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    Lobgesang

    Aktiv seit: 26. August 2011
    "Hilfreich"-Bewertungen: 166
    33 Rezensionen
    Cellokonzert op.40 Cellokonzert op.40 (CD)
    12.05.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Schwermütig, aber schön

    Diese CD bietet eine interessante Werkauswahl aus dem Schaffen Gerald Finzis, dessen Werke leider viel zu selten aufgeführt werden. Das Cellokonzert ist vor allem im ersten Satz sehr schwermütig; um den Charakter dieser Musik leichter nachvollziehen zu können, muss man sich vor Augen führen, dass zum Zeitpunkt des Beginns der Komposition (1951/52) Finzi gerade erfahren hat, dass er an einer unheilbaren Krankheit leidet und eine maximale Lebenserwartung von zehn Jahren hatte. Dies kommt im ersten Satz entsprechend zum Ausdruck, ebenso wie der zweite Satz eine liebevolle Widmung an seine Frau ist. Letzten Endes hatte sie dafür gesorgt, dass Finzi die Uraufführung dieses Konzertes wenigstens vom Krankenhaus aus per Radioübertragung verfolgen konnte. Der Erfolg war überwältigend; Tags darauf ist Finzi verstorben. Der Solist Peter Hugh setzt diese Stimmung meisterhaft um, ohne übertrieben pathetisch zu wirken. Die Northern Sinfonia spielt ebenfalls ausgezeichnet; Gleiches lässt sich auch von den anderen Kompositionen umsetzen; mit Ecologue ein interessantes Frühwerk, teilweise von Vaughan Williams beeinflusst, die Toccata ebenso interessant, von Peter Donohoe exzellent umgesetzt, erinnert stellenweise an seinen Zeitgenossen Sir William Walton, lässt aber auch einzelne Züge von Britten erkennen. Die Textbeilage ist - wie bei Naxos üblich - zwar etwas abstrakt und knapp formuliert, aber dennoch informativ. Insgesamt eine lohnenswerte Reise...
    Meine Produktempfehlungen
    • Klarinettenkonzert op.31 Klarinettenkonzert op.31 (CD)
    Britten conducts Britten Vol.4 Britten conducts Britten Vol.4 (CD)
    04.06.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Britten als Interpret eigener Werke

    Die hier vorliegende Zusammenstellung - es ist der vierte Teil einer umfassenden Serie von DECCA - umfasst überwiegend selten aufgeführte Werke des "Orpheus britannicus" des 20. Jahrhunderts.

    Solokonzerte, geistliche Chorwerke, ein großes Ballett und diverse Liederzyklen vereinigen sich hier. Das Besondere hierbei ist nicht nur die Tatsache, dass sämtliche Orchesterwerke hier von Sir Benjamin Britten dirigiert werden; die Liederzyklen für Klavier (u.a. die Michelangelo-Sonnets und Winter Words Songs) zeigen Sir Benjamin als ausgezeichneten Pianisten.

    Auch die Auswahl der Solisten kann sich sehen lassen, so Mstislaw Rostropovich (Cello-Symphonie) oder Svjatoslav Richter (Klavierkonzert), darüber hinaus das London Symphony Orchestra und das English Chamber Orchestra.

    Die Aufnahmen sind in den Jahren 1954 bis 1972 entstanden; die älteste Aufnahme der Liederzyklus "Winter Words" mit Sir Peter Pears. Überhaupt sind die Aufnahmen von einer hervorragenden Qualität.

    Die Textbeilage liefert einige Informationen zu den eingespielten Werken (allerdings nur in englischer Sprache); es sind aber - und das ist positiv hervorzuheben - sämtliche Gesangstexte, sowohl der geistlichen Werke als auch der Liederzyklen, enthalten.

    Weitere Höhepunkte dieser Sammlung: die Cello-Symphonie, die Sinfonia da Requiem und das eher selten gespielte Ballett "The Prince of the Pagodas".

    Alles in allem eine lohnenswerte Zusammenstellung, zeigt diese doch ein interessantes Kaleidoskop über die Vielseitigkeit Sir Benjamin Brittens.
    Meine Produktempfehlungen
    • Britten conducts Britten Vol.2 - Operas Britten conducts Britten Vol.2 - Operas (CD)
    Kammermusiken Nr.1-7 Kammermusiken Nr.1-7 (CD)
    07.05.2015
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Typisch Hindemith...

    Die vorliegende Doppel-CD wartet mit sämtlichen Kammermusiken Hindemiths auf, exzellent dargeboten von den Berliner Philharmonikern unter dem unvergessenen Claudio Abbado. Sämtliche Werke wurden in der Berliner Philharmonie in den 1990er Jahren aufgenommen.

    Die Kammermusiken entstanden in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts und zeigen die gesamte Bandbreite im kompositorischen Schaffen des Hanauer "Bürgerschrecks". Hindemith, der viele Jahre als Bratschist tätig war, hat beispielsweise in der Kammermusik Nr. 5 "seinem" Instrument ein Denkmal gesetzt.

    Das Besondere an den Kammermusiken ist überhaupt, dass (mit Ausnahme der 1. Kammermusik, die eine reine Orchesterbesetzung verlangt) bei jeder Kammermusik ein anderes Instrument in den Mittelpunkt gestellt wird. Hier wäre die Kammermusik Nr. 7 für Orgel und Orchester hervorzuheben mit Wayne Marshall als Solisten.

    Überhaupt konnten für die einzelnen Kammermusiken hochrangige Künstler als Solisten aufgeboten werden, u.a. Lars Vogt (Klavier), Kolja Blacher (Violine), Georg Faust (Violoncello) u.v.a.

