Malek Jandali: Violinkonzert on CD

Der Klarinettist Anthony McGill und die Violinistin Rachel Barton Pine sind Solisten auf einer Neuaufnahme zweier Konzerte, die der syrische Komponist Malek Jandali als Reaktion auf gesellschaftliche Ungerechtigkeiten komponiert hat. Aufgeführt werden die Konzerte vom ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter der Leitung von Marin Alsop, einer Verfechterin des Werks des Komponisten. Malek Jandali, von Gramophone als »zutiefst rätselhaft« bezeichnet, wurde für seine »herzzerreißenden Melodien, üppigen Orchestrierungen, cleveren Übergänge und kreativen Texturen« (American Record Guide) gelobt.

Sein Repertoire, das von Kammermusik bis zu groß angelegten Orchesterwerken reicht, integriert nahöstliche Tonarten in westliche klassische Formen und Harmonien. Rachel Barton Pine, »eine aufregende, grenzüberschreitende Interpretin« (The Washington Post), spielt Jandalis Konzert für Violine und Orchester (2014), ein Werk, das laut dem Komponisten »alle Frauen ehrt, die mit Mut aufblühen«. Jandalis Konzert ist eine Würdigung der Frauen Syriens und er setzt sein Ziel fort, das kulturelle Erbe seines Heimatlandes zu bewahren. Das Violinkonzert integriert syrische Melodien und Redewendungen in Jandalis westlich inspirierte Harmonien und Formen.

Jandali greift auf eine Reihe syrischer und arabischer Musikformen und Volksmelodien zurück, darunter mehrere Sama'i und Bashraf (Instrumentalstücke) und Longa (Tänze) aus verschiedenen Maqam (Tonarten). Er verwendet in seiner symphonischen Partitur auch die Oud (arabische Laute), um dem Werk den authentischen Klang und das Gefühl Syriens zu verleihen. Ein besonders bemerkenswertes Sama'i, das von traditioneller syrischer Volksmusik aus der Gegend entlang der Seidenstraße inspiriert ist, wird für ein »Frauenthema« verwendet. Dieses Thema steht stellvertretend für die Volksmusik, die zu Unrecht inhaftierten, friedlichen syrischen Aktivisten und anderen in Angst lebenden Frauen und Müttern eine Quelle des Trostes und der Heilung ist.

Jandalis Konzert für Klarinette und Orchester (2021) ist seinem Interpreten Anthony McGill gewidmet (»das Gesamtpaket … stilvoll, leidenschaftlich und grenzenlos fließend auf der Klarinette«, Bachtrack), »im Gedenken an alle Opfer von Ungerechtigkeit«. McGill sagt über das Werk: »Inmitten des Schmerzes und der Gewalt und Ungerechtigkeit in der Welt bleibt uns nur die Fähigkeit, unser Herz und unsere Seele in etwas Schöneres, in etwas Mächtigeres zu stecken, damit es alle Zeiten überdauern und weiterleben kann.« Wie alle Werke Jandalis ist das Klarinettenkonzert mit alten Themen aus Jandalis Heimat als Mittel zur Bewahrung durchdrungen.

Jandali erkundet Variationen von Themen aus alten und traditionellen syrischen Musikformen und -modalitäten, mit markanten musikalischen Effekten und weitreichenden Höhen und Tiefen in der Orchesterkomposition.