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    julemaus94 Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 08. Februar 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 37
    418 Rezensionen
    Der große Riss Cristina Henríquez
    Der große Riss (Buch)
    16.05.2025

    Ein Kanal als Kulisse

    Panama ist für mich ein weit entferntes Land, das in mir kaum ein Vorstellung auslöst, der um 1900 erbaute Kanal ein fernes Band ohne große Bedeutung.
    Das hat sich nun dank diesem Buch geändert.

    Christina Henriquez berichtet über den Bau des Panama-Kanals nicht anhand historischer Fakten. Sie lässt die Menschen zu Wort kommen; die Einheimischen ebenso wie die einwandernden Arbeiter und Wissenschaftler, aber auch die Amerikaner, die sich selbst als Befreier der Landbevölkerung sehen, ohne dabei zu merken, welchen Schaden sie auch verursachen.

    Der Kanal selbst bleibt dabei eine blasse Kulisse im Hintergrund, der als Bühne für die vielen Figuren dient, die hier zu Wort kommen. Sie verleihen dem Ganzen emotionale Tiefe, auch wenn es zu viele Figuren sind, um jeder einzelnen Komplexität zu geben.

    Insgesamt hätte ich mir vielleicht mehr Fakten gewünscht und Hintergrundinformationen, aber die menschliche Annäherung an das Thema ist auch eine interessante Herangehensweise.
    Achtzehnter Stock Sara Gmuer
    Achtzehnter Stock (Buch)
    12.05.2025

    Klischeefeuerwerk

    Wandas Schicksal könnte ein sehr alltägliches sein. Gefangen im tristen Leben der Berliner Platte, allein mit ihrer 5-jährigen Tochter und erfolglos in ihrem Job als Schauspielerin (zu mehr als einem Werbespot hat es bisher nicht gereicht). Sie selbst fühlt sich zu höherem berufen, fühlt sich fehl in der Gemeinschaft des Bodensatzes der Gesellschaft.

    Anfangs kann man mit Wanda noch mitfühlen, der packende Schreibstil hilft dabei ungemein. Doch im Laufe der Geschichte wird immer offensichtlicher, mit wie vielen Klischees die Autorin hier jongliert.

    Tatsächlich fühlt sich die Geschichte so alltäglich an, weil einfach sehr viele Alltags-Stereotype verwendet werden. Zumindest so lange, bis es etwas unglaubwürdig wird.

    Dabei schafft es Sara Gmuer leider nicht, Sympathie für ihre Figur zu wecken. Wenn überhaupt fühlt man mit der kleinen Karlie mit, die von ihrer Mutter für den Traum vom Erfolg vernachlässigt wird. Insgesamt ist Wanda immer nur auf ihren Erfolg und Vorteil bedacht. Selbst die Nachbarin, die ihr immer wieder mit der Kinderbetreuung unter die Arme greift, erhält lediglich den schmeichelhaften Namen "Aylins Mama" und wird ihn auch im Laufe der Geschichte nicht los.

    Ja, der Roman ist kurzweilig (die Betonung liegt auf kurz), aber ob er wirklich unbedingt lesenswert ist, muss wohl jeder selbst entscheiden.
    Coast Road Alan Murrin
    Coast Road (Buch)
    12.05.2025

    Das Schicksal der Frauen

    In Irland, vor gerade einmal dreißig Jahren, erhalten wir Einblick in das Leben eines Dorfes, beschaulich an der Küste gelegen. Dolores, Colette und Izzy führen drei scheinbar vollkommen unterschiedliche Leben und doch haben sie so einiges gemeinsam. Alle drei sind unglücklich in ihrer Ehe gefangen und alle drei leiden unter dem, worüber die Politik und ganz Irland Mitte der 90er diskutiert: die Legalisierung der Ehe.

    Für mich persönlich ist es kaum vorstellbar, dass es noch gar nicht so lange her sein soll, dass es Ehepartnern nicht möglich gewesen sein soll, aus einer unglücklichen Partnerschaft auszutreten.
    Nun ja, wenn man mal ehrlich ist, gibt es auch heutzutage noch genügend Hindernisse, die (oftmals) Frauen daran hindert, ihre Männer und toxischen Beziehungen zu verlassen.

    Alan Murrin zeichnet hier ein wunderbar authentisches Gesellschaftsbild, unterlegt mit einigem Lokalkolorit und trotzdem so nahbar, dass man die Wut und Emotion förmlich am eigenen Leib spürt.

    Zumindest ich habe sehr mit Colette, Dolores und Izzy gefiebert, gehofft und gewütet.
    Campion. Tödliches Erbe Margery Allingham
    Campion. Tödliches Erbe (Buch)
    26.04.2025

    Vermurkster Start

    Mit diesem Buch soll eine der großen Kriminalschriftstellerinnen wiederentdeckt werden: Margery Allingham (auf einer Ebene genannt mit Agatha Christie). Nur warum beginnt man dann mit dem dritten Band? Sind die ersten beiden nicht spannend genug?

    So fällt es von Beginn an etwas schwer, sich mit dem überaus schlauen privatdetektiv Campion anzufreunden, der der Familie Gyrth dabei helfen möchte, den sagenumwobenen Familienkelch vor gierigen, reichen Sammlern zu beschützen.

