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    junkersdorf

    Aktiv seit: 10. September 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 53
    13 Rezensionen
    Lakme Lakme (CD)
    18.09.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5
    Eine in der Fachwelt nicht allzu sehr geschätzte Oper, die auch infolge ihrer nicht wegzuleugnenden Inhaltsarmut wohl nur noch sehr selten ins Repertoire der Opernhäuser gelangt. Aber die inzwischen beachtliche Anzahl von Schallaufzeichnungen beweist doch, dass ihr gewisse Meriten (auch über die „Glöckchenarie“ hinaus) nicht abzusprechen sind. Und ich meine in dieser Aufnahme aus dem Jahr 1970 bei den beteiligten Protagonisten einen so ehrlichen Einsatzwillen herauszuhören, dass sich dieser auf die mehr als gute Qualität der vorliegenden Produktion sehr positiv ausgewirkt hat. Neben den sehr angenehm zueinander passenden, klaren und unexaltierten Stimmen der drei Hauptpersonen (Mady Mesple, sehr jugendlich, hell und sicher auch in den Höhen), bewirken im Hintergrund der Dirigent Alain Lombard und das hier ausgezeichnet mitspielende Orchestre du Theatre National de l'Opera-Comique einen stringenten Handlungsablauf, sodass ein Hinabgleiten in eine mit der Zeit langweilige Melodienfolge verhindert wird und gleichzeitig dafür gesorgt ist, dass die hier eingespielten 150 Minuten Musik dem Zuhörer wirklichen Genuss bereiten
    Dioscures Dioscures (CD)
    20.03.2011
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Moderne Musik in exzellenter Klangqualität

    Im Wechselspiel zwischen dynamisch gesteigertem (nicht schrillem!) und lyrisch-harmonisch sich beruhigendem Klangfluss der drei in freier Improvisation, struktuell aber in sich schlüssig komponierten Orchesterstücken finden Orchester und Solisten zu einer Interpretationen, die in der Perfektion des Solospiels und des Miteinander- und Aufeinanderzugehens in der Offenlegung der einzelnen Partituren schwerlich zu überbieten ist.
    Symphonie Nr.2 Symphonie Nr.2 (CD)
    05.12.2010
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Portugiesische Tonkunst des 20. Jahrhunderts

    Es hat lange gedauert und bedurfte bezeichnenderweise schon der kräftigen finanziellen Unterstützung durch die Portugiesische Bank, des portugiesischen Schriftstellerverbandes und einiger weiterer Sponsoren, um die sinfonischen Werke von Luis de Freitas Branco (1890-1955) auf CD zur Kenntnis nehmen zu können (auf LP ist dies meines Wissens nicht geschehen). Dabei ist dieser Komponist wohl der bedeutendste portugiesische Tonsetzer der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts und zudem Landsmann und Mentor des gleich ihm bedeutenden europäischen Sinfonikers Joly Braga Santos (1924-88), dessen sechs Sinfonien ebenfalls erst im letzten Jahrzehnt von einem international gewichtigen Label (Marco Polo/NAXOS) zu Gehör gebracht worden sind.
    Unter der sicheren Stabführung von Alvaro Cassuto mit dem ausgezeichnet disponierten irischen RTE Sinfonieorchester liegen nun endlich sämtliche vier Sinfonien und einige wichtige Tondichtungen von Freitas Branco auf insgesamt 4 CD's bei NAXOS in musikalischer wie tontechnischen Qualität vor, die diesem Komponisten und seinem Werk angemessen ist.
    Die in der spätromantischen Tradition stehende 2. Sinfonie entstand in den Jahren 1926/27. Ihr Tonmaterial basiert auf einer kleinen choralähnlichen Tonfolge, die in allen vier Sätzen der knapp dreiviertelstündigen Sinfonie in verschieden instrumenteller Gewandung auftaucht. Bezüglich des in gemessenem Tempi sich entfaltenden musikalischen Materials nimmt es denn nicht Wunder, dass z.B. besonders im Scherzo manches an die Tonsprache eines Anton Bruckner erinnert.
    In der sinfonische Fantasie „After a reading of Guerra Junqueiro“ (1909) ist die Assoziation zur Tonsprache Richard Strauss' weitaus deutlicher. Dieser hatte als Dirigent in Anwesenheit von Freitas Branco bei einem 1908 in Lissabon stattfindenden Konzert seine beiden Tondichtungen „Don Juan“ und „Till Eulenspiegel“ zur Aufführung gebracht. Trotz aller Nähe zum „Till“ überzeugt Freitas Branco's Werk in einer durchaus als eigenständig zu nennenden Umsetzung seines thematischen Materials mit seiner rhythmisch und farbig strukturierten Orchestrierung.
    Die abschließende sinfonische Dichtung „Artificial Paradises“ (1910) ist inspiriert von Thomas de Quincy's „Bekenntnisse eines Opiumessers“. Dieses meisterlich orchestrierte Tonstück des frühreifen 20jährigen, gilt in Portugal als sein bestes und beliebtestes Werk. In seiner zeittypischen Polytonalität weiß es sich stark beeinflusst von der französischen impressionistischen Tonsprache eines Caesar Franck und ganz besonders der eines Claude Debussy.
    Insgesamt kann man hier und in den anderen CD's dieses Komponisten von einer sehr lohnenswerten Bereicherung in der breiten Veröffentlichung des Klassischen Musikmaterials des 20. Jahrhunderts sprechen, zumal es diesmal aus einem europäischen Land kommt, von dem bis dato nur sehr, sehr wenig veröffentlicht und bekannt geworden war.
    Kaiser der Dunkelheit Kaiser der Dunkelheit (EPB)
    22.11.2010

