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    UK.A

    Aktiv seit: 26. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 274
    19 Rezensionen
    Johannes-Passion BWV 245 Johannes-Passion BWV 245 (DVD)
    12.03.2018
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    1 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Beeindruckende Aufführung – mangelhafte klangliche Aufbereitung

    Der Livemitschnitt der Johannes-Passion unter der kenntnisreichen Leitung von Masaaki Suzuki entstand im Bach-Jahr 2000 in der berühmten Tokioter Suntory Hall. Mein Eindruck nach etwa der ersten Hälfte von Teil I: So klinisch wie der Klang in dem profanen Saal – Aufführungen von Bachs Sakralmusik, insbesondere seiner Passionen, gehören für mich in einen sakralen Raum – so klinisch rein wirkt scheinbar auch die Aufführung, weitgehend abgeklärt und recht distanziert interpretiert. Doch der erste Eindruck täuscht, denn im weiteren Verlauf des Passionsgeschehens darf man miterleben, wie sich nicht nur sämtliche Sänger gleichsam freisingen und in ihren Rollen aufgehen sondern wie die musikalische Spannung parallel zum dramatischen Karfreitagsgeschehen zunimmt, wie gesangliche bzw. spieltechnische Reserven mobilisiert werden. Suzuki vermeidet freilich jede Theatralik und alles Opernhafte, das man bei anderen Dirigenten mitunter erlebt hat, er lässt in zwar zügigen, aber niemals forschen Tempi musizieren, gestaltet die Passion schnörkellos und ohne dynamische Extreme wie aus einem Guss und stellt sich dabei demutsvoll ganz in den Dienst der Musik und ihrer Aussage – aus meiner Sicht vorbildlich. Überhaupt lässt sich hier studieren, wie der ehemalige Koopman-Schüler Masaaki Suzuki seinen ganz eigenen, innerhalb der historischen Aufführungspraxis diametral entgegengesetzten musikalischen Weg gefunden hat, sehr zum Vorteil der Musik.

    Mit Ausnahme des versierten Evangelisten Gerd Türk wirken sämtliche Vokalsolisten im stimmlich bestens disponierten 16-köpfigen Chor mit. Die Solistenriege gehört Suzukis Stammbesetzung für Bachsche Vokalwerke an, und sie alle wirkten und wirken prägend und kenntnisreich in der Kantatengesamteinspielung Suzukis für das schwedische Label BIS mit. Hier agieren sie tadellos bis berückend, hervorheben möchte ich besonders die Darstellungen der beiden noch jungen Sänger Robin Blaze (Countertenor) und Stephen MacLeod (Bass, Christusworte).

    Die Rezitative und Continuo-Arien begleitet Suzuki eigenhändig am dreimanualigen, historischen Cembalo, während für größer besetzte Arien ein weiteres Cembalo sowie ein Orgelpositiv zur Verfügung stehen. Sehens- und hörenswert ist das optisch alles überragende Kontrafagott in gestreckter Bauform, dessen musikhistorische Verwendung als Continuo-Instrument in der Johannes-Passion belegt ist. Auch das übrige Holzbläser- und schlank besetzte Streicherensemble musiziert bis in die Soli hinein angenehm zurückhaltend, sich stets dem großen Ganzen unterordnend.

    Die Bildregie vermeidet schnelle Schnitte und Kamerafahrten ebenso wie extreme Nahaufnahmen, was dem konzentrierten und introvertierten Blick auf das Geschehen zugutekommt. Bedauern mag man lediglich die fehlende Kamera für den frontalen Blick auf die Mimik des Dirigenten, den man in knapp zwei Stunden allzu monoton im Profil zu sehen bekommt.

    An den technischen Details schließlich muss ich deutlich Kritik üben. Wer auch immer bei der Nachbearbeitung geschlampt hat, hat es gründlich getan: Das Bild wirkt wenig farb- und kontrastreich und gelegentlich unscharf, wie hinter einem grauen Nebelschleier. Noch übler aber geriet der Ton. Die Höhen sind stark zurückgenommen, Zischlaute im Gesang etwa sind nur vermindert wahrnehmbar und schmälern die ansonsten vorzügliche Textverständlichkeit auf technischer Seite. Außerdem scheint der Klang extrem dynamikkomprimiert zu sein, was schon beim Crescendo der Orchestereinleitung und dann beim Choreinsatz des Eingangschores "Herr, unser Herrscher" äußerst unangenehm auffällt. Und schließlich baut sich nicht die geringste Klangbühne auf, weder im Stereo noch im Surround-Modus. Für diese Fehlleistung muss ich ein nachdrückliches "mangelhaft" vergeben, das sich auf meine Gesamtbewertung mit einem Sternabzug auswirkt. Es wäre zu wünschen, dass der berührende Livemitschnitt bald in bild- und klangtechnisch optimierter Form wieder angeboten wird.
    Symphonien Nr.3 & 4 (Die erste Aufnahme aus der neuen Elbphilharmonie Hamburg) Symphonien Nr.3 & 4 (Die erste Aufnahme aus der neuen Elbphilharmonie Hamburg) (CD)
    10.01.2018
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Solides Mittelmaß in Klang und Interpretation

