Los Angeles oder New York zu verwandeln. Die Gäste wurden aufmerksam - zuvor hatten sie die Musik nur als Hintergrund-Berieselung wahrgenommen - jetzt hörten sie zu ...

    Ich ließ das komplette Album durchlaufen, obwohl ich sonst meist nur wenige Titel eines Albums spielte und den Gästen gefiel es. Anschließend kam ein jüngerer Mann zu mir und fragte etwas verlegen (offenbar schämte er sich die Sängerin nicht zu kennen), von wem denn die mondäne Musik sei, die ich aufgelegt hatte. Als ich ihm die Plattenhülle reichte, sagte er: "Er habe gar nicht gewusst wie gut diese Nancy Wilson sei ..."

    Nun, ich habe als kleiner Junge angefangen mich für Musik zu interessieren, als ich zum ersten Mal die Supremes hörte und es war meine allererste Vinyl-Single "Baby Love", The Supremes, die ich mir von meinem gesparten Taschengeld kaufte. Vorher hatte ich mich nicht für Musik interessiert. Schnell war ich ein (lebenslanger) Fan der Supremes und über sie, den Motown-Sound, den "Northern Soul", den R&B, den Blues fand ich auch Zugang zu Jazz und Klassik.

    Meine umfangreiche LP- und CD-Sammlung umfasst inzwischen viele, viele Motown-, Soul-, Blues-, Jazz- und Klassik-Titel und Musik wurde eine meiner großen Leidenschaften.

    Zu Nancy Wilson:
    Sie hat für mich die ideale Stimme, um Jazz-Titel zu interpretieren und ich liebe ihre souveräne Art diesen Songs ihre eigene Prägung und Leben zu geben. Das Album "Welcome To My Love" wurde 1967 aufgenommen und es liegt in einer hervorragend klingenden CD-Version vor. Die Musik-Arrangements von Oliver Nelson sind tatsächlich mondän und großartig, ohne dabei die Sängerin zu "ersticken". Legen Sie diese CD auf und Sie fühlen sich gut und genießen die wunderbare Musik, wie sie heute kaum noch aufgenommen wird ...

    Weitere Nancy Wilson CDs, die ich empfehlen kann:
    "The Best Of Nancy Wilson" ihre Zeit beim Capitol-Label (Capitol-Jazz USA CDP 7 91210 2)
    "Nancy Wilson I'll Be A Song" (Denon Japan 38C38-7061) etwas spröde ...
    "Nancy Wilson Keep You Satisfied" (Denon Japan C38 7597) gehört zu meinen Lieblings CDs
    "Nancy Wilson With My Lover Beside Me" (Columbia USA 469003 2) dies ist leider - trotz der tollen Interpretationen von Nancy Wilson - ein weitgehend "überproduziertes" Album und daran trägt der (unsägliche) Barry Manilow, der als Produzent verantwortlich zeichnet, eine gehörige Mitschuld. Trotzdem ..., auch wenn man nach dem Anhören den Eindruck hat "zu viele Süßigkeiten gegessen zu haben und einen der Schwulst der Orchestrierung fast erstickt", wegen Nancy ist es hörenswert.
    The Definitive Collection The Definitive Collection (CD)
    28.03.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Best in Sound: Gladys Knight & The Pips on Motown

    Diese Rezension bezieht sich ausschließlich auf die Doppel-CD "The Best Of Gladys Knight & The Pips Anthology Series" (Motown Master Series 530 483-2).

    Über diese Supergruppe muss ich nicht viele Worte verlieren, wohl jeder Motown- und Soul-Fan kennt und schätzt sie. Vielleicht nur dieses Zitat eines Musikkritikers: "Gladys Knight stellt die modernen Abziehbilder mit ihrer Hochspannungsstimme gnadenlos weit in den Schatten." So ist es!

    Für mich zählen die Original-Motown-Alben von Gladys Knight & The Pips zu den absoluten Highlights des Musik-Genres, ich besitze sie alle auf CD und hüte sie wie einen Schatz. Wer nicht so tief einsteigen möchte, aber dennoch einen sehr gut klingenden Überblick über die Motown-Zeit der Gruppe sucht, dem empfehle ich sehr diese Best Of-Doppel-CD aus der Motown Master Series, die den Untertitel Anthology trägt.