    Sherlock Holmes Stories. vol. 1 & 2

    Conan Doyle - The New Annotated Sherlock Holmes vol. I: The Adventures of Sherlock Holmes & The Memoirs of Sherlock Holmes sowie Chronological Table: The Life and Times of Sherlock Holmes.
    Edited, Foreword and Notes by Leslie S. Klinger. Gebundene Ausgabe mit 776 S. & 356 sw-Abbildungen zumeist von Sidney Paget und W.H. Hyde aus den Original-Ausgaben des 'Strand Magazine' & 'McClure's Magazine')
    Conan Doyle – The New Annotated Sherlock Holmes vol. II: The Return of Sherlock Holmes, His Last Bow & The Case-Book of Sherlock Holmes sowie: umfangreiche Bibliographie (S. 1753-1839), Active Sherlockian Societies & The Sherlockian Web
    Edited and Notes by Leslie S. Klinger. S. 779-1878 mit 350 sw-Abbildungen zumeist aus den Ausgaben des Strand Magazine nach 1900)
    Jedem „Sherlockianer“ sei diese reich illustrierte und kompetent kommentierte Ausgabe der Erzählungen (insgesamt 2 Bände) des Meisterdetektiven aus dem England des 19. Jahrhunderts unbedingt ans Herz gelegt. Auch wenn es mit den Englischkenntnissen noch oder erneut hapern sollte, macht diese Ausgabe schon wegen ihrer im großzügigen Format erstellten und seiner sorgfältig, in detailverliebter Edition vorbereiteten Veröffentlichung so manche Mühe mit dem notwendig dazu hinzugezogenen Wörterbuch wett.
    Mit seinem angenehmen, zweispaltig gehaltenem Schriftbild (aufgeteilt zwischen Text und instruktiven Annotationen, die wichtige Bezüge aus dem Umfeld des Romanmilieus, seiner Protagonisten sowie denen des historisch verbürgten viktorianischen Zeitalters herstellen und querverweisen), ist es ein Vergnügen, sich die von Dr. Watson „veröffentlichten“ Fälle nach und nach in der Originalversion (Zeitraum:1891-93 sowie 1903-1905, sowie 1907-27) anzueignen. Zugleich erhält man mit den insgesamt über 1000 - teilweise umfangreichen - Anmerkungen ein auf den neuesten „Forschungs“-Stand gebrachtes Sherlock-Holmes-Handbuch zu seinen Erzählungen.
    Gegenüber der „historischen“, von William S. Baring-Gould annotierten und gleichfalls mit den Original-Illustrationen des Strand Magazin ausgestatteten „The Annotated Sherlock Holmes“-Ausgabe von 1968 ist diese neue natürlich unbedingt vorzuziehen (das Schriftbild und die Qualität der Abbildungen der Ausgabe von 1968 lassen doch sehr zu wünschen übrig!) - allein, für viele Sherlockianer bedeutet auch diese alte Ausgabe als einer der als unverzichtbar bezeichneten Meilensteine in der bisherigen Holmes- Editionsgeschichte. Wie dem auch sein – es ist wirklich ein bemerkenswertes Phänomen, wie diese 'trockene' Romanfigur die Phantasie und den vergnüglichen Intellekt einer weltweit eingeschworenen Lesergemeinschaft seit über 110 Jahren derart in Gang bringen konnte und diesen bis zum heutigen Tag in Gang zu halten vermochte.
    Doyle, A: The New Annotated Sherlock Holmes Doyle, A: The New Annotated Sherlock Holmes (Buch)
    22.11.2010