    Wer ernsthaft meint, man könne die Akustik eines Konzertsaales am Klang einer CD-Aufnahme nachhören, der hat nicht ansatzweise den Bearbeitungsprozess verstanden, den eine Aufnahme vor der CD-Pressung durchläuft. Vergesst das Marketing-Geschwurbel von der "ersten Aufnahme aus der neuen Elbphilharmonie"! Jedes halbwegs gut ausgestattete Studio kann vergleichbare Ergebnisse hervorbringen. Die Interpretation selbst ist als solide zu bezeichnen, jedoch ohne eine neue Sicht auf das Standardrepertoire des NDR-Klangkörpers zu werfen. Hengelbrocks Steckenpferd ist und bleibt die "Alte Musik". Seine NDR-Aufnahmen romantischen Repertoires (Schubert, Mendelssohn, Schumann, Dvorák, Mahler) bleiben weitgehend farb- und richtungslos. Das haben seine Originalklangkollegen Harnoncourt, Gardiner, Norrington oder Immerseel wesentlich radikaler und spannender hinbekommen.
    Kendlinger dirigiert Strauss 2011 Kendlinger dirigiert Strauss 2011 (DVD)
    05.01.2018
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Extras:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    1 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    1 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5
    Was für eine unfassbar dilettantische Veranstaltung ist das denn bitte?! Der dirigierende Autodidakt Kendlinger schlägt den Takt mit der Musikalität eines Metronoms; sein Dirigierstil, der jede noch so kleine Gestaltungsidee im Keim erstickt, erinnert in Gestik und musikalischem Ausdruck an den des Tambourmajors eines beliebigen Kufsteiner Spielmannszuges. Ich habe absolut nichts gegen musizierende Laien einzuwenden, im Gegenteil, aber diese mögen doch bitte ihre Darbietungen als das bezeichnen, was sie sind: Laienmusik. Dass hier überhaupt so etwas wie Harmonie entsteht und nicht bereits der eröffnende Einsatz in heilloses Chaos mündet, darf man getrost der Disziplin und Erfahrung professioneller Orchestermusiker zuschreiben. Das größere Rätsel bleibt jedoch, warum diese Art der Darbietung beim Publikum nachhaltigen Zuspruch findet und offenbar seit Jahren kommerziellen Erfolg sichert. Für mich lässt sich das nicht auflösen. Jeder annähernd an Strauss‘ zauberhafter Musik Interessierte sei ausdrücklich vor dieser Produktion gewarnt! An echten Alternativen herrscht schließlich kein Mangel.
    Jazz At Berlin Philharmonic VII - Piano Night Jazz At Berlin Philharmonic VII - Piano Night (CD)
    19.12.2017
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    2 von 5

    Recht oberflächlich

    Naja, von den drei Herren hat man schon deutlich introvertierteres und ambitionierteres gehört. So reihen sich in sieben Arrangements ein Showpiece an das nächste, durchsetzt mit zahlreichen klangexperimentellen Spielereien. Spieltechnisch in den Solopassagen makellos und mitreißend, scheitern Rantala, Wollny und Możdżer letztlich an ihrem inhomogenen Zusammenspiel, selbst wenn man ihnen angesichts der Live-Situation mildernde Umstände einräumen mag. Ein gutes Trio besticht zudem durch seine gegenseitige Inspiration und tiefschürfendes Ausloten des musikalischen Materials, es ergibt daher oft mehr als die Summe seiner Einzelmusiker, hier jedoch nicht. Nach einer stets oberflächlichen, immerhin kurzweiligen, knappen Dreiviertelstunde (Bonustracks auf der CD gegenüber der LP-Version sucht man vergebens) reibt man sich verwundert die Augen und möchte ausrufen: Okay, das waren jetzt die Zugaben, und wo bleibt das konzeptionelle Konzertprogramm, wo die Inspiration?
    Der Klang ist für eine ACT-Produktion vergleichsweise kompakt geraten, doch die Live-Atmosphäre kommt gut rüber. Insgesamt enttäuschend, denn alle drei Pianisten bleiben leider unter ihren Möglichkeiten.
    Ein Kommentar
    Anonym
    02.01.2021

    Teamwork

    Man darf mit Recht fragen, ob solche Projekte vor allem den ökonomischen Interessen dienen oder der Kunst. Aber man sollte nicht das Einmaleins rechnen: 3x Super ergibt Supersupersuper. Vielmehr müssen drei Virtuosen mehr oder weniger für einen Abend ein Teamwork organisieren ohne gegeneinander zu spielen. Das gab es bei den 3 Gitarristen in LA oder bei den 3 Tenören. Den Sinn darf man in Frage stellen, aber das Berliner Publikum war begeistert. Allerdings fand der Abend wohl in einer Grippewelle statt. Huster und Schnäuzer liegen hörbar über dem Üblichen eines Livekonzerts. Die Bühne ist gut ausgeleuchtet, der Saal im Hintergrund breit und tief. ACT hat zwar regelmäßig Probleme mit der Vinylqualität, aber nicht mit seinen Tontechnikern. Unter dem Strich würde ich mich trotzdem für eine der unglaublichen Live-Takes Wollnys entscheiden.
    Johannes-Passion BWV 245 Johannes-Passion BWV 245 (CD)
    14.03.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Unnötige Schlampereien bei Interpretation, Aufnahme und Schnitt

