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    gemi:re Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 31. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 5060
    613 Rezensionen
    In The Evenings Out There In The Evenings Out There (CD)
    13.04.2023
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Innere 'afterthougts'

    Weniger 'out there' als vielmehr musikalische Inventionen von Rhythmus und Klang frei bewegter instrumentaler Horizonte. Und im stimmigen Quartett sind Pianist Bley und Bassist Peacock wie meist eine Klasse für sich. Für free-jazz Verächter: Improvisationen zum Zuhören.
    Meine Produktempfehlungen
    • Tales Of Another Tales Of Another (CD)
    • Paul Bley With Gary Peacock Paul Bley With Gary Peacock (CD)
    Symphonien Nr.1-4 Symphonien Nr.1-4 (CD)
    25.02.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5

    Blomstedts finales Brahms-statement

    Als "einer der letzten grossen Kapellmeister eines Zuschnitts, der Partiturtreue mit hoher geistiger und ethischer Durchdringung realisiert", nahm Herbert Blomstedt als wohl ältester der Dirigenten-Innung, seinen zweiten Brahms-Zyklus der Sinfonien auf, 2019-22 mit dem Leipziger Gewandhaus-Orchester, dem er von 1998 bis 2005 nach der über 25jährigen Masur-Ära als Chefdirigent vorstand und dem er als bisher einziger berechtigt als 'Ehrendirigent' folgte.
    Die Leipziger Gewandhaus-Musiker verbindet sehr viel mit Blomstedt, post-Masur:
    Von 2014-17 entstand gemeinsam die zweite und letztlich auch maßstäbliche Einspielung der 9er Beethoven-Sinfonien, die auch international zurecht hohe Beachtung und Wertschätzung fand.
    Hier nun Blomstedts 2ter Brahms-Zyklus als ein beredt strömender Klangfluss mit sanguinischem Grundton, mit Zeit und Maß und kontemplativem Sinn für Zeitmaße innerhalb der eher dezent von ihm artikulierten rhythmischen Struktur.
    Ich erinnere solchen fundamental warmen (Cello-)Grundton nur von der späten Barbirolli-Einspielung aus den späten 1960er Jahren mit den Wiener Philharmonikern, wo ebenso sanguinisch klangvoll Brahms erklang - und wieder neu aufgelegt erklingt.
    (Man sich allerdings dereinst wg.der gedehnten Zeitmasse und der z.T. kaum wahrnehmbaren sinfonischen 'Konstruktion' fragte, was man neben dem betörend-sinfonischen Klang der Wiener eigentlich vom Sinfoniker Brahms hörte ...)
    Blomstedts durchsichtigere Brahmssicht ist nicht nur tempihalber genauer ausbalanciert phrasiert und rhythmisch akzentuierter, sondern auch ohne alle vordergründig rasante Stringenz, was die durchweg 'moderner' gesichtete Chailly-Aufnahme mit eben diesen Leipzigern als doch etwas vordergründig und klangpoliert erscheinen lässt, bei aller musikalischen Qualität.
    Blomstedt gibt dem zutiefst melancholischen Grundton des Sinfonikers Brahms eine durchweg plausibel formulierte Gestalt, womöglich altersweise etwas moderater einsichtig.
    Somit ist sein zweiter Brahms-Zyklus mit 'seinem' Leipziger-Orchester in summa auch Ausdruck umfassender musikalischer Erfahrungen mit allen grossen Orchestern der letzten 20 Jahre, (seine letzte Brahms-3-Darbietung mit den Berliner Philharmonikern war ein musikalisches Ereignis) und stetig lebendiges musikalisches Ausdrucksvermögen eines höchst respektablen und tiefgründigen musikalisch-philosophischen Kunstsinns. Ein Blomstedt-statement von zeitlos ausdrucks- und eindrucksvoller Brahms-Interpretation.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-4 Symphonien Nr.1-4 (CD)
    • Die Symphonien & Konzerte Die Symphonien & Konzerte (CD)
    The Art Of The Trio Vol.1 The Art Of The Trio Vol.1 (CD)
    22.02.2023
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Die Kunst des KlavierTrios

    Seine "Art of Trio" sollte m.E. dezidierter Art of Piano Trio heissen, denn der junge Brad Mehldau ist hier primus inter pares, wenn auch instrumental dezent (und dezenter als andre) als stimmführender Pianist, der jedoch seine Spielpartner nicht dominiert.
    Es ereignet sich klassisch orientiertes JazzTrio mit einer Spiel- und Stimmbalance, die nachhörbar wie improvisiert eindrucksvoll durchformuliert ist.
    Und Mehldau ist ja ein eher 'subtil klassischer' Pianist, der solistische Abende gibt, neulich bei Arte aus der Pariser Philharmonie zu bestaunen.
    Die 'Art of Trio' bleibt eine seiner besten frühen Einspielungen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Songs Songs (CD)
    • RoundAgain RoundAgain (CD)
    Glenn Gould - Jubilee Edition Glenn Gould - Jubilee Edition (CD)
    06.02.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5

