4 von 5
Rainer Willamowski
03. Juli 2014
Gesamteindruck:
4,0 von 5
Künstlerische Qualität:
4,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
Buniatishvili mit einer sehr gefühlsbetonten Lesart
Aktuell gibt eine Reihe ausgezeichnete junge Pianistinnen. Buniatishvili ist hier wohl die eigenwilligste und will vieles anders machen. Das haben ihre CDs mit Liszt und Chopin eindrucksvoll bewiesen. Bei diesem neuen Album steht nun nicht mehr Klavierdonner im Vordergrund. Hier handelt es sich um 17 musikalische Miniaturen, teilweise für Klavier bearbeitet, mit sehr viel Melancholie, Sehnsucht oder der Suche nach Geborgenheit. Für diese CD wurden in sich sehr stimmige Musikstücke ausgesucht, teiweise auch wenig bekanntes aber sehr hörenswertes. Buniatishvili interpretiert sehr behutsam und feinfühlig mit viel Gespühr für die Klangcharakteristik. Hervorheben möchte ich "Claire de Lune", Chopin mit der weniger bekannten Etude op.25 Nr.7, das georgische Volkslied "Liebst du mich nicht?" (Track 15) und "Für Alina". Nicht so gelungen ist der Slawische Tanz op 72 Nr.7 von Dvorak, wo ein zu schnelles Tempo gewählt wurde.
Die Tontechnik hat sich beim Klangbild an der Charakteristik der Musik
orientiert. Das Klangbild ist sehr präsent und voluminös, aber auch sehr weich gezeichnet. Manchmal wurde auch mit den Klangreglern ein wenig nachreguliert. Besonders deutlich ist das bei "Für Alina" festzustellen, was zwar recht wirkungsvoll ist, aber im Original und ohne Klangkorrektur so nicht zu hören sein wird. Dass aber dann deutliche Hintergrundgeräusche hörbar sind, ist unschön und mit den heutigen Mittel der modernen Tontechnik absolut vermeidbar.
Fazit: Sehr schöne Musik einfühlsam und gekonnt interpretiert mit zumeist vollem runden Klangbild. Es muss nicht immer nur Beethoven, Liszt o.ä. sein. Trotz kleiner Einschränkungen beim Klangbild, ist die CD empfehlenswert.