    ... lassen diese Aufnahme, die JPC drei Jahre nach ihrem Erscheinen um 66% reduziert anbietet, angesichts des übergroßen Angebots wirklich gelungener Alternativen entbehrlich erscheinen.

    Sicher muss man bei Konzertmitschnitten wie diesem aus Rotterdam immer Abstriche machen. Hier wurde offensichtlich aus mehreren Aufführungen eine Aufnahmefassung zusammengeschnitten, dennoch bleibt die musikalische und technische Qualität deutlich hinter den Erwartungen zurück. Solche Ungenauigkeiten, wie sie sich etwa die Vokalsolisten in den Rezitativen leisten, die unüberhörbar verschleppte Arie "Von den Stricken" des Altisten Michael Chance, falsche Chorakkorde im Eingangschor sowie ungenaue Instrumentaleinsätze in den Chorälen sind auch durch erschwerende Live-Bedingungen nicht zu rechtfertigen. Dazu kommt das flotte Grundtempo, das selten einmal durch ruhige Momente durchbrochen wird und dadurch einen seltsam gehetzt wirkenden Eindruck hinterlässt. Tenor Marcel Beekman scheint sich mit dem Text nicht auseinandergesetzt zu haben. Die Arie des Petrus, der reumütig seinen Irrtum erkennt, singt er wie eine komische Opernarie. Dem Jesus-Bass Thomas Oliemans fehlt es an stimmlichem Volumen vor allem in der Tiefe. Markus Schäfer als Evangelist hinterlässt noch den besten Eindruck - allerdings scheint er seinen Passionsbericht stets zugleich kommentieren zu wollen, was einem Evangelisten eigentlich nicht zusteht.

    Auf technischer Seite sieht es nicht besser aus: Der Chor klingt wattig und entrückt, fast wie aus dem Off, kann sich kaum je gegen das Orchester durchsetzen, was hörbar nicht den Musikern zuzurechnen ist! Das größte Ärgernis hat sich jedoch der Tonmeister zu Schulden kommen lassen: Im Choral "In meines Herzens Grunde" fehlt eine ganze Choralzeile, hier auf JPC nachzuhören (CD 1, Track 26). Dass dieser fatale Schnittfehler selbst bei der finalen Abnahme nicht auffiel, ist eine riesige Schlamperei.

    Unter vielen guten Alternativeinspielungen empfehle ich an dieser Stelle mit Nachdruck den im selben Jahr erschienenen Live-Mitschnitt unter John Eliot Gardiner (SDG). Es wäre hingegen wirklich besser, man nähme die vorliegende Brüggen-Einspielung ganz vom Markt, statt sie jetzt noch zu verramschen!
    Meine Produktempfehlungen
    • Johannes-Passion BWV 245 Johannes-Passion BWV 245 (CD)
    Geistliche Chormusik a cappella Geistliche Chormusik a cappella (CD)
    07.05.2014
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Überfällige Würdigung

    Es wurde Zeit, dass Teile des motettischen Schaffens von Herzogenberg, der sich aus dem übergroßen Schatten von Brahms einfach nicht herauszulösen vermag, jetzt eingespielt worden sind. Erfreulich, dass dies mit spürbar hohem Engagement durch professionell ausgebildete Musiker geschieht. Der Carus-Verlag markiert 17 der 20 Titel als „Welt-Ersteinspielungen“, was quantitativ zwar nicht ganz stimmt, aber es vermittelt einen Eindruck von der Dringlichkeit des Nachholbedarfs. Bei den vier- bis achtstimmigen A-Cappella-Motetten zumeist auf Bibeltexte zum Kirchenjahr handelt es sich um deutsche Kernsprüche der evangelischen Gottesdienst-Liturgie, die aber wegen ihres Ideenreichtums eine Verbreitung und Aufführung über den gottesdienstlichen Bereich hinaus verdient hätten.

    Einen Vergleich zu den bereits erschienen zwei Ausgaben mit weltlicher Chormusik durch dieselben Interpreten kann ich leider nicht ziehen, werde mir diese jetzt aber zulegen. Meine uneingeschränkte Empfehlung.
    Essays for Orchestra Nr.1-3 Essays for Orchestra Nr.1-3 (CD)
    15.03.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Überzeugende musikalische Darstellung

    Das heraus ragende Werk dieser CD ist für mich neben den Three Essays die "Music for a Scene from Shelley" op. 7. Wer Barbers orchestrales Frühwerk schätzt, sollte sich dieses kurze und zu Unrecht vernachlässigte Orchesterstück nicht entgehen lassen.