    In diesen Werken ist Hindemiths Kompositionsstil unverkennbar, die Harmonik und die teilweise eigenwilligen Orchesterbesetzungen. So kommt z.B. im Finale der 1. Kammermusik eine Sirene zum Einsatz; in der 7. Kammermusik wechseln sich die Stile von dramatisch, sakral bis hin zur Militärmusik ab.

    Als Beigabe gibt es noch die Violinsonate op. 11 Nr. 6 (mit Christian Tetzlaff als Solisten) und die Sonate für 10 Instrumente, ein schönes Pendant zu den vorherigen Werken.

    Einziges Manko ist die spärliche Textbeilage; die Informationen (in mehreren Sprachen zwar) sind eher etwas abstrakt.

    Freunde der Hindemith'schen Musik werden aber trotzdem voll auf ihre Kosten kommen; wer sich näher mit Hindemith befassen möchte, findet hier einen idealen Einstieg.
    Meine Produktempfehlungen
    • Neues vom Tage Neues vom Tage (CD)
    • Kammermusiken Nr.1-7 Kammermusiken Nr.1-7 (CD)
    Das Buch mit sieben Siegeln Das Buch mit sieben Siegeln (SACD)
    01.05.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein großes Oratorium im 20. Jahrhundert

    Franz Schmidt ist mit seinem Oratorium ein spätes Meisterwerk gelungen. Uraufgeführt im Jahr vor seinem Tod steht es stilistisch ganz im Gegensatz zu zeitgenössischen Komponisten wie Strawinsky, Schönberg und anderen.

    Der absolute Höhepunkt in diesem Werk ist das "Halleluja", das höchste Anforderungen an den Chor stellt und bei intensivem Hinhören zu Tränen rührt. Der Wiener Singverein meistert diese Schwierigkeiten mit Bravour; ebenso ist mit dem Tonkünstler-Orchester ein anderen großen Orchestern ebenbürtiger Klangkörper vertreten, der keinen Vergleich zu scheuen braucht. Auch die hochkarätige Sängerbesetzung kann sich sehen lassen, allen voran Johannes Chum als Johannes und Robert Holl als "die Stimme des Herrn". Die Textbeilage umfasst nicht nur den gesamten Oratorientext, sondern auch zahlreiche Informationen zur Entstehung und zu den ausführenden Künstlern.

    Leider wird dieses Werk hierzulande so gut wie nie aufgeführt; allerdings wird es am 14. und 15. Juni 2015 eine Aufführung in Hamburg geben, wenn Generalmusikdirektorin Simone Young ihren Abschied nimmt, das sei aber nur am Rande erwähnt.

    Zum Glück gibt es einige Einspielungen, die meisten aus Österreich, wo das Oratorium sich nach wie vor hoher Beliebtheit erfreut. Ich durfte Ende 2009 einer Aufführung im Wiener Musikverein beiwohnen, mit den Wiener Philharmonikern, dem Wiener Singverein unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt.

    "Das Buch mit sieben Siegeln" ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass ein Oratorium im 20. Jahrhundert nicht modern klingen muss; hier finden sich zahlreiche Stile, die sich aber sehr homogen in das Gesamtbild einfügen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Das Buch mit sieben Siegeln Das Buch mit sieben Siegeln (CD)
    • Das Buch mit sieben Siegeln Das Buch mit sieben Siegeln (CD)
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    Iveta Apkalna - L'Amour et la Mort Iveta Apkalna - L'Amour et la Mort (CD)
    29.04.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine Ausnahme-Künstlerin

    Die vorliegende Einspielung gibt einen interessanten Überblick über die Bandbreite der lettischen Ausnahme-Organistin.

    Es beginnt mit der berühmten Toccata aus Widors 5. Orgel-Symphonie, die sehr temperamentvoll und mit Verve interpretiert wird, gefolgt vom "Danse macabre" von Camille Saint-Saens. Die düstere und bizarre Stimmung, die das Werk schon im Original vermittelt, wird von der Orgel nicht weniger "unheimlich" dargestellt.

    Es folgen Bearbeitungen der L'Arlesienne-Suiten von Georges Bizet, ein interessanter Vergleich zu den Original-Orchesterfassungen.

    Der "Marche héroique" von Saint-Saens in der genialen Bearbeitung von Alexandre Guilmant sowie die Pavane op. 50 von Gabriel Fauré runden das Bild dieser exzellenten CD ab. Interessanter Weise hat Iveta Apkalna selbst die Pavane für die Orgel bearbeitet.

    Die Kuhn-Orgel der Essener Philharmonie bietet eine großartige Palette an spieltechnischen Möglichkeiten, die von der Künstlerin in allen Punkten genutzt werden. Ich hatte bereits mehrfach die Gelegenheit gehabt, Iveta Apkalna live in Konzerten in Hamburg, Dortmund und Köln zu erleben und auch persönlich kennen zu lernen. Es lohnt sich!
    Livre du Saint Sacrement Livre du Saint Sacrement (CD)
    25.04.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ein lohnender Orgel-"Marathon"...

    Erstmals wandte sich Olivier Messiaen 1949 der seriellen Musik zu, quasi eine Weiterentwicklung der Dodekaphonie. In seinen späten Jahren verarbeitete er diesen Stil auch für seinen letzten großen Orgelzyklus, der in den Jahren 1984 und 1985 entstand (und 1989 überarbeitet wurde).

    Gewiss, dieses fast zweieinhalbstündige Werk, das aus zwanzig Teilen besteht, ist nicht einfach. Ich hatte dieses Werk vor einigen Jahren im Rahmen eines (kostenlosen) Mittagskonzertes in der Berliner Philharmonie erlebt (mit einem grandiosen Organisten aus Kapstadt) mit dem Resultat, dass der anfangs (12.00 Uhr) volle Saal sich innerhalb von fast eineinhalb Stunden nahezu (bis auf vierzig Personen) geleert hat.