    Sherlock Holmes Stories vol. 1+2

    Conan Doyle - The New Annotated Sherlock Holmes vol. I: The Adventures of Sherlock Holmes & The Memoirs of Sherlock Holmes sowie Chronological Table: The Life and Times of Sherlock Holmes.
    Edited, Foreword and Notes by Leslie S. Klinger. Gebundene Ausgabe mit 776 S. & 356 sw-Abbildungen zumeist von Sidney Paget und W.H. Hyde aus den Original-Ausgaben des 'Strand Magazine' & 'McClure's Magazine')
    Conan Doyle – The New Annotated Sherlock Holmes vol. II: The Return of Sherlock Holmes, His Last Bow & The Case-Book of Sherlock Holmes sowie: umfangreiche Bibliographie (S. 1753-1839), Active Sherlockian Societies & The Sherlockian Web
    Edited and Notes by Leslie S. Klinger. S. 779-1878 mit 350 sw-Abbildungen zumeist aus den Ausgaben des Strand Magazine nach 1900)
    Jedem „Sherlockianer“ sei diese reich illustrierte und kompetent kommentierte Ausgabe der Erzählungen (insgesamt 2 Bände) des Meisterdetektiven aus dem England des 19. Jahrhunderts unbedingt ans Herz gelegt. Auch wenn es mit den Englischkenntnissen noch oder erneut hapern sollte, macht diese Ausgabe schon wegen ihrer im großzügigen Format erstellten und seiner sorgfältig, in detailverliebter Edition vorbereiteten Veröffentlichung so manche Mühe mit dem notwendig dazu hinzugezogenen Wörterbuch wett.
    Mit seinem angenehmen, zweispaltig gehaltenem Schriftbild (aufgeteilt zwischen Text und instruktiven Annotationen, die wichtige Bezüge aus dem Umfeld des Romanmilieus, seiner Protagonisten sowie denen des historisch verbürgten viktorianischen Zeitalters herstellen und querverweisen), ist es ein Vergnügen, sich die von Dr. Watson „veröffentlichten“ Fälle nach und nach in der Originalversion (Zeitraum:1891-93 sowie 1903-1905, sowie 1907-27) anzueignen. Zugleich erhält man mit den insgesamt über 1000 - teilweise umfangreichen - Anmerkungen ein auf den neuesten „Forschungs“-Stand gebrachtes Sherlock-Holmes-Handbuch zu seinen Erzählungen.
    Gegenüber der „historischen“, von William S. Baring-Gould annotierten und gleichfalls mit den Original-Illustrationen des Strand Magazin ausgestatteten „The Annotated Sherlock Holmes“-Ausgabe von 1968 ist diese neue natürlich unbedingt vorzuziehen (das Schriftbild und die Qualität der Abbildungen der Ausgabe von 1968 lassen doch sehr zu wünschen übrig!) - allein, für viele Sherlockianer bedeutet auch diese alte Ausgabe als einer der als unverzichtbar bezeichneten Meilensteine in der bisherigen Holmes- Editionsgeschichte. Wie dem auch sein – es ist wirklich ein bemerkenswertes Phänomen, wie diese 'trockene' Romanfigur die Phantasie und den vergnüglichen Intellekt einer weltweit eingeschworenen Lesergemeinschaft seit über 110 Jahren derart in Gang bringen konnte und diesen bis zum heutigen Tag in Gang zu halten vermochte.
    Dinastia Borgia (inkl.DVD) Dinastia Borgia (inkl.DVD) (SACD)
    21.11.2010
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Verdienste und Gefahr eines Erfolgskonzepts