    Verglichen mit Leonard Slatkin (St. Louis SO; EMI) und David Zinman (Baltimore SO; Argo) bietet Neeme Järvi mit seinem hervorragend disponierten Detroit Symphony Orchestra die musikalisch feinsinnigste Deutung. Er hat das richtige Gespür für Spannungsverläufe und verliert sich nicht in Details. Seine Klangfarbenpalette leuchtet in schillernden Farben, die orchestrale Balance bleibt jederzeit gewahrt. Die Klangqualität ist wie bei Chandos gewohnt sehr gut, wenn auch die Dynamik nicht ganz an die explosive Wucht der Zinman-Aufnahme heran reicht. Aus der Chandos-Serie mit amerikanischen Orchesterwerken stellt diese Veröffentlichung ein absolutes Highlight dar. Sehr empfohlen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.1 op.9 Symphonie Nr.1 op.9 (CD)
    Lieder ohne Worte (Gesamtaufnahme) Lieder ohne Worte (Gesamtaufnahme) (CD)
    15.03.2012
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Einfühlsam den Stimmungen nachgehorcht

    Diese oft unterschätzten und daher auf Konzertprogrammen leider vernachlässigten, kleinen Meisterwerke werden von Michael Korstick spieltechnisch überlegen, einfühlsam und mit zeitgemäß schlanker, transparenter Tongebung interpretiert. Er horcht dem natürlichen Fluss der Musik nach und vermeidet unangebrachtes Pathos ebenso wie virtuose Spielereien.
    Heraus gekommen ist eine sehr dynamische Aufnahme, die den edlen Klavierklang gut abbildet und nur vereinzelt in manchen Forte-Passagen etwas beengt wirkt. Das informative Booklet ist makellos. Insgesamt eine bereichernde Erfahrung.
    In Paradisum - Spiritual Classical Melodies In Paradisum - Spiritual Classical Melodies (CD)
    14.03.2012
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    3 von 5
    Repertoirewert:
    1 von 5

    Aus der Kategorie "Überflüssig"

    Bei einer Programmzusammenstellung wie dieser frage ich mich, welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Zum Kennenlernen des Kernrepertoires geistlicher Vokalmusik bietet die Auswahl keinen repräsentativen Überblick, und Kenner werden immer zum GANZEN WERK greifen. Relaxen und berieseln lassen scheinen mir eine Zweckentfremdung zu sein, die weder den Texten noch dem künstlerischen Anspruch der Kompositionen und Interpretationen ansatzweise gerecht wird. Bei den dargebotenen Häppchen handelt sich um vermeintliche "Highlights" der geistlichen (Chor-) Musik aus 400 Jahren Musikgeschichte, deren thematische Klammer die Beschäftigung mit der Vergänglichkeit allen Lebens und der Existenz im Jenseitigen bildet. Damit sind die Gemeinsamkeiten des lieblos zusammengestellten Doppelalbums auch schon erschöpfend benannt.

    Zweifellos ist beinahe jeder Track der Teil eines lohnenden Gesamt-Meisterwerkes. Die Interpretationen bewegen sich durchgehend auf solidem bis hohem Niveau, auch klanglich ist nichts zu bemängeln. Doch lässt mich die textliche und stlistische Beliebigkeit der Kompilation letztlich unbefriedigt zurück.
    Symphonie Nr.3 "Orgelsymphonie" Symphonie Nr.3 "Orgelsymphonie" (SACD)
    08.03.2012
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Opulenter Orgelklang

    Der Mitschnitt zur Einweihung der neuen Konzertsaal-Orgel in Philadelphia beeindruckt besonders durch seinen opulenten und durchsetzungsfähigen Orgelklang, der sich dennoch nie zu massiv in den Vordergrund drängt, sondern von dem Pariser Titularorganisten Olivier Latry mit farbenreichen Registrierungen äußerst differenziert in Szene gesetzt wird. Die abgrundtiefen und Klangreferenz-verdächtigen Orgel-Tiefbässe treffen auf ein sorgsam abgestimmtes Orchester, dessen Maestro Christoph Eschenbach nicht der Versuchung erliegt, aus der oft strapazierten Orgelsinfonie von Camille Saint-Saëns ein Showpiece zu veranstalten. Folglich spart er an übertriebenen Effekten, wählt vergleichsweise bedächtige Tempi, die besonders in den lyrischen Momenten zu überzeugen wissen. Die musikalischen Höhepunkte ereigneten sich jedoch schon zuvor mit dem schönen g-moll-Orgelkonzert von Francis Poulenc und der hier wirklich mitreißend musizierten Toccata festiva von Samuel Barber, die damit von Füllern zu Programmschwerpunkten aufgewertet werden.
    Der jederzeit transparente und recht sonor abgestimmte Klang gewinnt im Surroundmodus an zusätzlicher Weiträumlichkeit.
    Symphonien Nr.3 & 4 Symphonien Nr.3 & 4 (CD)
    07.02.2012
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Schlanke Deutung in spieltechnischer Perfektion

