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    gemi:re Top 25 Rezensent

    Aktiv seit: 31. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 5112
    619 Rezensionen
    Preludes Nr.1-24 Preludes Nr.1-24 (SACD)
    06.11.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Chopin-spooky

    Wer weiss schon, ob Chopin damals in Valdemosa seine Lebensgeschichte zurückblickend beschwor ... ?
    Die Chopin-Geister (Ghosts), die beschwört werden (soll-t-en), hört man auf diesem Album weniger als auf andren, die verbal weniger und dafür mehr musikalisch-pianistisch geistvolles -
    a la Lortie oder Argerich, z.B. - zu sagen haben.
    Sei's drum, wenn diese Geisterschmus-Verlautbarungen nicht etwaige aussermusikalische Rezeptionshaltungen evozieren würden, könnte man von einem klangschön-dezenten Chopin-Album sprechen, auf dem die kontrastreichen Preludes moderat nivelliert sind auf einen romantischen Chopin-Sound, der hörbar dem Salon-Geist seines Schöpfers, weniger seiner zeitweilig eher pathologisch-desolat-kreativen Psyche zugeneigt ist. Vieles klingt auf sanfte Weise grob, weil zu wenig differenziert.
    Auch die Walzer-Zugaben und das Scherzo bewegen sich in einem eher eintönig-soften modus, einer ghosty-Stimmung, die zudem auch noch das Cover suggeriert. Chopin fürs Schlafwandeln.
    Meine Produktempfehlungen
    • Arthur Rubinstein - The Chopin Collection Arthur Rubinstein - The Chopin Collection (CD)
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    Berliner Philharmoniker - Great Recordings Berliner Philharmoniker - Great Recordings (CD)
    03.11.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    B-Phil-Aufnahmen div. Grösse

    Was 'Great Recordings' auch immer bedeutet, - großartige Aufnahmen, im Sinne musikalischer und-oder auch rein klanglicher Ereignisse - als 'great' wird man diese Kompilation nicht durchweg bezeichnen können, allenfalls das instrumentale Spiel des Berliner Philharmonischen Orchesters, das zudem an unterschiedlichen Orten zu div.Zeiten aufgenommen ist, und so dem entsprechend klingt.
    Gross, weil einzigartig, ist sicherlich der Gould-von Karajan Mitschnitt des Beethoven Klavierkonzerts aus dem akustisch stumpfen Konzertsaal der Kunsthochschule, der auch so klingt, jedoch musikalisch (HvK: genialisch) überzeugt, so wie der späte
    Mitschnitt von Wands Bruckner aus der Philharmonie, wo das Ineins von musikalisch-romantischer Metaphorik und diesseitiger instrumentaler Klangpracht überwältigend Ausdruck findet.
    Sicherlich zwei grosse Aufnahmen, und auch die Rachmaninov-Zugaben von Arcadi Volodos sind grosse Spielkunst, während das Tchaikovsky-Konzert wieder mal als rasant auftrumpfendes Schlachtross aufgeführt wird.
    Alles andre hier ist zwar auch klanglich akzeptabel gut, aber m.E. eben nicht besonders gut, von wegen 'great'.
    Lucas Debargue - Bach, Beethoven, Medtner Lucas Debargue - Bach, Beethoven, Medtner (CD)
    02.11.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Lucas Debargues spätes Studio-Debut

    Lucas Debargue, den Namen des Pianisten muss man nicht kennen, sollte man sich aber merken, weil er nicht nur rein pianistisch mit flinken Fingern, sondern etwas neu und anders bedacht Erhörtes musikalisch zu sagen hat.
    Medtners eloquent ausgehörte und formulierte f-moll Sonate wie Beethovens 7te op.10.3 hört man nicht häufig ernsthaft und zugleich musikalisch leichterhand genau artikuliert, von einem bis dato doch unbekannten Pianisten.
    Und sein Studio-Debut eröffnet er mit dem erstaunlich klar wie sinnlich austarierten Bach-Highlight, der c-moll Toccata.
    Er musiziert inzwischen auch mit so spiel- wie experimentierfreudigen Grössen wie Martin Fröst und Janine Jansen (Messiaen-Quartett), spielt überhaupt auch Bekanntes eigenständig wie auch eigenwillig nuanciert (Ravel Gaspard), als erstmal nur autodidaktisch und rock-pop erprobter und dann spät auch noch klassisch geschulter PianoPlayer.
    So scheint er jedenfalls anders zu ticken, als viele des tüchtig und brav trainierten und wettbewerbsgeschulten 'classical mainstream'.
    Mal sehen, wie lange noch. Denn solche marktschreierischen Echo-PR-Auszeichnungen verbrauchen sich mit nur einem Album dann schnell, wenn bereits wie immer allzu voreilig von einer beeindruckenden Karriere geschrieben wird, bevor diese erst wirklich begonnen hat und auch so schnell vergessen ist, wenn nichts Spektakuläres nachfolgt, wie so manche frühe 'Wunder' zeitigen. Dieses Bach-, Beethoven-, Medtner-Album ist jedenfalls bewunderungswürdig und allemal hörenswert.