    Gouldener Bach

    Mit Bachs 'Goldberg-Varationen' wurde G.G. in den 50erJahren schlagartig berühmt und, wie auch immer, berüchtigt für sein blendend rasant-unkonformistisches Klavierspiel, seine eigenwillig exzentrischen Darstellungen - und ein von Karajan, den Gould durchaus schätzte, bescheinigte ihm nach einem gemeinsamen Konzert in Berlin musikalisches Genie. Und dies hat sicherlich viele konventionell geschulte Hörer verstört. Aber Gould liess sich nicht beirren und blieb sich treu, besonders mit seiner hochreflektierten Bach-Erkundung, und er hat den hochverehrten grossen Kontrapunktiker ohne Heiligenschein geliebt hörbar zum Sprechen gebracht.
    Sein 1981er Goldberg-remake war insofern eine unerhörte Verheissung, weil Gould niemals zuvor eine zweite Aufnahme desselben Werks produziert hatte, und er war sich offenbar gewiss, neue Erkenntnisse darstellen, bislang Unerhörtes mitteilen zu können.
    Über seiner späten Goldberg-Fassung schwebt auch wegen seiner eher moderaten Tempi ein subjektiv-sentimentales Momentum bewusster Kontemplation über profund-empfundene späte Bach-Einsichten, die sich dem Zuhörer besonders in den Arias und der grossen 25ten Variation wie eine (kalkuliert) tönende Magie offenbaren: state of art ohne Zufälligkeiten, Gould hat nie mal einfach so, unreflektiert oder just for fun musiziert und produziert.
    Und ich möchte behaupten - die unvergleichbaren originalklang-orientierten Cembalo-Interpreten zur Seite gestellt - dass Goulds 1981er-Reproduktion seines Goldberg-Bachs zu den wenigen pianistisch durchdachten Marksteinen dieses Werks gehört - up to date!
    Das 2000er Sony-Legacy-Remastering der Analog-tapes der 1981er-Aufnahmen ist klanglich den digitalen überlegen, und Goulds 50er 'Sturm-und-Drang'- Einspielung ist nach wie vor eine Klasse für sich. Alles hat seine Zeit.



    Meine Produktempfehlungen
    • Glenn Gould - A State of Wonder (The Complete Goldberg Variations 1955 & 1981) Glenn Gould - A State of Wonder (The Complete Goldberg Variations 1955 & 1981) (CD)
    Waltz For Debby - The Village Vanguard Sessions Waltz For Debby - The Village Vanguard Sessions (CD)
    28.01.2023
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Billy Evans Jazz-Classics

    Soweit ich orientiert bin, begann Bill Evans 'offizielle' Jazzstory 1958 in den berühmten Columbia-Studios in N.Y.'s 30th St. mit der längst legendären 'Kind of Blue'-Produktion unter und mit Miles Davis und seinem 'Sextett', u.a. Coltrane, Adderley und eben Evans als Pianist.
    Evans selbst adelte diese Miles-Sessions als erste, meist spontane "Improvisation in Jazz".
    Man glaubt ihm allemal zu-hörend.
    Als Klavier-Liebhaber verständlich galt eher Evans meine Aufmerksamkeit noch zu LP-, also den 1960-70er, -Zeiten, und sein wie immer subtil intoniertes 'Peace-Piece' (primär auf "Everybody digs B.E.", später zumal vom Avantgarde Kronos-Quartett adaptiert) war schon damals für einen Piano-Man sowas wie Kult.
    Evans 'Riverside-Trio-Portrait' ist hier schon an anderer Stelle zurecht als ein Jazz-Trio-Markstein gewürdigt worden - und unabhängig vom Audio-Format, wie ich meine -, entsprechend möchte ich mich anschliessen mit der Würdigung dieses "Waltz For Debby - The Village Vanguard Sessions"-Albums von 1961, zwar mit live-Club-, Applaus- und atmosphärischen 'Störgeräuschen', jedoch substantiell klassisches Trio-Spiel wie, pardon, fine-arts Klassiker des seriösen Genres, und Instrumentalisten wie Scott Lafaro und Paul Motian - die Jazz-evants der 59-60-70er heute so kaummehr vorstellbar, und derzeit die Jarretts, Svensons und Wollnys oder Brönners und Landgrens - immerhin.
    Meine Produktempfehlungen
    • Kind Of Blue Kind Of Blue (CD)
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    Silent World Silent World (CD)
    28.01.2023
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Beschauliche Klänge

    Zwischen 'Here and Now' und 'Forever and Ever' entfaltet sich Wolfgang Haffners sog. 'Silent World' in musikalisch eher ruhig und beschaulich mässiger Gangart mit jazzaffinen Klängen, was man gut und gerne als "easy listening" beschreiben kann, zumal manche Stücke soundmässig schlichtweg austauschbar klingen.
    Zu den nicht eben unbekannt ge-feat. Solisten gehören, wenn wundert's, auch Till Brönner und Nils Landgren, die ja zu solchen Jazzacts immer auch was zu sagen resp.zu blasen haben ...
    Als "Konzeptalbum" höre ich kein Neuland, sondern eine irgendwie vertraute und akustisch recht gut aufbereitete Klanglandschaft.

