Inhalt Einstellungen Privatsphäre
jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite jpc.de – Leidenschaft für Musik Startseite
  • Portofrei ab 20 Euro
  • Portofrei bestellen ab 20 Euro
  • Portofrei innerhalb Deutschlands Vinyl und Bücher und alles ab 20 Euro
0
EUR
00,00*
Warenkorb EUR 00,00 *
Anmelden
Konto anlegen
    Erweiterte Suche
    Anmelden Konto anlegen
    1. Startseite
    2. Alle Rezensionen von Alto bei jpc.de

    Alto Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 15. Februar 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 6311
    103 Rezensionen
    Symphonien Nr.1-15 Symphonien Nr.1-15 (CD)
    18.02.2013
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Runde Sache

    Wenn man den akustischen Einstieg in die symphonische Welt Dmitri Schostakowitschs sucht, stößt man wohl zwangsläufig auf diese Gesamtaufnahme, die derzeit so lächerlich billig angeboten wird, dass es sich kaum lohnt, vorher eine günstige Einzel-CD zum Kennenlernen zu erwerben. Konkurrenz im preislichen Low-Budget-Segment ist nur die Gesamtaufnahme mit Rudolf Barschai. Es ist schon bemerkenswert, was man in beiden Fällen für sein Geld geboten bekommt.

    Mariss Jansons, dessen Zugang ich bei anderen Komponisten bisweilen als ziemlich konservativ und zu wenig risikofreudig erlebe, findet bei diesen Werken zu einer meines Erachtens beachtlichen Balance aus leidenschaftlichem Zugriff, Akribie im Detail und Überblick über die große Linie. Seine Tempi sind im Durchschnitt zügig. Sie sind nicht so rasant wie einst bei Kirill Kondraschin oder auch in vielen Aufnahmen Ewgeni Mrawinskis, aber bewegen sich in dieser Richtung. Jansons geht zudem tempo-agogisch gerade im Vergleich zu seinen in dieser Hinsicht in ihren jüngeren Schostakowitsch-Beiträgen mit westdeutschen Klangkörpern teils erstaunlich abstinenten Kollegen wie Dmitri Kitajenko, Roman Kofman oder eben Rudolf Barschai angenehm freizügig an die Werke heran, variiert, bleibt flexibel, ohne den interpretatorischen Bogen zu überspannen.

    Bezogen auf die Detailliertheit seiner Darstellung gibt es aus meiner Erfahrung wenige Aufnahmen, zudem im Gesamtpaket, bei denen man so viel an Entwicklungen auch in den Nebenstimmen verfolgen kann, nur bei Kitajenko kann man alles noch deutlicher unter die Lupe nehmen. Aber auch bei Jansons ist das alles bestens ausgehört, zudem werden die Werke unabhängig vom Orchester durch starke individuelle Leistungen äußerst farbig dargestellt. Es überzeugen aber vor allem die spürbare Energie, der klar erkennbare Gestaltungswille und der Mut zum Forcieren, wo es angebracht scheint, zwar nicht im Maße eines Kondraschin oder auch eines Mrawinski, in seinen alten Einspielungen auch eines Temirkanov, aber doch in für mich deutlichem Abstand zur teilweisen Reserviertheit Barschais oder Kofmans.

    Die einzelnen Interpretationen sprechen mich fast durch die Bank sehr an. Über Vor- und Nachteile der Wahl unterschiedlicher Klangkörper und Aufnahmeorte kann man sicher streiten, Langeweile stellt sich jedenfalls hier nicht ein. Zum großen Teil finde ich die Ergebnisse herausragend, ohnehin im Vergleich mit neueren Einspielungen, aber zum Teil auch auf Augenhöhe mit meinen persönlichen Schostakowitsch-Ikonen.