    Zur Musik:
    Die Songs sind in Interpretation und Produktion zum Niederknien gut. Fans kommen die Tränen, bei Tracks, wie "Didn't You Know You'd Have To Cry Sometime" +++ "Just Walk In My Shoes" +++ "If I Were Your Woman" ... Fantastisch sind die beiden Songs "Every Beat Of My Heart" und "Letter Full Of Tears", die ursprünglich bei Fury-Records aufgenommen und hier bei Motown von der Gruppe noch einmal (mit den legendären Funk Brothers) eingespielt wurden (besser, als die Fury Versionen). Über die Originale "I Heard It Through The Grapevine" (Marvin Gayes Version kam später) und "Neither One Of Us ..." muss ich nicht sprechen, sie sind zeitlose Juwelen am Soul-Himmel. Aber auch die div. Cover-Versionen von Motown-Songs, wie "The Tracks Of My Tears" +++ "For Once In My Life" +++ "It Should Have Been Me" sind allererste Sahne.

    Zum Remastering:
    Fantastisch! Kraftvoll, transparent, kristallklar und ... komplett in bestem Stereo-Klang. Großes Lob an den noch relativ jungen Toningenieur Erick Labson!

    Ergänzung:
    Um die Buddah- und Columbia/CBS-Ära der Gruppe abzudecken, empfehle ich zusätzlich die ausgezeichnete RHINO-Compilation "Soul Survivors The Best Of Gladys Knight & The Pips 1973-1988" (RHINO R2 70756) - Songauswahl und Klangqualität sind beste RHINO-Tradition, also Spitzenklasse.
    Meine Produktempfehlungen
    • Live At The Roxy Live At The Roxy (CD)
    • Everybody Needs Love / Feelin Bluesy Everybody Needs Love / Feelin Bluesy (CD)
    • If I Were Your Woman / Standing Ovation If I Were Your Woman / Standing Ovation (CD)
    Curtis (Expanded & Remastered) Curtis (Expanded & Remastered) (CD)
    28.03.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Best in Sound: Curtis Mayfield on RHINO ...

    Meine Curtis Mayfield-Lieblingsalben (Vinyl) Platz 1 "Roots" und erst dann "Curtis" +++ "Superfly" (Soundtrack) +++ "Curtis Live" +++ "Back To The World" sowie seine Spätwerke, wurden zu Beginn der 1990er Jahre auf CD veröffentlicht, in Lizenz beim Label SPA (made in Portugal).

    Obwohl ich mich freute diese epochalen Aufnahmen auch auf CD zu besitzen, hat mich die Klangqualität nie ganz befriedigt, auch eine sehr teure japanische Version von "Superfly" konnte mich nicht wirklich überzeugen.

    Mit den Klangveredlern von RHINO Records habe ich ausgezeichnete Erfahrungen gemacht (Ausnahme: Viele auf Mono heruntergemischte ATLANTIC-Soul-Titel) und daher war die Aussicht Curtis Mayfield in RHINO-Klangqualität zu hören verlockend. Nach ein wenig Recherche und der Lektüre von Kundenrezensionen und Kommentaren (u.a. auf Internet-Foren in den USA) war ich überzeugt, der Austausch lohnt sich.

    Inzwischen habe ich "Roots" +++ "Curtis" (Deluxe-Version) +++ "Superfly" (Soundtrack) +++ "Curtis Live" als RHINO-CDs erhalten. Der Klang ist endlich so, wie ich es mir immer gewünscht habe: Kraftvoll, transparent, räumlich, jedes Instrument genau zu orten ...

    Mein Tipp:
    Beim Kauf von Curtis Mayfield-CDs darauf achten, dass sie von RHINO sind (Superfly z.B. ist auch als Doppel-CD, nicht von RHINO, im Handel), denn nur bei RHINO hat man die Original-Analog-Mastertapes verwendet, während die übrigen Firmen digitale-Masters verwendeten.

    Service:
    Die Original Katalog-Nrn. der RHINO-Versionen
    "Curtis Mayfield - Curtis" (Warner Music / RHINO 8122-79932-2)
    "Curtis Mayfield - Roots" (RHINO R2 75569)
    "Curtis Mayfield - Curtis Live" (Warner Music / RHINO 8122-79933-2)
    "Curtis Mayfield - Super Fly" (RHINO R2 75803)

    PS
    Dass ein gutes Remastering nicht bedeutet lediglich den Lautstärke-Pegel anzuheben und dadurch die Dynamik der Aufnahme platt zu machen sollte sich inzwischen vielleicht herumgesprochen haben. RHINO hat das verstanden.
    Wer näheres wissen möchte, sollte bei der Suchmaschine seines Vertrauens mal den Begriff "Loudness war" eingeben und die entsprechende Wikipedia-Seite lesen, das könnte einigen Augen und vor allem Ohren :-) öffnen ...
    Meine Produktempfehlungen
    • Roots Roots (CD)
    • Curtis / Live! Curtis / Live! (CD)
    • Superfly (O.S.T.) Curtis Mayfield
      Superfly (O.S.T.) (CD)
    Superfly (O.S.T.) Curtis Mayfield
    Superfly (O.S.T.) (CD)
    28.03.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Best in Sound: Curtis Mayfield on RHINO ...