    Die an Erkenntnissen der historischen Aufführungspraxis geschulte Deutsche Kammerphilharmonie Bremen liefert unter ihrem damaligen Musikalischen Direktor Daniel Harding eine angenehm schlanke und transparente Deutung ab, was zu teilweise nie zuvor wahrgenommenen, schönen Nebeneffekten führt, beispielsweise bei den Pizzicati der tiefen Streicher im Kopfsatz. Insgesamt strahlt der Orchesterapparat einen warmen Klang aus, der auch in den vergleichsweise präsenteren Holzbläsern stets die Balance wahrt. Das Blech agiert wunderschön intonationssicher, der Schluss des Andante in op. 90 beispielsweise geht direkt unter die Haut. Daniel Harding kann sich auf die spieltechnische Perfektion seines Ensembles verlassen und nutzt konsequent den dynamischen und agogischen Spielraum aus, ohne jedoch der Versuchung zu erliegen, Extreme auszuloten. Die lyrischen Momente der Partituren überzeugen dabei am meisten.

    Bei der Aufnahmetechnik hat man leider mitunter das Gefühl, dass das Potenzial zur Erzielung eines detailreichen Klangbildes nicht immer voll ausgereizt wurde. So zu Beginn des 1. und 4. Satzes der dritten Sinfonie, wo leiseste Streicherphrasen im kompakten Klangbild unterzugehen drohen, oder im Tutti des Kopfsatzes der Vierten. Insgesamt präsentiert sich die Aufnahme aber in überdurchschnittlich gutem Klang.

    Das schlichte, dreisprachige Booklet vermittelt auf je zwei eng beschriebenen Seiten die wesentlichen Basisdaten, was unter Marketing-Aspekten der hier vorliegenden, preiswerten Wiederveröffentlichung durchaus noch gerecht wird.

    Die Einspielung halte ich vor allem für Brahms-Freunde empfehlenswert, die einen orchesterklanglichen Kompromiss zwischen Orchestern mit Originalinstrumenten (wie Gardiners Orchestre Révolutionnaire et Romantique) und dem herkömmlichen, groß besetzten Streichersound (Wiener Philharmoniker, C. Kleiber u.v.m.) suchen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie Nr.3 Symphonie Nr.3 (CD)
    • Symphonie Nr.4 Symphonie Nr.4 (CD)
    Chorwerke Chorwerke (CD)
    28.12.2011
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    2 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Lohnende Kompositionen in ersterbender Akustik

    Die Rheinische Kantorei unter Hermann Max singt einmal mehr absolut tadellos. Und endlich nimmt sich ein professionelles Ensemble der wunderschönen Chormusik Herzogenbergs an -- und dann dieser Klang! Was für die Chorlieder noch passabel gewesen wäre, funktioniert nun bei den liturgischen Gesängen und den Motetten gar nicht: Sie wurden in der Klosterbibliothek Knechtsteden eingespielt, deren Akustik klingt als wäre sie kaum 50 Quadratmeter groß und rundum mit Büchern zugestellt. Jeder Akkord ist so zum Ersterben gezwungen, bevor er richtig aufblüht. Das kann nicht im Sinne des Komponisten gewesen sein, der seine Schmuckstücke für den Gottesdienst, für die Tiefe des Kirchraums schrieb. Schade, damit hat man leider eine große Chance vertan.
    Booklet und äußere Gestaltung sind wie immer bei CPO vorbildlich und informativ geraten, aber das vermag die Enttäuschung insgesamt nicht aufzuwiegen.
    Ein Kommentar
    benhunter
    06.02.2012

    Ganz meine Meinung!

    Auch ich hatte mich sehr auf diese CD gefreut, gerade besonders wegen der geistlichen Stücke. Es wäre doch sicher ein Leichtes gewesen, einen Kirchraum mit angemessener Akustik zu finden. Wirklich schade, denn damit hat man den Ausführenden, den Hörern und dem Komponisten sicher keinen Gefallen getan.
    Polyphony - A Christmas Present Polyphony - A Christmas Present (CD)
    28.12.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Christmas Carols treffen auf hohe Gesangskultur