    Carlos Kleiber dirigiert das Bayerische Staatsorchester Carlos Kleiber dirigiert das Bayerische Staatsorchester (DVD)
    01.11.2017
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Kleiber-Raritäten-II

    Musikalisch-Interpretatorisch ist dieser Mitschnitt aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz vom 21.Okt.1996 erstklassig, wie das Meiste von C.Kleiber, seine Darbietung des 'Coriolan' von Beethoven erstrangig-einzigartig, ein musikalischer Hochkaräter. Und diesbezüglich kann man immer wieder bedauern, dass nur Beethovens 4.,5.,6.,7. Sinfonien von von ihm ein-gespielt wurden, und nicht die bedeutend komplexere 3te. Womöglich hat er diese, vom Vater beschattet, nie aufgeführt. Wie auch immer, bleiben Mozart und Brahms, diesmal vom Bayerischen Staats-Opern-Orchester. Und bei aller dirigentischen Verve, im Vergleich zu den Aufnahmen aus Wien fällt doch auf, dass die Wiener Philharmoniker ihren Mozart und Brahms (Linzer Sinfonie, Brahms 2te) doch geschmeidiger, runder, klangschöner, einfach vertraut souveräner intonieren, ohne Härten instrumentaler Bemühungen. Jedenfalls spielt Brahms 4te mit den Wienern unter Kleiber in der Audio-Produktion hörbar klanglich stimmig relaxter und weniger forciert wie in München.
    Der Videopart dieser Münchner Produktion ist im 4:3-Format nicht mehr Standard, gezoomt aber noch akzeptabel, der Ton über einen kompilierenden BluePlayer stereofon wie ambisound-transparent. Also musikalisch Erstklassiges, klanglich nur etwas betagt, allemal hörenswert.
    Carlos Kleiber dirigiert die Wiener Philharmoniker Carlos Kleiber dirigiert die Wiener Philharmoniker (DVD)
    01.11.2017
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    2 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Rarität Carlos Kleiber

    Die musikalische Qualität dieser Video-Mitschnitte des Konzerts der Wiener Philharmoniker unter Kleiber im Wiener Musikverein vom 6.und7. Oktober 1991 ist schlichtweg überwältigend.
    Mozart ganz 'cantabile' ausgewogen und spielerisch dirigiert mit leichter Hand pointiert, ohne Druck und Tempo-Willkür klassisch temperiert, und Brahms, auch ohne Reprisen, mit plausibel hör-und sichtbar penibler Detail-Insistenz, jedoch ohne die grosse herb-lyrische thematische Bewegung der sinfonischen Form, den Klangfluss zu beeinträchtigen.
    Eine der besten Brahms-2te Darbietungen von enormer Ausdrucksdichte, wobei man nur bedauern kann, dass Kleiber keine Gesamtaufnahme, sondern leider nur die Brahms-4te für die Diskografie realisiert hat.
    Dieses Video gibt allen, auch andren Dirigenten eine exemplarische Anschauung davon, wie lebendige Korrespondenz von Dirigent und Instrumentalisten im Konzert sich live ereignet, daselbst nach aller Probenzeit in erster Wiener Adresse.
    Leider ist die technische Seite, die Ton- und vor allem minder aufgelöste Bildqualität nur zweitklassig, vom 4:3-Format ganz abgesehen, das beim Zoomen recht grobkörnig wird.
    Wenn man nur den Stereo- oder DSS-Ton über die Sound-Anlage hört, z.B. über einen kompilierenden BlueRay-Player, ergibt sich ein durchaus akzeptables, wenn auch nicht nach heutigen Standards transparentes, eher kompaktes Klangbild.
    Allerdings, wie gesagt, musikalisch-interpretatorisch sind diese Kleiber-Raritäten highend.
    Maria Callas - Verdi-Arien Vol.2 Maria Callas - Verdi-Arien Vol.2 (CD)
    01.11.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Späte Sternstunden* der Callas

    Eventuell fast zu späte *, was die Flexibilität bzw Agilität der Stimme betrifft, jedoch wie immer einzigartig ausdrucksstark gesungen bezwungene Rollengestalten, die ihresgleichen in der heutigen Schwemme makellos standardisierten Schönklangs nicht wiederfinden. Vorbei.
    Immer mehr eine Norma als Otello-Desdemona, muss man nach diesem späten Verdi Arien Album unter Rescigno doch bedauern, dass die Callas zumindest nur für die Schallplatte nicht auch die kompletten Verdi Opern DonCarlo und Otello aufgenommen hat.
    Bolero Bolero (CD)
    25.10.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ravel-Monteux Kunstwerke

    Eins der wenigen grossen Ravel-Alben mit unüberhörbarer musikalischer Authentizität und profunder stilistischer Klasse. Der junge Monteux war zur Zeit der Pariser 'Ballet Russes' der 1910er Jahre ein Zeitgenosse von Debussy (La Mer), eben Ravel, Stravinsky (Petrouschka, Sacre) u.a.m. Und man hört mit jedem Vergleich diese evolutionäre Authentizität.
    Mögen andre Aufnahmen danach effektvoll-spektakulärer oder feinsinniger sein, wie der 'französische' Karajan oder später ein Boulez, dessen Berliner Aufnahme natürlich klanglich vv. klangtechnisch raffinierter klingt, 50 Jahre später. Jedoch, musikalisch hat er weniger Expertise und weniger zu sagen als dieser wirklich grandiose Pierre Monteux. Neben seinem erstrangigen Ravel-Daphnis ein ebenso discografisches Muss!
    Meine Produktempfehlungen
    • Pierre Boulez dirigert Ravel & Debussy Pierre Boulez dirigert Ravel & Debussy (CD)
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    Symphonie Nr.5 Symphonie Nr.5 (CD)
    02.10.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Mahler als Repertoire-Konzert

