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    SturmundDrang

    Aktiv seit: 20. Oktober 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 151
    12 Rezensionen
    Cembalosonaten für Gitarrenduo Cembalosonaten für Gitarrenduo (CD)
    04.03.2014
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Scarlatti für Gourmets, aber nicht für Gourmands

    Wer gerne Domenico Scarlattis Sonaten mit Laut/Leise-Dynamik hört, der war jahrelang auf Interpretationen auf dem modernen Flügel angewiesen. In den letzten 2 Jahrzehnten wurde die Auswahl durch meist sehr gelungene Aufnahmen auf historischen Fortepiani mit Interpreten bereichert, die geschult in der historischen Aufführungspraxis auf unpassende Klanggestaltungen der romantischen Aufführungspraxis verzichteten. Eine veritable Alternative zum Anschlag mit einer Klaviermechanik bietet die Gitarre, die neben höchst variabler Lautstärkegestaltung auch Anschlagseffekte erlaubt, die der Klaviermechanik verschlossen bleiben. Scarlatti hat in seinen Sonaten darüberhinaus zahlreiche Anleihen des Gitarrenflamencos der Gitanos verarbeitet, so dass die Interpretation auf der Gitarre alles andere als abwegig ist.
    Leider gab es in den vergangenen Jahrzehnten nur wenige Aufnahmen und die wurden nicht gerade als Bereicherung empfunden, da das Klangpotential der Gitarre nicht ausgeschöpft wurde und den Aufnahmen auch der nötige innere Puls fehlte. Zudem ging dem Cembalo- oder Klavierliebhaber auch der etwas schwachbrüstige Bass bei Gitarrenaufnahmen ab. Wer sich deswegen von Gitarrenaufnahmen der Scarlatti-Sonaten verabschiedet hat, der sollte jetzt wieder 2 lohnende Entdeckungen machen, die keinen Vergleich mit den besten Cembalo- oder Klavierinterpretationen zu scheuen brauchen: Thibault Cauvin spielt Scarlatti solo und „Siempre nuevo“ für Gitarrenduo. Während der hochdekorierte Franzose bereits einen fast legendären Ruf genießt, sind die beiden in Deutschland lebenden Tschechen zu Unrecht noch weitgehend unbekannt. Die 10 ausgewählten Sonaten sind von Matej Freml, einem der beiden Interpreten, kongenial für 2 Gitarren umgesetzt und werden hinreißend mit Ausschöpfung des klanglichen Potentials der exzellent aufgenommenen und äußerst warm klingenden Kopien historischer Wiener Gitarren von 1840 gestaltet. Trotz ausgeprägt inegal sprechender Spielweise schaffen die beiden perfekt interagierenden Solisten einen treibenden Puls in den schnellen Sonaten und die wunderbare, nur selten gespielte Fuge K. 417 bekommt einen bisher unerhörten Swing, den man bei einer Fuge erst einmal hinbekommen muss! Schade, dass die CD schon nach einer Lp-Länge zu Ende ist – aber das macht die 10 ausgewählten Sonaten in dieser Interpretation noch kostbarer. Auch Cembalo-Enthusiasten werden klanglich bei dieser insbesondere im Bass volltönenden Aufnahmen nichts vermissen!
    Meine Produktempfehlungen
    • Cembalosonaten für Gitarre Cembalosonaten für Gitarre (CD)
    Klavierkonzerte Nr.1-6 (op.4 Nr.1-6) Klavierkonzerte Nr.1-6 (op.4 Nr.1-6) (SACD)
    21.01.2014
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    1 von 5

    Mission missglückt!