    Die Borgia-Dynastie
    Nicht zu Unrecht sind die bisherigen „Groß-Projekte“ Jordi Savall's und seiner meisterlichen Mitstreiter: Hesperion XXI., La Capella Reial de Catalunya und seiner Ehefrau Montserrat Figueras (Jerusalem, Cervantes, Francisco Javier, Die Katharer, Columbus) mit der Komplexität eines „Glasperlenspiels“ im Sinne Hermann Hesse's gleichnamigen Romans in Bezug gesetzt worden. Als lediglich konsumierender Abnehmer dieser in ihrem unverwechselbaren Outlook fast im Jahresrhythmus erschienenen Veröffentlichungen, deren Sorgfalt in herstellungstechnischer wie interpretatorischer Qualität bisher überzeugten (ein kritischer Einwand vielleicht bei „Cervantes“ wegen der zu vielen Rezitationen – eine begleitende DVD, die das Umfeld des Dichters und der von ihm in seinem Weltroman geschilderten Landschaft dokumentierte, wäre m.E. sinnvoller gewesen), hat man einige Mühe, mit diesem Serientempo angemessen Schritt zu halten. Die Gefahr, dass sich auch bei einem so genialen Konzept mit der Zeit manches zu verschleifen, zu wiederholen droht, ist nicht von der Hand zu weisen.
    Unabhängig davon, ob Jordi Savall nun weiterhin alljährlich eine sich durch ihre interkulturelle Sichtweise und der Mitbeteilung solcher Interpreten an seinen Projekten, die mit dem musikalischen Idiom der jeweilig in das ideelle Umfeld des Themas einbezogenen Nationen oder Kulturkreise vertraut sind, unter seinem Label AliaVox in Angriff nehmen will (ein weiteres Produkt unter dem Thema „Michelangelo“ ist schon angedacht), scheint mir für eine vernünftige und angemessene Aneignung dieser Themenkomplexe in Wort, Bild und Ton für den wirklich geforderten Konsumenten in „homöopathischer Dosis“ angebracht, die dem Anhören (CD's) ,dem Lesen (umfangreiches, mehrsprachiges, mit themenbezogenen Essays ausgezeichnetes Begleitbuch) und dem Ansehen (DVD) zwischen den einzelnen Alben wenigstens einige Monate Distanz lässt.
    Seiner jüngsten Veröffentlichung „Dinastia Borgia“ (1238-1671) ist folgerichtig auch eine DVD (Länge ca. 80 Minuten) beigegeben, die ein lebendiges Bild von der Produktion in der eindrucksvollen Kulisse der Stiftskirche Cardona, Katalanien und den daran beteiligten Künstlern nachzeichnet. Dazu kommen 3 CD's (Gesamtlaufzeit ca. 220:oo) und ein gut illustriertes Begleitbuch von 390 Seiten in sechs Sprachen. Neben vielen unbekannten bzw. anonymen Komponisten stammen die meisten Musikstücke dieses Albums aus der Feder eines Guillaume Dufay, Josquin Des Prez und Cristobal de Morales.
    Klavierquintett g-moll Klavierquintett g-moll (CD)
    21.11.2010
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Insulare Kammermusik

    Im Vergleich zu den tschechischen und französischen Komponisten sinfonischer oder kammermusikalischer Werke haben es deren britische Kollegen auf diesem Gebiet nach wie vor recht schwer, die Ohren und Herzen der Festlandeuropäischen Musikliebhaber fest an sich zu binden. Nun ist es aber einem Label wie NAXOS sehr zu danken, dass nicht schiere Unkenntnis und Voreingenommenheit gegenüber der insularen Kompositionskunst auf dem Gebiet der klassischen Musik weiterhin die Oberhand behält – eine Fülle von teilweise vorzüglichen Aufnahmen, sowie aufnahmetechnisch als auch interpretatorisch, lässt jetzt zumindest eine detaillierte Kenntnisnahme der bisher im übrigen Europa mehr im Verborgenen gebliebenen Werke zu. Und dies zu einem so günstigen Preis, dass ggf. auch eine für den eigenen Geschmack etwas enttäuschende Aufnahme leichter hinzunehmen ist.
    Bei der vorliegenden Veröffentlichung der beiden Klavierquintette der britischen Zeitgenossen Arnold Bax und Frank Bridge durch das gut miteinander harmonierende Tippett Quartet mit dem Pianisten Ashley Wass kann von einer „Enttäuschung“ eigentlich keine Rede sein, denn beide Werke (entstanden um 1912-14) bewegen sich im vertrauten tonalen Bereich, zeugen von harmonischem Einfallsreichtum und Sicherheit bei der instrumentalen Farbgebung.
    Kurzum - eine angenehm anzuhörende Musik, der man etwa zur nachmittäglichen Kaffee- oder Teestunde entspannt lauschen und vielleicht noch dazu in einem Bildband blättern oder zugleich den nicht allzu anstrengenden Feuilletonteil einer Zeitung goutieren kann.
    Damit soll aber nicht gemeint sein, dass es sich hierbei nur um allzu beiläufige (oder beliebig austauschbare) Musikwerke handelt, deren Zurkenntnisnahme bzw. deren weitere Nichtbeachtung gleichwohl dasselbe bedeuten würde.
    Arnold Bax zeigt sich in diesem Werk z.B. weitaus zurückhaltender und diffiziler als in den meisten seiner Sinfonien und bei Frank Bridge ist innerhalb seines Gesamtwerkes ohnehin das kammermusikalische Oeuvre das Gelungenste.
    Ich meine, dass sich eine Anschaffung dieser CD bei diesem Preis und in dieser Qualität auf jeden Fall lohnt und was ist dagegen zu sagen, dass man sich beim Anhören klassischer Musik gleichzeitig anderweitig entspannen kann....?
    Ägyptische Wandmalerei Ägyptische Wandmalerei (Buch)
    16.09.2010

