Karol Szymanowski: Klaviersonate Nr.3 op.36 auf CD

Bach, Beethoven, Mozart, Chopin: Der hoch gelobte polnische Pianist Piotr Anderszewski hat die schwierige Aufgabe bewältigt, sich vor allem mit dem großen klassischen Repertoire an die Klavierweltspitze zu spielen. Seine siebte CD nun widmet er einem herausragenden Landsmann, der am Beginn des 20. Jahrhunderts mit seiner Klaviermusik die Moderne einleitete: Karol Szymanowski.

Man betrachtet ihn als bedeutendsten polnischen Komponisten zwischen Chopin und den modernen Meistern Witold Lutoslawski und Krzysztof Penderecki. Szymanowskis Orchesterwerke sind seit einigen Jahren gut bekannt – nicht zuletzt durch die Referenzaufnahmen von Sir Simon Rattle. Die Soloklaviermusik dagegen hat sich bisher nicht so sehr durchsetzen können. Piotr Anderszewski, wie alle großen Künstler immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen, präsentiert drei Höhepunkte aus diesem Œuvre nun auf überzeugende Weise. Die höchst klangsinnlichen Werke dieser CD entstanden in den Jahren des Ersten Weltkrieges. Szymanowski, ein ungemein gebildeter und weit gereister Mann, orientierte sich dabei an ganz verschiedenen Inspirationsquellen: Der Zyklus Métopes basiert auf Szenen aus Homers Odyssee, Masques zeichnet Bilder großer Gestalten aus der Weltliteratur. Die Sonate Nr. 3 ist ein architektonisches Meisterwerk, in dem der Komponist mit Möglichkeiten der atonalen Techniken experimentiert.