3 von 5
gemi:re
Top 25 Rezensent
30. März 2017
Gesamteindruck:
3,0 von 5
Künstlerische Qualität:
3,0 von 5
Repertoirewert:
2,0 von 5
Khatias Rach-Anmutungen
Wer ihre Solo-Alben wie 'Motherland' oder 'Kaleidoscope', ihren Liszt oder ihre Chopin-CD, auch unter orchestraler Obhut Paavo Järvis, gehört hat, wird (hoffentlich) kein neu-aufgeklärtes, gestalterisch und strukturell sowie musikalisch artikuliert waches Klavierspiel erwarten.
Bisher hatten alle Buniatishvili-Aufnahmen diesen sensualistisch beschönigenden, weichzeichnerischen touch, oder, wie ich meine, ihre geschmäcklerische Klangkultur, die das achitektonische Gewebe unterdrückt und süßlich vernebelt, eine vielleicht aus pianistischer Not praktikable Tugend von Unschärfe?
Hier schwebt Ihr wohlig sanfter Klang auch über Rachmaninov hinweg, der selbst vergleichsweise wie aus andrer Welt klingt, von den grossen Klaviermusik-Kennern und Pianisten ganz abgesehen.
Leider wird durch das betont Atmosphärische des Spiels, kongenial von Järvi untermalt, das vernichtende Wort Arraus bestätigt, Rachmaninov sei ein Viele-Noten-Klingler, der fulminant spielend musikalisch wenig zu sagen hat, wie manches zu eigenwillige Spiel.
Wie auch immer, es gibt aktuell viel bessere Rach-Konzert-Einspielungen als diese von der HR-PR propagierte - zur Strafe tägliches Rach-Hören dieser Produktion.