    Verglichen mit der unlängst vom BR-Klassik übertragenen geradezu erschütternd tieflotenden wie atemberaubend stringenten Aufführung dieser Mahler-5ten durch das Staatsopern-Orchester unter Kyrill Petrenko - es gibt einen recht akzeptablen YouTube-Mitschnitt ! - klingt diese Aufnahme des BR unter Jansons wie angemessen sitzende Konfektionsware, ganz gut, aber nicht bezwingend ausdrucksvoll gespielt, eher buchstabiert. Nur sicher wie auf dem Notenraster, ist jedoch, am sinfonischen Wurf gemessen, einfach nur zweitrangig, ohne distinktive Höhen bzw Tiefen(-schärfe). Selbst die 'alten' Aufnahmen der Bernstein(vor allem live), Kubelik, Karajan und Rattle bieten da doch insgesamt aufregendere und merkwürdigere Sichtweisen, näher am Puls der hypertrophen Mahler-Welt. Jansons' 5te, klanglich zwar überzeugend, ist musikalisch enttäuschend schwach.
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    • Symphonie Nr.5 Symphonie Nr.5 (CD)
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    Sämtliche Klavierwerke Sämtliche Klavierwerke (CD)
    25.09.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Giesekings (Debussy-)Meisterschaft

    Giesekings 50erJahre Debussy-Pioniertat ist heute natürlich rein klangtechnisch längst überholt, hört man den direkten, etwas stumpf-trockenen und dynamisch engen Klavierklang, also wenig von zu Debussy meist assoziiertem impressionistischem Klangraum.
    Dies impressionistische Als-ob war allerdings auch nie so von Debussy gemeint, sondern primär ein klar differenzierter, farblich feiner Anschlag. Und diesbezüglich und rein musikalisch kann man Gieseking nach wie vor mit seinen besten Nachfolgern, wie Michelangeli, vergleichen, ist er pianistisch ebenbürtig, wenn nicht sogar besser konditioniert, so wie er viele Debussy-Valeurs leichthin wie spontan spielerisch meistert, und dabei nichts wie ausgetüftelt oder auch mühsam erarbeitet klingt.
    Insofern bleibt er eine erste, allenfalls klanglich etwas betagte Debussy-Adresse.
    Klavierkonzerte Nr.14 & 26 Klavierkonzerte Nr.14 & 26 (SACD)
    23.09.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Tamas Vasary spielt Mozart mit den B-Phil

    Alles andre als historisch informiert, orthodox und konventionell, werden die Mozartkonzerte dennoch musikalisch stimmig, transparent aufgefächert und spürbar spielfreudig dargestellt.
    Die Tempi sind moderat flüssig zueinander ausgewogen und sehr schön ausgesungen, und Vasary hat als Pianist und Dirigent immer die philharmonische Übersicht.
    Durchweg befriedigend-runde, klanglich überzeugende Aufnahmen, die leider von der DGG damals nicht fortgesetzt wurden.
    Klaviersonaten D.959 & D.960 Klaviersonaten D.959 & D.960 (CD)
    21.09.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Schubert als frohgemuter Wandergesell

    Vermeintlich soll Krystian Zimerman Sonnenlicht ins dunkle Schubert-Gewölk bringen als Gelblabel-Offenbarung nach 25Jahren pianistischer Abstinenz.
    Und sein Spiel klingt hier auch aufgeräumt von allen Schubertschatten, pianistisch makellos und schön ausgewogen. Allerdings gibt es da in B-(D.960) ein grosses Andante sostenuto und in A-(D.959) ein grosses Andantino mit einem sehr befremdlich herb kontrastierenden und rhetorisch sehr freien Mittelteil, wie ein fantastisch-rezitativischer Aufschrei des Komponisten, der alles andre, als schön ausgewogen (gemeint) ist, und beispiellos in der klassisch-romantischen Sonatenhistorie dasteht.
    Dies, von Zimerman ausgetüftelt und klanglich zu schön harmonisierend gespielt, klingt denn leider etwas läppisch und auch unsinnig, weil folgenlos. Denn der Verlauf dieser anfangs leicht schlendernden Pilgerweise (Liedbezug!) in das frei-harmonische Chaos, muss danach verändert, verhalten-zögerlich und resignierend, allemal anders klingen als hier, schon anklingen sollte das B-Andante-sost. der letzten Sonate.
    Auch dieses präsentiert Zimerman wie feine, makellos gewirkte Konfektionsware, leider musikalisch ereignislos.
    Selbst der eher lichtern-leichte Kempff lässt da mehr dunkle Farben und Schatten Gestalt werden - von Schnabels frühen 'Blaupausen' für diese Sonaten ganz zu schweigen, auch vom gewichtigen Richter. Und ein Sokolov spielt heutzutage seinen Schubert live doch subtiler, auch klanglich noch differenzierter, als diese positivistische Sicht- und Spielweise vom gesund-muntren Wandergesell, was Zimerman uns deuten will. Kein Ereignis.
    Meine Produktempfehlungen
    • Rudolf Serkin plays Schubert Rudolf Serkin plays Schubert (CD)
    • Klaviersonaten D.850,959,960 Klaviersonaten D.850,959,960 (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    13.06.2022

    Zeitungsprosa

    ...kann die Einschätzung nicht teilen. Die Beschreibungen kratzen doch sehr an der Oberfläche wie heutzutage die meisten Musikkritiken, die jeder Hinz und Kunz verfassen könnte. Und einen Wandergesell-Schubert kann ich dem Interpreten bei dieser CD auch nicht unterschieben, selbst wenn ich seine Interpretation hier nicht in den Himmel heben möchte.
    Klaviersonaten Nr.3,14,23,26,32 Klaviersonaten Nr.3,14,23,26,32 (CD)
    13.09.2017
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Kissins DGG-Neu-Einstand mit Beethoven

    Da ist Evgeny Kissin beim Gelblabel wieder da, mit Sonaten von Beethoven.
    Dies scheint doch auch sehr als Marketingcoup wie bei Perahia, leider nun discografisch eher verstummt.
    Und Kissin, der lange zwischenzeitlich anderswo produktive wie auch schon länger verschwundene (Jung-)Klavier-Star firmiert nun wieder bei der DGG, dazu noch ganz premierabel, mit einer Sammlung von Mitschnitten seiner Beethoven-Sonaten der letzten zehn Jahre.
    Da wurde auch Älteres (2006) neu kompiliert, offiziell nach Vorgaben des Pianisten, und ergibt nicht nur klanglich, mit einigen hörbaren live-Geräuschen, eine recht diverse 'mixed box', die auch musikalisch uneinheitlich wirkt.