    Händels Orgelkonzerte mit einem Klavier oder Cembalo als Soloinstrument zu spielen ist entgegen der von dieser Aufnahme vorgegebenen Weltpremiere kein Novum, aber doch immerhin bisher eine diskographische Leerstelle gewesen. Eine Schließung dieser Lücke durch eine gelungene Aufnahme wäre in jedem Fall höchst wünschenswert gewesen, da seit Jahren nur einige Konzerte des Op. 4 mit Huguette Gremy-Chauliac bzw. 2 Konzerte des Op.7 mit Wolfgang Glüxam als Cembalosolisten verfügbar sind. Natürlich kann man den Solopart mit einem Klavier spielen, was Ragna Schirmer auf einer Ihrer CDs auf einem Hammerflügel des 18. Jahrhunderts auch kongenial gelingt. Auf einem modernen lautstärkeren Flügel ist es wegen seiner länger klingenden Einzeltöne und seines obertonärmeren Klanges schwieriger die Tonsprache des Komponisten zu realisieren, aber doch möglich wie Ragna Schirmer mit Ihrer Einspielung der Händel’schen Klaviersuiten gezeigt hat.
    Der Pianist dieser Aufnahme bekennt zwar die Notwendigkeit, sich mit der Aufführungspraxis des 18. Jahrhunderts auseinanderzusetzen, hat dies aber nur unzureichend getan. Pianist und Orchesterleiter haben nicht verstanden, dass Musik des 18. Jahrhunderts immer Tanzcharakter hat und Klangrede ist. Flotte, manchmal schon abgehetzte Tempi sind noch lange keine historische Aufführungspraxis, vor allem, wenn Orchestereinsätze bei einer Steigerung der Lautstärke unmotivierte Tempobeschleunigungen aufweisen so als würden dem Dirigenten die Pferde „durchgehen“.
    Wie Händel wahrscheinlich seine Ausgestaltung gewählt hat, kann man aus der Beschäftigung mit seinen Klaviersuiten entnehmen. Ragna Schirmer als nicht speziell „historisch informierte“ Solistin führt dies in Ihrer Aufnahme von Konzerten des op. 4 mustergültig mit herrlich inegalem Spiel in den langsamen Sätzen und doch stets präsentem Tanzmetrum vor. Kirschnereits spontan improvisierte Verzierungen sind immer wieder unpassend nur im Dienste der Virtuosität, nicht aber der Musik. Im übrigen spielt er höchst diskantlastig, als wäre Händel nicht auch polyphon. Die Bassstimme hätte er wie Ragna Schirmer im Geiste Händels ausarbeiten müssen, da diese für die Orgel nur viele liegen gelassene Töne enthält. Der mulmige, wenig prägnante Bass des Instruments tut ein Übriges, um die Klavierstimme flach und monophon wirken zu lassen. Händels Konzerte leben aber gerade von Imitation und Gegenrede musikalischer Phrasen, die sich konzertierende Instrumente, das gesamte Orchester sowie Bass und Diskant des Pianisten zuwerfen.
    Man kann nur hoffen, dass mindestens einer der Protagonisten die „Konkurrenzaufnahme“ von Ragna Schirmer hört und dann die Entscheidung trifft, der Musikwelt eine Einspielung des op. 7 in dieser Besetzung zu ersparen. So etwas kommt eben heraus, wenn ein Produzent eines Labels trotz zahlreicher historisch informierter Aufnahmen im Programm eine Auftrag an Musiker vergibt, die wegen mangelnder Erfahrung mit Musik des 18. Jahrhunderts zunächst den Auftrag gar nicht annehmen wollten…
    Meine Produktempfehlungen
    • Konzerte für Hammerklavier/Flügel/Hammond-Orgel Konzerte für Hammerklavier/Flügel/Hammond-Orgel (CD)
    Ein Kommentar
    Reinhard Kluth
    29.01.2016

    Händel als Unterhaltungsmusik des 19.Jahrhunderts

    Ich kann mich dieser Rezension nur anschließen.: Natürlich kann man die Werke Händels auf einem heutigen Klavier spielen. Aber: Händel hat nachweislich ein Klavier (damals noch Hammerflügel) abgelehnt. Er hat nachweislich bis zu seinem Tode nur das Cembalo und die Orgel bevorzugt. Weder der Interpret noch das Orchester haben sich in irgendeiner Weise mit der historischen Aufführungspraxis auseinandergesetzt. Das hat das Orchester übrigens noch nie getan, wie man auch aus den Einspielungen z.B. der Sympnonien von J.M.Haydn hört. Hier bei Händel sind die Tempi nicht nur schnell sondern total überhetzt. Die merkwürdigen Kadenzierunge, oder Verzierungen des Pianisten erinnern mich an eine oberflächliche Salonmusik und haben mit Barockmusik, geschweige denn Händels Musik überhaupt nichts zu tun. Ich kann diese Aufnahme keinem meiner Freunde mit ruhigem Gewissen empfehlen.
    Konzerte für Hammerklavier/Flügel/Hammond-Orgel Konzerte für Hammerklavier/Flügel/Hammond-Orgel (CD)
    17.12.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Es hätte die Referenzeinspielung auf Jahr werden können...