    Ein Kommentar
    Plumps
    09.07.2024

    Silent World CD als Japan Import

    Was an dieser teuren CD ist aus Japan ausser der Verpackung? Da wird für großes Geld eine umverpackte origial deutsche CD aus Japan geliefert! Das wirkt unseriös und da fühlt man sich als Käufer reingelegt!
    Die Musik ist sehr ruhig bis einschläfernd, der Klang mit geringer Dynamik (deutliche Dynamikkompression).
    Musik: 3 Punkte, Klang: 3 Punkte. Da gab es früher von ACT schon deutlich besseres für so viel Geld.
    Giuseppe di Stefano - Complete Decca Recordings Giuseppe di Stefano - Complete Decca Recordings (CD)
    26.01.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5

    Der diStefano-Cavaradossi der 50-60er Jahre

    Von den wenigen grossarten Tosca-Aufnahmen - neben den frühen Callas-deSabata, versteht sich - kann man nunmehr offenbar eine klangvollere nur noch unter diesem diStafano-Konvolut von manch mehr oder weniger populären Vocal-produktionen finden - und ich gestehe vorab, kein grosser und populistisch verführter diStefano-Fan zu sein, dessen "Voce d'Italia" div.60er Show-Auftritte und seine unsäglichen Callas-revival-Tourneen in beschämter Erinnerung.
    Aber mit seinen Tosca-Aufnahmen der 50-60er zählt er, auch seines Timbres wegen, zu den Cavaradossi-Sängern, die unverkennbar idiomatisch klingen.
    Dies erkannte wohl auch der noch sportive und noch nicht ganz so imperial grossartige Herr von Karajan und gesellte Anfang der 60er als Chef der Wiener Staatsoper (und Philharmoniker) diStefano zu seiner jungen und noch nicht divahaften Price-Tosca (und Carmen) unter der audiophonen Regie von John Culshaw, dem "sonic-stage"- Erfinder und legendären Classic-Sound-Produzenten, der zeitgleich mit seiner Produktion des legendären Solti-Wagner-Rings weltweite Schallplatten-Furore machte.
    Das Resultat war damals klanglich und künstlerisch überwältigend und ist noch heute, dynamisch etwas limitiert, durchaus noch eindrucksvoll, vor allem auch vocal-künstlerisch, denn neben Price und diStefano ist der 'seriös'-böse Scarpia des stets unterbewerteten Giuseppe Taddei einem Gobbi durchaus ebenbürtig.
    Neben dieser akustisch und vor allem musikalisch allemal noch erstrangigen Tosca, gibt es aus dem damaligen Produktionsumfeld der Wiener Staatsoper mit der Salzburger Felsenreitschule als Aufnahmeort auch eine hochkarätige Bizet-Carmen Einspielung:
    Eine überragende Price-Carmen neben einem vollblütigen Vickers-Jose und einer jungen Freni als Micaela, allerdings bei RCA, jedoch nicht weniger klangvoll.
    Erstaunlich was an technisch so hochwertig reproduzierten und allemal auch ästhetisch höchst erfreulichen Opern-Produktionen in den 60er-Jahren möglich war.
    Ein Kommentar
    Anonym
    24.08.2024

    Nicht Vickers

    In der Carmen mit Price und Freni, unter Karajan, singt nicht Vickers, sondern Corelli. Vickers sang in der EMI-Einspielung neben Bumbry und Freni.
    Klaviersonaten Nr.28 & 29 Klaviersonaten Nr.28 & 29 (CD)
    18.01.2023
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5

    Pollinis Alterssicht

    In den 70er bis 90er-Jahren, heutzutage in den 2020ern schon fast eine Ewigkeit her, war ich ein grosser Pollini-Fan, zumal aus der Berliner Zeit nach 1989 live mit Abbado.
    Und ich halte deren erlebte Konzert-Aufnahmen, jedoch vor allem Pollinis frühe Solo-Einspielungen der 1970er Jahre, also Chopin und Beethoven, für 'nachhaltig' maßstäblich.
    Sein Beethoven-Debut mit den späten Sonaten ist und bleibt ein Markstein aller Beethoven-Einspielungen.
    Diese, nun seine letztlich spätzeitliche Sicht auf den späten Beethoven, klingt z.T. durchaus forscher vehement, wennauch weniger detailliert artikuliert, eher pauschal stringent, jedoch pianistisch nicht mehr so souverän.
    Es bleibt ein Rest hörbarer Erfüllung aus früherer Zeit.

    Renaud Capucon & Martha Argerich - Beethoven/Schumann/Franck Renaud Capucon & Martha Argerich - Beethoven/Schumann/Franck (CD)
    10.01.2023
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5

    "hors concours"

    Diese "echte live-Aufnahme" aus dem herrlichen Aix-en-Provence-Theater sprüht nur so von lebendig inspirierter Musikaliät beider dafür bekannter Künstler. Zu Argerich kann man nur hochachtungsvoll ausrufen: Chapeau!, weil sie noch mit 80! musikalisch und pianistisch so eindrucksvoll überzeugt. Und Beethovens Kreutzer-Sonate kann auch weniger germanisch, sondern romanisch erfühlt klingen, bei Schumann und Franck ja eigentlich opportun.
    Und die Darbietung von Cesar Francks grosser A-Dur-Sonate darf man wohl uneingeschränkt als ein "hors concours spielen" nennen, eben ein Glücksfall einer musikalischen Partnerschaft.
    Jorge Bolet - Piano Recital 1988 (Schwetzinger Festspiele) Jorge Bolet - Piano Recital 1988 (Schwetzinger Festspiele) (CD)
    10.11.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5