    Kissin, gewiss kein genuiner Beethovenianer, ist zwar pianistisch-manuell nach wie vor ein artistisch hochkarätiger Spieler, jedoch musikalisch eher ein alter Protagonist einer Romantik russischer Seele (und Schule), was seine zahllosen Aufnahmen auch durchaus eindrucksvoll belegen.
    Mit der konstruktiven Seite und musikalisch durchformulierter Strenge, einem Gestaltkonzept für Beethoven, hat er weniger im Sinn, und neigt generell zu romantisierend betonter Gefühligkeit oder zu flink-effektvoll pingeligem bis draufgängerisch-knalligem Anschlag.
    Mit musikalisch sinnvoller Disposition und inspirierter Gestaltung a la Gulda oder Kempff, um verschiedene, aber nachvollziehbar respektable Beethovenperspektiven zu nennen, hat sein Spiel wenig zu tun.
    Die frühe grosse 3te Sonate und die kleinteilig-kurzen Variationenfolgen gelingen z.T etwas rokokohaft noch am besten, weniger von sentimentalischer Spielwillkür gefährdet, als vielmehr die allseits geläufige sog. 'Mondscheinsonate'.
    Die, pars pro toto, wird gewichtig gestelzt angegangen und zum Ende ihres ersten berühmt 'mondenden' Satzes nochmal so verlangsamt wie bedeutsam aufgeladen zu einer descriptiven Mondfinsternis, sozusagen, was rein musikalisch unsinnig wie populistisch wohlfeil zelebriert klingt.
    Aus dem Agitato wird beinah geläufig klimperndes Etüden-Presto musikalisch wenig stringent artikulierter Verläufe, die wie sonst auch selten mal durchgängig a-Tempo, sondern eigenwillig 'stimmungsvoll' schwankend vollzogen werden.
    So wird das I.-Allegro-assai der Appassionata unsinnig abgebremst, erhalten auch die Triller der Arietta op.111 z.T. eine bedeutungshafte Eigenständigkeit, wenn sie etwa nur eine atmosphärisch-chromatische Funktion im Gesamtverlauf des 'Cantabile' erfüllen, und als quasi metamusikalische Farbe den Klang des Adagios unterstützen sollen.
    Wilhelm Kempff's Arietta ist dazu vergleichsweise eine musikalisch-pianistisch äquilibrilistische Meisterleistung einer molto cantabile-Offenbarung, bei weit geringerem Zeitaufwand.

    Kissin bietet also kaum neu verinnerlichte, sensibel oder sonstwie plausibel erforschte Neuentdeckungen der Sonaten Beethovens, sondern eher viel eigenwilliges und z.T.auch inadäquates Beethovenspiel, rein pianistisch durchweg untadelig überzeugend, aber gut spielen können andre auch, auch ohne Beethoven-Bereicherung.

    Meine Produktempfehlungen
    • Klaviersonaten Nr.1-32 Klaviersonaten Nr.1-32 (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    22.01.2020

    Fragwürdig

    Dass Sie ausgerechnet die absolut brave und langweilige, fast emotionslose Kempff-Einspielung favorisieren, zeigt, dass Sie Beethoven-Interpretationen nur gutheißen, wenn in ihnen die kompositorische Konstruktion nachgezeichnet wird. Aber Beethoven ist ja gerade viel mehr als das - und zum Glück arbeitet gerade ein russischer Pianist wie Kissin wunderbar heraus, welche tiefe emotionale Zerrissenheit in Beethovens Klaviersonaten steckt. Wir leben im 21. Jahrhundert, nicht mehr in der miefig-braven Nachkriegszeit!
    Goldberg-Variationen BWV 988 Goldberg-Variationen BWV 988 (CD)
    25.08.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Profundes Bach-Debut

    Martin Stadtfelds Goldberg-Einspielung, nach heutigem 'feeling' ein Oldie, so orthodox Bach- wie eigenwillig Gould-nah, gehört immer noch - eben post Gould und prä den Folgenden nach seinem ersten (Bach-)Debut - zu den pianistisch souveränsten und zumal musikalisch varianten- bzw verzierungsreichsten Aufnahmen am Markt.
    Seine sinnvolle Differenzierungspalette all der Tempi und die Tongebung seines hochsensiblen Anschlags sind ebenso bezwingend wie der eher direkt focussierte Flügelklang im Studio, alles
    insgesamt überzeugend.
    Eine der nach wie vor bedeutenden Bach-Goldberg-Zeugnisse.
    Meine Produktempfehlungen
    • Goldberg-Variationen BWV 988 Goldberg-Variationen BWV 988 (CD)
    Annie Fischer - Milestones of a Legend Annie Fischer - Milestones of a Legend (CD)
    20.08.2017
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Markant profiliertes Klavierspiel

    Annie Fischer, die auch nach der Kriegs-Emigration ihrem Geburtsort Budapest treue Pianistin, hätte mit heute vergleichbarem multimedia-PR-Umfeld durchaus einen Argerich-Status erlangt, auch als jüngste erste Liszt-Preisträgerin mit 19Jahren und Schülerin Szekelys und Dohnanyis an der Budapester Akademie.
    Die kargen 50er-60er Nachkriegszeiten aber waren nicht so und erste Plattenaufnahmen für die englische EMI und als LPs noch teure Raritäten, von offenbar zurecht bleibenden Bestand:

    Die hier vorliegenden Mozart-Konzerte unter Boult und Sawallisch der 58er und das der 55er frühe 3te Bartok-Konzert unter Markevitch halten jedem Vergleich stand, erstrangig auch im Vergleich zu Anda und musikalisch von gradliniger, unverzärtelter wie klanglich runder Intensität, auch ohne jeden Anflug von sentimentalisch schönem Anschlag romanzenhafter Andante-Sätze.
    Schumanns Fantasie-Sonate, der Carnaval und das Klavierkonzert unter Giulini, live vom Luzerner Festval 1960, sind von ähnlich vergleichbar hohem, pianistisch wie musikalisch konsistentem Niveau.
    Die Beethoven- und Schubert-Aufnahmen, z.T. Doubletten div. Zeiten und Orte sind mir musikalisch-sinnlich zu karg erarbeitet, wobei die konzessionslose Strenge und Herbheit bei den Eroica-und op.109- Variationen auch Bezwingendes hat.
    Allerdings klingt das 5te Brandenburger Bachkonzert unter Klemperer nur mehr nach einem längst überkommenen Kuriosum.

    Bleibt als Fazit eine ernsthafte Empfehlung dieser klanglich fast durchweg akzeptablen Dokument-CD-Box einer künstlerisch überwiegend und musikalisch meist überzeugenden Pianistin. Annie Fischers Platz unter den Klavierkünstlern ist auch heute noch respektabel markiert.
    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    20.08.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Beethoven aus massvoller Sicht

    Das (bildnerische) Diktum "Alle Kunst ist Mass" wirft folgerichtig die Frage auf:
    welches bzw. wessen Mass? Und, womöglich ein unausgesprochenes, kulturell verbindliches?
    Wie äusserliche Gestalt zur ideellen, inneren und kaum sichtbaren von Gehalt primär visuell messbar erscheint, wird man im musikalischen Bereich auf Notation resp. Metrum verwiesen und auch, und letztlich doch meist, auf den verhallenden Klang, die hörbare Interpretation, als veräussertes Mass der Musiker, hier Dirigenten (und ev. Orchester).

    Der 90er-Geburtstags-Edition für und von Herbert Blomstedt, einer Sammlung seiner Leipziger Beethoven-Dirigate von 2014-17, wird man ein hohes Mass an reflektierter Durchdringung und musikalisch schlüssiger Formulierung der Beethoven-Materie meist wohlwollend, und wenn
    auch nicht immer restlos überzeugt, zuschreiben können.
    Sein Beethoven klang noch nie so rhetorisch natürlich und flüssig wie hier mit dem Leipziger Gewandhaus Orchester, plausible Tempi und Phrasierungen, ohne jede exzessive, eigenwillig laute Artikulation. Man hört vornehmlich ein geschmeidiges Mass an moderater Instrumental-Balance, zudem durchweg auch zügig und ohne Pathos dirigiert, immerhin.

    Vergleichsweise anders klang Blomstedts früherer Beethoven-Zyklus mit der Dresdner Staatskapelle, nämlich insistenter, kantiger und pronouncierter, und auch die Mitschnitte seiner Münchner 2016er Konzert-Einstudierungen der 4ten und 5ten, sein B-Phil-Konzert mit der 4ten erscheinen mir artikulierter und insgesamt prägnanter vollzogen, als diese Leipziger Mitschnitte, die insgesamt zwar sehr stimmig sind, jedoch für Beethoven, den musikalischen Revolutionär seiner Zeit, zu stimmig und gefällig, und m.E. nicht immer ohne Gefahr, das musikalisch doch z.T. extreme Potential zu verharmlosen.
    Mir fehlte bei allem, auch dem klangtechnisch befriedigend-runden Schönklang, doch gelegentlich ein distinktives und nötiges Quäntchen Biss.
    Man braucht gar nicht den Vergleich zu vielen hist.informierten und auch mal zu fix realisierten neueren Einspielungen bemühen.
    Viele orthodox-konventionelle Beispiele aus den 50-70er Jahre von Statur der Busch, Kleibers, Klemperer und Scherchen belegen nach wie vor eindrucksvoll und aufregend, wie durchformuliert Beethoven klingen kann, ohne ihm allzu arge interpretatorische Gewalt anzutun.
    Und dafür steht auch, und nicht zuletzt, der letzte Leipziger Beethoven-Zyklus unter Riccardo Chailly als respektables wie erfreulich prägnantes Beispiel.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    Ein Kommentar
    Anonym
    15.11.2017

    Beethoven war nicht nur revlutionär,

    er war auch ein "gläubiger Mensch", wenn auch nicht im herkömmlichen beschränkten Sinn. Er war jemand, der es mit den Naturgesetzen und der französischen Aufklärung wagte und doch an Gott glaubte. Er vertrat einen modernen aufgeschlossenen Glauben, an den auch ein Busoni glauben könnte. Insofern ist man gerade bei Beethoven als Interpret immer in der merkwürdig zwiespältigen Situation, nicht nur das revolutionäre seiner Musik (es geht ja bei ihm meistens um den politischen Freiheitskampf für die bessere Vernunft), sondern auch das Ringen um die konstruktive Harmonie der Welt darzustellen.

    Ein Dirigent muss das berücksichtigen, insofern ist eine gute Beethoven-Interpretation immer revolutionär und konservativ zugleich.

