Jazz auf Arabisch
nein Arabischer Jazz oder doch Fusion mit arabischen Einflüssen.
Jedenfalls, die Musik ist einzigartig und wandelnd wie ein Chameleon. Schon die Instrumente passen eigentlich gar nicht zusammen. Was tut im westlich geprägten Gehör eine Trompete zu arabischen Klägen? Geht doch gar nicht. Falsch! Das geht und wie! Der Synthesizer von Jesper Nordenström bringt die Instrumente zusammen und macht das Ganze sehr homogen, ohne es in irgendeiner Weise einzuschränken. OK, der Tonmeister bringt den Hörer teilweise in eine Halle, so groß, dass man das Gefühl hat sich darin verlaufen zu können. Und dann kommt da im Stück Bania ein Funkjazz. Also ich bin positiv sprachlos. Majid Bekkas Stärke liegt in dem Gehör für den Jazz, ohne seine Wurzeln arabischer Musik und Instrumente zu verstecken. Rabih Abu-Khalil ist im selben Instrumentengenre tätig, doch für mich vermag er zu wenig arabische Klänge mit dem westlich geprägten Jazz zu fusionieren. Bekkas kann das ganz ausgesprochen gut. Ein Album, bei dem ich das Gefühl habe es schon immer gesucht und endlich gefunden zu haben. Da die Musik stellenweise ungemein virtuos und laut wird, kann es von Vorteil sein, keine direkten Nachbarn zu haben, denn die könnten mit Kündigung drohen. Auch auf hoher Lautstärke ein Genuss. Diese Basslaute zu hören, arabisch Oud, von Majid macht süchtig. Erstklassige Toningenieursleistung und irgendwie der fünfte Mann im Quartet. Es ist kitschig, doch das ist für mich das ultimative 1000 und eine Nacht Musikerlebnis. Absolut außergewöhnlich, kreativ, emotional, betörend, überwältigend na jetzt höre ich auf, sonst wird der Text zu lang. Unbedingt anhören!