    Rares Bolet-Dokument

    Der 'späte' Bolet blieb auch nach seinem (späten) internationalen Furor der 1970-80er Jahre (Liszt, Godowskiy - Decca-Einspielungen), und seinem berühmten Carnegie-Hall-Recital 1974 (RCA), der doch eher dezent, allerdings dezidiert präzis und klangschön gestaltende Pianist, der den sonoren Bechstein(-Klang) dem des eher brillanten Steinway vorzog.
    Sein hörbar ausgeprägter Belcanto-Sinn seiner u.a. div. Liszt- Reminiszensen verwehrt allen seinen Aufnahmen diesen rasant-effektiven, sportiven drive z.T. vergleichbarer Aufnahmen, seine Chopin-Balladen z.B. sind an tonschön gestalteter Durchformulierung und musikalischer Seriosität unübertroffen.

    Im hier vorliegenden SWR-Mitschnitt erfährt die für Bolet eher untypische Beethoven-Sonate eine ebenso untypisch subtil anklingende und schon delikate Grandezza-Nuance und Mendelssohns selten aufgeführtes, feines 'Präludium und Fuge'- Opus erklingt hier mit der gebotenen subtilen Noblesse.
    Die Liszt- und Godowsky-Stücke sind allemal überzeugende Bolet-Heimspiele. Fazit: ein sehr empfehlenswertes Bolet-Dokument.
    Ultimate Peggy Lee Ultimate Peggy Lee (CD)
    03.11.2022
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ultimate P.L.

    Kaum zu glauben, dass ihre songs über 50 Jahre alt sind, so frisch und unverbraucht klingt diese Sammlung. Heute gibt's leider zu viele kleine Peggys resp. deren blasse Kopien. Hier das Original, der alle andren auch stilistisch unterlegen sind. Alright, Okay, Lee wins!
    Daniel Behle - Heimat (Deluxe-Edition im Hardcover) Daniel Behle - Heimat (Deluxe-Edition im Hardcover) (CD)
    21.10.2022
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5

    Motto: Heimatgedanken

    Hölderlins 'Motto' auf der 2.CD könnte als Motto über der gesamten Prospero-Produktion stehen: "Aber das Eigene muss so gut gelernt sein wie das Fremde" - so wie es der Spiritus Rector, Daniel Behle, die Hornisten und Rezitator Mario Adorf ausdrucksstark darstellen, mit dieser weit asortierten Heimatlieder-Sammlung, dass und wie sie Text und Sinn und Klang (dazu) gefunden, gelernt und verstanden haben.
    Um den vielbeschworenen Heimatbegriff ausgedacht, ist hier ein Album konzipiert und ungewöhnlich in der musikalischen Realisation entstanden, mit Behles prächtig artikulierender Tenorstimme im 'Deutschen Hörnerklang'. 'Heimat deine Sterne': Bemerkens- und hörenswert.
    Fatma Said - Kaleidoscope Fatma Said - Kaleidoscope (CD)
    27.09.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Eine "tanzende Stimme" ...

    ... im Kaleidoscope oder Sammelsurium sehr diverser Gesangsstücke. Ich kann mir unter einer so von Fatma Said selbst propagierten Stimme wenig vorstellen, allenfalls gezieltes Marketing auf die nicht nur stimmlichen, sondern auch phänotypischen Erscheinungsqualitäten ... wie auch immer, sie besitzt ein angenehm süffiges timbre, dass wohl ein breites Spektrum im sog. 'CrossOver' der Musik abdeckt und bestens bedient, allerdings ohne bemerkenswert individuelle Charakteristika. Mal seh'n, was noch kommt.
    Sunset In The Blue (Deluxe Edition) Sunset In The Blue (Deluxe Edition) (CD)
    27.09.2022
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Gardot goes more popular

    Ich möchte keine Pressqualitäten bzw Rillenabstände beurteilen, sondern nur das auch recht gut klingende CD-Produkt und die Protagonistin Gardot plus friends.
    Sie hat jedenfalls eine individuelle, wiedererkennbare dunkel-timbrierte, etwas rauchig jazzige Stimme, die/ihre songs recht attraktiv und z.T. groovend in Szene setzt.
    Die Gardot erkennt man, und das ist schon viel im überfüllten pop-Jazz-Sektor, wenn's auch hier im 'Blue-Sunset' eher popig zugeht. Ihr 'I fall in love too easily' wird einen Chet Baker nicht vergessen machen, und 'Moon River' kennt auch manche Alternative. Allerdings klingt die Gardot immer noch da substantiell, wenn andre Stimmchen mit zuviel Luft aspirierend sich nur bemühen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Entre Eux Deux Entre Eux Deux (CD)
    Symphonien Nr.1-4 Symphonien Nr.1-4 (CD)
    26.09.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Alternativ: Spatialisierter, stringent verschlankter Brahms