    Am besten gelöst hat das meiner Meinung nach Erich Leinsdorf, der wirklich mit coolen Intellekt Beethovens Sinfonien genau in diesem Sinne spielen lässt. Leider derzeit nur bei Amazon als mp-3 Download erhältlich. Diese Interpretatione stellen Beethoven tatsächlich als überlegen Analytiker seiner eigenen Zeit hin, der als Komponist die revolutionären Bestrebungen seiner Zeit aufnimmt und sie in eine menschenrechtlich humanistischen Richtung hinlenkend definiert. Ich hatte schon viel Freude mit den Leinsdorf-Aufnahmen, die für mich wirklich zum intelligentesten gehören, was ich je gehört habe!
    Friedrich Gulda, Klavier Friedrich Gulda, Klavier (SACD)
    04.08.2017
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    2 von 5
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    4 von 5

    Der junge Gulda und Böhm

    In den 50er Jahren waren sie schon Instanzen in Wien, weniger soziokulturell verschwiegert, aber musikalisch weitgehend konform. Dies zeigt auch die spätere Münchner ResidenzAufzeichnung des ersten grossen Mozartkonzerts, beispielhaft für ein musikalisch sinnvolles, ausdrucksvoll kooperatives Miteinander zweier gestandener Mozartianer in klassischer Ausgewogenheit, ohne Star-Allüren.
    Allerdings würde ich die selten offerierte, schwierige Strauss-Burleske aus Salzburg mit den W-Phil.als hochkarätig differenzierte musikalische live-Darbietung noch höher bewerten, die Gulda ohne pianistische Kraftmeierei und Böhm auch orchestral transparent und flüssig-lebendig meistern. Webers kleines f-moll Klavierkonzert Stück, selten noch zu hören, ist eine adäquate Bereicherung dieser erstrangigen Gulda-Kompilation.
    La Mer La Mer (SACD)
    02.08.2017
    Booklet:
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    4 von 5
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    Musikalische Authentizität

    Debussy - Manuel Rosenthal

    Wenn es bei musikalischer Interpretation so etwas wie stilistische 'Authentizität' gibt, die, wie ich meine, aus schlichter hist. Nähe und auch nur musikalischer herrührt, dann würde ich den Debussy-Aufnahmen des Manuel Rosenthal und seinem Pariser Opernorchester solche musikalische Authentizität durchweg zusprechen. Er war Zeitgenosse der 'Impressionisten', und studierte als junger Zwanziger noch bei Ravel Komposition.
    Daher der französische, schlanke Stil, die essentielle clarte`.
    Man hört und spürt seinen direkten, unsentimental-zügigen und nie romantisierenden Zugriff, der musikalisch korrekt ist, aber nie so klingt, sondern rhythmisch wie chromatisch höchst flexibel.
    Da die Aufnahmen aus den späten 50ern als SACD-Remastering auch als CD erstaunlich gut klingen, kann ich sie als musikalisch erhellendes Erlebnis jedem nur empfehlen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Pierre Boulez und das Cleveland Orchestra Pierre Boulez und das Cleveland Orchestra (CD)
    Tod & Verklärung op.24 Tod & Verklärung op.24 (SACD)
    25.07.2017
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    Künstlerische Qualität:
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    Romantische Klangmagien

    Furtwänglers Strauss-Verklärungen haben wohl noch nie klanglich so transparent wie opulent geklungen, selbst die Pauke (Intro Tod und V...) klingt nach Fell und nicht wie dumpfes Stuhlklopfen.(Mir sind allerdings nur die EMI-Ausgaben bekannt). Ackermanns und Schwarzkopfs Klassiker der 'Vier Letzte Lieder' erfährt in dieser akustischen Bearbeitung eine klanglich rundere und klärende Beleuchtung, welche die instrumentale Kunst verdeutlicht und die vokale mildert und nicht übermässig verschärft.
    Il Trovatore Il Trovatore (CD)
    03.07.2017
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    1 von 5
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    3 von 5
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    4 von 5

    DER Wiener Troubadour längst vergangener Zeiten ...

    Wer das berüchtigt-berühmte C-Sänger-statement kennt, der (unverständlich konzipierte) Trovatore brauche nur vier erstklassige Sänger um erfolgreich auf der Bühne oder sonstwie zu bestehen, höre sich nur diese Salzburger-Wiener Karajan-Produktion der Festspiele vom Sommer 1962 an, um davon vollauf überzeugt zu werden, und der allemal ebenso notwendig erstklassige Dirigent resp Orchester kooperieren hier glanzvoll. Karajan und seine Wiener Staatsoper in Glanzzeiten. Von Bastianinis etwas indifferent-(Indisponiertem?) grauem Conte di Luna einmal abgesehen, den Zaccarias Ferrando überzeugend ausgleicht, gibt es nur enorm ausdrucksstark und idiomatisch überzeugende Sänger-Darsteller/innen. Diese Price, Simionato, Corelli, Zaccaria würden heutzutage eigentlich unbezahlbar sein. So wie hier gesungen und hörbar agiert wird, ist eine vokal und orchestral unvergleichlich kostbare Sternstunde einer Verdi-Aufführung. Live und darum hörbar eindringlich und, ja, überwältigend. Allemal, Ein Muss!
    Maria Callas - The New Sound of Maria Callas (Callas remastered) Maria Callas - The New Sound of Maria Callas (Callas remastered) (CD)
    01.07.2017
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    2 von 5
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    Callas zum xten Mal digital konvertiert

