Im doppelten Wortsinn: ein Klassiker
Andas Mozart zu loben, hätte wohl lange Zeit gehießen, Eulen nach Athen zu tragen, so dominant war der DGG-Hauspianist gerade im Mozart-Katalog. Doch das war in den 60er und frühen 70er Jahren, als diese Aufnahmen entstanden. Warum sollte man sie heute noch Brendel, Perahia, Ashkenazy, Schiff, Uchida oder anderen "Gesamteinspielern" vorziehen?
Sollte man nicht. Nicht unbedingt jedenfalls. Eine bessere Aufnahmetechnik, hier und da detalliertere "Feinarbeit", sensiblere Einsichten und bessere Orchester sind den oben angegebenen zuzugeben. Andas Natürlichkeit und seine perfekte Balance zwischen Kraft und Zartheit, die aus Mozart eben keine Porzellanfigur machen, sind aber immer noch absolut hörenswert.
Dass es bei einer Gesamteinspielung Highlights gibt - für mich z.B. der Mittelsatz aus Nr. 19, sanft und verschattet gespielt, die Konzerte Nr. 16, 17 und 21 und auch die ganz frühen Pasticci, die richtig "swingen" -, aber auch nicht ganz so großartig gelungene: auch das ist natürlich.
Die Pappbox und das Booklet sind zumindest platzsparend - übermäßig informativ ist die Beigabe natürlich nicht. Ich halte Andas Pionierstatus und künstlerischen Rang aber für wichtiger.