    Vor Jahren erlebte und erinnere ich eine Brahms-Erarbeitung der Stiftung Karajan-Akademie unter Christian Thielemann in der Berliner Philharmonie, als er die jungen Musikanten vor allem des Klangs wegen beschwor, Brahms tiefgründende Melancholie wie einen alles umfassenden, grossen Celloklang wahrzunehmen und zu verstehen. Ich denke, er wusste dies zurecht.
    Das Melancholische, wohl ein Brahms-Spezifikum, das wenig mit pidestalem Pathos und mehr mit seinem natürlich tiefen Empfinden, "frei aber einsam"(FAE-Sonate), mit privater, eher pathologischer Konstitution korreliert, was in musikalischer Sublimierung seinen formvollendet-gewichtigen, brahmsschen Ausdruck fand.
    Wie auch immer, die hier vorliegende Neuaufnahme des Dänisches Kammerorchesters unter Adam Fischer vermittelt von solchart Gedanken kaum den Hauch melancholischer Eintrübung.
    Meist wird m.E. ein eher sportiver Schnelldurchgang eingestellt und oft zu schnell und schon schmissig gespielt. - z.B. das Eingangsallegro der Ersten sollte auch 'poco sostenuto' klingen, das Adagio der Zweiten, der grosse Klagegesang der "Schmerzenskinder" wird in rund acht Minuten exerziert, die Vierte rasant als Debatte angestartet, und wie sonst auch im Detail überakzentuiert und spotlighthaft aufgelichtet oder, freundlicher formuliert, so betont transparent gestaltet, und quasi vibratofrei, dass keine Anmutung falscher Gefühligkeit oder gar reaktionäres Pathos aufkommen könnten, dabei allerdings unter Verzicht auf eine fliessende Verdichtung bzw horizontale Erdung des sanguinischen Klanggeschehens.
    Wer das 'Allegretto grazioso (q.Andantino)' der Zweiten einmal von Giulini zelebriert gehört hat, wird meine Bedenken hören können und verstehen.
    Also, das kammermusikalisch vertikal betonte, leichte Spiel klingt zwar verifizierbar blitzsauber durchleuchtet, jedoch phrasenweise emotional eher blass, etwas ausgedünnt und verflüssigt zu klanglich flotter Beliebigkeit.
    Kein Vertun, in sehr schön gespielten Details blitzen durchaus auch instrumentale Stimmen hörbar auf, die sonstwo womöglich als nur beabsichtigte Klangfarbe wahrnehmbar sein sollen und nicht als musikalisch (un)wichtige Akzente, wie die häufig zu dominant vernehmbare Pauke.
    Alles in allem erscheint mir dieser Brahms-Zyklus unter Adam Fischer infolge seines vorigen von Beethoven zu überambitioniert gegen einen philharmonisch-grossorchestralen Sound gebürstet. Wenn auch partiell erhellend und durchdacht phrasiert, bleibt er im fundamentalen brahmsschen sinfonischen (Klage)Gesang wenig tiefgründig und perspektivisch eindimensional, zu kleinteilig und detailaffektiv bemüht und leider klanglich lapidar und neutral.
    Am besten erscheint m.E. die in sich stimmig tarierte Dritte.
    Zu wenig für den neben dem unsteten Romantiker Schumann wirklich grossen herben Erz-Romantiker Brahms, der seine ganz privaten, geheimen Emotionen doch sehr bewusst in klassischer Gewandung inszeniert so eindrücklich zu formulieren wusste.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-4 Symphonien Nr.1-4 (CD)
    • Symphonien Nr.1-4 Symphonien Nr.1-4 (CD)
    • Symphonie Nr.2 (SHM-CD) Symphonie Nr.2 (SHM-CD) (CD)
    2 Kommentare
    Anonym
    19.10.2022

    Verschlankter Brahms ...

    ... als kammermusikalische Variante bietet das Scottish Chamber Orchestra unter Mackerras eine zudem hifi-klangvolle (Telarc 1997) und musikalisch erstklassige Darstellung. gmr.
    brenchberger
    26.11.2022

    Volle Zustimmung

    Nachdem ich im Radio die 4. Sinfonie unter Fischer gehört habe, war mein spontaner Kommentar: "schrecklich!" Hier wird aus Brahmsscher Glut revolutionärer Furor, der zudem kanglich überaus trocken daherkommt und auf mich wirkt, als hätte der Komponist die Finger in eine Steckdose gehalten. Die Schönheit, Schwere und glutvolle Wärme sowie Wucht (4. Satz) geht hier völlig verloren.
    Für mein Empfinden von Brahms hat diese Einspielung mit ihm nichts zu tun. Was die Vierte angeht, habe ich bislang nichts besseres gehört als die unter Günter Wand.
    Somethin' Else (Rudy Van Gelder Remaster) Somethin' Else (Rudy Van Gelder Remaster) (CD)
    23.09.2022
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    More than Something Else

    Dies ist eine der ganz grossen Blue Note Jazz-Aufnahmen Ende der 50er Jahre, sollte in keiner Sammlung fehlen. Adderly als vitaler Sax-spieler und der noch coole Miles sprechen für sich, primus inter pares, ein tolles Jazz-Album erstklassiger Jazzer.
    Don Giovanni Don Giovanni (CD)
    22.09.2022
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Der 1950er Wiener Opern-Mozart unter Mitropoulos