    Kunstgeschichtlicher Leckerbissen

    Obwohl schon seit langem im Besitz eines oder mehrerer Bände der wegweisenden Kunstgeschichte-Reihen wie „Universum der Kunst“, „Ars Antiqua“ oder „Propyläen Kunstgeschichte“ fällt einem sofort die vorliegende, großformatige (33x27 cm) Monographie aus dem Hirmer Verlag ins Auge, die sich in einem schmucken Schutzschuber präsentiert.
    Nach einem nur flüchtigen Durchblättern der Seiten faszinieren gleich die zahlreichen, überwiegend farbigen Illustrationen, die im wesentlichen von den beiden italienischen Meisterfotografen Giocomo Lovera und Sandro Vannini für diesen Band erstellt worden sind.
    Mit142 ganzseitigen und auf besonderem (mattem) Papier gedruckten sowie 160 weiteren, kleinformatigeren und in das Textbild integrierten Abbildungen, wird die ganze Bandbreite altägyptischer Maltechnik dokumentiert.
    Nach drei, in die Materie einführenden Kapiteln (Gestaltungsprinzipien, Chromatik & Farbensymbolik sowie Technik), wovon der Beitrag über die Maltechnik von dem spezialisierten Restaurator Giorgio Capriotti stammt, wendet sich der Autor der Darstellung der Entwicklung der ägyptischen Wandmalerei und Reliefkunst in den einzelnen Epochen von der Frühzeit (ca. 3300 v.Chr.) bis zum Neuen Reich (Ramessidenzeit) zu.
    In seiner klar gegliederten Schilderung und mit sachkundigem Wissen von Farbensymbolik, den Geheimnissen der damals eingesetzten Farbmischungen, der Maltechnik sowie dem dazu notwendigen Rüstzeug zur ägyptischen Religions- und Kulturgeschichte ausgestattet, wendet er sich nicht zuletzt auch an den nur wenig mit der Materie vertrauten Leser, sodass dieser Titel trotz seines akzentuierten Bezuges auf die Malerei auch ein breites, an der ägyptischen Geschichte und Kultur allgemein interessiertes Publikum zu begeistern vermag.
    Der verlangte Kaufpreis ist durch die Ausstattung und die durchgängig hohe Qualität der bildlichen wie schriftlichen Darlegung gerechtfertigt.
    Auf zwei Vergleichstitel sei noch hingewiesen: Die beiden, vom umtriebigen Zahi Hawass herausgegebenen Bände „Bilder der Unsterblichkeit“ & „Die verbotenen Gräber in Theben“ sind ebenfalls von dem Fotografen Sandro Vannini in bewundernswerter Weise (mit mehrteiligen Falttafeln, die in ihrer ganzen Breite eine Ahnung von der enormen Wirkung auf den Betrachter vermitteln) illustriert worden. Inhaltlich sind diese beide Bände auf die Malereien zu den Totenbüchern sowie auf die Grabmalereien bezogen.
    Ja, da hat man nun wirklich die Qual der Wahl....
    Die Verwandlung der Welt Jürgen Osterhammel
    Die Verwandlung der Welt (Buch)
    16.09.2010