    Die CD vereint weihnachtliche Chormusik aus sieben bereits zuvor bei Hyperion Records veröffentlichten Programmen des gemischtstimmigen Vokalensembles "Polyphony" zu einem attraktiven Preis.
    Neben dem nordisch-herben "Ave, maris stella" von Edvard Grieg und der populären Vertonung "Drei Kön'ge wandern aus Morgenland" von Peter Cornelius sind vor allem britische Klassiker der Moderne von Benjamin Britten, Percy Grainger, Herbert Howells, Kenneth Leighton, William Walton und Peter Warlock sowie durchweg solide Gattungsbeiträge der jüngeren Generation der Chormusikszene zu hören (Morten Lauridsen, Arvo Pärt, John Rutter).
    Ob Carol, Christmas Hymn oder biblisches Anthem - jedem der so unterschiedlichen Titel widmet der Gründer und Leiter der vorzüglichen "Polyphony" Stephen Layton dieselbe Aufmerksamkeit und Sorgfalt in der Gestaltung. Die professionellen Sänger verleihen den Stücken durch ihre stimmlich überlegene, typisch britische Gesangskultur einen edlen und würdigen Charakter.
    Obwohl die Produktion eine Zusammenstellung verschiedener Programme ist, weist das Booklet sämtliche Gesangstexte in der Originalsprache, eine dreisprachige Einführung und die namentliche Auflistung aller Ausführenden auf.
    Auch klanglich ist die Kompilation als solche nicht zu erkennen, alles fügt sich auf hohem Niveau passend ineinander.
    Für Freunde weihnachtlicher Chormusik britischer Prägung eine lohnende Entdeckung.
    Christmette Christmette (CD)
    23.12.2011
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Experiment gelungen

    Durch den Erfolg der vorliegenden Produktion von 1993 bestärkt, ließ Paul McCreesh seinerzeit weitere, thematisch ähnlich gelagerte Aufnahmeprojekte folgen. Lässt der spröde Untertitel "Lutheranische Messe zum Weihnachtsmorgen" eine eher langweilige Abfolge liturgischer Gesänge von laienhafter Qualität befürchten, so reißt einen die dargebotene Musik schon beim ersten Hineinhören unmittelbar mit.
    Äußerst abwechslungsreich werden nicht nur die Strophengesänge ausgestaltet, sondern die große Farbpalette, die einen bestechend festlichen Glanz ausstrahlt, hält den Spannungsbogen aufrecht und nimmt den unbeteiligten Hörer bis zum Schluss gefangen. Auch die "Gemeindegesänge" sind ansprechend und wohlklingend professionell geraten. Gewöhnungsbedürftig erscheint allenfalls der Fanfarenchor im Schlussgesang des "In dulci iubilo".
    Das Booklet ist mit detaillierten, informativen Trackbezeichnungen und ausführlichen, hilfreichen Kommentaren versehen.
    Die Akustik in der Kathedrale zu Roskilde ist gut eingefangen, die Musik klingt voluminös ohne an Transparenz einzubüßen. Eine Klasse für sich stellt der erfreulich hohe Dynamikwert dar, mit dem die Musik aufgezeichnet wurde. Selbst im Vergleich mit Aufnahmen von spätromantischer, großorchestral besetzter Musik, in der dynamikreiche Musik keine Seltenheit darstellt, dürfte diese CD eine ruhmreiche Spitzenposition belegen. Schade, dass sie bisher nicht als Mehrkanalversion vorgelegt wurde. Abgesehen davon mag ich sie uneingeschränkt empfehlen!
    Weihnachtsoratorium BWV 248 Weihnachtsoratorium BWV 248 (CD)
    23.12.2011
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Idealfall einer ausgewogenen Interpretation

    An guten und sehr guten Einspielungen des Bachschen Weihnachtsoratoriums, auch aus dem Bereich der historischen Aufführungspraxis, herrscht nun wahrlich kein Mangel. Welche besonderen Vorzüge heben also diese 20 Jahre alte Produktion aus der Masse heraus?

    Oftmals geht insbesondere in den Rezitativen und Chören vieles an Glaubwürdigkeit verloren, wenn artifizielle Virtuosität im Vordergrund steht und man den Eindruck gewinnen muss, der Textaussage werde nicht die gleiche Aufmerksamkeit geboten wie der Musik, oder der Sänger habe offensichtlich Mühe, den Wortsinn zu erfassen. Für mich ist in Bachs geistlicher Musik neben guter Textverständlichkeit und sauberer Intonation aller Vokalisten immer auch ein Gesang in nahezu akzentfreiem deutsch und natürlicher Sprachbetonung wichtig. Dies ist in der vorliegenden Einspielung bei allen Mitwirkenden gegeben. Darüber hinaus konnten mit Christoph Prégardien (Tenor) und Klaus Mertens (Bass) die derzeit denkbar besten Stimmen für diese Musik verpflichtet werden. Monica Groops dunkel und warm klingender Alt verleiht den wunderbar schlicht gesungenen Arien ein hohes Maß an Authentizität.
    Über das hervorragende Concerto Köln muss kaum Weiteres gesagt werden. Ihre technische Überlegenheit münzen sie nicht in puren Wohlklang um; vielmehr wird stets "auf der Stuhlkante" und mit viel Risiko zugunsten einer frischen Lebendigkeit musiziert. Ralf Otto hat sein vorzügliches Vokalensemble mittlerer Größe bestens im Griff, auch hier klingt alles ausgewogen und gut aufeinander abgestimmt. Die Tempi sind durchweg straff und frisch gewählt ohne gehetzt zu wirken.