    Meine Curtis Mayfield-Lieblingsalben (Vinyl) Platz 1 "Roots" und erst dann "Curtis" +++ "Superfly" (Soundtrack) +++ "Curtis Live" +++ "Back To The World" sowie seine Spätwerke, wurden zu Beginn der 1990er Jahre auf CD veröffentlicht, in Lizenz beim Label SPA (made in Portugal).

    Obwohl ich mich freute diese epochalen Aufnahmen auch auf CD zu besitzen, hat mich die Klangqualität nie ganz befriedigt, auch eine sehr teure japanische Version von "Superfly" konnte mich nicht wirklich überzeugen.

    Mit den Klangveredlern von RHINO Records habe ich ausgezeichnete Erfahrungen gemacht (Ausnahme: Viele auf Mono heruntergemischte ATLANTIC-Soul-Titel) und daher war die Aussicht Curtis Mayfield in RHINO-Klangqualität zu hören verlockend. Nach ein wenig Recherche und der Lektüre von Kundenrezensionen und Kommentaren (u.a. auf Internet-Foren in den USA) war ich überzeugt, der Austausch lohnt sich.

    Inzwischen habe ich "Roots" +++ "Curtis" (Deluxe-Version) +++ "Superfly" (Soundtrack) +++ "Curtis Live" als RHINO-CDs erhalten. Der Klang ist endlich so, wie ich es mir immer gewünscht habe: Kraftvoll, transparent, räumlich, jedes Instrument genau zu orten ...

    Mein Tipp:
    Beim Kauf von Curtis Mayfield-CDs darauf achten, dass sie von RHINO sind (Superfly z.B. ist auch als Doppel-CD, nicht von RHINO, im Handel), denn nur bei RHINO hat man die Original-Analog-Mastertapes verwendet, während die übrigen Firmen digitale-Masters verwendeten.

    Service:
    Die Original Katalog-Nrn. der RHINO-Versionen
    "Curtis Mayfield - Curtis" (Warner Music / RHINO 8122-79932-2)
    "Curtis Mayfield - Roots" (RHINO R2 75569)
    "Curtis Mayfield - Curtis Live" (Warner Music / RHINO 8122-79933-2)
    "Curtis Mayfield - Super Fly" (RHINO R2 75803)

    PS
    Dass ein gutes Remastering nicht bedeutet lediglich den Lautstärke-Pegel anzuheben und dadurch die Dynamik der Aufnahme platt zu machen sollte sich inzwischen vielleicht herumgesprochen haben. RHINO hat das verstanden.
    Wer näheres wissen möchte, sollte bei der Suchmaschine seines Vertrauens mal den Begriff "Loudness war" eingeben und die entsprechende Wikipedia-Seite lesen, das könnte einigen Augen und vor allem Ohren :-) öffnen ..
    Meine Produktempfehlungen
    • Curtis (Expanded & Remastered) Curtis (Expanded & Remastered) (CD)
    • Roots Roots (CD)
    • Curtis / Live! Curtis / Live! (CD)
    Curtis / Live! Curtis / Live! (CD)
    28.03.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Best in Sound: Curtis Mayfield on RHINO ...

    Meine Curtis Mayfield-Lieblingsalben (Vinyl) Platz 1 "Roots" und erst dann "Curtis" +++ "Superfly" (Soundtrack) +++ "Curtis Live" +++ "Back To The World" sowie seine Spätwerke, wurden zu Beginn der 1990er Jahre auf CD veröffentlicht, in Lizenz beim Label SPA (made in Portugal).

    Obwohl ich mich freute diese epochalen Aufnahmen auch auf CD zu besitzen, hat mich die Klangqualität nie ganz befriedigt, auch eine sehr teure japanische Version von "Superfly" konnte mich nicht wirklich überzeugen.

    Mit den Klangveredlern von RHINO Records habe ich ausgezeichnete Erfahrungen gemacht (Ausnahme: Viele auf Mono heruntergemischte ATLANTIC-Soul-Titel) und daher war die Aussicht Curtis Mayfield in RHINO-Klangqualität zu hören verlockend. Nach ein wenig Recherche und der Lektüre von Kundenrezensionen und Kommentaren (u.a. auf Internet-Foren in den USA) war ich überzeugt, der Austausch lohnt sich.