    Es hätte auf viele Jahre die Referenzaufnahme für die Händel’schen Orgelkonzerte auf dem Klavier werden können, wenn – ja wenn Frau Schirmer nicht nur 6 Konzerte (5 aus dem op. 4 sowie 296a) unter Berücksichtigung der Aufführungspraxis des 18. Jahrhunderts mit dem Händelfestspielorchester bzw. einzelnen Ensemblemitgliedern aufgenommen hätte. Immense Spielfreude aller Beteiligten besonders hörbar in den kammermusikalisch besetzten Konzerten mit 3 Holzbläsern bzw. Violine und 3 Holzbläsern, einem wunderbar ausgewogenen Hammerflügel in allen Lagen „sprechend“ mit höchst gelungenen Verzierungen gespielt und einer superben Aufnahmetechnik, die nicht nur eine hohe Präsenz der Instrumente generiert, sondern auch die heikle Balance zwischen Orchester und Hammerflügel meistert. Man könnte auch anders besetzen und andere Verzierungen wählen, aber besser geht es wohl nicht. Da fällt es einem erst nach dem Hören der Aufnahme auf, dass 1 Konzert ganz ohne Orchester gespielt wird, was durchaus seine Ausführungsberechtigung hat, da Händel die Konzerte für Interludien zwischen den Oratorien nutzte und die Noten im 18. Jahrhundert 13mal für den häuslichen Sologebrauch aufgelegt wurden.
    Unverständlicherweise hat die Pianistin dann für die Ausführung einiger Konzerte das bestens disponierte Orchester der Händelfestspiele Halle dispensiert und den Orchesterpart einem eigens für die Aufnahme gegründeten Orchester übertragen, das alle aufführungspraktischen Erkenntnisse der letzten 50 Jahre ignoriert und schwerfällig die Händel’sche Notation zerdehnt als wären die Symphonieorchester des letzten Jahrhunderts der Goldstandard. Leider ist auch die Pianistin wie ausgewechselt und klimpert im Diskant mit gedrücktem Pedal wie ein Pianist aus dem Bereich der Kuschelklassik. Garniert wird die 2. CD noch mit einem Auftragswerk eines französischen Zeitgenossen, der einer Händel’schen Komposition Ehre erweisen will, aber über austauschbare zeitgenössische Klischees nicht hinauskommt und dessen Klänge man schon vergessen hat, bevor das Stück zu Ende ist. Die Verjazzungen der übrigen Konzerte auf der 3. CD sind ebensowenig kongenial und werden genauso wenig überdauern wie die Jazz-Bearbeitungen barocker Musik aus den vergangenen Jahrzehnten.
    Für Kenner und Liebhaber gibt es also 1 CD zu Preis von 3. Diese CD sollte man aber trotzdem haben!
    Meine Produktempfehlungen
    • Orgelkonzerte Nr.1-6 (op.4 Nr.1-6) Orgelkonzerte Nr.1-6 (op.4 Nr.1-6) (CD)
    Concerti op.8 Nr.1-4 "4 Jahreszeiten" Concerti op.8 Nr.1-4 "4 Jahreszeiten" (CD)
    24.01.2013
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Neue Referenzeinspielung der 4 Jahreszeiten auch für übersättigte Ohren!

