Johann Sebastian Bach: Cellosuiten BWV 1007-1012 arrangiert für Saxophon auf 2 Super Audio CDs

Raaf Hekkema: Seit ich am Königlichen Konservatorium in Den Haag unterrichte, bin ich mir meiner selbstgewählten Mission bewusster: für das Saxophon einen Platz in der klassischen Musiktradition zu schaffen. Eine Möglichkeit, das zu tun, ist es, die Verbindung zwischen den Musikern und der klassischen Tradition enger zu machen im Wissen, dass auch das Saxophonrepertoire in der Schuld der großen Komponisten der Geschichte steht. Der einflussreichste unter ihnen ist zweifelsohne Johann Sebastian Bach.

Der Weg zu dieser Aufnahme war lang, kurvenreich und faszinierend. Er begann mit dem Bewusstsein, dass die Cellosuiten außergewöhnliches Spielmaterial für Saxophonisten bieten. Aber ich hatte schon lange den Gedanken, dass, wenn man Bach auf dem Saxophon spielt, nur das leicht klingende Sopransaxophon wirklich passt – was, so glaubte ich, mit dem Instrument, für das die Suiten geschrieben worden waren, nicht kompatibel war. Während der Vorbereitungen zu meiner früheren Aufnahme von Bachs Violinpartiten entdeckte ich, dass das Altsax – mit einem Mundstück im alten Stil – die kultivierte Artikulation der Violine nachbilden konnte. Antike Mundstücke repräsentieren das Klangideal vergangener Tage. Dann kam mir die Idee, die Suiten auf sechs verschiedenen Saxophonen zu spielen, von denen jedes einen ganz eigenen Platz in der Geschichte des Instrumentes einnimmt. Danach habe ich viel Zeit auf eine nutzbare Transposition und angemessene Instrumentenwahl verwendet, wobei der letztendliche Klangcharakter ausschlaggebend war.