    Allen Mozart-Giovanni Liebhaber-, pardon, Innen und klassischen Opern-Musikfreund*en, sei dieser herrliche Mitschnitt der 'Oper aller Opern' ganz nah an's Herz gelegt.
    Welch wunderbar stimmig klingende, unwiederbringlich musikalische Stimmen im idiomatischen Orchester-sound unter dem bravourös engagierten Dirigenten Mitropoulos. Tempi passati.
    Klar doch, es gibt heute hist.aufgeklärte, musikologisch verifizierte Aufnahmen der Jacobs und Gardiner, die klangtechnisch optimiert allemal überzeugend korrekt klingen und auch sogar Spass machen, allerdings nicht so wie dieser antiquierte, relaxed und darum ev. eher authentisch-mozartisch klingende Mitschnitt der 1950er. Die Aufnahme ist vokal erstaunlich präsent hörbar und auch orchestral allemal akustisch akzeptabel. Kurzum: eine Mozart-Giovanni-Muss!
    Violinkonzert op.77 Violinkonzert op.77 (CD)
    22.09.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Brahms, Szeryng, Wien Phil unter Kubelik

    Zu meiner Musik-Schulzeit in den 1960ern gehörte das Brahms Violinkonzert von Szeryng, geigerisch überlegen makellos gespielt, mit dem London Symphony unter Pierre Monteux zu den handvoll Besten neben Heifetz und Oistrach - und Kremer unter Bernstein gab's damals noch nicht. Dieser live-Mitschnitt von 1967, knapp zehn Jahre später, präsentiert Szeryng in nicht weniger souveräner Spielqualität und zudem Kubelik mit den Wiener Philharmonikern in mehr agiler Präsenz, die dem berühmten RCA-Original keinesfalls nachstehen, agogisch noch freier, spontaner und intensiver musiziert - das 'plus ultra' von live-Aufnahmen, wie später die Wiener Philharmoniker unter Bernstein mit Gidon Kremer eindrucksvoll bestätigen.
    Wer Szeryng mit Brahms noch nicht kennt, kann hier allemal zugreifen.

    Meine Produktempfehlungen
    • Violinkonzert op.77 Violinkonzert op.77 (CD)
    • Violinkonzert op.77 (SHM-CD) Violinkonzert op.77 (SHM-CD) (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    07.10.2023
    Wenn es denn "Wien Phil" (Wer sagt das so?) wäre! Ein Blick auf das Cover verrät, welches Orchester hier spielt: "Sym Bay", wie Sie es wahrscheinlich nennen.
    Klaviersonaten Nr.1-32 Klaviersonaten Nr.1-32 (CD)
    14.09.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Beethoven auf Badura-Skodas Bösendorfer

    Wer Beethovens Klaviersonaten etwa vom Pionier Schnabel (als Grundlage), vom 1950er Kempff, 1968er Gulda oder 1970er Brendel kennt, in ihrer distinktiv hörbaren Diversität, braucht eigentlich diese Badura-Skoda Aufnahme nicht unbedingt, um essentiell Neues über Beethoven zu erfahren.
    Jedoch ist diese Aufnahme aus dem Wiener Musikverein rein klanglich eine der konsistent besten, die ich gehört habe.
    Badura-Skodas Bösendorfer klingt so, wie Beethoven es nur erträumt haben könnte. Zudem ist die musikalisch unpathetisch-gradlinige Darstellung im Verzicht auf willkürliche Interpretations-Finessen zeitlos modern und kommt in der stringenten Spielhaltung eher dem Wiener Kollegen Gulda nah, dessen, ohne Wenn und Aber, nach wie vor kühnste und modernste Einspielung allerdings pianistisch auch hier unerreichbar scheint.
    Jeoch ist Badura-Skodas Aufnahme allemal eine hörenswerte, primär klanglich optimale, aber auch musikalisch durchaus überzeugende Alternative.
    Meine Produktempfehlungen
    • Klaviersonaten Nr.1-32 Klaviersonaten Nr.1-32 (CD)
    Yoav Levanon - A Monument for Beethoven Yoav Levanon - A Monument for Beethoven (CD)
    13.09.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Ein monumentales Klavieralbum

    Dies ist wirklich ein höchst eindrucksvolles Klavieralbum eines nicht mal 20jährigen Pianisten, der wie ein Phoenix erhoben aus dem gewohnten Klavieralltag erklingt, mit staunenswerter Musikalität und Spielkultur, schon ein strahlender Stern am Klavierhimmel, wenn auch m.E. noch kein "Jahrhundertpianist ".
    Yoav Levanon beherrscht nicht nur die schwierige Liszt-Sonate, die berüchtigte Presto-Stretta zum Ende ist auch kein Stolperstein für ihn, er vermag das ganze, teilweise doch rhetorische Gebilde auch in den verhaltenen, leisen Passagen musikalisch sensibel zu gestalten, und die berühmte 'Campanella'-Etude wird nicht nur gekonnt runtergespielt, sondern zudem gekonnt dynamisch strukturiert.
    Chopins cis-moll Prelude, oft süsslich sentimentalisiert, wird zu einem Anschlags-und Phrasierungswunder, und die Menselssohn-Variationen klingen zuerst leichthändig delikat und dann doch sehr akzentuiert im Zugriff, alles auf, nunja, Horowitz-Niveau.
    Schumanns grosse Fantasie-Sonate wird wirklich nach den tempo-insinuierten Vortragsbezeichnungen dargeboten, also erst leidenschaftlich, dann energisch und danach langsam-getragen ausklingend.
    Etwas irritierend sind allenfalls die Betitelung des Albums, das keine Beethoven-hommage ist, sondern eine Ehrung der Komponisten, die sein Bonner Denkmal anno 1845 unterstützten, und die leider zu prätentiöse (Selbst-)Darstellung des Pianisten als ein jugendlicher Liszt.
    Wie auch immer, musikalisch wie auch klangtechnisch (Berliner Teldex-Studios) ist dies ein audiophiles Meisterstück.
    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    16.08.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Beethovens Neune auf Tournee mit Yannick

