5 von 5
meiernberg
Top 10 Rezensent
28. April 2018
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Kraftvolle Stimmen aus dem britischen Exil
Das sind schon zwei tolle Stücke, die keinen verschrecken müssen, der fürchtet, hier kämen Neutöner daher. Sowohl Reizenstein als auch Goldschmidt sind ganz der Tonalität verspflichtet, finden jedoch auch zu ungewöhnlichen und zuweilen schroffen Klängen und Rhythmen. Gleich das einleitende Allegro zu Reizensteins Konzert ist eine kraftvolle, groß besetzte Orchestereinleitung, bevor Wallfisch seinen Solopart beginnen kann. In ihrer expressionistischen Klangsprache ähneln sich beide Konzerte sehr und gemahnen aus dem britischen Exil sehr an die Kompositionen eines Vaughan Williams oder Walton. "Very British" möchte man sagen und darf das ohne Einschränkungen als Kompliment verstehen. Komplimente kann man auch den Akteuren zollen, die rundum sehr gute Arbeit machen. Cellist Wallfisch ist ein in Raritäten-Sachen erfahrener Solist und das renommierte Berliner Konzerthausorchester entfaltet unter seinem Dirigenten Nicholas Milton die ganze Palette dieser ungewöhnlichen Klangfarbenvielfalt.
Die Technik ist prima und das cpo-Booklet informiert auf gewohnt hohem Niveau. Sehr zu empfehlen!