Riccardo Pes - Musica "degenerata" für Cello & Klavier auf CD
Riccardo Pes - Musica "degenerata" für Cello & Klavier
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
Guido Alberto Fano: Cellosonate op. 7
+Lenore Sinigaglia: Cellosonate op. 41
+Renzo Massarani: Sonatine für Cello & Klavier
- Künstler:
- Riccardo Pes, Pierluigi Piran
- Label:
- Tactus
- Aufnahmejahr ca.:
- 2024
- Artikelnummer:
- 12205954
- UPC/EAN:
- 8007194108255
- Erscheinungstermin:
- 7.3.2025
Italienische Komponisten und Instrumentalisten, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geboren wurden, können als Kinder einer echten kulturellen Revolution des Risorgimento betrachtet werden. Diese Revolution wurde durch die Notwendigkeit ausgelöst, eine neue nationale musikalische Identität zu schaffen, die sich von der ikonischen und dominierenden Rolle der Oper löste. Jahrhunderts hatte die Operntradition die Instrumentaltradition in den Schatten gestellt, die erst nach 1860 wieder eine besondere Dynamik und Verbreitung erfuhr. Das geeinte Italien wurde nun mit den großen europäischen Mächten verglichen und musste kultivierter, fortschrittlicher und anspruchsvoller werden. Die Instrumentalmusik (symphonisch und kammermusikalisch) war immer mit der Literatur, der Philosophie und der intellektuellen Welt in Verbindung gebracht worden und war perfekt geeignet, eine neue musikalische Identität des Landes zu verkörpern, die mit dem großen deutschen Vorbild mithalten und konkurrieren konnte.
Es ist der Fall der drei hier vertretenen Komponisten (Sinigaglia, Fano, Massarani), die das Erbe ihrer Vorgänger in vollem Umfang übernommen haben, aber wie diese den Preis dafür zahlten, in einem historischen Übergangsmoment zu leben. Wie in einem Schwebezustand zwischen dem "Alten" und dem "Neuen", zwischen der Romantik - die damals im übrigen Europa völlig erschöpft war - und den ersten Schimmern einer neuen musikalischen Sprache, die sich bald mit den Avantgarden des 20. Jahrhunderts zur Dekonstruktion tendieren sollte. Dennoch ist das Ergebnis ihrer Arbeit von historischem und aufführungspraktischem Interesse und zeigt die Notwendigkeit, einen bedeutenden Teil der italienischen Musikgeschichte wiederzuentdecken. Sicherlich haben ihr gemeinsamer jüdischer Hintergrund und die daraus resultierende Zensur der Rassengesetze der frühen 1930er Jahre bis zu einem gewissen Grad dazu beigetragen, dass diese Namen in Vergessenheit geraten sind. Riccardo Pes und Pierluigi Piran konzentrieren sich in dieser Aufnahme auf die interessanten Werke für Cello und Klavier der drei Autoren.
