5 von 5
meiernberg
Top 10 Rezensent
13. Oktober 2021
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Sieben auf einen Streich
Besser gesagt: auf eine Veröffentlichung. 14, bzw. 15 Jahre schlummerten diese Schätzchen in den cpo-Archiven, bis sie das Licht der Veröffentlichung erblickten. Und Schätzchen sind es in der Tat. Sieben zumeist kleine Sinfonien auf zwei CDs. Bis auf die 7.Sinfonie liegen die Spielzeiten aller sechs übrigen Sinfonien unter 20 Minuten, die 14. und 12. gar nur 10 Minuten. Röntgen beließ es besonders im Jahr 1930 bei kurzen, meist einsätzigen Formen. So kommt die enorme Anzahl von 24 Sinfonien in seinem Gesamtwerk zustande. Die nun veröffentlichte Doppel-CD bringt nun nicht unbedingt neue Erkenntnisse über den Komponisten Röntgen, repräsentiert aber durchaus einen Querschnitt durch sein sinfonisches Werk. Am beeindruckendsten ist wohl die 24. Sinfonie, ein Stück in vier kurzen Sätzen voller Harmonie und eingängiger Melodien. Wer es etwas pompöser mag, greife zur kurzen "Babylon-Sinfonie" mit rauschen Orgelklängen. Kurzum: Für jeden Gesachmack ist etwas im Angebot, zumal sich Röntgen ja nicht auf einen eindeutigen Stil festlegen lässt. Natürlich ist Dirigent David Porcelijn wieder Chef des Unternehmens wie auch bei allen anderen Röntgen-Sinfonien zuvor. Zwei Orchester unterstützen ihn dabei. Die Frankfurter und Helsingborger machen ihre Sachen vortrefflich. Da auch das Booket und die Aufnahmetechnik hohem Standard genügen, darf man diese Produktion vorbehaltlos empfehlen. Und man darf gespannt sein, was cpo sonst noch so aus dem Archiv anzubieten hat.