    Meine Favoriten hier sind die Aufnahmen der Symphonien
    Nr. 1 (Berliner Philharmoniker, eingespielt in der Berliner Philharmonie 1994, farbig, spritzig, starke Akzente),
    Nr. 5 (1997 live im Musikvereinssaal mit den Wiener Philharmonikern eingespielt, extrem intensiv, berührend, starke, beeindruckende Steigerungen, atmosphärische Dichte und ein wirklich fabelhafter Orchesterklang),
    Nr. 6 (mit den Osloer Philharmonikern 1991 im Osloer Konzerthaus eingespielt, aus meiner Sicht eine der überzeugendsten neueren Deutungen neben der neuen Einspielung von Juri Temirkanow, in den Tempi schnell, in den großen Steigerungen im Largo intensiv, in den schnellen Sätzen mit Biss und Drive),
    Nr. 7 (sinnfällig mit den St. Petersburger Philharmonikern 1988 in Oslo aufgezeichnet, im Vergleich zum Orchester-Sound der ehemaligen Leningrader Philharmoniker unter Mrawinski schon deutlich "kultivierter", aber immer noch sehr charakteristisch, interpretatorisch gleichfalls zügig, flexibel und beeindruckend kraftvoll),
    Nr. 8 (entstanden 2001 in der Heinz Hall in Pittsburgh mit dem dortigen Symphonieorchester, auch hier Kraft, Intensität, Gespür für Einzelheiten und Linie, zudem mit einem Bonustrack mit Probenausschnitten Jansons' mit den Pittsburghern),
    Nr. 9 (auch von 1991 mit den Osloern in Oslo aufgenommen, bissig, ironisch, flink, also genau angemessen),
    Nr. 14 (die letzte Aufnahme aus dem Zyklus, 2005 im Herkulessaal der Münchner Residenz mit dem Symphonieorchester des BR aufgenommen, das ungeheuer präzise und beteiligt dabei ist und die Solisten Larissa Gogolewskaja und Sergej Aleksaschkin, der mich hier deutlich mehr überzeugt als in der Nr. 13, fabelhaft unterstützt) und die
    Nr. 15 (aufgenommen mit dem London Philharmonic im Abbey Road Studio in London; auch hier wieder eine geglückte Synthese aus Präzision, Begeisterung für das Werk, Energie und großartigem Orchesterklang).

    Am wenigsten überzeugt mich wegen des Bass-Solisten die Nr. 13, wenngleich das SO und der Chor des BR auch hier ausgezeichnet disponiert sind. Die Symphonien Nr. 10 und Nr. 11, die mit dem Philadelphia Orchestra 1994 bzw. 1996 in Philadelphia aufgenommen wurden, kommen wir klanglich zu weich, zu wenig konturiert vor, was sich auch auf den interpretatorischen Eindruck auswirkt, obwohl ich die grundsätzlichen Qualitäten von Jansons' Ansatz auch hier wahrnehme. Die Symphonien Nr. 2 bis 4 und 12, alle mit dem SO des BR und im Falle der Symphonien 2 und 3 mit dem hervorragenden Chor dieses Senders zwischen 2004 und 2005 aufgenommen, bewegen sich für meine Begriffe auf sehr hohem Niveau.

    Die Aufnahmequalität schwankt wie gesagt abhängig vom Aufnahmeort, aber alles in allem kann man, so finde ich, bei ausgezeichneter Transparenz, Tiefenschärfe, Dynamik und Kraft bis in tiefste und höchste Register nicht klagen. Für eine "Low-Budget"-Ausgabe wie diese ist es höchst erfreulich, dass die Aufnahmedaten vollständig aufgeführt sind, ein kurzer, aber instruktiver Einführungstext und zudem ein Interview mit Mariss Jansons im Booklet zur Verfügung stehen und dass die Texte der Vokalpassagen viersprachig (die russische Version dabei in lateinischer Umschrift) abgedruckt sind. Da zudem die CDs in recht liebevoll gestalteten Einzel-Papphüllen stecken und das ganze in einem soliden Karton untergebracht ist, eignet sich diese Box sogar als Geschenk.