    Vivaldis 4 Jahreszeiten gehören leider nun einmal zu den klassischen Werken, die durch jahrzehntelange Überstrapazierung in der Werbung, als meist unpassende Untermalung von Filmbeiträgen und durch eine inadäquate ahistorische Aufführungspraxis ihre Faszination eingebüßt haben. Erst mit der damals provozierenden Einspielung des Ensemble Giardino Armonico vor 20 Jahren waren wieder Originalität, Kraft und Zauber dieser paradigmatischen Programm-Musik zu spüren. Seither wurde das Werk von historisch informierten Ensembles mehrfach zuletzt auch sehr gelungen von den Gli incogniti mit Amandine Beyer aufgenommen, ohne dass allerdings noch einmal die Spannung neuer Entdeckungen die anästhesierende Kraft der Absehbarkeit einer bekannten Komposition neutralisieren konnte.
    Das spanische Ensemble Forma antiqua schafft es jetzt aber allerdings noch einmal, Neugier und Spannung aufzubauen, so dass einem Begleitlektüre aus der Hand fällt. Wer hätte gedacht, dass man in so sattsam bekannte Musik noch einmal solche Glut blasen kann!
    Klangfarben und Dynamik der verwendeten historischen Instrumente und Nachbauten werden gegenüber dem Giardino Armonico noch extremer ausprobiert, so dass die Authentizität der imaginierten Naturgeräusche noch weiter gesteigert wird: so hat das Eis noch nie unter den Schritten geknirscht, die Winde durch die Ritzen gepfiffen und der Donner gegrollt. Tempoexzesse in der einen oder anderen Richtung sind hierfür nicht erforderlich. Akzentuiert werden die evozierten Stimmungen auch durch eine starke Einbindung der Solovioline in das schlanke Begleitensemble, das im Basso continuo auch durch die selten verwendete Orgel gewinnt.
    Wer also noch einmal Vivaldis Jahreszeiten genuin neu erleben will, der muss diese Aufnahme hören. Möge diese Aufnahme der 4 Jahreszeiten den Widerhall und Bekanntheitsgrad finden, den sie verdient und durch die vom Produzenten zwischen die Jahreszeiten eingeschobenen zeitgenössischen Vertonungen der zugrunde liegenden Sonette durch 2 Jazzmusiker keine Hörer verschrecken! Die Präsentation durch das Label mit den überflüssigen Interludien sowie den uninspirierten Zeichnungen im wenig informativen Begleitheft ist leider der Interpretation nicht würdig.
    Helene Grimaud - Bach Helene Grimaud - Bach (CD)
    03.01.2013
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Bach stellenweise in Pedal ersoffen und im fff zerdonnert

    Wer die Klaviermusik von Bach liebt, musste die Busoni- und Liszt-Bearbeitungen immer mit einer gewissen Skepsis sehen. In der Aufnahme von Helene Grimaud wurde der Bach’schen Notation allerdings Bach ausgetrieben, wenn sich strukturelle Differenzierungen im durchgetretenen Pedal und vollgriffigem Fortissimo verlieren. Das entspricht vielleicht noch der Aufführungspraxis einer „Rampensau“ wie Franz Liszt, der meist schon bis zur Pause einen Flügel schrottreif gespielt hatte. Mit dem Wesen der Bach’schen Musik hat dies nichts mehr zu tun. Wer Helene Grimaud in der Berliner Philharmonie mit der Chaconne aus BWV 1004 gehört hat (auf Youtube verfügbar), der weiß, dass die Pianistin auch anders kann….

    Die Präludien und Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier sind pianistisch auf hohem Niveau, liefern aber keine interpretatorischen Aspekte, die eine Aufnahme gerechtfertigt hätten. Die nötige Intimität der Musikformen hätte aber auch hier einen Verzicht auf eine Pedalisierung gefordert – die Präludien und Fugen sind einmal keine Bravourstücke großer Konzerthallen. Einzig wegen der Einspielung des Klavierkonzertes BWV 1052 kann die CD empfohlen werden. Unter der Leitung der Pianistin besteht eine rundum gelungene Darbietung mit der richtigen Verve in den schnellen Sätzen und atmender Ruhe im Adagio. Im Gegensatz zu der immer noch mustergültigen Interpretation von Glenn Gould ist die Bremer Kammerphilharmonie stets auf dem Niveau der Solistin präzise und leicht auch im Forte.
    Klaviersonaten Klaviersonaten (CD)
    30.08.2012
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Scarlatti vom Feinsten auf einem historischen Tafelklavier