    All at once und mit punktuell neuesten instrumentalen Erkenntnissen, die kaum hörbar oder relevant sind, eine quasi letzte der Original-Aufzeichnungen von Beethoven Sinfonien auf nur teilweise hist.informiertem Stand und alles just alive.
    Das Chamber Orchestra als europäisches (COE) von Claudio Abbado initiiert und gefördert (Haydn-Schubert-Sinfonien und Luzerner-Konzerte) errang 1990-91 besondere Aufmerksamkeit durch den Mitschnitt der Grazer-Konzerte aller Beethoven Sinfonien unter Harnoncourt, die in der englischen Presse höchstes Lob bekam (Gramophone Award), m.E. musikalisch eher unentschieden und auch klanglich (live Mitschnitt) etwas blass, insgesamt zu wenig prägnant.
    Jedenfalls im Vergleich zum vorliegenden Mitschnitt aus Baden-Baden steht der alte Mitschnitt, immerhin nach über 30Jahren, rein musikalisch auf dem Level einer höchst seriösen Beethoven-Erarbeitung, so als state of Art der Zeit.
    Nicht zum Vertun, hier klingt alles nach neuestem Aufnahme-Level, flott-forsch und prägnant und durchaus auch gut gespielt, allerdings musikalisch routiniert und stringent oberflächlich auf Tournee-Show-Niveau.
    Jenseits der 'Klassiker', verglichen mit neueren, auch klangtechnisch hochwertigen Aufnahmen u.a. von Savall oder Antonini oder dem sich vollendenden Zyklus aus Freiburg, ist diese Gesamtaufnahme unter dem 'Beethoven-Spezialisten' Yannick Nézet-Séguin doch eher überflüssig.
    Le Sacre du Printemps (mit Blu-ray Audio) Le Sacre du Printemps (mit Blu-ray Audio) (CD)
    14.08.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Salonens musikalisches L.A.-statement

    Esa Pekka Salonen - Sacre

    "Wir leben in einer viel lauteren Welt als Stravinsky, haben Heavy Metal, Punk und Techno, aber noch immer fühlt man 100T-Volt im Körper, wenn man den Sacre hört (so Salonen in Schreibers 'Grosse Dirigenten') und, "es gibt beim Hören Momente ... in denen ich einfach nicht glauben kann, was ich da höre".
    So Salonen, Komponist und Dirigent, und er meint damit die archaisch rhythmische Natur-Gewalt einer primär von Schlagzeug über Instrumenten organisierten und bis dahin unerhörten Klang-Struktur.
    Insofern steht er den erfahrenen grossen Alten wie Monteux und Stravinsky selbst, Markevitch und primär Boulez nicht nach, und dem Paar exzellenter BühnenProduktionen seit Maurice Bejart in Paris (Markevitch) und der archaisierenden Ritual-Neufassung von Pina Bausch Anfang der 70er, nur nebenbei.
    Allerdings und nur mit Boulez' reanimierenden vier Versionen (wie Cleveland-2) vergleichbar, hat Salonen die von allen akustisch beste Aufnahmesituation:
    Sein musikalisches Sacre-Opfer spielt in L.A.s neuer Disney-Concert-Hall und klingt, entsprechend abgehört, wirklich wie vom andren Planeten, also schlichtweg überragend transparent durchformuliert.
    Musikalisch-interpretatorisch gibt durchaus ebenso akzeptable, womöglich gar überlegene Alternativen, doch dies sollte für sich entscheiden, wer den 'Sacre' wirklich lange und gut kennt.
    Erich Kleiber - Decca Recordings Erich Kleiber - Decca Recordings (CD)
    12.07.2022
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Erich Kleibers DECCA-Vermächtnis

