Ernst von Dohnanyi: Sonate für Violine & Klavier op.21 auf CD

Wunderkinder unter sich: So etwa ließe sich das vorliegende Album überschreiben, das drei Werke zweier Erzromantiker miteinander verbindet. Während der eine der beiden, Ernst von Dohnányi, praktisch in allen Schaffensbereichen noch immer des engagierten Plädoyers bedarf, weil er bis heute im Schatten seines jüngeren, avancierten Landsmannes Béla Bartók steht, hat der andere, Richard Strauss, zwar insofern keine Fürsprache nötig, als er mit seinen symphonischen Dichtungen und seinen Opern die Welt erobert hat; seine Kammermusik indes verträgt nach wie vor den wortgewaltigen Einsatz – insbesondere die großangelegte Violinsonate, in der der 23-Jährige bereits die würzige Luft des Don Juan und des Rosenkavalier zu atmen scheint. Begreiflich, dass Geigerin Hellen Weiß, der Bratscher Wen Xiao Zheng, der Cellist Gabriel Schwabe und der Pianist Paul Rivinius die selbstgestellten Aufgaben in vollen Zügen genießen …