    Bei den vielen Einspielungen mit Sonaten von Domenico Scarlatti wird sich auch der Liebhaber fragen, ob er sich mit einer Aufnahme einer hierzulande unbekannten und inzwischen leider verstorbenen Pianistin beschäftigen soll, die Scarlatti als einzige auf einem Tafelklavier aus dem 19. Jahrhundert spielt. Die Antwort ist ein unbedingtes JA!!! Das Stodart-Tafelklavier hat einen herrlichen Klang, das in der vorliegenden Aufnahmetechnik optimal eingefangen ist und einem Cristofori wie ihn Scarlatti kannte nicht unähnlich ist. Joanna Leach, der aus privaten Gründen wohl eine große Karriere versagt blieb, ist eine erstrangige Virtuosin, die obschon auf dem Cover von einer langjährigen Krebserkrankung gezeichnet, auf der Höhe Ihres Könnens war. Sie gehört noch der „alten Schule“ an, die nur sparsam subjektive Tempoveränderungen einsetzt und schon vom ersten Takt einen suggestiven Vortrieb entfalten kann, der dem von Scott Ross auf dem Cembalo gleichkommt. Sehr überlegte Auswahl der Sonaten, die auch Verächter historischer Klaviere überzeugen wird.
    Klaviersonaten Klaviersonaten (CD)
    27.08.2012
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine Referenzaufnahme auf dem Fortepiano

    Der hierzulande kaum bekannte amerikanische Cembalist David Schrader hat mit seiner Anthologie von Scarlatti-Sonaten auf einer Cristofori-Replik 1997 einen Meilenstein gesetzt, der an Frische und Perfektion nichts verloren hat. Das Instrument von David Sutherland ist herrlich präsent mit dem notwendigen geringen Raumhall augenommen und klingt wunderbar obertonreich trotz des marimbaphon-artig imponierenden oberen Diskants. Schrader kann als Antipode zu Emilia Fadinis fulminanter Scarlatti-Einspielung auf einem Walter-Hammerflügel gesehen werden, da er trotz gezielt gesetzter, höchst stimmiger Rubati ebenso wie Scott Ross oder Joanna Leach einen hypnotischen Puls aus einer streng metronomischen Spielweise generieren kann. Auch wenn die Mehrzahl der Sonaten auch von anderen Könnern auf dem Fortepiano interpretiert werden, so ist Schraders Aufnahme für jeden Liebhaber von Scarlattis Musik eine Bereicherung. Die Auswahl enthält glücklicherweise auch einige nur sehr selten für das Klavier ausgewählte Sonaten und hat damit auch einen hohen Repertoirewert
    Roberto Giordano - Clavicembalisti Italiani 18.Jh. Roberto Giordano - Clavicembalisti Italiani 18.Jh. (CD)
    27.01.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Lohnende Entdeckungen für Liebhaber des Claviers

    Zugegeben, ein Hammerflügel in der Bautechnik des 18. Jahrhundert wäre mir für das Repertoire lieber gewesen. So wie der diskographisch bisher unbekannte Roberto Giordano die überwiegend selten aufgeführten Stücke darbietet, darf es aber auch ein moderner Flügel sein, vor allem wenn dieser ohne störende Untergrundresonanzen mit hohem Dynamikumfang aufgenommen ist.
    Zwischen einem Block aus jeweils 3 Sonaten von Domenico Scarlatti, der schließlich auch stark in der italienischen Musiktradition verwurzelt ist, steht eine Abfolge von Sonaten verschiedener italienischer Komponisten, die den Übergang von der barocken Strukturierung zu Empfindsamkeit bzw. Sturm und Drang repräsentieren. Giordano spielt die schnellen Sätze mit „sportlichen“, aber nie seelenlos abgehetzten Tempi, die gerade bei Musik dieser Zeit zeigen wie „Erdenschwere“ und getragene Gewichtigkeit der barocken Fugentradition, die sich am Ende in der Sonate K30 von Domenico Scarlatti findet, aus der Musik gewichen ist (z.B. das Presto von Martini). Die langsamen Sätze werden dagegen kontemplativ unter Verzicht auf ein romantisierendes Non-Legato auch für Dogmatiker der historischen Aufführungspraxis höchst sensibel gestaltet. Die für viele Stücke mit dem Aufkommen des neuen Pianoforte wichtige Klangdynamik wird überzeugend herausgearbeitet. Wer Scarlatti als spanischen Fremdkörper empfinden mag, der wird in dieser Anthologie bei so manchen Stücken oder auch einzelnen Wendungen ohne Kenntnis des Komponisten Scarlatti als Urheber nicht ausschließen wollen, sofern er dessen 555 Sonaten nicht ausnahmslos im Ohr hat...
    Klaviersonaten Vol.1 Klaviersonaten Vol.1 (CD)
    30.06.2011