    Geschichtsvermittlung aus globaler Sicht

    In dieser voluminösen, sich durch fächerübergreifendes Detailwissen auszeichnenden Darstellung des im weitesten Sinne bedachten 19. Jahrhunderts weist der Autor auf die zahlreich bereits dort angelegten Strukturen hin, die sich heutigentags zweifellos als das Wurzelgeflecht einer nicht aufzuhaltenden Globalisierung zu erkennen geben.
    Nach der ersten Lektüre gibt man sich angesichts der gebotenen Informationsfülle erstmal geschlagen, gratuliert dem Autor zu seinem Wissen - weiß aber selbst vorerst nicht weiter...
    Der Gedanke, dass mit diesem Buch in erster Linie nicht weiteres, abfragbares Schulwissen vermittelt werden soll, stellt sich jedoch ein, wenn über das eigentliche Anliegen des Buches weiter nachgedacht wird: die bewusste und vor allem selbstbewusste Abwendung vom eurozentrisch bestimmten Geschichtsbild hin zum Begreifen, ja - dem Begreifen-wollen globaler Zusammenhänge und der schon längst für alle unauflöslos ineinandergreifenden Strukturen, die eine „objektive“ Sicht vorzüglich aus der nationalen bzw. allenfalls kontinentalen Brille eigentlich als längst überholt erscheinen lassen.
    Ich glaube, dass allein schon die Ansätze einer derartigen inneren Einstellung im weltweiten Kontext ein riesiger Schritt auf ein kulturell vielfältiges,friedfertigeres Miteinander wäre, da sich, wie der Autor in immer neuen Beispielen zeigt, im Zeitverlauf der von ihm untersuchten Ära von etwa 1750 bis in unsere Zeit hin alte, „überholte“ oder, aufs Ganze gesehen, eher destruktive Denk- und Handlungsschemata ständig neu formieren und daher - immerhin - ein Schneckentempo „zu neuen Ufern hin“ sich als geradezu atemraubend darstellt.
    Somit erscheint es mir angebracht, die Lektüre dieses Buches sehr zu empfehlen, sich ob der darin gebotenen Fülle an Informationen keinen Kopf zu machen und sich von Zeit zu Zeit ein, zwei Kapitel oder längere Passagen daraus zu einen gegebenen Anlass wieder in Erinnerung zu rufen - denn der Autor selbst gibt in seinem Vorwort diesen Tipp.
    One Hundred Famous Views of Edo. Hundert berühmte Ansichten von Edo One Hundred Famous Views of Edo. Hundert berühmte Ansichten von Edo (Buch)
    13.09.2010

    Zweimal günstig!

    Vor etwa 2 Jahren habe ich diesen dreisprachig angelegten Titel (englisch, französisch und deutsch) mit den Bewusstsein, erstens eine hervorragende Veröffentlichung und zweitens diese für einen sehr, sehr günstigen Preis bekommen zu haben, in einer riesigen Einkaufstasche stolz nach Hause getragen. Beides stimmt nach heute, obwohl vor kurzem ein preisgünstiger (ca. € 30.00) Nachdruck bei nur geringfügiger Verkleinerung desselben Buches auf dem Markt gekommen ist.
    Sollte ich mich nun nachträglich darüber ärgern, aus heutiger Sicht immerhin € 70.00 mehr dafür gezahlt zu haben?
    Argument zum Ärgern: Ich halte das Objekt Buch nach wie vor für ein so wichtiges Kulturgut, dass man ihm einen gewissen gleichbleibenden Zeitwert zubilligen sollte, wenn es eine allgemein anerkannte Qualität in Text, Bild und Präsentation aufweist. Heutzutage aber werden vermehrt auch solche Publikationen zu Schleuderpreisen „vor die Ladentür“gestellt, die, ähnlich diesem Titel, bei ihrer Veröffentlichung in jeder Beziehung eine hervorragende Qualität aufwiesen und nur zu einen „stolzen“, doch berechtigten Preis zu erwerben waren.
    Argument zum Nichtärgern: Ich bin dem Taschen Verlag sehr dankbar dafür, dass er das nicht geringe wirtschaftliche Risiko eingegangen ist, diesen Titel in solcher Sorgfalt, mit kompetenten Textbeiträgen und Abbildungen, die von der Qualität eines Faksimiles nicht weit entfernt sind, in einer japanischen Schmuckkassette zu dem ursprünglichen (und günstigen) Preis veröffentlicht zu haben. Ich weise nur darauf hin, dass der angesehene amerikanische Verlag Braziler die „One hundred famous views of Edo“ ebenfalls in einer gewichtigen Veröffentlichung zu € 90.00 auf den Markt gebracht hat. Daneben gibt es noch weitere inhaltlich gute Titel, die aber in ihrer Abbildungsqualität an Taschen oder Braziler nicht heranreichen. Somit ist es aus wirtschaftlichen Erwägungen nur verständlich, dass ein aufwendig produziertes Buch bald in verschiedener Gewandung und Preiskalkulation sich weitere Kundenkreise zu erschließen sucht.
    Fazit: Man mag die allgemeine Nivellierung von einem liebe Kulturgüter noch so sehr beklagen; es bleibt der Trost, im Zuge der Globalisierung und den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Internets viel leichter und umfassender in den Besitz von Dingen zu kommen, die einem persönlich sehr am Herzen liegen. Zudem erweitert sich damit der Kreis derjenigen Personen, die trotz räumlicher Distanz vom gleichen Enthusiasmus selbst zu einem Nischen-Thema erfasst sind und das Gefühl vermitteln, dass die Sache bei vielen weiterhin Interesse zu erwecken vermag.
    Dann noch das demokratische Argument: Es sei allen gegönnt, die nicht ohne weiteres 100 Euro für ein Buch ausgeben können, nun diesen Titel zum Sonderpreis erwerben zu können!
    Tip: Wer das Original hat, sollte es sorglich weiter für sich nutzen. Als Geschenkgabe für den Bekanntenkreis eignet sich aber auch die leicht verkleinerte Ausgabe!
    Auf ins fette, pralle Leben Auf ins fette, pralle Leben (EPB)
    13.09.2010