    Man kann nun wirklich nicht behaupten, man hörte hier überwiegend, wenn überhaupt, nur ein dünnes Stimm-Fädchen - Cherniers 'La Mamma morta' wie Verdis 'Macbeth: La Luce langue' aus den Nach-50ern dokumentieren eindrucksvoll das Gegenteil, und Callas hat in den 60ern unter Rescigno und Pretre noch beeindruckende Recitals aufgenommen, auch wenn die Glanzzeit Ihrer Gesamtaufnahmen der 50erJahre vorbei war. Und wenn auch schon defizitär disponiert, ist Callas im Vergleich mit andren 'Stimmchen' immer noch hörenswert, allerdings abhängig von der noch unter Legge-EMI-Co. gewissenhaften Klangtechnik.
    Davon kann man wg der digitalen Wiederaufbereitungs-Anlagen heutiger Marketingstrategien rausch-und störungsfreier, sauberer Klänge (weil es der gemeine Hörer so will), längst nichts mehr hören. Es herrscht ohne die alten akustischen resonanzreichen Raumanteile gefilterte Totenstille. Und ein leblos ausgedünnter Stimm- bzw Instrumentalklang.
    Jüngstes schlechtes Beispiel ist die akustisch ziemlich verhunzte Schnabel-Beethoven-Box.
    Auch ein Warner-Produkt mangelhafter Tonmeister und unzureichender Hör- Expertise.
    Wer die alten EMI-Aufnahmen, auch noch die des ersten CD-Remasterings der 80er kennt, der weiss, wie Callas singt und klingt.
    Vladimir Horowitz - Das legendäre Berliner Konzert 1986 Vladimir Horowitz - Das legendäre Berliner Konzert 1986 (CD)
    01.07.2017
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    5 von 5
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    das horowitz pfingstfest in berlin 1986

    zumindest berliner musikfreunden ist dieses horowitz-pfingst-konzert als privater mitschnitt der übertragung des sfb-rundfunks seit jahrzehnten bekannt, 'mitgeschnitten' also als private cassetten-kopie (musik-cassetten waren damals noch 'in') oder auf 'dat' (digital audio tape). jene hi-tech-errungenschaften von gestern sind längst auf hd-cd-transferiert und als rares kleinod der klavierkunst des horowitz hochgeschätzt.

    diese sony-veröffentlichung ist auch nicht ganz identisch mit dem, was die rundfunk-übertragung der allgemeinheit lieferte, aber zweifelsfrei, wenn auch klanglich modifiziert und nunmehr digital aufbereitet, das singuläre dokument eines 'wohl-temperierten' live-konzerts, dass horowitz selbst so sehr gefiel - im vibrierenden ambiente der berliner philharmonie -, dass er spontan ein zweiten konzert am folgenden sa-nachmittag initiierte.
    (ein freund ergatterte eine karte und telefonierte mir dies aufgeregt in mein auslandsdomizil - was hab' ich ihn beneidet!)

    hier gibt's ein durchweg wunderbares, animiert-bewegendes konzert (im vergleich zu dem zum hamburger-mitschnitt), vor allem mit dem absolut superben scarlatti-intro - hat man solch relaxtes klangzauber-spiel jemals auch so bezaubernd gehört?
    rachmaninov und scriabin sind singuläre horowitz-(live-)highlights,
    der schumann zwar fulminant, wenn auch zu überhitzt, die kleinen zugabe-schmankerln hinreissend-gewitzt dargeboten. so vermags nur v.h., der grosse.
    dieser sternstunden-konzertmitschnitt vom juvenilen horowitz aus der berliner philharmonie ist ein muss für alle liebhaber faszinierender live-momente wirklich grossartigen klavierspiels.
    leider hat das produktionsteam versäumt, die 'kreisleriana'-partien sinnvoll zu editieren, als intro das knallige auftrittgebrülls besser zu entfernen ... und man fragt sich auch ernsthaft, warum dieser sfb-hörfunk-schatz, wo doch so viel mitgeschnittenes zweitklassiges kursiert - erst jetzt, nach zig-jahren, gehoben wurde - der übliche verwaltungs-kompetenz-profit-klüngel ?

    however, piano-fans, listen to !
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    29.06.2017
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    3 von 5
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    2 von 5
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    1 von 5

    Die Unvollendete, vollendet?

    Wer braucht ernsthaft Venzagos Schubert-Vollendung, wenn ihm die sinnvolle Gestaltung der überlieferten zwei Sätze der in sich geschlossenen h-moll-Sinfonie nichtmal befriedigend gelingt?
    Wiener Philharmoniker - 175th Anniversary Edition (DGG) Wiener Philharmoniker - 175th Anniversary Edition (DGG) (DVD)
    17.06.2017
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    175 Jahre auf Wiener Niveau

    Die meisten Musikfreunde, zumindest die mir bekannten, werden auch eine Anzahl der meist älteren Einzelaufnahmen dieser speziell aufgelegten Fest-Edition kennen bzw haben, die jeweils pars pro toto für die insgesamt hohe Qualität der Wiener DGG-Einspielungen stehen, musikalisch wie auch meist klangtechnisch, von der individuellen Geschmackslage einmal ganz abgesehen.
    So bleibt zumindest die archivarische Auswahl der Interpreten, vermutlich in Abwägung mit dem DGG-Marketing, ein allemal kritisch zu beleuchtendes Statement, auch bzgl der gesamten Marktchancen, diesseits des 'Pudels Kern'.
    Diese 'Jahrhundert'-Auswahl bietet u.a. 6mal Mozart a la Böhm, 3mal Beethoven, mit Furtwänglers unvermeidlicher 9ten, 5mal Bruckner, 4mal Brahms, 4mal R.Strauss - doch nur 1mal Mahler-!
    Wer denn nun dirigiert hier lukrativer Was?