    Mit Josef Haydn in einem Zimmer…

    Der australische Fortepiano-Spezialist Geoffrey Lancaster ist hierzulande fast unbekannt, obwohl er schon über 30CDs aufgenommen hat und als 1. Australier den 1. Preis beim 23. Mozartwettbewerb von Brügge zugesprochen bekam. Mit der 1. CD seiner geplanten Gesamteinspielung der Haydn’schen Klaviersonaten auf Fortepiani der Zeit wird sich dies hoffentlich ändern! Trotz musikalisch sehr guter Aufnahmen der Gruppe um Stanley Hogland, Christine Schornsheim oder Andreas Steier erscheinen mir seine herrlich rhetorisch-inegale Spielweise mit zwingenden Rubati und die Überraschungseffekte verstärkenden Pausen sowie die phänomenale Ausschöpfung der Klangdynamik der perfekt ausgesteuerten Replik einer wunderbar klingenden 1788er Stein-Fortepianos einen neuen Maßstab zu setzen, der weitere Folgen mit Spannung erwarten lässt. Die Aufnahmetechnik ist herrlich wie in einem intimen Kabinett aufgenommen und wird auch Kenner der auf der CD enthaltenen Sonaten 31-33, die der mittleren Schaffensperiode von Haydn entstammen, in Hochspannung halten. Auf dem modernen Flügel dürfte es nicht möglich sein, diese Dynamik in die Musik einzubringen. Als unorthodoxe, aber historisch sehr gut begründbare Einstimmung bzw. Interludien zwischen den Sonaten gibt es 3 kurze Präludien, von den 2 von Clementi sind und eines vom Pianisten selbst beigesteuert wurde. Störend ist lediglich ein im Kopfhörer und bei höherer Lautstärke störendes Hintergrundrauschen, das von einer leider nicht abgeschalteten Klimaanlage stammen dürfte. Dennoch so viel unbändige Spielfreude bei perfekter Umsetzung des gesamten Wissens über die Aufführungspraxis der Zeit verdient einen Platz in jedem CD-Regal - nicht nur bei Liebhabern historischer Klaviere.
    Piano E Forte Piano E Forte (CD)
    24.06.2011
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kammermusikalische Sternstunde mit Musik aus der S