    Archäologie & Politik

    Dieser imposante, über 650 Seiten umfassende, reich illustrierte Bild- und Textband bietet reiches Informationsmaterial zu der erst in den letzten 20 Jahren in die breite Öffentlichkeit getragenen Diskussion um Rückgabeforderungen von archäologischen Monumenten (Stichwort: Nofretete-Büste) an die Ursprungsländer.
    In 14 größeren Kapiteln versuchen mit der Materie vertraute Wissenschaftler unter verschiedenen Gesichtspunkten (u.a. Kolonialismus, Militär, Religion, Wirtschaft, Spionage, Okkupation, Aquisition) die jeweilig politischen, religiösen, wirtschaftlichen, strategischen oder schlicht eigensüchtigen Hintergründe aufzudecken, die in der Archäologie eine so dominierende Rolle gespielt haben, wie man sie als Laie bisher nicht in Erwägung gezogen hat. Oftmals waren es Konsuln, Offiziere, Bankiers, Priester, Ingenieure oder Geologen, die den ersten Anstoß zur Feldforschung gegeben haben.
    Natürlich kommen in diesem Aufsatzband auch die bedeutenden Archäologen (Woolley, Koldeway, Layard, Borchardt, Rohlfs, Hedin, Flinders Petrie u.v.a.) die nicht immer detailliert in die Hintergründe der politischen und wirtschaftlichen Machtinteressen ihrer Auftraggeber eingeweiht waren, gebührend zu Wort. Denn nicht zuletzt war auch nationales Prestigedenken der beteiligten Nationen und der Wille, einen potenziellen Mitkonkurrenten von ergiebigen Grabungsfeldern fernzuhalten, ein wesentlicher (und vor allem unwissenschaftlicher) Faktor, um konfliktbelastete Konstellationen über die jeweilige Region hinaus heraufzubeschwören.
    Inwieweit nun die europäische Wissenschaftsinvasion im nachhinein als ein Segen für die Weltarchäologie & Weltkunstgeschichte oder doch im wesentlichen mehr als eine erfolgreiche Schatzsuche für prestigeträchtige europäische Museumsbauten anzusehen ist, darauf können die vielen Beiträge in dieser Veröffentlichung natürlich keine endgültige Antwort geben.
    Aber zumindest hat der Leser eine reiche Dokumentation vor sich, die ihm, im Kontext zur europäischen Kolonialgeschichte der Jahre zwischen 1860-1940, viele Details zur Archäologie, Politik und Kulturgeschichte dieser Zeit vermittelt, wie sie, derart opulent aufbereitet, bisher so noch nicht vorgelegen hat und daher nur zu empfehlen ist.
    Polypheme Polypheme (CD)
    12.09.2010
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kammermusikalische Oper