    Inzwischen habe ich "Roots" +++ "Curtis" (Deluxe-Version) +++ "Superfly" (Soundtrack) +++ "Curtis Live" als RHINO-CDs erhalten. Der Klang ist endlich so, wie ich es mir immer gewünscht habe: Kraftvoll, transparent, räumlich, jedes Instrument genau zu orten ...

    Mein Tipp:
    Beim Kauf von Curtis Mayfield-CDs darauf achten, dass sie von RHINO sind (Superfly z.B. ist auch als Doppel-CD, nicht von RHINO, im Handel), denn nur bei RHINO hat man die Original-Analog-Mastertapes verwendet, während die übrigen Firmen digitale-Masters verwendeten.

    Service:
    Die Original Katalog-Nrn. der RHINO-Versionen
    "Curtis Mayfield - Curtis" (Warner Music / RHINO 8122-79932-2)
    "Curtis Mayfield - Roots" (RHINO R2 75569)
    "Curtis Mayfield - Curtis Live" (Warner Music / RHINO 8122-79933-2)
    "Curtis Mayfield - Super Fly" (RHINO R2 75803)

    PS
    Dass ein gutes Remastering nicht bedeutet lediglich den Lautstärke-Pegel anzuheben und dadurch die Dynamik der Aufnahme platt zu machen sollte sich inzwischen vielleicht herumgesprochen haben. RHINO hat das verstanden.
    Wer näheres wissen möchte, sollte bei der Suchmaschine seines Vertrauens mal den Begriff "Loudness war" eingeben und die entsprechende Wikipedia-Seite lesen, das könnte einigen Augen und vor allem Ohren :-) öffnen ...
    Meine Produktempfehlungen
    • Curtis (Expanded & Remastered) Curtis (Expanded & Remastered) (CD)
    • Superfly (O.S.T.) Curtis Mayfield
      Superfly (O.S.T.) (CD)
    • Roots Roots (CD)
    The Motown Collection The Motown Collection (CD)
    28.03.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    MOTOWN's white singer CHRIS CLARK

    1965: MOTOWN, die kleine aufstrebende Schallplattenfirma am Detroiter West Grand Boulevard 2648, ist zum Anziehungspunkt für junge Künstler/innen geworden, die sich Hoffnungen machen, dass die "black owned and black managed company" zum Sprungbrett für die angestrebte Profi-Karriere wird.

    Termine zum Vorsingen gibt es regelmäßig und genauso regelmäßig sind es junge schwarze Amateure aus dem "Black Bottom Ghetto", die bei MOTOWN ihr Glück versuchen.

    Zu jener Zeit sitzt die junge schwarze Receptionistin Juana Royster im kleinen Empfangsraum des "Hitsville U.S.A." getauften Hauses. Als sich zum vereinbarten Termin eine junge Frau mit Namen Chris Clark einfindet, stellt Juana Royster mit Erstaunen fest, dass es sich hierbei um eine großgewachsene Blondine handelt. Dieser Vorstellungstermin einer Weißen in einer schwarzen Plattenfirma war etwas besonderes zu jener Zeit. Weiße machten Musik für Weiße, Schwarze machten Musik für Schwarze und das "Crossover", das die SUPREMES einleiteten, war noch immer die große Ausnahme in der Musikbranche.

    Juana Royster macht der jungen Frau, die einen nervösen Eindruck macht, Mut und sagt: "Sie brauchen nicht nervös zu sein, Mr. Gordy ist ein freundlicher und umgänglicher Mann, Seien Sie einfach Sie selbst ..."

    Als Chris Clark das Büro von Berry Gordy im 1. Stock des Hitsville-Gebäudes betritt, ist auch Gordy überrascht von der Erscheinung der jungen Frau. Er bittet sie Platz zu nehmen, hört sich das Demo-Tape an (der Song gefällt ihm nicht, jedoch die Stimme der Sängerin) und fragt dann, ob sie auch etwas live singen könne. Chris Clark antwortet, dass sie darauf nicht vorbereitet sei und ob im Nebenraum ein Klavier stünde.

    Gordy bittet die junge Frau, ganz ohne Instrumenten-Unterstützung zu singen, um ihre Stimme besser beurteilen zu können. Chris Clark singt den ETTA JAMES Song "All I Could Do Was Cry" (composed by Berry Gordy, himself :-) ).