    Die Story könnte spannend sein, wenn nicht ständig neue Figuren eingeführt werden würden, bei denen man das Gefühl vermittelt bekommt, dass man sie vermutlich bereits kennen sollte.

    Zudem empfand ich die Beschreibung der Figuren meist nicht besonders freundlich, sondern eher abwertend. Nicht falsch verstehen: ich lese gerne Cosy Crime und Wiedeernetdeckungen und bin mir dessen bewusst, dass das ideale Menschenbild damals noch ein anderes war. Aber hier fallen die Begrifflichkeiten leider allzu abwertend aus (z.Bsp. wenn die Hauptfigur ständig mit einem besonders naiven Gesichtsausdruck gesegnet wird).

    Es fehlt ein wenig der rote Faden, sodass es stellenweise schwerfällt, den Gedanken des Ermittlers zu folgen. Was schade ist, denn die Grundstory konnte mich tatsächlich ein wenig begeistern.
    Campion. Tödliches Erbe Margery Allingham
    Campion. Tödliches Erbe (Buch)
    26.04.2025

    Vermurkster Start

    Mit diesem Buch soll eine der großen Kriminalschriftstellerinnen wiederentdeckt werden: Margery Allingham (auf einer Ebene genannt mit Agatha Christie). Nur warum beginnt man dann mit dem dritten Band? Sind die ersten beiden nicht spannend genug?

    So fällt es von Beginn an etwas schwer, sich mit dem überaus schlauen privatdetektiv Campion anzufreunden, der der Familie Gyrth dabei helfen möchte, den sagenumwobenen Familienkelch vor gierigen, reichen Sammlern zu beschützen.

    Die Story könnte spannend sein, wenn nicht ständig neue Figuren eingeführt werden würden, bei denen man das Gefühl vermittelt bekommt, dass man sie vermutlich bereits kennen sollte.

    Zudem empfand ich die Beschreibung der Figuren meist nicht besonders freundlich, sondern eher abwertend. Nicht falsch verstehen: ich lese gerne Cosy Crime und Wiedeernetdeckungen und bin mir dessen bewusst, dass das ideale Menschenbild damals noch ein anderes war. Aber hier fallen die Begrifflichkeiten leider allzu abwertend aus (z.Bsp. wenn die Hauptfigur ständig mit einem besonders naiven Gesichtsausdruck gesegnet wird).

    Es fehlt ein wenig der rote Faden, sodass es stellenweise schwerfällt, den Gedanken des Ermittlers zu folgen. Was schade ist, denn die Grundstory konnte mich tatsächlich ein wenig begeistern.
    Kerze & Krähe Kevin Hearne
    Kerze & Krähe (Buch)
    26.04.2025

    Etwas unbefriedigendes Ende

    Die Chronik des Eisernen Druiden habe ich geliebt und mich damals sehr gefreut, dass mich mit Al MacBarrhais eine weitere Figur in die Welt der Götter und Menschen mitnimmt. Der Siegelmagier hat eine neue Sicht auf die ambivalente Beziehung zwischen Menschen und Gottheiten ermöglicht und ich hatte mir für ihn einen fulminanten Abschluss seiner Geschichte gewünscht.

    Das hat leider nicht ganz geklappt. Ja, wir dürfen noch ein letztes mal mit Al, Nadia und Buk Foi in verschiedene Abenteuer ziehen und die letzten großen Fragen, die teilweise schon seit dem ersten Band offen waren (woher stammt denn nun dieser Doppelfluch, der Al seit Jahrzehnten belastet?!), werden endlich beantwortet.

    Aber genau da liegt auch das Problem dieses Buches: es ist einfach zu viel, was Kevin Hearne hier noch unterbringen möchte. So liest sich das Buch eher wie eine Abhandlung verschiedener kleiner Geschichten und der große Bumms bleibt aus. Selbst das Rätsel um die Verfluchung des Siegelmagiers, das Grundelement der ganzen Reihe, wird auf wenigen Seiten aufgelöst und beseitigt.

    Natürlich ist es toll, so viele verschiedene Figuren wiederzusehen, in kleinen Gastauftritten. Aber ein Cameo weniger wäre auch okay gewesen.
    Halbe Leben Susanne Gregor
    Halbe Leben (Buch)
    26.04.2025

    Lebenskontraste

    Wie sehr die Leben zweier Menschen sich unterscheiden können, selbst wenn sie auf ähnlichen Voraussetzungen fußen, zeigt Susanne Gregor mit ihrem neuen Buch.

    Klara und Paulina sind beide in einem ähnlichen Alter, berufstätige Mutter und versuchen Privates und Job unter einen Hut zu bekommen. Doch hier scheiden sich die Lebenswege: während Klara auf die Unterstützung durch ihren Mann und eine finanziell gut gestellte Situation bauen kann, zieht Pauline bei ihr ein und lässt Kinder und land zurück, um sich um die pflegebdürftige Mutter Irene zu kümmern.