    Man wird bei Beethoven und Kubeliks 7ter wie Bernsteins 5/6ter, kaum grundlos an Carlos Kleiber denken, der 'nur' mit einem späten Neujahrskonzert präsentiert wird, immerhin.
    Und bei Mahler - einmal! nur darf der einst folgenreiche Wiener Generalmusikdirektor mit seiner 5ten erklingen - denkt man doch eher an Bernstein und dessen höchst eigenwillig tiefschürfende späte Aufnahme, die geradezu lapidar-lakonisch konterkariert wird von Boulez, dessen kongenial präzise Mahler-6te hier eine adäquate Bereicherung zur 5ten gewesen wäre. Auch eine verpasste Chance.
    Boulez' klare, nüchterne Musizierhaltung wird hier leider auch bei Bruckners 8ter der in jedem, auch klangtechnischem Belang grandiosen Einspielung Giulinis vorgezogen, die jedenfalls auch dessen spätere Bruckner Aufnahmen übertrifft.
    Eine erfreuliche Wiederentdeckung sind m.E. die von J. Levine verantworteten Brahms-Sinfonien, die, mit gehörigen Abstrichen bei der allzu flott glatt- 'gestreamten' 4ten, dynamisch, stringent und unsentimental lebendige Akzente innerhalb der sinfonisch gross gestalteten Architektur bieten.
    Und Thielemanns heldenhafter wie sinnlich plakativer Strauss ist sicherlich vergleichslos in seinem kongenial descriptiv inszenierten Ego-Pathos, wenn auch wenig Strauss-konform wie einst Rudolf Kempe. Thielemanns Dirigat dieser üppigen Wiener Alpenbesichtigung war ja auch einer der Gründe für seine spätere Dresdner Berufung.
    Wie schon eingangs erwähnt, erklingen all die andren hier auch versammelten Komponisten-Kompositionen - Abbados seriöser Tchaikovsky, Sinopolis subtil ausgehörter Schumann - auf orchestral hohem, allerdings interpretatorisch unterschiedlich auf nicht immer höchstem Niveau.
    Jedoch, für musikalisch noch unbedarfte W-Phil-Fans eine uneingeschränkte Empfehlung.
    Symphonien Nr.1-9 Symphonien Nr.1-9 (CD)
    10.06.2017
    Booklet:
    3 von 5
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    5 von 5
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    Repertoirewert:
    3 von 5

    'Moderner' hist.informierter Beethoven

    P.Järvi Bremer Beethoven

    Verglichen mit der von Roger Norrington schon vor rund 30Jahren (hörbar frisch, kaum zu glauben) 'kammermusikalisch' und erstmals stringent hist.informiert interpretierten Beethoven-Sinf.Einspielung mit seinen London Classical Players, klingt Järvis Bremer Aufnahme erstaunlich routiniert und sicher, selbst bei heikelsten Metronomfolgen.
    Erstaunlich und ernüchternd zugleich.
    Denn hörte man damals bei Norrington noch die Erarbeitung und Bewältigung eines hist.(wenig) informierten Neulands, zumal die ungewohnte, sehr direkte, auch klangtechnische Nahzeichnung kleiner intrumentaler Vorgänge, das kantig impulsive, rasche und spieltechnisch auch noch z.T. unfertige Formen und Gestalten der heiklen musikalischen Verläufe (die damals doch noch abenteuerlich(er) klangen als heute), kommt Järvis Bremer Beethoven spiel- wie klangtechnisch nahezu perfekt, vor allem so rasant und so gekonnt daher, dass man sich über das sog.revolutionäre, plejbeische Potential dieser Beethoven-Musik kaum mehr wundern kann.
    Da passt doch alles glatt.
    Wirklich? Der essentielle Gehalt dieser Sinfonien liegt m.E. aber sicherlich unter der perfekt formuliert gespielten, klangtechnisch optimierten Erscheinungsebene verborgen, die man aufbrechen muss, um sie hörbar zu machen - eben die Kunst der Interpretation.
    Norringtons London Players ist dies in den 80er Jahren - und dem exzellenten Tonmeister Mike Clements - in den EMI-Studios öfter gelungen, wie z.B. beim 'Lustigen Beisammensein der Landleute' zum 'Gewittersturm' der 6ten und dem dann deutlich freudig deklamierten 'Dankgesang' oder beim Adagio-Eingang zum Allegro con brio der 2ten, der nahezu, pardon, 'perfekten' 8ten.
    Solcherart gestaltete und Beethoven-essentielle Aufgeregtheiten bleibt uns Järvi mit seinen Bremer Kammerspielern weitgehend schuldig. Durch dessen perfekt glänzende 'philharmonische' Brillanz und Rasanz dringt kaum Unerhörtes und bezwingend Gestaltetes hervor, auch keine hörbare Irritation.
    Ebensolchen schnittigen Gleichlauf bieten heute auch grossbesetzte LuxusLiner wie die Berliner Philharmoniker unter Rattle. 30Jahre nach Norringtons Funden zu wenig.




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    23.05.2017
    Bild:
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    Extras:
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    Discovering Beethoven-?

    Discovering? - Es gibt weder im Grossen und Ganzen, noch im Einzelnen nichts eigentlich Neues von Beethoven zu entdecken, allenfalls eine neo-retrospektiv eher schwerblütige und nicht hist.informiert gestaltete Darbietung, die sog.post-furtwänglerische Intensitäten vorgaukelt, jedoch nicht dessen eigenwillig-spontan inspirierte Impulsivitäten und Exaltationen bietet.
    Immerhin gediegen kalkuliertes philharmonisches Einmaleins, zumal kommentiert vom bereits betagten Kultur-Kaiser, der Bernsteins Beethoven zuvor so schätzte, und doch so eitel war, auch diesem 'Wiener Beethoven Ereignis' mit Thielemann seinen beredten Segen zu geben, gutbürgerliche Hochkultur vs kultur-praktische Hemdsärmeligkeit im kultur- trächtigen Gedankenaustausch:
    Wissen Sie, der Beethoven ... Ja schon, aber, ich meine ...
    Diese Musikgespräche sind vglw die eigentlich interessanteren Stunden gediegener Exploration einer musikalisch verzichtbaren Beethoven-Interpretation, die den bekannt souverän gespielten und auch gut klingenden Wiener Schönklang bietet - allerdings für ein 2000er Beethoven-Event zu wenig.
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