    Berry Gordy fragt sie anschließend, wo sie gelernt habe so viel Soul in die Stimme zu bekommen und Chris Clark antwortet, sie habe mit schwarzen Jazz-Musikern getourt und dabei viel gelernt ..., nicht zuletzt Soul.

    Der MOTOWN-Chef bietet der jungen Frau einen Plattenvertrag an und stellt später fest, dass Chris Clark auch eine begabte Komponistin und Drehbuch-Autorin ist (aber dazu später mehr ...).

    Als Chris Clark die Treppe herunterkommt, fragt die Empfangsdame neugierig, wie es gelaufen sei und Clark macht einen Scherz, den Gordy selbst später immer wieder mit lautem Lachen erzählt:
    "Oh, ich war zuerst sehr nervös und wartete, während 'der große, schwarze Affe' mich anstarrte ..."

    Juana Royster erstarrt! Eine rassistische Äußerung, hier in unseren eigenen Räumen? Dann fährt Chris Clark mit einem Augenzwinkern fort: "Oh, nein! Ich meine die Keramik-Figur auf dem Schreibtisch von Mr. Gordy ..." Befreit antwortet Juana: "Ach DER Affe ..." und Chris Clark erwidert: "Oh, ich habe definitiv nicht über den Anderen gesprochen ..." Beide Frauen brechen jetzt in schallendes Gelächter aus.

    Berry Gordy hörte natürlich von dieser Unterhaltung und fand die Story so komisch, dass er sie immer wieder erzählte ...

    Und wie verlief nun die "Karriere" der weißen Sängerin in der Karriere-Schmiede für schwarze Künstler/innen? Wie gesagt 1965, der Rassismus in der us-amerikanischen Gesellschaft ist allgegenwärtig. MOTOWN bringt Plattencover von schwarzen Künstlern heraus, die nichts über die Hautfarbe der Interpreten verraten (z.B. ein weißes Paar am Strand auf dem Cover des ISLEY BROTHERS Albums "This Old Heart Of Mine" oder ein gezeichneter weißer Postbote auf dem MARVELETTES Album "Please, Mr. Postman").

    Die Company erhält Briefe von weißen Teenagern, die schreiben: "Wir lieben Eure Musik, müssen die Platten aber vor unseren Eltern verstecken, weil sie uns die sonst wegnehmen. Sie wollen nicht dass wir Musik von Schwarzen hören ..." Als MOTOWN-Songs erfolgreich im Radio gespielt werden, reist ein schwarzer Außendienstler in die Südstaaten um dort den Vertrieb zu organisieren. Einer seiner weißen Ansprechpartner ruft anschließend in Detroit an und sagt zu dem (ebenfalls schwarzen) Manager, dessen Hautfarbe er nicht kennt: "Sie brauchen uns diese schwarzen ....... nicht mehr vorbeizuschicken, lassen Sie uns die Geschäfte unter uns Weißen abschließen ..."

    Als Chris Clark (selbstverständlich mit MOTOWN's legendärer - überwiegend schwarzer - Studio-Band THE FUNK BROTHERS) den Song "Do Right Baby Do Right" aufnimmt, läßt Gordy die Hautfarbe der Sängerin im unklaren. Als er die Platte vor Musik-Journalisten vorstellt und dann auch die Sängerin dazu bittet, ist die Überraschung groß. Gordy grinst und kann sich ein "not bad for a white girl, hm ...?" nicht verkneifen.

    Chris Clark gelingt mit dem Nachfolgesong "Love's Gone Bad" (Holland-Dozier-Holland) 1966 ein Achtungserfolg (R&B Charts # 41, Pop-Charts # 105), die anschließenden Aufnahmen (u.a. 2 Alben/LPs "Soul Sounds" und "C.C. Rides Again") floppen jedoch in den U.S.A., während Clark unter den "Northern Soul" Fans in *Großbritannien, als "amerikanische Antwort auf DUSTY SPRINGFIELD" und "Blue Eyed Soul Singer" verehrt wird ...

    Aber Chris Clark wird, neben der jungen schwarzen Musikmanagerin SUZANNE DE PASSE, zur "rechten Hand" von Berry Gordy. Sie komponiert, managed und schreibt später als Co-Autorin am Drehbuch des DIANA ROSS Erfolgsfilms "Lady Sings The Blues" mit.

    Eine wunderschöne Doppel-CD Chris Clark The Motown Anthology. Anschaffen, bevor es zu spät und sie aus dem Handel verschwunden ist (wie bereits die Brenda Holloway Doppel-CD The Motown Anthology).

    Diese britische CD-Serie ("The Motown Anthology") ist sorgfälitg konzipiert, im Klang optimiert und hochwertig.