    Für meine Begriffe kann man bei dieser Gesamteinspielung hier bedenkenlos zugreifen und wird selbst als Sammler, der schon eine oder mehr andere Gesamtaufnahmen besitzt, kaum enttäuscht sein.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-15 Symphonien Nr.1-15 (SACD)
    • Symphonien Nr.1-15 Symphonien Nr.1-15 (CD)
    • Symphonien Nr.1-15 Symphonien Nr.1-15 (CD)
    Symphonie Nr.1 Symphonie Nr.1 (SACD)
    18.02.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Transparenz!

    "Opening Doors", diese ambitionierte Reihe des Schwedischen Kammerorchesters unter Thomas Dausgaard verspricht immer einen neuen, meist recht extremen Zugang zu romantischen Werken.

    Ich kenne fast alle dieser Aufnahmen, und die meisten von ihnen sprechen mich sehr an. Das Ensemble klingt fabelhaft, ein wenig rau, aber doch noch ausreichend warm und rund, seine Mitglieder spielen geradezu phänomenal präzise und hörbar engagiert, die Aufnahmen sind herrlich gut durchhörbar, die Orchestergruppen bestens zu orten, das technische Klangergebnis ist bei jeder dieser SACDs eine Mischung aus kristallklarer Transparenz und breitem Panorama auf einem soliden Bassfundament, die Surroundspur verzichtet auf Mätzchen, verstärkt aber sehr angenehm das natürliche Raumgefühl. Die Booklets enthalten gut geschriebene, interessante Informationen zu den Werken und Basics zu den Ausführenden. All dies trifft auch für diese Ausgabe hier zu.

    Nähert man sich der Aufnahme der Frühlingssinfonie von gewohnten Einspielungen her, seien diese nun von Bernstein, Karajan, Sawallisch oder auch Inbal, wird man bei allen Unterschieden der genannten Interpretationen bei Dausgaard immer überrascht sein. Es ist diese unglaubliche Transparenz, dieser Detailreichtum, den man von früher einfach nicht kennt.

    Plötzlich hört man die Fagottstimme, endlich die korrespondierenden Stimmen von erster und zweiter Violine (die Schweden spielen wie zu Schumanns Zeit üblich in deutscher Sitzordnung), Holzbläserpassagen gehen nicht mehr im Streichertutti unter, die dynamischen Anweisungen werden ebenso minutiös umgesetzt wie beispielsweise das Accellerando im letzten Satz, das sich in anderen Aufnahmen kaum (Inbal) oder brachial (Bernstein), hier jedoch ganz organisch und stetig entwickelt, wie es in der Partitur steht. Nicht ganz nachvollziehbar bleibt, warum Dausgaard die Streicher im ersten Satz fast die ganze Zeit staccato, in den Trios des Scherzos betont legato spielen lässt. Für mich klingt dieses Detail ein wenig manieriert.

    Ansonsten ist das Ergebnis für meine Ohren bei aller Detailliebe nie trocken oder akademisch, nein, der entschlackende Ansatz tut dem Werk gut, es bleibt große romantische Musik. Die Tempi übrigens orientiert Dausgaard an den relativ zügigen Vorgaben der Partitur, sie klingen im Gegensatz zu der Gardiner-Gesamteinspielung jedoch für mich nie gehetzt.

    Ergänzt wird die Symphonie durch die zwei Ouvertüren zur "Braut von Messina" und "Genoveva", die in ihrer Dramatik sehr ernst genommen und optimal umgesetzt werden, vom Zwickau-Symphonie-Fragment und "Ouvertüre, Scherzo und Finale". Auch diese Werke werden mit hörbarer Freude und Verve umgesetzt und reißen einen mit.