    Der Klang der Aufnahme ist einwandfrei, sehr natürlich und transparent. Lediglich eine etwas deutlichere räumliche Staffelung der Musizierenden hätte man sich gewünscht. Nicht zuletzt dank des derzeit äußerst attraktiven Preises muss ich eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.
    Symphonie Nr.2 Symphonie Nr.2 (CD)
    22.12.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Im besten Sinne ein Mahler der Mitte

    Das hr-Sinfonieorchester Frankfurt hat sich in den vergangenen Jahren nicht gerade durch Mahlereinspielungen hervorgetan - und erst recht nicht sein Chef Paavo Järvi. Umso mehr beeindruckt das in jeder Hinsicht gelungene Ergebnis! Järvi nimmt die Partiturvorschriften hinsichtlich agogischer und dynamischer Gestaltung und Abstufungen ernst, ohne sich dabei in Details zu verlieren. Seine Auferstehungssinfonie wahrt stets den großen Überblick, sie hat Wucht, wo das nötig ist, und klingt zart, wo es verlangt wird. Insgesamt wird mit einer frappierenden Selbstverständlichkeit gestaltet, die gekrönt wird duch höchste spiel- und gesangstechnische Könnerschaft. Dass es sich bei der Aufnahme um einen Konzertmitschnitt handelt, mag man angesichts des blitzsauberen Musizierens kaum glauben.
    Diese CD reiht sich mühelos in die Spitzengruppe prominenter Einspielungen ein und kann - zumal zum gegenwärtig niedrigen Preis - uneingeschränkt empfohlen werden.
    Sans Tsu Tsou: Live Tour Sans Tsu Tsou: Live Tour (CD)
    16.12.2011
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    ZAZ live noch besser als von CD

    Wurde ZAZ im vergangenen Jahr vielfach noch als Geheimtipp gehandelt, so geschah der kometenhafte Anstieg ihres Bekanntheitsgrades nach dem Erscheinen des Debütalbums und zweier Single-Auskopplungen für Frontfrau Isabelle Geffroy mindestens ebenso überraschend wie für Medien und Musikindustrie. Viele Menschen fühlen sich von der scheinbar unbändigen Energie und der ausdrucksstarken, rauchigen Stimme der zierlichen Sängerin angezogen. Dabei wird oft übersehen, dass beides dem tragischen Umstand von ADHS entspringt: Der unstillbare Drang nach Aufmerksamkeit durch die Massen ließ Isabelle Geffroy schon früh ihre Stimme überbeanspruchen, was sich hörbar in einer dauerhaften Schädigung ihrer Stimmbänder niederschlug. Dass sie die Hyperaktivität aus der Kindheit mittlerweile zu kanalisieren und für spektakuläre Bühnenpräsenz zu nutzen weiß und dass sie das Mikrofon dem ungesunden "Unplugged Open-Air-Gesang" vorzieht, kann da kaum beruhigen. Man möchte ZAZ wünschen, dass sie sich öfter Pausen gönnt, damit der verbliebene Rest ihrer zauberhaften Stimme ihr noch lange verfügbar bleibt. Denn ihre Kunst spricht vor allem in der visualisierten Fassung auf DVD eines unmissverständlich aus: Musik ist ihr Leben; erzwungener Verzicht darauf könnte fatale Folgen haben.
    Aus dem vorliegenden Paket der diesjährigen "ZAZ sans tsu tsou" Tour überzeugt vor allem die DVD, während ich die CD mehr als Zugabe betrachte. Es handelt sich um den Zusammenschnitt aus Konzerten an diversen Spielorten, hauptsächlich aus dem Théatre de Béthune und vom Musikfestival La Rochelle. Der Großteil des präsentierten Programms findet sich schon auf dem Studioalbum, darunter Chansons wie Édith Piafs "Dans ma rue" und drei eigens für ZAZ geschriebene Popsongs von Raphael Haroche. Es spricht für die Professionalität der Sängerin und ihres Begleitensembles, dass sie nicht bloß Studiomaterial herunter spulen sondern die Chance einer Live-Performance für variantenreiches Musizieren nutzen. So wird manche Popnummer mit Stilmitteln des Jazzgesangs angereichert, spielen sich Sängerin und Gitarristen improvisierend die Bälle zu, wird ein Song mit Pantomime unterlegt oder ein virtuoses Gypsyswing-Gitarrensolo eingebaut. Die Bühnenpräsenz von ZAZ reißt unwillkürlich mit, ob sie nun in der ihr eigenen Art zum Gesang tanzt, das Publikum interaktiv zum Einstimmen animiert oder sich mit dem fantastischen Gitarristen Benoit Simon halsbrecherische Duo-Improvisationen liefert; stets stellt sie sich in den Dienst an der Musik und nimmt ihre Persönlichkeit ganz uneitel und sympathisch aus dem Rampenlicht zurück.
    Bild und Ton (DVD) sind von guter bis sehr guter Qualität und werden dem Anspruch der Musik jederzeit gerecht. Passend zu den stilistisch abwechslungsreichen Liedern geriet die Bildregie überzeugend, indem sie den Spielortwechsel häufig für interessante Schnitte und raffinierte Überblendungen nutzt, um Kontraste in der Konzertatmosphäre zwischen unterschiedlichen Spielorten zu kaschieren. Ausgerechnet beim Mega-Hit "Je veux" führen allerdings zu häufige Wechsel zu dessen Zerstückelung. Auch interpretatorisch ist diese Fassung von "Je veux" leider weniger überzeugend. Bisweilen eingestreute Clips im Zeitraffer mit launigen Kommentaren und Grimassen der Sängerin könnten bei wiederholtem Betrachten ermüden. Insgesamt jedoch stimmt das Verhältnis von energiegeladener Bühnenshow und moderner, trickreicher Bildregie. Eindeutig ja: ZAZ kommt live noch besser rüber als vom Studioalbum.
    Die Bonus-Tracks auf der DVD bieten Schnipsel aus anscheinend zufällig aufgezeichneten Sessions während der Tour mit ZAZ‘ Coverversionen bekannter Chansons von Serge Gainsbourg oder Jacques Brel und einer Duettversion von Gershwins Summertime mit Angélique Kidjo.
    Choral Symphony op.41 Choral Symphony op.41 (CD)
    08.10.2011
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Chance vertan