    Die CD-Reihe gibt MOTOWN-Sammlern die Möglichkeit (teilweise erstmals auf CD), über die weltbekannten Topstars des Labels hinaus, auch die nicht ganz so bekannten Motown-Künstler kennen zu lernen.

    Wer diese Künstler/innen erst jetzt entdeckt wird sicher erstaunt sein, welch' hohe Qualität sowohl Interpretation, Komposition, als auch Instrumentierung durch die damals "... wohl beste Band Amerikas, MOTOWNs legendäre Studio-Band THE FUNK BROTHERS ...", Quelle: "Where Did Our Love Go", Nelson George (siehe meine Rezension der Doppel-CD "Standing In The Shadows Of Motown Deluxe-Version") und nicht zuletzt ausgezeichnete Klangqualität (durchweg in bestem Stereo) diese Serie bietet.

    Es sollte dabei nicht vergessen werden, dass es sich um Original-Mastertapes der 1960er Jahre handelt, die sich hier durchaus teilweise klangtechnisch mit heutigen Studio-Aufnahmen messen können.

    Zur Stellung des Labels MOTOWN in der Musikwelt der 1960er Jahre:
    MOTOWN war das einzige Label mit schwarzem Eigentümer (noch dazu gab es hier den Glücksfall, dass es sich bei Berry Gordy um einen Songschreiber handelte - der bereits erfolgreiche Titel z.B. für Jackie Wilson geschrieben hatte - und nicht nur um einen Geschäftsmann, wie dies jedoch bei vielen anderen Plattenfirmen der Fall war), das in den Anfangsjahren fast ausschließlich schwarze Komponisten, Produzenten, Manager, Musiker und Sänger/innen beschäftigte.

    Dagegen gehörten die "Soul-Label" STAX-RECORDS und *ATLANTIC-RECORDS Weißen und beschäftigten von Anfang an auch (und teilweise *überwiegend) weiße Studio-Musiker ...

    In diesem Zusammenhang war es daher z.B. auch folgerichtig, dass Dr. Martin Luther-King seine berühmten Reden nicht etwa bei STAX oder ATLANTIC veröffentlichte, sondern auf dem "Black Forum" Label der Firma MOTOWN, ... aber das sei nur am Rande bemerkt..
    MOTOWN war das wirklich schwarze Label. Allerdings war Berry Gordy klar, dass seine Künstler/innen nur ein wenig beachtetes musikalisches Nischen-Dasein führen würden, wenn man sich auf das schwarze Publikum, als Plattenkäufer, beschränken würde (schließlich gab es in den USA viel weniger Schwarze, als Weiße).

    Man sprach daher gezielt ein schwarzes UND weißes Publikum an und ... der Erfolg gab MOTOWN recht, der Motown-Sound wurde ein Welterfolg.

    Wer den heutigen Pop-Markt verfolgt, kann sich kaum noch vorstellen, wie viele erstklassige Songs damals fast täglich neu im Radio zu hören waren. An Kreativität, Einfallsreichtum, Talent und Arbeitseifer sind die 1960er Jahre bis heute unübertroffen. Und deshalb bedienen sich immer noch regelmäßig Künstler der nachgewachsenen Generationen (von Amy Winehouse, über James Morrison bis zu Nina Zilli) aus dem Pool dieser Kronjuwelen der Popmusik.

    Resümee:
    Die britische CD-Serie der MOTOWN ANTHOLOGY Reihe beinhaltet sehr gut klingende Überblicke über die Karrieren von nicht ganz so bekannten MOTOWN-Künstlern. Es lohnt sich also auch nach den anderen Doppel-CD-Veröffentlichungen dieser Serie Ausschau zu halten. Ich selbst besitze etliche davon, die ich mir im Laufe der vergangenen Jahre nach und nach angeschafft habe und bin bisher niemals enttäuscht worden.

    Die oft etwas einfallslose Cover-Gestaltung sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass es sich um hochwertige, sehr gut digital remasterte CDs, die jeweils durch ein informatives Booklet, mit sorgfältig recherchiertem Hintergrundwissen, ergänzt werden, handelt.