    Eine Schmach für den Organisten, der sich nichts anmerken ließ.

    Nun zur eigentlichen Rezension der hier vorliegenden Aufnahme:

    Die Organistin Almut Rößler arbeitet spieltechnisch auf höchstem Niveau. Sie nimmt jede Nuance, jede Hürde, die diese Partitur birgt, problemlos, es wirkt nie abstrakt oder stakkatohaft. Mit der Orgel des Passauer Doms steht ihr ein Instrument zur Seite, das keine Wünsche offen lässt.

    Darüber hinaus findet sich im Booklet ein Kommentar der Organistin; hier nimmt sie zu dem Werk, zur Entstehung, aber auch zu spieltechnischen Fragen Stellung. So wirkt die Aufnahme authentisch, aber auch zeitlos.

    Wer also Interesse an serieller Orgelmusik hat, bisher aber noch keinen rechten Zugang finden konnte, ist mit dieser Einspielung bestens beraten.
    Meine Produktempfehlungen
    • La Nativite du Seigneur La Nativite du Seigneur (CD)
    • L'Ascension L'Ascension (CD)
    Tippett dirigiert Tippett Tippett dirigiert Tippett (CD)
    23.04.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Very british im 20. Jahrhundert

    Sir Michael Tippett (1905-1998) war einer der interessantesten Vertreter der englischen Musik des 20. Jahrhunderts.

    Leider vollkommen vernachlässigt (selbst zu seinem 100. Geburtstag war er hierzulande nahezu nicht wahrzunehmen, während es in England zahlreiche Gedenkveranstaltungen gab).

    Das vorliegende 4-CD-Set vereinigt einen guten Querschnitt durch sein gesamtes Werk, das alle gängigen Gattungen abdeckt. Besonders ist hierbei auch, dass sämtliche Werke von Tippett selbst dirigiert werden.

    Bereits CD 1 lohnt sich: Ausschnitte aus seiner Oper "The Midsummer Mariage" über das Präludium für Bläser, Glocken und Schlagzeug bis hin zur Suite zum Geburtstag von Prinz Charles, die 1948 entstand (im Geburtsjahr des Prince of Wales).

    Es folgen kleinere Werke, Solokonzerte, Kammermusik und Auszüge aus seinem berühmtesten Werk "A child of our time".

    Das Konzert für doppeltes Streichorchester (CD 4) vermischt klassische und moderne Elemente und das letzte Werk, die konzertante Fantasie über ein Thema von Corelli, führt zurück ins Barockzeitalter mit zeitgenössischen, avantgardistischen Nebenthemen; es hat ein wenig von Strawinsky oder Hindemith.

    Das (nur englischsprachige) Booklet gibt einige Informationen zu den eingespielten Werken.

    So wie Messiaen die französische Musik im 20. Jahrhundert geprägt hat, war es Sir Michael Tippett in England.

    Alles in allem eine lohnende und interessante Entdeckung.
    Eclairs sur l'au-Dela Eclairs sur l'au-Dela (CD)
    23.04.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Klingende Altersweisheit

    Das hier vorliegende Werk ist ein adäquates Beispiel dafür, wie schön und verklärt Musik im Herbst des Lebens klingen kann.

    Immerhin sind die "Éclairs" das letzte große Orchesterwerk, das Messiaen noch vollenden konnte (1987 bis 1991 komponiert).

    Ähnlich wie in den vorangegangenen Hauptwerken (allen voran die Turangalîla-Symphonie) zeigt sich auch hier die gesamte Bandbreite Messiaens. Indische Einflüsse, klassischer Kontrapunkt, Vogelstimmen etc. wechseln sich hier ab; auch die Mystik der Zahlen, die Messiaen Zeit seines Lebens faszinierte, kommt in Form dieses elfsätzigen Werkes zum Ausdruck. Darüber hinaus nimmt Messiaens größte Leidenschaft, die Ornithologie, wie in vielen anderen Werken, einen breiten Raum ein. Das gut gestaltete Booklet beschreibt eindrucksvoll, mit welchem Vogelstimmenmaterial Messiaen hier gearbeitet hat.

    Bemerkenswert ist der Gegensatz in den Sätzen 5 und 6 (Démeurer dans l'Amour und Les Sept Anges aux sept trompettes), von ruhig fließender, fast schon verklärender Musik zu schroffen monotonen Schlägen der großen Pauke und der eher asiatisch anmutenden Begleitung.

    Der letzte Satz (Le Christ, lumière du Paradis) ist typisch für den Messiaen'schen Spätstil, eine formvollendete ruhig fließende Musik ohne übertriebenes Pathos. Dieser Satz zählt für mich zu dem Schönsten, was Messiaen geschrieben hat.

    Die Berliner Philharmoniker beweisen auch hier ihre überragende spieltechnische Qualität in allen Bereichen.

    Diese Einspielung zeigt deutlich, dass moderne zeitgenössische, avantgardistische Musik auch ein wunderbares Hörerlebnis sein kann.
    Werke Werke (CD)
    18.04.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein gelungener Querschnitt...

    ...durch das umfangreiche Werk des Oberpfälzer Komponisten, dessen 100. Todestag in 2016 begangen wird.

    Max Reger sah sich der musikalischen Tradition verpflichtet, der Kontrapunktik und der Modulationen. Er hat keine Symphonie hinterlassen und keine Oper, aber trotzdem viele bemerkenswerte Werke geschaffen.

    Die vorliegende Zusammenstellung umfasst seine bekanntesten Orchesterwerke, das Violinkonzert (m.W. das längste der Musikliteratur), Klavierkonzert und ausgewählte Orgelwerke.