    Kammermusik des Überganges vom Barock zur Empfindsamkeit/Sturm & Drang aus der späten Zeit der Medici, die höchst sensibel interpretiert in der Begleitung von Fortepiano und Laute zur Begleitung von Sopran, Flöte und Violine eine melomanische Zeit wieder aufleben lässt. Insbesondere in den Stücken von A. Marcello, aus dessen Besitz eines der 3 erhaltenen Cristofori-Klaviere stammt, entstehen zauberhaft ätherische Stimmungen durch das Zusammenklingen von Laute und Fortepiano („una corda“), die so bisher noch nicht zu hören waren. Die Aufnahme ist eine höchst willkommene Wiederbelebung der Aufnahmetradition von Lehrenden der Schola Cantorum Basiliensis, die in bester Aufführungspraxis sowohl die Magie der Musik, als auch den „Swing“ in den schnellen Sätzen über die Jahrhunderte gerettet haben. Luftig und unangestrengt schweben die Kantilenen von Maria Cristina Kiehr über dem Stimmengeflecht ihrer Begleiter, das vom „farbigen“ Klang der Fortepiano-Replik von Denzil Wraight geprägt wird. Umrahmt wird das Programm von der g-Moll Sonate und dem Andante der F-Dur-Sonate aus der ersten Fortepiano-Sammlung von Lodovico Giustini, die Edoardo Torbianelli frisch unter Ausschöpfung der vollen Dynamik des Instruments präsentiert. Einzig der zu starke Hall im Kirchenraum, der ansonsten der Sopranistin gute Unterstützung bietet, beeinträchtigt die Transparenz der vorzüglichen Interpretation in der Suonata I von Giustini.
    Klavierkonzerte Nr.1 & 2 Klavierkonzerte Nr.1 & 2 (CD)
    20.10.2010
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Vergessen Sie die Wiener Philharmoniker und LangLa

    Die beiden Klavierkonzerte von Chopin sind eigentlich Solokonzerte mit einer affekt-unterstützenden Orchesterbegleitung, die auch entfallen kann, insbesondere wenn der Orchesterpart breiig und schwer ohne die nötige Leichtigkeit und Dynamik gespielt wird. Francois-Xavier Roth ist es mit seinem Orchestre Les Siecles trotz einer suboptimalen Aufnahmetechnik erstmals gelungen, aus dem häufig kompositorisch abschätzig beurteilten Orchesterpart einen aufwühlenden Partner für das Soloklavier zu machen, den man nicht missen möchte. Spannungsgeladen und eruptiv brechen die Forte- und Fortissimo-Tutti hervor und erwecken den Eindruck, dass Roth das Orchester kaum zu bändigen vermag. Auch die jüngst preisgekrönte Aufnahme von LangLang mit den Wiener Philharmonikern bleibt dagegen blass und belanglos zumal der Solist Denis Pascal nicht nur technisch makellos spielt, sondern musikalisch einfühlsam mit dem Orchester kommuniziert.
    Klavierkonzerte Nr.1 & 2 (Versionen für Klavier solo) Klavierkonzerte Nr.1 & 2 (Versionen für Klavier solo) (CD)
    20.10.2010
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Konzerte ohne Orchester können mehr sein....

    Es macht nicht nur Sinn, die Klavierkonzerte Chopins ohne Orchesterpart aufzunehmen, sondern es gibt nach den Forschungen des polnischen Musikwissenschaftlers Jan Ekier von Chopin’s Hand Fassungen beider Konzerte für Soloklavier, die wohl für die von Chopin bevorzugten Aufführungen in den privaten Salons gedacht waren. Die Einspielung von Joanna Michna ist damit eine Premiere, die eine diskographische Lücke abdeckt bevor sich diese durch die noch nicht-abgeschlossene Neuedition der Chopin-Autographen offziell auftut. Sowohl wegen der starken Klavierdominanz in den Konzerten, als auch wegen der unbefriedigenden Orchesteraufnahmen durchströmt Michna’s Aufnahme eine wohltuende Klarheit frei von orchestralem Pathos und den durch das Orchester akzentuierten emotionalen Aufwerfungen, so dass die Strukturen der Komposition transparenter und objektiver zu Ohren kommen. Dies ist besonders wohltuend in den Passagen, in denen die Orchesterfassung schon zu süßlich oder melancholisch wird. Gleichwohl ist Michna’s Spiel – stets getragen von einem intuitiven Wissen um die tänzerischen Qualitäten polnischer Volksmusik – herrlich zupackend um den Sturm und Drang des jungen Chopin in den schnellen Sätzen voll zu entfalten. Die Aufnahmetechnik mit einer sehr intimen direkten Wiedergabe wie in einem nicht zu großen Salon unterstützt die kammermusikalische Charakteristik der Klavierfassungen perfekt. Neben der einzigen befriedigenden Orchesteraufnahme von Francois-Xavier-Roth sollte diese Einspielung in keinem Fundus der Liebhaber Chopin’schen Klavierkonzerte fehlen.
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