    Hier eine kleine Übersicht der bisher erschienen Anthologien, die teilweise auch als 'Ultimate Motown Collection' bezeichnet werden:
    Brenda Holloway
    Kim Weston
    Chris Clark
    Jimmy Ruffin (CD 1 teilweise in mono)
    The Elgins
    Barbara McNair
    Chuck Jackson
    Barrett Strong (komplett in Mono, aufgrund des Alters der analogen Mastertapes)
    The Velvelettes

    sowie die, in Lizenz bei KENT-Records veröffentlichten, Einzel-CDs
    The Monitors - The Motown Anthology 1963-1968
    Here Comes ... Shorty Long - The Complete Motown Stereo Masters
    Marv Johnson - The Complete Motown Recordings 1964-1971
    (durchgehend ebenfalls ausgezeichnet in Klang und Aufmachung)
    Meine Produktempfehlungen
    • The Motown Anthology The Motown Anthology (CD)
    • The Motown Anthology The Motown Anthology (CD)
    • The Ultimate Motown Col The Ultimate Motown Col (CD)
    The Motown Anthology The Motown Anthology (CD)
    28.03.2012
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Große Stimme, fantastische Doppel-CD

    Zu Kim Weston:
    Eine meiner absoluten Lieblingsstimmen unter den frühen Motown-Sängerinnen!

    Diese sympathische und hochtalentierte Künstlerin, die zunächst durch ein Duett- (Album) mit Marvin Gaye (siehe meine Rezension Marvin Gaye & Kim Weston Take Two +) bekannt wurde, hat großartige Songs bei Motown aufgenommen; meine Favoriten sind: "A Thrill A Moment" +++ "You Hit Me Where It Hurt Me" +++ "Take Me In Your Arms ..." +++ "Helpless" +++ "It Should Have Been Me" +++ "Any Girl In Love"

    Verheiratet mit dem Motown A&R-Manager (Artist&Repertoire) Mickey Stevenson, der sich bei Motown auch als Komponist und Produzent einen Namen machte, war sie zwar an "der Quelle" für gute Songs und Produktionen; allerdings ließ es Stevenson zu, dass der von ihm mitkomponierte Titel "Dancin' In The Street" nicht von Kim Weston, sondern von Martha Reeves & The Vandellas (siehe meine Rezension Martha Reeves & The Vandellas GOLD) gesungen und dann ein Welterfolg wurde.

    Der Song hätte Kim Weston vermutlich in den "Pop-Olymp" gehoben ..., so aber blieb Kim Weston weiterhin ein wenig im Schatten ihrer bekannteren Kolleginnen und wechselte schließlich zum konkurrierenden STAX Label, wo sie weiterhin äußerst hörenswerte Songs aufnahm. Später lebte sie in Israel und widmete sich div. gesellschaftspolitischen Projekten.

    Eine wunderschöne Doppel-CD, diese Kim Weston The Motown Anthology. Anschaffen, bevor es zu spät und sie aus dem Handel verschwunden ist (wie bereits die Brenda Holloway Doppel-CD The Motown Anthology).

    Diese britische CD-Serie ("The Motown Anthology") ist sorgfälitg konzipiert, im Klang optimiert und hochwertig.

    Die CD-Reihe gibt MOTOWN-Sammlern die Möglichkeit (teilweise erstmals auf CD), über die weltbekannten Topstars des Labels hinaus, auch die nicht ganz so bekannten Motown-Künstler kennen zu lernen.

    Wer diese Künstler/innen erst jetzt entdeckt wird sicher erstaunt sein, welch' hohe Qualität sowohl Interpretation, Komposition, als auch Instrumentierung durch die damals "... wohl beste Band Amerikas, MOTOWNs legendäre Studio-Band THE FUNK BROTHERS ...", Quelle: "Where Did Our Love Go", Nelson George (siehe meine Rezension der Doppel-CD "Standing In The Shadows Of Motown Deluxe-Version") und nicht zuletzt ausgezeichnete Klangqualität (durchweg in bestem Stereo) diese Serie bietet. Es sollte dabei nicht vergessen werden, dass es sich um Original-Mastertapes der 1960er Jahre handelt, die sich hier durchaus teilweise klangtechnisch mit heutigen Studio-Aufnahmen messen können.

    Zur Stellung des Labels MOTOWN in der Musikwelt der 1960er Jahre:
    MOTOWN war das einzige Label mit schwarzem Eigentümer (noch dazu gab es hier den Glücksfall, dass es sich bei Berry Gordy um einen Songschreiber handelte - der bereits erfolgreiche Titel z.B. für Jackie Wilson geschrieben hatte - und nicht nur um einen Geschäftsmann, wie dies jedoch bei vielen anderen Plattenfirmen der Fall war), das in den Anfangsjahren fast ausschließlich schwarze Komponisten, Produzenten, Manager, Musiker und Sänger/innen beschäftigte.