    Bei den Orgelwerken fühlt man sich an Johann Sebastian Bach, an die strenge Polyphonie erinnert, die Orchesterwerke teils groß angelegt und kontrapunktisch auf hohem Niveau. Hervorzuheben sind das Konzert im alten Stil op. 123, die Mozart- und die Hiller-Variationen (op. 132 bzw. op. 100), aber auch das f-moll-Klavierkonzert op. 114 sowie der Symphonische Prolog zu einer Tragödie op. 108.

    Die Interpreten konzertieren auf hohem Niveau; die Palette der Sänger, Orchester und Dirigenten kann sich sehen lassen; die Aufnahmen entstanden in den Jahren 1963-1984 überwiegend in der damaligen DDR. Namen wie Franz Konwitschny, Herbert Blomstedt, Günter Herbig, Heinz Rögner, Otmar Suitmar, die Staatskapellen aus Berlin und Dresden, das Gewandhaus-Orchester Leipzig sowie die Rundfunk-Symphonie-Orchester aus Berlin und Leipzig drücken hier ihren Stempel auf.

    Die Orchesterwerke und Solokonzerte wurden bereits 2006 von Berlin Classics veröffentlicht

    Für den einen oder anderen mag der Zugang zu Regers Musik vielleicht schwer erscheinen, aber es lohnt sich. Es bleibt zu hoffen, anlässlich des 100. Todestages weitere "Schätze" zu bergen bzw. wieder der Allgemeinheit zugänglich zu machen.
    Symphonien Nr.1 & 2 Symphonien Nr.1 & 2 (CD)
    18.04.2015
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Kurt Weill als Symphoniker

    Das symphonische OEuvre von Kurt Weill ist nicht sehr umfangreich, aber umso überraschender, da man allgemein seine Opern und Singspiele kennt.

    Seine erste Symphonie, während seiner Zeit als Dirigent in Lüden-scheid 1920 begonnen und im Folgejahr in Berlin abgeschlossen sowie die zweite Symphonie, die 1933 begonnen und 1934 im Pariser Exil beendet wurde, können unterschiedlicher kaum sein. Die eine durchkomponiert, die andere dreisätzig, beide aber relativ tonal gehalten. Weill hat seine Symphonien nicht nummeriert; die erste Symphonie, für die sich Ferruccio Busoni stark gemacht hatte, wurde erst 1956 uraufgeführt.

    Die Musik überrascht im positiven Sinne, ist sie im Stil doch eher neoklassizistisch und weit entfernt von einer gewissen Avantgarde.

    Das Bournemouth Symphony Orchestra konzertiert ausgezeichnet unter der charismatischen Dirigentin Marin Alsop; dieses Orchester muss sich keineswegs hinter den berühmten "Big Five" verstecken.

    Als zusätzliches Werk auf dieser Einspielung findet sich ein schönes Beispiel dessen, womit sich Weill nach seiner Emigration in die USA beschäftigt hat, nämlich dem Broadway-Musical. Hier ist es "The lady in the Dark", eine schmissige und schöne Musik, die neugierig macht auf mehr.

    Das Booklet ist, wie bei Naxos üblich, zwar spartanisch, es bietet aber doch detaillierte Informationen zu den Werken und deren Entstehung.
    Die Dreigroschenoper (Kurzfassung) Die Dreigroschenoper (Kurzfassung) (CD)
    18.04.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Die gute alte Zeit...

    Über die Dreigroschenoper ist eigentlich schon alles gesagt worden. Man kann es aber als Glücksfall bezeichnen, dass die ersten Aufnahmen dieses Meisterwerks der Nachwelt erhalten geblieben und von TELDEC auf CD wieder zugänglich gemacht worden sind.

    Die vorliegende CD umfasst sämtliche Songs, die im Dezember 1930 im Berliner Studio der Telefunken auf vier Schellackplatten aufgenommen wurden. Darüber hinaus finden sich noch weitere Ausschnitte aus Weills Mahagonny, aber auch diverse Schlager, die damals reine Gassenhauer waren (u.a. von Friedrich Hollaender, der später viele Lieder für Marlene Dietrich geschrieben hat).

    Als besonderer Höhepunkt sind hier weitere Ausschnitte der Dreigroschenoper (z.Tl. in französischer Sprache) aus den Jahren 1929 und 1930. Interessant ist, dass zwei der bekannten Lieder von Bertolt Brecht gesungen werden.

    Überhaupt ist das Staraufgebot herausragend, sowohl die Sänger als auch die Dirigenten/Orchester, so sind u.a. Lotte Lenya, Kurt Gerron und Erich Ponto (wer erinnert sich nicht an die Feuerzangenbowle, als er den Lehrer mit der merkwürdigen Aussprache verkörperte) vertreten. Auch Marlene Dietrich ist hier zu hören (Jonny, wenn du Geburtstag hast). Der bekannte Schlager- und Operettenkomponist Theo Mackeben dirigiert.

    Die Aufnahmequalität ist überragend und auch das Booklet hat die Höchstwertung verdient. Es enthält nicht nur sämtliche Texte, sondern auch umfassende Informationen über die Entstehung des Werks, aber auch eine intensive Beschreibung der damaligen Aufnahmesitzungen.

    Diverse Fotos, u.a. auch eine Farb-Abbildung des Etiketts der alten Schellackplatte, runden das Gesamtkunstwerk ab.

    Bei dieser Aufnahme stimmt einfach alles; hier kann man nur in allen Punkten die Höchstwertung vergeben.
    Klavierkonzert Klavierkonzert (CD)
    23.03.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein zu Unrecht vernachlässigter Meister

    Das Jahr 2013 war nicht arm an runden Gedenktagen; 200. Geburtstag von Wagner und Verdi, 100. Geburtstag von Sir Benjamin Britten, 50. Todestag Poulenc und Hindemith.