    Eine wirklich erstaunliche Doppelkarriere! Musikalisch früh begabt, wendet sich Jean Cras mit 17 Jahren ernsthaft einer maritimen Berufsausbildung zu, erklimmt kontinuierlich Stufe um Stufe einen Offiziersdienstgrad nach den anderen bis er kurz vor seinem Tod als Generalmajor in der französischen Marine seinen Dienst tut.
    Von Marcel Dupre früh zum Studium der Musik angeregt, zieht er es jedoch vor, sich autodidaktisch und vor allem nebenberuflich in dieser Sparte weiterzubilden. Kammermusiken für Klavier solo, Klavier- und Orchesterlieder, 1 Klavierquintett ; 1 Streichquartett, sinfonische Dichtungen, 1 Klavierkonzert, 1 Cellokonzert und eine Oper zeugen von seiner beeindruckenden Begabung in diesem Metier und werden im dankenswerten Veröffentlichungen des Labels TIMPANI wieder zu Gehör gebracht.
    Das Libretto seiner einzigen Oper - nach dem gleichnamigen Drama des vom französischen Symbolismus beeinflussten Dichters Sarmain - handelt von der vergeblichen Liebe des urwüchsigen Polypheme zu der blutjungen Nymphe Galatee. Entgegen der bekannten antiken Überlieferung wendet dieser, angesichts der Liebesbegegnung der Galatee mit dem Hirten Acis, seine Eifersucht in einem Akt der Selbstblendung gegen sich selbst.
    In diesem kammermusikalisch sich vollziehenden Geschehen (man denke dabei auch an Debussy's „Pelleas et Melisande“) spielen natürlich die vom Komponisten eingesetzen Orchesterfarben eine beherrschende Rolle, um die inneren Bewegungen der handelnden Personen, den paganen Hedonismus, eingebettet in seiner pan-arkadischen Umgebung, sowie den seelischen Leidensdruck des von der Liebe Ausgeschlossenen für den Hörer musikalisch aufzubereiten.
    Die Umsetzung dieser anspruchsvollen Partitur gelingt in dieser Produktion allen daran Beteiligten vorzüglich, sodass nach über 70 Jahren von einer wirklich lohnenden Wieder-Uraufführung gesprochen werden kann.
    Symphonie Nr.3 Symphonie Nr.3 (CD)
    10.09.2010
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Lobenswerter Einsatz für einen Unbekannten

    Weder in der 29-bändigen „MGG“ noch im gleichfalls 29-bändigen „New Grove“ taucht der Name Marcel Tyberg auf. Immerhin hatte sich in den 30er Jahren Rafael Kubelik als Dirigent von Tyberg's 2. Sinfonie für dessen Werk eingesetzt.
    Die 3. Sinfonie, niedergeschrieben Ende der 30er Jahre, hat der Komponist, der 1944 im Todeslager von Auschwitz umkam, nie gehört. Es ist der „Foundation for Jewish Philanthropies“ und der Dirigentin JoAnn Fallata in Buffalo/USA zu verdanken, dass diese Sinfonie erstmals 2005 aufgeführt und auf CD eingespielt worden ist.
    Zweifellos schaute dem Komponisten bei seinem Entwurf das sinfonische Erbe Gustav Mahlers über die Schultern und hält sich alles in der gewohnten Dur/Moll-Stimmführung. Aber die melodischen Einfälle und die eingesetzen Orchesterfarben vermögen den unvoreingenommenen Zuhörer zu überzeugen, zumal der Komponist sich von allzu anbiedernden Ohr-Schmeicheleien fernhält.
    Das beigefügte Klaviertrio hält Vergleiche mit „Traditionalisten“ wie Gernsheim, Rheinberger, Reger, Goldmark oder Zemlinky durchaus aus.
    Da beide Werke bezüglich der Interpretation und Klangqualität vorzüglich geraten sind, spricht angesichts des sehr günstigen Preises nichts gegen eine Anschaffung und man darf den Musikverlagen wie NAXOS, CPO, MDG, BIS, HYPERION u.ä. dankbar dafür sein, dass sie das Oeuvre an musikalischen Werken, die etwa zwischen 1900 und 1960 entstanden sind, so breit gefächert, musikalisch anspruchsvoll und vielfach auch äußerst preisgünstig dem interessierten Klassikhörer anbieten und damit viele „Kleinmeister“ endlich Gehör verschaffen.
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