    Mit Holsts "Choral Fantasia" op. 51 und seiner "First Choral Symphony" op. 41 sind auf der CD zwei selten eingespielte, kompositorisch interessante Werke vertreten, die auf Konzertprogrammen deutscher Bühnen so gut wie nie zu finden sein dürften.
    Die fast euphorisch klingende Rezension aus FonoForum, aus der JPC zitiert und die auf mich kaufanreizend wirkte, ist nicht nachvollziehbar, denn deutlich hörbare handwerkliche Defizite bei den Ausführenden trüben den Genuss leider nachhaltig.
    So ist der Chor den anspruchsvollen Partien schon rein stimmlich nicht gewachsen und stößt in den kräftigeren Tuttipassagen schnell an seine Grenzen. Darüber hinaus sind seine Bemühungen um eine einigermaßen saubere Intonation und Homogenität vor allem in den Männerstimmen selten erfolgreich.
    Der britische Dirigent Hilary Davan Wetton mag seine musikalischen Verdienste in zahlreichen Aufführungen und Einspielungen durchaus unter Beweis gestellt haben, in dieser Aufnahme jedenfalls vermag er mich nicht zu überzeugen. Besonders in den größer besetzten Sätzen lässt er die notwendige Präzision vermissen, um die Klangmassen im Zaum halten zu können. So offenbaren beispielsweise Posaunen und Pauken im Instrumentalsatz der Fantasia oder Chor und Orchester-Tutti samt Schlagwerk im Scherzo der Symphony unüberhörbare Mängel im Timing. Am besten gelingen Davan Wetton noch die eher lyrisch gehaltenen Sätze in zarter Farbgebung. Insgesamt vermag das Orchester die in der Partitur reich enthaltenen Zwischentöne jedoch kaum einmal voll zu entfalten.
    Dem gegenüber weiß die Sopranistin Lynne Dawson mit glänzender Überlegenheit zu beeindrucken. Auch klanglich bleibt die Aufnahme nichts schuldig. Das Booklet ist sorgfältig und informativ, wenn auch die Gesangs- und Einführungstexte wie bei Hyperion gewohnt nur auf Englisch vorliegen.
    Bleibt zu wünschen, dass sich bald ein Dirigent von Weltrang der beiden lohnenden Werke annimmt.
    Symphonien Nr.5 & 8 (vervollständigte Version) Symphonien Nr.5 & 8 (vervollständigte Version) (CD)
    26.08.2010
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Meine neue Referenz der "Unvollendeten"

    Das hervorragende Orchestra of the Age of Enlightenment präsentiert hier ein hohes Maß an Präzision in Artikulation, Phrasierung und homogenem Klang über die Orchestergruppen hinweg, ohne jedoch dabei die Spielfreude und den nötigen Schwung zu vernachlässigen. Die Verwendung von Originalinstrumenten bzw. deren Nachbauten beschert uns endlich eine nahezu authentische Klangbalance und Transparenz. So spielen sich selbst die in der "Unvollendeten" so wichtigen Posaunen dennoch zu keiner Zeit in den Vordergrund, die leicht abgedunkelten Streicherstimmen verströmen einen herrlich seidigen Klang. Die von Brian Newbould vorgenommenen Ergänzungen sind eine interessante Zugabe - nicht mehr und nicht weniger.

    Charles Mackerras bietet einen rundherum überzeugenden Interpretationsansatz, unpathetisch, spielfreudig, charmant. Auch klanglich ist die Aufnahme schwer zu überbieten - selbst die spätere Einspielung durch Mackerras mit dem Scottish Chamber Orchestra für Telarc reicht an diese Leistung nicht ganz heran.

    Meine klare Kaufempfehlung für Neueinsteiger und solche, die von Schuberts "Unvollendeter" vermeintlich schon alles kennen.
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