    Ein weiterer Jubilar ist jedoch - völlig zu Unrecht - arg vernachlässigt worden. Ein weiterer 100. Geburtstag, nämlich der polnische Komponist Witold Lutoslawski.

    Ein Stück dürfte vielen Fernsehzuschauern bekannt sein, das in den 1970er und 1980er Jahren beliebte ZDF-Magazin mit Gerhard Löwenthal. Die Erkennungsmelodie ist ein Ausschnitt aus dem 1. Satz des "Konzert für Orchester".

    Die eingespielten Werke auf dieser CD sind späte Werke des eigenwilligen, aber sehr interessanten Komponisten. Das Klavierkonzert, glänzend von Krystian Zimerman interpretiert, ist auch diesem gewidmet. Das Werk erinnert stellenweise an Messiaen, es stellt diverse Musikstile dar; avantgardistisch, neoklassizistisch, teilweise etwas dissonant, aber immer "moderat".

    Die Partita für Violine und Orchester, Anne-Sophie Mutter gewidmet; sie ist auch die Solistin in diesem Werk, trägt überwiegend neoklassizistische und virtuose Züge, erinnert teilweise an Strawinsky.

    Das letzte Stück, eine letzte Auftragsarbeit von Paul Sacher, dem bekannten Schweizer Musikmäzen (u.a. war Bartóks Konzert für Orchester durch ihn beautragt worden). Ebenfalls von Anne-Sophie Mutter interpretiert, besticht durch seine teils lyrische und verklärte Spielweise, auch hier eine gewisse Parallele zu Olivier Messiaen, dessen späte Werke auch sehr schöne, verklärte Züge tragen.

    Die Tatsache, dass das exzellent spielende BBC Symphony Orchestra unter der Leitung des Komponisten spielt, macht die Aufnahme umso wertvoller; immerhin gehören diese Werke mit zu den letzten Aufnahmen unter Lutoslawskis Leitung.

    Absolut hörenswert; auch das Beiheft spart nicht an Informationen, es ist zwar einfach aufgemacht, aber recht ansprechend und informativ.
    Meine Produktempfehlungen
    • Lutoslawski's Last Concert Lutoslawski's Last Concert (CD)
    • Symphonien Nr.1-4 Symphonien Nr.1-4 (CD)
    • Symphonien Nr.1 & 2 Symphonien Nr.1 & 2 (CD)
    • Konzert für Orchester Konzert für Orchester (SACD)
    Faust-Kantate "Seid nüchtern und wachet" Faust-Kantate "Seid nüchtern und wachet" (CD)
    22.03.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine interessante Zusammenstellung

    Die vorliegende CD bietet eine interessante Werkauswahl des lange in Hamburg wirkenden Komponisten.

    Die Faust-Kantate kann man quasi als "Extrakt" der Oper "Die Historia von D. Johann Fausten" betrachten. Alfred Schnittke hatte als erster Komponist eine Oper komponiert, die sich ausschließlich auf das 1587 veröffentliche "Volksbuch" bezieht.

    Interessant ist, dass in der Kantate unterschiedliche Stilrichtungen bedient werden; die Chorpassagen haben teilweise mittelalterlichen Choral- und Motettencharakter, allerdings mit orchestralen "modernen" Untertönen. Die Mezzosopran-Arie, die das furchtbare Ende Fausts beschreibt, ist im Stile eines Tangos geschrieben, der Gesangspart erinnert eher an den Deklamationsstil der "Dreigroschenoper".

    In den 1990er Jahren wurde die Faust-Oper auf CD veröffentlicht, die heute leider vergriffen ist. Es handelte sich um die Uraufführung, die in der Hamburger Staatsoper unter Gerd Albrecht aufgenommen wurde. Einzelne Exemplare kann man ggf. in Antiquariaten beziehen.

    Neben der Faust-Kantate ist auch das Stück "(K)ein Sommernachtstraum" erwähnenswert. Hier dient ein Menuett von Mozart als Vorbild; die Verarbeitung dieses Materials ist sehr eigenwillig, aber interessant.

    Das Begleitmaterial ist sehr gut aufbereitet, es sind alle Texte vorhanden und auch die Einführungen sind umfangreich. Das schwedische Ensemble musiziert hervorragend und in den Gesangspassagen nahezu akzentfrei.

    Alles in allem ein lohnenswerter Ausflug in die zeitgenössische Musik.
    Szenen aus Goethes Faust Szenen aus Goethes Faust (CD)
    22.03.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Oper oder Oratorium?

    Viele Komponisten haben sich an Goethes Faust versucht. Auf die Aussage des Verlegers Eckermann, dass dieser irgendwann einmal die passende Musik zum Faust sehen würde, antwortete Goethe, dass es ganz unmöglich sei (Februar 1829). Goethe sah Mozart als "den Faust-Komponisten".

    Die Entwicklung war nun mal eine andere; Komponisten wie Louis Spohr und Hector Berlioz gingen sehr frei mit diesem Stoff um, Richard Wagner schrieb einzelne Lieder.

    Robert Schumann war der erste Komponist, der sich auch an den zweiten Teil des Fausts wagte, wenngleich auch nur auszugsweise. Das Ergebnis ist überwältigend!

    Der Berliner LIVE-Mitschnitt vom Juni 1994 vereinigt Weltklasse-Künstler; der schwedische Rundfunkchor, der Tölzer Knabenchor und das Philharmonische Orchester unter Claudio Abbado bilden eine Einheit, die nahezu beispiellos ist.

    Angefangen mit der Ouvertüre, die ihren typischen Schumann'schen Stil nicht verleugnet, teilweise an "Manfred" erinnert. Die einzelnen Szenen, besonders hervorzuheben die "Domszene" und der Schlusschor "Alles Vergängliche", aus einem Guss. Aber auch die - unmittelbar nach der Ouvertüre folgenden - Gartenszene ist ein früher Höhepunkt dieses Werkes, hier exzellent dargeboten von Bryn Terfel und Karita Mattila (Faust und Gretchen).

    Man darf allerdings nicht dieses Werk direkt mit Goethes Dramaturgie vergleichen; Schumann hatte hier mehr eine "lose Abfolge" komponiert und nicht das ganze Drama. So setzt das Werk mit der "Gartenszene" ein, es folgt die Domszene, danach einzelne Szenen des zweiten Teils der Tragödie.

    Auch die Textbeilage ist ein Höhepunkt. Diese beinhaltet sehr ausführliche Informationen über die Entstehung und den Handlungsablauf, zahlreiche Künstlerfotos und das vollständige Libretto.

    Es ist nicht nachvollziehbar, dass ein so großartiges Werk so selten aufgeführt wird.
    Richard Wagner - The Other Wagner (Symphonic,Vocal and Piano Music) Richard Wagner - The Other Wagner (Symphonic,Vocal and Piano Music) (CD)
    22.03.2015
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Der andere Wagner (2)

    Diese 3-CD-Edition wurde anlässlich des 200. Geburtstages von Richard Wagner herausgegeben.

    Diese umfasst zahlreiche Raritäten und Kostbarkeiten, u.a.:

    CD 1 Eine Faust-Ouvertüre, An Webers Grabe und Trauersinfonie (komponiert 1844 anlässlich der Überführung der sterblichen Überreste Webers von London), Das Liebesmahl der Apostel

    CD 2 Symphonie in E (Allegro con spirito) und div. Märsche und Militärmusiken sowie Wesendonck-Lieder in der Mottl-Bearbeitung

    CD 3 diverse Klavierstücke, besonders elegisch "Ankunft bei den schwarzen Schwänen" und die Elegie in As-Dur (bekannt als Musik im Abspann zum Luchino-Visconti-Film "Ludwig" von 1972). Als krönender Abschluss die Wesendonck-Lieder mit Jessye Norman mit Klavierbegleitung.

    Weiterhin erwähnenswert (auf CD 3) zwei Faust-Lieder (die beiden Lieder des Mephistopheles, ausgezeichnet interpretiert von Thomas Hampson) und darüber hinaus eine Klavierfassung des Siegfried-Idylls.

    Punktabzug gibt es bei der Gestaltung der Textbeilage; es gibt zwar vereinzelte Informationen, aber zu abstrakt und viel zu knapp abgehandelt.

    Trotzdem ist es eine gelungene Zusammenstellung und daher eine lohnenswerte Investition.
    7 Kompositionen aus "Goethes Faust" 7 Kompositionen aus "Goethes Faust" (CD)
    22.03.2015
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wagner einmal anders (1)

    Die vorstehende Aufnahme wartet mit einer besonderen Rarität auf: die frühen Faust-Lieder, die Wagner als Jugendlicher komponiert hatte, beeinflusst durch eine Faust-Aufführung in Leipzig, bei der seine Schwester Rosalie mitgewirkt hat. Kammermusikalischer Charakter wird durch die Besetzung mit Männerchor und Klavierbegleitung bewirkt; der schwedische Hymnia-Kammerchor singt mit guter Textverständlichkeit.

    Besonders hervorzuheben sind die Nr. 4 und 5 (Lieder des Mephistopheles), das erste dieser beiden ist das "Flohlied", das sehr amüsant ist und von dem Solo-Bass glänzend wiedergegeben wird.

    Ergänzt wird diese CD noch durch diverse andere frühe Lieder (teils in französischer Sprache).

    Einziges - großes - Manko sind die sehr spärlichen Angaben in der Textbeilage. Gewiss, der Preis ist sehr niedrig, das ist erfreulich, aber gerade bei seltenen Werken wären mehr Informationen hilfreich, zumal die Informationen im Internet auch nicht gerade zahlreich sind.

    Hierzu eine Buchempfehlung (leider nur in Frankreich erhältlich) :

    Dictionnaire encyclopédique Wagner
    Verlag "Actes Sud - Cité de la musique" (2010)
    Toscanini conducts Wagner - A High Fidelity Recording Toscanini conducts Wagner - A High Fidelity Recording (CD)
    22.03.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eine besondere Liaison

    Wenngleich man Arturo Toscanini eher als großartigen Verdi-Interpreten kennt, hatte er doch eine besondere Affinität zur Musik Richard Wagners.

    Das vorliegende Album vereinigt etliche Einspielungen, die Toscanini für RCA in den Jahren 1941 bis 1952 in New York aufgenommen hat.

    Die Tonqualität ist unterschiedlich, aber in den meisten Fällen überraschend gut und hochwertig; hervorzuheben ist u.a. die CD 5 dieser Edition, die mit der selten gespielten "Faust-Ouvertüre" beginnt.

    Weiterhin sind die Ausschnitte des "Ring" hervorzuheben, diese sind 1941 aufgenommen worden und von einer bestechenden Klangqualität; kein Vergleich zu den Schallplattenaufnahmen, die in den frühen 1980er Jahren erschienen sind. Helen Traubels Brünnhilde ist ein weiterer Höhepunkt.

    Leider sind keine Aufnahmen von Toscanini in Bayreuth überliefert, sodass man keinen Vergleich hat, aber diese Box lohnt sich in jedem Falle.
    Faust (Version 1852) Faust (Version 1852) (CD)
    22.03.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Sehr frei nach Goethe...

    Wieder hat das Label CPO eine Rarität "ausgegraben"; die erste - damals noch recht populäre - Faust-Vertonung von Louis Spohr.

    Louis Spohr hat diese Oper bereits kurz nach Veröffentlichung von Goethes "Faust - Der Tragödie erster Teil" im Jahre 1815 uraufgeführt. Bei der hier vorliegenden Einspielung handelt es sich um die 1852 entstandene überarbeitete Fassung, die im Auftrag des Royal Opera House Covent Garden London komponiert wurde. Spohr, der ohnehin "sparsam" komponierte, gelang es, seine Erstfassung auf die Belange der Londoner Verhältnisse auszurichten, und zwar durch die Neukomposition einzelner Orchesterstücke und der Veränderung einzelner Nummern.

    Wenngleich Spohr sich vom Goethe'schen Drama hat inspirieren lassen, ist die Oper mit Goethes Text nur bedingt vergleichbar; die handelnden Personen haben andere Namen (Librettist Carl Bernard ist recht freizügig mit Goethes Vorlage umgegangen), eher ist Spohrs "Faust" teilweise an das Volksbuch von 1587, an die Puppenspiele danach und auch an das "schaurige Raubrittertum" angelehnt.

    Die Musik ist dramatisch, romantisch und recht eingängig; auch hier wurde ein Theater gewählt, dass weniger bekannt ist, aber qualitativ Hochwertiges bietet. Die dramatischen Partien sind ausgesungen, das Orchester und der Chor leisten absolut saubere Arbeit. Hoffentlich ist es nicht die letzte Veröffentlichung dieses Ensembles.
    Donna Diana Donna Diana (CD)
    22.03.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Erkennen Sie die Melodie?

    Es ist nicht selten, dass nur einzelne Bruchstücke, Fetzen u.dgl. die Zeiten überdauern; dass manche Komponisten nur mit einem einzigen Musikstück identifiziert werden.

    Dieses Schicksal war lange Zeit auch dem Komponisten Emil Nikolaus Joseph Freiherr von Reznicek nicht erspart geblieben. War er zu Lebzeiten noch von Größen wie Richard Strauss hochgelobt worden, geriet er nach seinem Tod 1945 sehr schnell in Vergessenheit.

    Dem Label CPO sei Dank, so wurde es ermöglicht, Rezniceks Oper "Donna Diana" einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

    Beim Hören der Ouvertüre werden viele Musikfreunde denken "...nanu, das kennt man doch!" In der Tat, war die Ouvertüre (zumindest ein Teil davon) jahrzehntelang die Erkennungsmelodie zur ZDF-Unterhaltungssendung "Erkennen Sie die Melodie?!", anfangs charmant von Ernst Stankowski, danach von Johanna von Koczian und Günther Schramm moderiert.

    Die Musik ist spritzig, charmant, lyrisch, dramatisch und es ist eigentlich nicht nachvollziehbar, warum diese Oper so lange vergessen war. Ein LIVE-Mitschnitt aus der Kieler Oper aus dem Jahre 2003, der gelungen ist. Orchester, Chor und Solisten agieren sehr gut, die Textverständlichkeit ist ebenfalls von sehr guter Qualität. Man muss nicht immer auf "große Besetzungen" zurückgreifen. Das besondere Verdienst von CPO ist es, auch "kleineren" oder weniger bekannten Bühnen eine Plattform zu geben. Diese haben es allemal verdient.

    Wer also außer der bekannten Ouvertüre Donna Diana näher kennen lernen möchte, ist mit dieser Einspielung hervorragend bedient. Wer sich näher mit dem Komponisten von Reznicek befassen möchte, dem seien die unten angeführten Produktempfehlungen ans Herz gelegt:
    Meine Produktempfehlungen
    • Schlemihl - Symphonisches Lebensbild für Tenor & Orchester Schlemihl - Symphonisches Lebensbild für Tenor & Orchester (CD)
    • Symphonische Dichtung "Der Sieger" Symphonische Dichtung "Der Sieger" (CD)
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    • Symphonien Nr.2 & 5 Symphonien Nr.2 & 5 (CD)
    • Symphonien Nr.3 & 4 Symphonien Nr.3 & 4 (CD)
    Symphonie Nr.2 Symphonie Nr.2 (DVD)
    13.03.2014
    Bild:
    5 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Extras:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Mahler in höchster Vollendung

    Diese Aufnahme von Mahlers "Auferstehungssinfonie" aus dem Jahre 2003 zeigt Maestro Abbado auf dem Gipfel Mahler'scher Interpretations- kunst.

    Die Kamera fängt hervorragend die Mimik und die Konzentration Abbados ein, man spürt die Musik geradezu und so soll es ja auch sein.

    Was leider in der Artikelbeschreibung unerwähnt geblieben ist, aber doch eine besondere Anerkennung verdient, ist der Chor. Der aus dem Baskenland stammende Chor intoniert den Klopstock-Text "Auferstehn" so intim und deutlich (selten auch, dass der Chor auswendig singt), dass man jede Stimme einzeln zu hören glaubt, vor allem in den Bässen.

    Eine rundum gelungene Aufnahme, eine ausgezeichnete Bildregie und Claudio Abbado in Höchstform. Ein Glück, dass diese Aufnahme der Nachwelt erhalten geblieben ist.
    Orgelsonaten Nr.1-8 Orgelsonaten Nr.1-8 (CD)
    26.06.2013
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein weiterer Höhepunkt französischer Orgelkunst

    die vorliegende Aufnahme vereinigt die acht Sonaten für Orgel Alexandre Guilmants.

    Für das Booklet müsste man eigentlich sogar sechs oder mehr Punkte vergeben; es werden nicht nur die Werke beschrieben, eine sehr umfassende Biografie des Komponisten sowie eine detaillierte Beschreibung der den Aufnahmen zugrunde liegende Cavaillé-Coll-Orgel runden das Booklet ab.

    Das Klangbild ist mehr als ausgezeichnet, was dem Instrument sehr zugute kommt, da man alle Feinheiten sehr gut heraushören kann.

    Wer die Symphonien für Orgel und Orchester von Guilmant kennt, wird beim Hören der ersten CD sehr überrascht sein; die ersten beiden Orgelsonaten stellen quasi die Orgel-Symphonien dar, halt ohne Orchester.

    Fazit : der Preis ist zwar sehr hoch, aber die hervorragende Qualität der Aufnahmen entschädigt auf vielfache Weise.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonie für Orgel & Orchester Nr.1 Symphonie für Orgel & Orchester Nr.1 (CD)
    Die Himmelfahrt Jesu Christi Die Himmelfahrt Jesu Christi (CD)
    09.05.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Der unbekannte Lortzing

    Albert Lortzing ist allgemein "nur" als der Schöpfer von "Zar und Zimmermann", "Der Wildschütz" und anderen deutschen Opern bzw. Singspielen bekannt. Das vorliegende Werk zeigt einen anderen Lortzing, der es hier meisterhaft versteht, auch ernste geistliche Musik zu schreiben, ohne sein kompositorisches Handwerk zu verleugnen.

    Ich hatte dieses Werk durch Zufall in den achtziger Jahren im Rundfunk gehört und war völlig ergriffen und hoffte natürlich, dieses Werk irgendwann einmal als Tonträger zu bekommen.

    Leider hatte dies fast zwanzig Jahre gedauert. Aber das Warten hat sich gelohnt. Die Gesangssolisten, der WDR-Rundfunkchor und das Symphonie-Orchester des WDR musizieren exzellent unter der Leitung von Helmut Froschauer. Die Musik erinnert teilweise an Beethoven, nimmt allerdings auch ein wenig den Stil Mendelssohns vorweg, vor allem in den Chorpartien.

    Wer also einen "anderen" Lortzing, abseits der Opern- und Theaterbühne kennenlernen will, ist mit dieser Einspielung bestens beraten.
    Sämtliche Werke für Bläser Vol.2 Sämtliche Werke für Bläser Vol.2 (CD)
    31.03.2013
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Der "andere" Richard Strauss

    Die zweite Ausgabe der "sämtlichen Werke für Holz- und Blechbläser" von Richard Strauss vereinigt einige sehr interessante, vor allem aber so gut wie nie aufgeführte "Gustostückerl". Hervorzuheben wäre hier u.a. die "Festmusik der Stadt Wien", zusammen mit der "Wiener Fanfare" und der "Fanfare zur Eröffnung der Musikwoche der Stadt Wien" 1943 komponiert, erstere anlässlich der Verleihung des Beethovenpreises. Das gut gestaltete Booklet gibt hierüber weitere Informationen. Das Amadé-Bläserensemble musiziert ausgezeichnet, auch die Klangqualität ist nicht zu beanstanden. Im Hinblick auf den bevorstehenden 150. Geburtstag des Komponisten in 2014 wäre zu hoffen, diese Stücke wieder häufiger zu hören, abseits der grossen Orchesterbesetzungen und der Bühnenwerke. Wenn man also Richard Strauss einmal anders kennen- und schätzen lernen möchte, dann wäre diese CD eine mehr als willkommene Gelegenheit hierzu.
    11 Kurzopern - The Original Electrola One-Act-Operas 11 Kurzopern - The Original Electrola One-Act-Operas (CD)
    20.09.2012
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Ein Fest für Raritätensammler

    Ein gute Idee von EMI-Electrola, selten oder nie gespielte Kurzopern noch einmal zu veröffentlichen. Hier stimmt das Preis-Leistungs- Verhältnis und es werden viele hervorragende Künstler aufgeboten, wie es heute leider nicht mehr möglich ist.

    Die Klangqualität ist gut und auch die Textverständlichkeit kommt sehr deutlich. Das grosse Manko ist das Fehlen von Einführungs- texten bzw. Libretti, aber für den geringen Preis darf man die Erwartungen in dieser Hinsicht nicht allzu hoch schrauben.

    Besonders erwähnenswert ist die Aufnahme von Mozarts "Schau- spieldirektor", da die Dialoge von Sir Peter Ustinov gesprochen werden. Allein das lohnt sich alle Male, wenn man Sir Peter einmal auf der Bühne erlebt hat mit seinen Erinnerungen an die Musik, wird man dem beipflichten. Hier sei nur einmal erinnert an seine "Gespräche über Musik" mit dem Schweizer Dirigenten Karl Anton Rickenbacher oder seine Auseinandersetzung mit Beethovens "Geschöpfe des Prometheus".

    Ebenso ist die Aufnahme von Lortzings "Opernprobe" besonders zu empfehlen mit einem jungen Nicolai Gedda in einer der Hauptpartien.
    Symphonie Nr.3 Symphonie Nr.3 (CD)
    20.09.2012
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Eine gelungene Fortsetzung der Beethoven-Einspielungen

    Die "Eroica" ist gewiss unzählige Male eingespielt worden, aber hier kommt es nicht auf die Masse, sondern auf die Art der Interpretation an. Gustavo Dudamel versteht es stets, seine Musiker für die Sache zu begeistern.

    Das Orchester spielt dynamisch, sehr konzentriert ohne übertriebenes Pathos. Die Reprise im ersten Satz wird ebenfalls gespielt - was nicht selbstverständlich ist, der zweite Satz klingt schlicht, nicht zu überladen, was dem Werk m.E. am gerechtesten wird. Auch die beiden übrigen Sätze werden hervorragend interpretiert. Das Booklet ist informativ, viersprachig (selten, dass man auch einen spanischen Text zu lesen bekommt).

    Alles in allem eine sehr gelungene Interpretation, die neugierig macht auf die nächsten Einspielungen.
    1 bis 25 von 33 Rezensionen
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