Dmitri Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mtsensk auf 2 CDs

Im Jahr 1930 begann Dmitri Schostakowitsch die Arbeit an „Lady Macbeth von Mzensk“: Basierend auf der Erzählung von Nikolaj Leskow erzählt die Oper die Geschichte der unterdrückten Katerina, die durch eine intensiv aufflammende Liebe zum zwielichtigen Sergej aus ihrem Lebenstrott gerissen wird und sich mit Mord ihr Lebensglück sichern will. Gleich zwei Theater studierten nach der Fertigstellung im Jahr 1934 gleichzeitig das Werk ein: In Leningrad fand die Uraufführung statt, zwei Tage später wurde es in Moskau gezeigt – dort und in anderen Städten war die Oper ein großer Erfolg. Kurz nach den ersten Aufführungen sah sich Schostakowitsch bereits genötigt, allzu sexuell eindeutige Passagen zu ändern. Als 1936 Stalin die Oper besuchte und erst eine vernichtende Kritik veröffentlichte ehe er sie dann auf den Index stellte, wandten sich Kollegen und Kritiker, die die Oper zuvor als gut befunden hatten von Schostakowitsch ab. Erst etwa 30 Jahre später wurde das Stück wieder in der Sowjetunion gespielt, in einer abgemilderten Fassung unter dem Namen „Katerina lsmailowa“, die auch international aufgeführt wurde. Erst 1980 kam die ursprüngliche Fassung ins westliche Europa und 2009 stand an der Wiener Staatsoper diese „Lady Macbeth von Mzensk“ zum ersten Mal auf dem Programm und wurde live aufgezeichnet. Ingo Metzmacher dirigiert das Orchester der Wiener Staatsoper. Er ist gern gesehener Gast an den wichtigsten Opernhäusern Europas und bei den Salzburger Festspielen, wo er unter anderem die Uraufführung von Wolfgang Rihms Oper „Dionysos” leitete sowie Bernd Alois Zimmermanns „Die Soldaten“, Franz Schuberts „Fierrabras und George Enescus „Oedipe”. Er ist zudem Autor von Büchern über die Oper und moderne Komponisten.

Rezensionen

audio 08/11: »Ob peitschende Rhythmen oder leiseste Klänge an der Grenze zur Stille: Bei Ingo Metzmacher kündet die Musik vom Mitleiden mit einer Titelheldin, die aus Liebe zur Mörderin wird.​ Fulminant Angela Denoke: eine tolle, volle, in höchsten Höhen klagende Stimme.​ Aufwühlend.​«
Stereo 08/11: ».​.​.​ Und diese werden in der hier vorgelegten Live-Aufführung intensiv ausgespeilt: vom Orchester der Staatsoper, dessen Klangkultur und Präsenz kaum zu übertreffen sein dürfte, und von einem grandiosen Sängerensemble, das mit beherrscheter Emotionalität die Zweispältigkeit der Charaktere musikalisch fühlbar werden lässt.​«