    Der discographische Nachlass von Erich Kleiber ist unangemessen überschaubar, und dies liegt nicht nur an seiner Lebenszeit, sondern primär an den Auswirkungen der rassistischen und zumal quasi v.v. 'kulturbolschiwistischen' NS-Zeit, die ihm (wie gleichsam Klemperer) ihre künstlerischen Freiheiten und Entfaltungen verbot.
    Kleiber und Klemperer, gleichsam Kulturgrössen der Berliner 20er Jahre wurden 1933 für Deutschland eliminiert, und Kleiber ging und verblieb dann in Argentinien, und damit 'out of record', noch bis in die Nachkriegszeit der 50er, einer immer noch postfaschistischen Zeit.
    Seine Decca-Erbschaft ist nur zum Teil repräsentativ, seine Kölner, Stuttgarter und Berliner Aufnahmen und die mit dem 'Philharmonia' London der 50er Jahre gibt's anderswo und ebenso eindrucksvoll.
    Hier bestechen vor allem die Wiener Produktionen, primär Mozarts genialer und unvergleichbarer 'Figaro' (...zu viele Noten, Herr Mozart...) und des Richard Strauss allzu spätherbstlich-retrospektiver und partiell redundanter 'Rosenkavalier', an dem sich dann Sohn Carlos zeitlebens abgearbeitet hat, um leider u.a. Beethovens 'Eroica' zu ignorieren, die Vater Erich mit den Wienern hier erstrangig und besser als in Amsterdam eingespielt hat.
    Die Aufnahmen aus dem Amsterdamer 'Concertgebouw' sind jedoch klangtechnisch überlegen, zwar nach heutigem Stand auch nicht optimal, aber monaural akzeptabel.
    Wie auch immer, die überragende künstlerische Qualität der Aufnahmen überwiegt hier allemal klangtechnische Einwände dieses wertvollen Erich Kleiber Dokuments.
    Meine Produktempfehlungen
    • Erich Kleiber dirigiert Erich Kleiber dirigiert (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    12.08.2022

    Kleibers sozio-kulturelle Demission

    Der Präzisierung halber: Erich Kleiber war kein Jude, der wie Klemperer und Walter flüchten musste, er versagte als aufrechter (Wiener) Geist dem deutsch- völkischen, banausischen Nazi-Regime und seinen Mitläufern den Dienst, so wie Fritz Busch in Dresden.
    Beiden gebührt neben der künstlerischen auch aller- höchste moralische Anerkennung. gmr.
    Maria Callas Edition (Profil) Maria Callas Edition (Profil) (CD)
    09.07.2022
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    * Alle Sterne für die Londoner Tosca

    Auch vom Profil einer Hänssler-Edition sollte man keine jewel-case, booklets und andre Hochpreis-Wunder erwarten bei 15 Euros für 12 CDs, zumal bei mehr oder weniger betagten live-Mitschnitten!
    Und die klingen allesamt wie erwartbar auch nicht highfidel, und besonders schlecht die 'Tosca von 1952 aus Mexico.
    Allerdings mit einer Ausnahme, deren Wert allein alle andren mehr als preisgünstig relativiert: es ist der Mitschnitt der 'Traviata' 1958 aus Covent Garden unter Rescigno, mit Cesare Valletti als Alfredo und glänzender Primo, neben Callas, und Mario Zanasi als Vater Germont, dazu ein hoch respektables Opernhaus-Ensemble, Chor und Orchester einer Weltstadt. Ein Mitschnitt also, der jeden Vergleich etwa mit Mailand oder Lissabon besteht, auch weil man hier mehr hört. Aus alten LP-Zeiten besitze ich noch die zwei Scheiben der IMI aus Italien 'Gli Dei della Musica' - hier jedenfalls trifft es zu. Der beste Mitschnitt einer Callas-Traviata.
    Leonard Bernstein und die Wiener Philharmoniker Leonard Bernstein und die Wiener Philharmoniker (CD)
    08.07.2022
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Der Wiener Bernstein

    Leonard Bernstein, grosser musikalischer Universalist, erlebte seinen dirigentischen 'indian summer' in den 1980-90er Jahren nicht in Amerika, sondern in europäischen Musikzentren wie Wien mit den Wiener Philharmonikern, dem nach seiner Überzeugung besten Orchester der Welt ohne Chefdirigenten, und die ihn deshalb fast als solchen liebten und hochverehrten.
    Man hört den Aufnahmen eine vertraute, gegenseitige Zuneigung, eine quasi geistig-seelische corporate identity an.
    Es wird, vergleichsweise auch zu gewichtig und bedeutungshaft, alles akribisch ausmusiziert, sogar unter Vernachlässigung sinnvollerer Zeitmasse und musikalischer Struktur.
    Grosses Klangformat, selbst bei Haydn und Mozart, wennauch alles sehr bedacht und differenziert ausformuliert klingt.
    Hervorragend ist m.E. der Konzertmittschnitt von Mahlers 5ter aus der Frankfurter Alten Oper. Ein kongeniales Mahler-statement, in allen musikalischen Schichten durchleuchtet und bis ins Sentimentale des Adagiettos versehrend zelebriert.
    Womöglich ein später Reflex auf die frühen Mahler-Pionier-Taten in den New Yorker 60ern, in europäischen Kritiker-Zirkeln meist eher geringgeschätzt.
    Überhaupt schätze ich den wagemutig-impulsiveren N.Y.er-Bernstein mehr als den schon abgeklärten und versierten 'Routinier'.
    Allerdings sind die Wiener-DGG-Aufnahmen denen der CBS-Sony in allen akustischen Belangen überlegen, jedoch, wie gesagt, nicht durchweg künstlerisch, denn rein musikalisch gibt es in der Bernstein-Sony-Kassette doch mehr zu entdecken.
    Meine Produktempfehlungen
    • Leonard Bernstein Edition - His Great Recordings Leonard Bernstein Edition - His Great Recordings (CD)
    101 bis 125 von 613 Rezensionen
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