Johann Sebastian Bach: Cellosuiten BWV 1007-1012 auf 2 CDs

Neu überarbeitet von den originalen L'Oiseau Lyre-Bändern kommt hier eine wenig bekannte Bach-Aufnahme im wahren französischen Stil. Die heutige Begeisterung für die Cellosuiten verdanken wir dem katalanischen Cellisten Pablo Casals, dessen 1939 erschienene HMV-Aufnahme den Zyklus als Eckpfeiler von Bachs instrumentalem Schaffen neben das Wohltemperierte Klavier und die Soloviolinenwerke stellte.

Es vergingen weitere zwei Jahrzehnte, bis eine neue Generation von Cellisten Casals folgte. Unter ihnen befand sich Jean-Max Clément, dessen 1958 für L'Oiseau Lyre erfolgte Studioaufnahme erst zwei Jahre später veröffentlicht wurde. Bis dahin hatte er mit Sir Thomas Beecham einen bemerkenswerten Konzertauftritt in London: »Sein Ton war in der Tat sehr leise«, berichtete The Times, »aber es war von so seltener Schönheit und Raffinesse, dass wir ihm die ganze Nacht zuhören konnten.« Wie seine Zeitgenossen Fournier und Starker spielte Clément die fünfteilige sechste Suite auf einem viersaitigen Cello, und sein Portamento und sein Rubato zeigen ihn noch ganz unbeeinflusst von historischer Aufführungspraxis. Die unaufdringliche Eleganz und der raffinierte Geschmack von Clements Spiel wirken insbesondere da ganz hervorragend, wo Bach der französischen Formsprache besonders deutlich folgt.

Die originalen LPs sind seit langem sehr gefragt und erzielen exorbitante Preise auf dem Secondhand-Markt. Diese Neuauflage durch Eloquence beleuchtet sowohl die französische Celloschule als auch die sich ständig weiterentwickelnde Bach-Interpretation. Das Booklet enthält einen neuen Kommentar von Peter Quantrill, der sowohl die Suiten als auch die Aufnahme in Kontext stellt.