    Dagegen gehörten die "Soul-Label" STAX-RECORDS und *ATLANTIC-RECORDS Weißen und beschäftigten von Anfang an auch (und teilweise *überwiegend) weiße Studio-Musiker ...
    In diesem Zusammenhang war es daher z.B. auch folgerichtig, dass Dr. Martin Luther-King seine berühmten Reden nicht etwa bei STAX oder ATLANTIC veröffentlichte, sondern auf dem "Black Forum" Label der Firma MOTOWN, ... aber das sei nur am Rande bemerkt..

    MOTOWN war das wirklich schwarze Label. Allerdings war Berry Gordy klar, dass seine Künstler/innen nur ein wenig beachtetes musikalisches Nischen-Dasein führen würden, wenn man sich auf das schwarze Publikum, als Plattenkäufer, beschränken würde (schließlich gab es in den USA viel weniger Schwarze, als Weiße). Man sprach daher gezielt ein schwarzes UND weißes Publikum an und ... der Erfolg gab MOTOWN recht, der Motown-Sound wurde ein Welterfolg.

    Wer den heutigen Pop-Markt verfolgt, kann sich kaum noch vorstellen, wie viele erstklassige Songs damals fast täglich neu im Radio zu hören waren. An Kreativität, Einfallsreichtum, Talent und Arbeitseifer sind die 1960er Jahre bis heute unübertroffen. Und deshalb bedienen sich immer noch regelmäßig Künstler der nachgewachsenen Generationen (von Amy Winehouse, über James Morrison bis zu Nina Zilli) aus dem Pool dieser Kronjuwelen der Popmusik.

    Resümee:
    Die britische CD-Serie der MOTOWN ANTHOLOGY Reihe beinhaltet sehr gut klingende Überblicke über die Karrieren von nicht ganz so bekannten MOTOWN-Künstlern. Es lohnt sich also auch nach den anderen Doppel-CD-Veröffentlichungen dieser Serie Ausschau zu halten. Ich selbst besitze etliche davon, die ich mir im Laufe der vergangenen Jahre nach und nach angeschafft habe und bin bisher niemals enttäuscht worden.

    Die oft etwas einfallslose Cover-Gestaltung sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass es sich um hochwertige, sehr gut digital remasterte CDs, die jeweils durch ein informatives Booklet, mit sorgfältig recherchiertem Hintergrundwissen, ergänzt werden, handelt.

    Hier eine kleine Übersicht der bisher erschienen Anthologien, die teilweise auch als 'Ultimate Motown Collection' bezeichnet werden:
    Brenda Holloway
    Kim Weston
    Chris Clark
    Jimmy Ruffin (CD 1 teilweise in mono)
    The Elgins
    Barbara McNair
    Chuck Jackson
    Barrett Strong (komplett in Mono, aufgrund des Alters der analogen Mastertapes)
    The Velvelettes

    sowie die, in Lizenz bei KENT-Records veröffentlichten, Einzel-CDs
    The Monitors - The Motown Anthology 1963-1968
    Here Comes ... Shorty Long - The Complete Motown Stereo Masters
    Marv Johnson - The Complete Motown Recordings 1964-1971
    (durchgehend ebenfalls ausgezeichnet in Klang und Aufmachung)
    Meine Produktempfehlungen
    • The Motown Anthology The Motown Anthology (CD)
    • The Motown Anthology The Motown Anthology (CD)
    • The Ultimate Motown Col The Ultimate Motown Col (CD)
    51 bis 75 von 133 Rezensionen
    1 2
    3
    4 5 6
    Newsletter abonnieren
    FAQ- und Hilfethemen
    • Über jpc

    • Das Unternehmen
    • Unser Blog
    • Großhandel und Partnerprogramm
    MasterCard VISA Amex PayPal
    DHL
    • AGB
    • Versandkosten
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt
    • Hinweise zur Batterierücknahme
    * Alle Preise inkl. MwSt., ggf. zzgl. Versandkosten
    ** Alle durchgestrichenen Preise (z. B. EUR 12,99) beziehen sich auf die bislang in diesem Shop angegebenen Preise oder – wenn angegeben – auf einen limitierten Sonderpreis.
    © jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH
    • jpc.de – Leidenschaft für Musik
    • Startseite
    • Feed
    • Pop/Rock
    • Jazz
    • Klassik
    • Vinyl
    • Filme
    • Bücher
    • Noten
    • %SALE%
    • Weitere Weitere Bereiche
      • Themenshops
      • Vom Künstler signiert
      • Zeitschriften
      • Zubehör und Technik
      • Geschenkgutscheine
    • Anmelden
    • Konto anlegen
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt