Johann Heinrich Rolle: Motetten auf 2 CDs

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Facettenreiche Motetten von Rolle

Nach Veröffentlichung seines äußerst farbigen Weihnachtsoratorium (7988743) ist wahrscheinlich Vielen der immer noch leider wenig bekannte Johann Heinrich Rolle, der über 30 Jahre als »Director musices« und Kantor am Altstädtischen Gymnasium in Magdeburg tätig war, ans Herz gewachsen. Als »feuriger und gedankenreicher Komponist, der sich durch seine Werke für die Kirche rühmlichst bekanntgemacht hat«, wurde er in den Reisebeschreibungen des Engländers Charles Burney beschrieben und zu seiner Zeit erfreute sich Rolle großer Beliebtheit. Auch seine Motetten zeigen einen großen Erfindungsreichtum und eine Formenvielfalt, die über solide Kunsthandwerklichkeit weit hinausreichen. Gleichzeitig verfügte Rolle über eine ausgeprägte Fähigkeit, die technischen Anforderungen der Musik moderat, die Kompositionen aber elegant und klangschön zu halten. Musikalisch wie textlich stehen seine Motetten auf vielen unterschiedlichen Ebenen für eine große Vielgestaltigkeit, auch im Hinblick auf ihren Entstehungsanlass wie auf ihre kirchenmusikalische Verwendbarkeit. Letztlich sicherte ihnen auch diese Vielgestaltigkeit ihren festen Platz im kirchenmusikalischen Basisrepertoire ihrer Zeit; ein Platz, der dem Ruf Rolles als »Lieblingscomponist der Nation« sicherlich zuträglich war.

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Rolle's Multifaceted Motets

Johann Heinrich Rolle, who was active as the »Director musices« and »Kantor« at the Altstädtisches Gymnasium in Magdeburg but unfortunately continues to be little known today, quite likely has captured the hearts of many listeners since the release of his richly colored Christmas Oratorio (7988743). In his travel writings the English musicologist Charles Burney described Rolle as an impassioned and highly imaginative composer who had gained the greatest fame with his works for the church, and during his own lifetime Rolle did indeed enjoy great renown. His motets too display rich invention and formal variety far transcending mere solid craftsmanship. At the same time, Rolle could draw on a pronounced talent for keeping the technical demands of his music moderate but his compositions elegant and tonally beautiful. Musically and textually his motets stand for great variety on many different levels – also in view of their particular occasions of composition and their potential for use as church music. Ultimately, their varied character won them a firm place in the essential liturgical repertoire of their times – a place that surely contributed to Rolle's fame as »the nation's favorite composer.«