    Die Ausgangssituation lässt schon darauf schließen, dass diese Konstellation nicht lange gut gehen wird. Wie tief verzweigt die Probleme der einzelnen Figuren jedoch sind, zeigt die Autorin auf besonders einfühlsame Weise, indem sie die Beteiligten wechselnd aus deren Sicht erzählen lässt. Auf direkte Rede wird dabei komplett verzichtet, es geht nur um das Innenleben, das Denken und Fühlen der Figuren.

    Für mich war das ein spannender Ansatz, vor allem weil die Übergänge und Wechsel fließend waren. Auch die Probleme waren so alltäglich, dass man sich gut damit identifizieren und mitfühlen konnte.

    Leider verliert der Schwung ab der Mitte des Buches etwas an Tempo und das Ende hat mich dann doch ziemlich unzufrieden zurückgelassen. Nichtsdestotrotz ist es ein interessantes Buch, dem man gerne eine Chance geben kann.
    Lyneham Nils Westerboer
    Lyneham (Buch)
    26.04.2025

    SciFi zum Mitdenken

    Nils Westerboer hat es irgendwie drauf, Science Fiction einen neuen Anstrich zu geben und wissenschaftlich fundiert wirken zu lassen. So als könnte man sein Raumschiff schon morgen am Couchtisch zusammenbauen und losfliegen (nach Anleitung, versteht sich).

    Ganz so einfach scheint die Reise des zwölfjährigen Henry dann doch nicht gewesen zu sein, der mit seiner Familie und anderen Geflüchteten auf Perm landet, in der Hoffnung seine Mutter wiederzusehen, die vorausgeflogen ist. Doch statt eine fertig terrageformte Welt vorzufinden, erwartet sie eine sehr menschenfeindliche Umgebung.

    Die Welt ist ebenso wie die Familie niemand, den man liebhaben möchte. Alles klingt sehr anstregend und rau, was aber bei den umständen auch völlig verständlich ist. Sowohl Innenleben der Figuren als auch der Planet selbst sind sehr komplex und der Autor nimmt sich sehr viel Zeit für die Innenschau.

    Das macht Spaß, weil er dafür irgendwie immer die richtigen Worte findet, verlangt dem Lesenden aber auch einiges ab. Seichtes Nebenbei-Lesen ist hier nicht.
    Dafür wird man mit einer komplexen Story belohnt, die einen zum Mitdenken zwingt.
    Der Gott des Waldes Liz Moore
    Der Gott des Waldes (Buch)
    26.04.2025

    Die Gerüchte sind wahr

    Gerüchte ist vielleicht zu viel gesagt, aber dieses Buch hat ja bereits vor Erscheinen nichts als Lobeshymnen erzeugt. Bei mir löst diese überbordende Begeisterung immer große Skepsis aus. Doch nachdem ich diese fast 600 Seiten innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe, kann ich in diese Himmelsgesänge nur einstimmen.

    Dabei klingt die Geschichte einer jungen Frau, die während ihres Aufenthalts in einem Sommercamp in den Adirondacks plötzlich verschwindet, zunächst nicht ganz neu. Auch die Tatsache, dass ihr Bruder bereits Jahre zuvor an der selben Stelle verschwunden ist und das Verbrechen nie aufgeklärt werden konnte, verleiht dem Setting keine große Frische.

    Und doch, es ist einfach fesselnd geschrieben. Durch viele verschiedene Blickwinkel und Zeitebenen springt die Geschichte hin und her und liefert immer neue Fragen und Hinweise. Wem kann man trauen, wer lügt oder verschweigt etwas. Scheinbar jeder hat Geheimnisse zu verbergen.

    Zudem lassen gerade die Reichen und Schönen tief in ihre Abgründe blicken. Die nach außen heile Welt weist insgeheim tiefe Wunden auf.

    Ich bin froh, dass ich auf der anderen Seite der geturnten Page stehe. Gelesen ist es ein großes Vergnügen, erleben möchte ich es allerdings dann doch lieber nicht- für kein Geld der Welt.
    Der letzte Mord am Ende der Welt Stuart Turton
    Der letzte Mord am Ende der Welt (Buch)
    26.04.2025

    Packender Endzeitkrimi

    Wer Stuart Turton kennt, hat gewisse Erwartungen an seinen neuen Roman. Spannend und verzwickt sollte er sein, um zwanzig Ecken gedacht und das Genre vollkommen neu erfinden. So viel sei gesagt, meine Erwartungen hat er voll und ganz erfüllt!

    Der Autor nimmt uns mit in eine mögliche Zukunft, in der die Menschheit durch einen seltsamen Nebel ausgelöscht wurde. Nur eine kleine Gruppe hat auf einer abgelegenen griechischen Insel überlebt, angeführt von drei Ältesten. Diese Wissenschaftler bestimmen die Abläufe der Gemeinschaft und haben mehr Einfluss, als es anfangs den Anschein hat.

    Die einzelnen Charaktere bleiben möglicherweise zunächst etwas blass, den Überblick über alle zu behalten scheint schwierig. Doch mit der Zeit kristallisieren sich die Handlungsträger heraus, ebenso wie die verzwickten, vielschichtigen Verbindungen zwischen den Figuren.

    Der eigentliche Star des Buches ist jedoch das Setting. Dystopie trifft es eiegntlich gar nicht richtig, viel mehr ist es eine spannende Science Fiction, von der ich mir nicht sicher bin, ob ich sie der Menschheit als mögliche Zukunft wünschen möchte.

    Als Unteraltung, die einen zum Mitdenken animiert und an die Seiten fesselt, reicht sie aber allemal! Lange hat mich ein Buch nicht mehr so sehr packen können.
    Von hier aus weiter Susann Pásztor
    Von hier aus weiter (Buch)
    23.03.2025

    Es geht langsam weiter

    Dies war mein erstes Buch von Susan Pasztor und obwohl es mich in vielerlei Hinsicht für sich einnehmen konnte, weiß ich nicht, ob ich mehr von ihr lesen möchte.

    Die Geschichte von Marlene, deren Mann sie mit seinen Söhnen und deren Familien zurückgelassen hat, als er seinem Leben ein selbstbestimmtes Ende gesetzt hat, beginnt vielversprechend.

    Es klingt interessant, dass sie bei der Trauerfeier mehr in ihrer Wut als in ihrem Verlust schwelgt. Zu den Kindern ihres Mannes hat Marlene ein eher reserviertes Verhältnis. Und dann ist da noch ihr ehemaliger Schüler Jack, der eigentlich nur die Dusche reparieren soll und dann plötzlich bei ihr einzieht.

    Das klingt skurril, etwas abgefahren- eben ganz eine Geschichte, die das Leben schreibt. Nur leider hat es sie etwas zu langamtig geschrieben. Und mit ein paar zu seltsamen Wendungen.

    Darüber hätte ich hinwegsehen können, wenn michd afür die Figuren restlos von sich hätten überzeugen können. Aber leider bleiben Marlene, Jack und Ida dafür etwas zu blass.

    So bleibt "Von hier aus weiter" zwar eine ganz nette, wenn auch nicht mitreißende Geschichte.
    Der Sternenstaubdieb Chelsea Abdullah
    Der Sternenstaubdieb (Buch)
    23.03.2025

    Fantastische 1001 Nacht

    Chelsea Abdullah entführt uns mit ihrem buch in eine magische Welt, die doch gar nicht so viel anders ist als unsere.

    Die Dschinn wurden von Gott mit Kräften beschenkt, die ihnen große Macht verleihen. Vermutlich zu große Macht. Denn zuerst haben sie sich selbst korrumpiert, bevor sie in den Untergrund geflüchtet sind. Nun herrschen die Menschen über die Sandmeere und die fürchten diese magischen Kräfte umso mehr. Vom Sultan verurteilt und von den 40 Räubern gejagt, sind sie dazu gezwungen sich zu verbergen. Und dann gibt es natürlich Menschen wie Loulie al-Nazari, die mit den magischen Artefakten der Dschinn Handel treiben. Bis sie vom Sultan auf eine schier unmögliche Suche geschickt wird.

    Diese Welt ist magisch, mystisch und atmet den glitzernden Staub der Wüste. Ich finde die Idee der Dschinn mit ihren verschiedenen Fähigkeiten spannend. Sie ist zwar nicht unbedingt neu, aber auch nicht zu überfrachtet, sondern aufs Wesentliche konzentriert.

    Gleichzeitig greift sie Märchen wie Sheharazade und ihre Märchen von 1001 Nacht oder Aladin auf, ohne zu viel von ihnen abzukupfern.

    Mit Loulie und Mazen hat man zwei Hauptfiguren, die der Geschichte einen interessanten Twist geben, ohne auf die plakative Romantikschiene abzurutschen. Mein heimlicher Favorit ist und bleibt aber Loulies Leibwächter Qadir, die coole Socke.

    Auch wenn das Buch einen mit seinen 570 Seiten vom Gewicht her fast erschlägt, fliegt man doch durch das Buch hindurch, ohne dass es unnötige Längen entwickelt. Für mich von vorne bis hinten eine spannende Abenteuer-Jagd, deren Fortsetzung ich kaum erwarten kann.
    Eleanor Genevieve Cogman
    Eleanor (Buch)
    23.03.2025

    Unausgeschöpftes Potential

    Diese Reihe und ich- wir werden wohl einfach keine Freunde mehr. Dabei gehört "die geheime Bibliothek", das Erstlingswerk der Autorin, zu meinen liebsten Fantasyreihen. Sie kann es also eigentlich!

    Vielleicht liegt es an der Mischung aus historischem Setting mit fantastischen Elementen, die für mich nicht ganz zündet.

    Denn die Geschichte des Hausmädchens Eleanor, das dank ihres Aussehens in der Liga des Scarlet Pimpernell landet, und als Mitglied dieser Liga beginnt, Vampire vor der Guilottine in Frankreich zu retten, hat eigentlich Potential.

    Wir haben mit Eleanor eine starke weibliche Hauptfigur, die eine beeindruckende Entwicklung hinlegt. Mit den vielen Figuren um sie herum haben wir auch die Möglichkeit, emotionale Bindungen aufzubauen. Und das Setting der französischen Revolution bietet eigentlich sehr viel Spannung und Action für die Handlung.

    Doch irgendwie sind es zu viele Figuren, die sich gegenseitig die Bühne stehlen und nach viel zu blassen Auftritten wieder abtreten. Auch die Beziehungen untereinander lassen es an Emotionen fehlen, ich fühle es einfach nicht.

    Am wenigsten packen kann mich allerdings das historische Setting. Keine Frage, der Roman ist unheimlich gut recherchiert, es tauchen viele historische Figuren auf und werden passend eingebunden. Und doch dauert es ewig, bis das ganze mal in Schwung kommt. Und die eigentlichen Hauptelemente der Vampire und Magier verschwinden fast vollkommen hinter der Revolution. Zu viele Fragen, die sich um diese beiden Gruppen drehen, bleiben unbeantwortet, einige Erzählstränge enden im Nirgendwo.

    Insgesamt macht es mir einfach zu wenig Spaß, Eleanors Geschichte zu verfolgen und darauf zu warten, dass mir dann doch mal ein fantastisches Bröckchen zugeworfen wird.
    Das Comeback Ella Berman
    Das Comeback (Buch)
    26.12.2024

    Wer ist Grace Turner?

    Diese Frage stellen sich einige, nachdem der junge Hollywoodstar kurz vor der ersten Golden Globe-Auszeichnung plötzlich verschwindet. Sie taucht für ein Jahr bei ihren Eltern unter und begräbt ihre erfolgreiche Hollywoodkarriere zunächst.

    Während man ihr dabei zusieht wird schnell klar, dass die junge Frau selbst kaum weiß, wer sie eigentlich ist. Oder wer sie hätte sein können, wäre sie nicht mit 13 Jahren in den Dunstkreis und unter den Einfluss des erfolgreichen Regisseurs Able geraten.

    Ihre Geschichte ist mit Sicherheit kein Einzelschicksal, zeigt aber deutlich die Gefahren von Machtmissbrauch, körperlicher und psychischer Kontrolle und Misshandlung auf, die in der Traumfabrik an der Tagesordnung sind, wie die aktuellen Schlagzeilen immer wieder zeigen.

    Das Buch hätte groß sein können, wäre der etwas einfache Schreibstil nicht gewesen. In Verbindung mit dem ruhigen Erzähltempo und einer Hauptfigur, die es einem mit ihren Entscheidungen und Stimmungsschwankungen nicht immer leicht macht, mit ihr zu fühlen, entsteht so ein Buch, das nett ist, aber nicht herausragend.
    The Hollow Places T. Kingfisher
    The Hollow Places (Buch)
    15.12.2024

    Humorvoller Horror

    Kingfisher scheint eine ziemlich bekannte Größe des Horrorgenres zu sein, ein aufsteigender Stern. Gehört hatte ich von ihr schon so einiges, gelesen bisher jedoch noch nichts. Nachdem mich die Hollow Places nun in ihren Bann gezogen haben, bleiben sie ganz gewiss nicht das letzte Buch von ihr.

    Kara hat gerade eine eine Scheidung hinter sich und flüchtet sich zu ihrem ungewöhnlichen Onkel Earl in sein noch ungewöhnlicheres Museum der Wunder, um ihre Wunden zu lecken. Wie wundersam dieses Museum ist, stellt sie bald fest, als sie gemeinsam mit Nachbar Simon über ein mysteriöses Loch in der Wand und dadurch in eine vollkommen andere Welt stolpert.

    Das Buch würde schon in mir nachhallen, würde ich nur an dieses andere Welt denken, deren Stimmung die Autorin auf eine ganz furchtbar packende Weise eingefangen hat. Dazu braucht es gar nicht große Action, die Stille und Ruhe sprechen für sich.

    Der krasse Kontrast dazu stellt die heimelige, liebevoll gestaltete Welt des Museums und vor allem der Humor der Freundschaft zu Simon dar. Diese Wechsel zwischen fröhlich und düster haben mich erst so richtig gekillt.

    Nebenbei bekommt man als Liebhaber von Filmen und Büchern jeder Art auch noch eine Vielzahl an Anspielungen und Zitaten geschenkt.

    Insgesamt macht das eine großartige, ungewöhnliche Mischung, die selbst Horrormuffel und Angsthasen par excellence wie mich für sich gewinnen kann.
    When Women were Dragons - Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen Kelly Barnhill
    When Women were Dragons - Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen (Buch)
    10.12.2024

    Verborgene Aussage

    Wie sehr habe ich mich auf dieses Manifest weiblicher Wut gefreut, auf diese geballe Portion "female rage". Doch leider hat sie sich etwas zu sehr zwischen den Zeilen langsamer Behäbigkeit versteckt.

    Alex wächst im Amerika der 1950er Jahre auf. Männer gehen Geld verdienen, während die Frauen zuhause bleiben und sich um die Kinder kümmern. "Sei brav und halte den Blick gesenkt" ist der Leitspruch, mit dem sie erzogen wird. Doch 1955 wehren sich einige Frauen dagegen. SIe brechen aus den vorgegebenen Mauern aus und werden zu gefürchteten Drachinnen. So gefürchtet, dass es verboten ist, über sie zu sprechen. Sie werden als vulgär und verdorben erachtet. Und währenddessen versucht Alex, ihren Weg in die Wissenschaft zu finden.

    Klingt großartig? Könnte es sein, wenn es nicht so langatmig erzählt würde. Die aus Alex Sicht geschilderte Geschichte plätschert in großen Teil einfach nur dahin. Zwischendurch werden wissenschaftliche Auszüge eingeschoben, Zeitungsberichte und Protokolle. Die lockern das Ganze zum Glück etwas auf und sorgen für Spannung.

    Mit Alex dagegen werde ich nicht so richtig warm. Und die Drachenwandlung verstehe ich auch nicht so richtig. Ist es die Wut, die aus den Frauen herausbricht? Stellenweise sieht es so aus. Doch dann wiederum ändert sich danach nicht ganz so viel wie erhofft, wenn die Drachinnen in ihre alten Muster zurückkehren, ihre alten Rollen wieder aufnehmen. Was hat ihnen das Wandeln also gebracht?

    So ganz hat sich mir die Bedeutung nicht erschlossen.
    Carmilla Sheridan Le Fanu
    Carmilla (Buch)
    10.12.2024

    Ein Kind seiner Zeit

    Kennt ihr Bram Stokers Dracula? Den Vater aller Vampirromane? Dann solltet ihr an Carmilla, dessen Großmutter, nicht vorbeigehen.

    In den 1850ern geschrieben, stellt sie die Uridee des Vampirromans dar. Atmosphärisch und düster, vor allem aber auch ein bisschen romantisch und temporeich.

    Die junge Laura lebt mit ihrem Vater auf einem Schloss in der Steiermark, weit und breit ist kein Nachbar in Sicht. Und doch verunglückt eines Tage eine Kutsche direkt vor ihren Toren. Die darin sitzende Mutter will sofort weiterreisen, doch ihre Tochter scheint gesundheitlich so angeschlagen, dass sie in der Obhut der beiden zurückgelassen wird. Und so betritt Carmilla die Bühne.

    Man muss sich bewusst sein, dass sowohl Erzählstil als auch -tempo ein anderes sind, als das was man heutzutage gewohnt ist. Wer auf klassische Erzählungen steht, wird an Carmilla seine wahre Freude haben. Und wer etwas neues probieren möchte, sollte das Abenteuer wagen- es ist im Zweifelsfall kurz genug für ein solches Experiment.
    Lückenbüßer Volker Klüpfel
    Lückenbüßer (Buch)
    10.12.2024

    Wo bleibt der Krimi?

    Ich mag Klufti und seine oftmals vertrottelte Art, besonders die Vertonung durch die beiden Autoren hat es mir angetan. Und doch wollte dieser Band einfach nicht so richtig zünden.

    Während einer Großeinsatzübung findet man plötzlich ein Opfer. Ein echtes, noch dazu ein Polizist. Als hätte Klufti nicht schon genug als Interimspräsident zu tun, muss er nun diesen Todesfall aufklären und nebenbei noch an der Wahl zum Gemeinderat teilnehmen.

    Die altbekannten Figuren sind fast alle mit dabei. Dieses Wiedersehen finde ich ja immer wieder schön. Und doch ist es diesmal zu viel. Zu viel Gerangel mit Dr. Langhammer. Zu viel Trara um diese unsägliche, fast überflüssige Wahl und den aufgeblasenen Wahlkampf.

    Daneben kommt der eigentliche Kriminalfall zu kurz. Was schade wäre, wenn die Thematik an sich nicht etwas zu ausgelutscht wäre und mit Sicherheit nicht jedem Lesenden schmecken wird.
    Love Letters to a Serial Killer Tasha Coryell
    Love Letters to a Serial Killer (Buch)
    10.12.2024

    Ist es Liebe?

    Die zentrale Frage des ganzen Romans: Ist es Liebe? Liebe zwischen der Protagonistin und ihrem "Brieffreund". Selbstliebe, die sie für sich selbst empfindet. Liebe, die man als Lesende zu ihr entwickelt.

    Hannah ist gelangweilt von ihrem Leben, enttäuscht von sich selbst (auch wenn sie sich das nicht eingestehen kann). Stattdessen hängt sie seit 10 Jahren in ihrem ungeliebten Job fest, kann keine dauerhafte Beziehung zum männlichen Geschlecht aufbauen und ihre Freundinnen verlassen sie nach und nach. Da kommt das Verschwinden einer jungen Frau gerade recht. Endlich etwas, worin sie sich vertiefen kann, wo sie sich reinsteigern kann. Vor allem als nach und nach weitere Frauen verschwinden und an genau der gleichen Stelle wieder auftauchen wie die erste Leiche. Es gipfelt in einem Briefwechsel mit Anwalt William, den man bald als Mörder verhaftet.

    Hannah ist eine ganz klar psychisch kranke Frau, die sich in obsessive Beziehungen hineinsteigert, bis hin zum Stalking. Das zeigt sich allein schon in ihrer aufkeimenden Beziehung zu einem Serienkiller. Man kann zu ihr keine positive Verbindung aufbauen, aber das soll man vermutlich auch nicht.

    Die ganze Geschichte lässt einen vielmehr zum ungewollten Voyeur werden. Zum Beobachter einer Frau, die immer mehr die Kontrolle über ihr Leben verliert und sich stattdessen in eine ebenso aussichtslose und ungesunde Beziehung zu diesem Mann und seiner Familie verrennt.

    Ist es realistisch? Ich hoffe nicht. Ist es glaubwürdig? Nicht immer, vor allem je mehr man sich dem Ende nähert. Ist es unterhaltsam? Und wie! Fesselnder Erzählstil und eine Geschichte wie ein Unfall, bei dem man einfach nicht wegschauen kann.
    Five Broken Blades Mai Corland
    Five Broken Blades (Buch)
    27.11.2024

    Nett und nicht schlecht

    Allein das Äußere dieses Buches macht schon viel her. Schicker Farbschnitt, Goldgeprägter Einband, sowie hübsche Bilder und eine Karte im Inneren. Man könnte jetzt böse sein und argwöhnen, dass damit über den lückenhaften Inhalt hinweggetäuscht werden soll. Dem würde ich wirklich nur ganz, ganz leise zustimmen.

    Grundsätzlich kann die Geschichte über sechs verschiedene Figuren (Diebin und Leibwächter, Giftmörderin und Fürstensohn, sowie Prinz und Spion) mit viel Spannung und Unterhaltung aufwarten. Auch die Romantiker unter den Lesenden werden definitiv auf ihre Kosten kommen (auch wenn die Story das aus meiner Sicht mal wieder nicht gebraucht hätte).

    Und doch fehlt irgendwie das letzte Quäntchen um aus einem ziemlich netten Buch einen absoluten Knaller zu machen. Möchte ich deshalb unbedingt, dass es weitergeht? Joa, wäre schon nett, in diese Welt zurückzukehren. Ich wäre aber auch mit diesem einen Band zufrieden.
    Skyhunter - A Silent Fall Marie Lu
    Skyhunter - A Silent Fall (Buch)
    13.11.2024

    Austauschbar

    Marie Lu hat ein Buch geschrieben. Einen Fantasyschmöker mit einer mehr oder weniger zarten Liebesgeschichte. Es geht um ein kleines Land, das sich gegen die Übermacht seines verfeindeten, brutalen Nachbarlandes zur Wehr setzt und eine Heldin, die sich trotz ihres Handycaps als große Hoffnung erweist.

    So weit, so austauschbar. Immer wieder hat man das Gefühl, diese Geschichte so oder so ähnlich schon einmal gelesen zu haben. Dabei hat der Plot eigentlich ein paar ganz nette Ideen, versinkt aber immer wieder in Klischees.

    Dabei bleiben leider auch die Figuren etwas blass und vor allem die Hauptfigur Talin verliert sich zu oft in Wiederholungen.

    Die Vertonung des Hörbuchs tut dann ihr übriges, um mich immer wieder genervt durchatmen zu lassen. Vielleicht liegt es also tatsächlich an Dagmar Bittner, dass mir das Buch nicht so gut gefallen hat wie erhofft.
    Pi mal Daumen Alina Bronsky
    Pi mal Daumen (Buch)
    13.11.2024

    Zu recht ausgezeichnet

    Die unabhängigen Buchhandlungen küren jedes Jahr ihr Lieblingsbuch, in diesem Jahr (2024) haben sie sich für das neuste Werk von Alina Bronsky entschieden- und ich muss sagen, das hat es absolut verdient!

    In "Pi mal Daumen" geht es um den 17-jährigen Oscar, der in seiner ersten Mathevorlesung plötzlich die 52-jährige Moni sitzen hat. Auch wenn er sich nicht vorstellen kann, dass die quirlige Oma dreier Enkel sich tatsächlich fürs Mathestudium eingeschrieben hat (und es vor ihrer Familie verheimlicht), bilden sie schnell eine Zweckgemeinschaft, die bald zu einer ganz ungewöhnlichen Freundschaft wächst.

    Frau Bronskys große Stärke sind ihre Figuren. Meist unangepasst, nicht immer sympathisch und direkt, doch trotzdem auf ihre ganz eigene Art und Weise liebenswert. Das trifft auch auf Oscar mit seinen autistischen Zügen zu. Die Gegensätze sind es, die die ungewöhnliche Kombination aus ihm und der im schönsten Sinne gewöhnlichen Moni zu etwas liebenswertem machen.

    Nebenbei schafft sie es, Mathe fast etwas poetisches abzugewinnen und zumindest in Teilen verständlich zu machen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die Mathematik lieben und darin versinken können (ich bin es defintiv nicht).

    Insgesamt ist dieses Buch wie eine etwas zu feste Umarmung und ich kann absolut verstehen, dass es der Liebling der Unabhängigen 2024 geworden ist!
    Mord in der Charing Cross Road Henrietta Hamilton
    Mord in der Charing Cross Road (Buch)
    11.11.2024

    Old School Krimi

    Ich liebe sie, diese ruhig erzählten, wenig blutigen Krimis aus den 50ern, die in den letzten Jahren ihr großes Comeback gefeiert haben. Nun bekommt also die Reihe von Henrietta Hamilton ihren großen Auftritt.

    Das Antiquariat in der Charing Cross Road hat eine Vielzahl an Mitarbeitenden und leitenden Angestellten, darunter den unangenehmen Mr Butcher. Bis er eines Morgens tot aufgefunden wird. Buchhändlerin Sally und Juniorchef Johnny versuchen den Fall zu klären, bevor einer von ihnen unschuldig verurteilt wird.

    Ich mag die ausgefeilte, detailreiche Erzählweise. Die Autorin beweist ein Händchen für die scheinbaren Nebensächlichkeiten und schafft es dabei noch, auch ernstere Themen dieser Nachkriegszeit einzubinden.

    Die Figuren könnten etwas mehr Tiefe vertragen, bekommen diese aber vermutlich in den folgenden Bänden. Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Figuren, kombiniert mit der relativ geringen Seitenzahl ist es aber nicht verwunderlich und für mich verschmerzbar.

    Insgesamt eine nette Rätsellektüre für zwischendurch.
    The Games Gods Play - Schattenverführt Abigail Owen
    The Games Gods Play - Schattenverführt (Buch)
    11.11.2024

    Fremdscham auf Griechisch

    Die griechische Mythologie ist in der Gegenwart angekommen. Götter werden weiterhin angebetet und untersützen verschiedene Berufsgruppen. Alle hundert Jahre entscheiden sie in einem epischen Wettkampf (in dem sie natürlich Menschen für sich antreten lassen), wer König der Götter wird. Lyra, die in der Diebesgilde arbeitet, läuft kurz vor dem anstehenden Crucible Hades über den Weg und scheint ihn so beeindruckt zu haben, dass er zum ersten Mal seit Ewigkeiten an diesem Wettkampf teilnehmen wird- mit ihr als seinem Champion. Und bald schon steht mehr als nur ihr Leben auf dem Spiel.

    Wer jetzt denkt "das ganze stinkt doch nach übertriebenem Love-irgendwas" hat natürlich absolut recht! Die anstehenden Herausforderungen und Wettkämpfe (die zugegebenermaßen mitunter ganz kreativ waren) dienen leider nur als mehr oder weniger überflüssige Bühne für die Entwicklung dieser mehr oder minder unglaubwürdigen Lovystory, die mich mehr als einmal vor Fremdscham die Augen hat zusammenkneifen lassen.

    Er kann einfach nicht mit der Sprache rausrücken und kommuniziert durch Schweigen, Augenblitzen und Knurren, während sie mit Pseudo-Schlagfertigkeit und übertriebenem Helfersyndrom mehr durch die Kämpfe stolpert als alles andere. Dass die anderen sie nicht leiden können, kann ich nach und nach immer besser verstehen. Mir ging es genauso!

    Die Figuren sind unausgereift, einzig einige der Nebenfiguren zeigen Potential (wenn sie es mal dürfen), können aber nicht über dieses traurige (Alb-)Traumpaar hinwegtrösten.

    Die Kirsche auf diesem vergorenen Eisbecher macht dann dieser überaus vorhersehbare "Cliffhanger" aus. Mehr davon? Nein danke!
    Tage einer Hexe Genoveva Dimova
    Tage einer Hexe (Buch)
    11.11.2024

    Dirty Cosyness

    Es gibt wohl Orte, an die man sich jederzeit wünschen würde. An Neujahr, zu Beginn der Schmutzigen Tage in Chernograd zu sein, gehört wohl nicht unbedingt dazu. Die Monster beginnen durch die Straßen zu streifen und jeden anzugreifen, der sich nicht in weiser Voraussicht mit Schutzzaubern vorbereitet hat. Auch Kosara versucht seit Jahren, ihre Stadt zu verlassen, nur die äußert lebendige und wehrhafte Stadtmauer hindert sie bis jetzt daran. Dabei wird ihre Flucht immer notwendiger, jetzt wo der Zmey, der Zar der Monster, hinter ihr her ist.

    Chernograd ist düster, farblos und äußerst kalt- und nicht zuletzt auch voller gefährlicher Monster. Seine Schwesterstadt Belograd dagegen strahlt vor Farben, Wärme und Wohlstand. Faszinierender ist Chernograd aber allemal.

    Die slawische Mythenwelt hält mit diesem Buch einen prächtigen Einzug in die aktuelle Fanatsyliteratur. Dank des ausführlichen Glossars verpasst man auch wirklich kein Detail.

    Und wer nicht auf das Glossar vertrauen will, lauscht einfach Kosara. Diese Hexe ist großartig: ruppig, selbstbewusst und vor allem selbstständig und intelligent. Manchmal hat man das Gefühl, sie wäre ein wandelndes Lexikon- bei ihrem Job aber auch kein Wunder. Wer in Chernograd ahnungslos ist, lebt nicht lange.

    Die Geschichte hat also so ziemlich alles. Monster, Spannung, eine starke Hauptfigur und endlich mal den Blick fürs wesentliche. Keine unnötige Romantik und kein dunkeläugiger, geheimnisvoller Fremder, der der Haupfigur innerhalb kurzer Zeit den Kopf verdrehen würde. Davon würde ich gerne mehr lesen!
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