    Wenigstens als Ergänzung, vielleicht auch zum Einstieg in die Symphonik Schumanns würde ich diese Einspielung jedem uneingeschränkt empfehlen.
    Symphonien Nr.2 & 4 Symphonien Nr.2 & 4 (SACD)
    15.02.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Geschärfte Sicht

    Thomas Dausgaards Konzept bei Schumann geht in die gleiche Richtung wie in den übrigen Aufnahmen der Reihe "Opening Doors" auch. Tempo, Transparenz und Dynamik sollen den Blick öffnen auf Strukturen und bislang romantisch Verklärtes entschlacken.
    Dausgaards Tempi sind im Durchschnitt rasant, er hält sich allerdings eng an die schnellen Vorgaben Schumanns. Sein 1995 gegründetes Schwedisches Kammerorchester scheint aus einer Gruppe hoch ambitionierter Virtuosen zu bestehen, anders kann man sich nicht erklären, dass auch kleinste Notenwerte bei dieser mörderischen Geschwindigkeit noch hörbar bleiben. Die Achtelumspielungen im Finale der Symphonie Nr. 2 etwa oder die Sechzehntel-Läufe im getriebenen Scherzo, wann hört man sie dermaßen blitzsauber?
    Zwei weitere Faktoren ermöglichen das, die überschaubare, an Schumanns Möglichkeiten orientierte Größe des Orchesters und eine auch in dieser Aufnahme phantastische tontechnische Umsetzung. Diese erlaubt sowohl im CD-Stereo-Format wie auch in der Mehrkanal-Abmischung den Blick durch die Lupe auf alle Einzelheiten, ohne einen um ein warmes, voluminöses und sehr räumliches Klangbild zu betrügen.
    Bei aller Raserei gelingt es Dausgaard für mein Empfinden diesmal jedoch auch vorzüglich, Relationen herzustellen, flexibel zu bleiben, die Partitur nicht nur perfekt wiederzugeben, sondern durch kontrastreiche Binnen-Dynamik und eine elastische Artikulation mit Leben zu erfüllen. Auch die gesanglichen Aspekte, etwa im affektvollen Adagio-Satz der Zweiten, kommen zu ihrem Recht. Hier zeigen insbesondere auch die Holzbläser des Ensembles ihre kantablen Fähigkeiten.
    Die rauere, unversöhnlichere Erstfassung der vierten Symphonie von 1841 wird in jüngerer Zeit immer häufiger bei Gesamtaufnahmen berücksichtigt. Dausgaards Ansatz, die Kontraste noch zu schärfen, Brüche hervorzuheben statt zu glätten, dies alles bei gewohnt forcierten Tempi, verleiht dieser Fassung aus meiner Sicht eine besondere Spannung und macht den Vergleich mit der Spätfassung zu einem Vergnügen.
    101 bis 103 von 103 Rezensionen
    1 2 3 4
    5
    Newsletter abonnieren
    FAQ- und Hilfethemen
    • Über jpc

    • Das Unternehmen
    • Unser Blog
    • Großhandel und Partnerprogramm
    MasterCard VISA Amex PayPal
    DHL
    • AGB
    • Versandkosten
    • Datenschutzhinweise
    • Barrierefreiheitserklärung
    • Impressum
    • Kontakt
    • Hinweise zur Batterierücknahme
    * Alle Preise inkl. MwSt., ggf. zzgl. Versandkosten
    ** Alle durchgestrichenen Preise (z. B. EUR 12,99) beziehen sich auf die bislang in diesem Shop angegebenen Preise oder – wenn angegeben – auf einen limitierten Sonderpreis.
    © jpc-Schallplatten-Versandhandelsgesellschaft mbH
    • jpc.de – Leidenschaft für Musik
    • Startseite
    • Feed
    • Pop/Rock
    • Jazz
    • Klassik
    • Vinyl
    • Filme
    • Bücher
    • Noten
    • %SALE%
    • Weitere Weitere Bereiche
      • Themenshops
      • Vom Künstler signiert
      • Zeitschriften
      • Zubehör und Technik
      • Geschenkgutscheine
    • Anmelden
    • Konto anlegen
    • Datenschutzhinweise
    • Impressum
    • Kontakt