Boulanger Trio - Wanderlust
Boulanger Trio - Wanderlust
Mit Werken von:
Edvard Grieg (1843-1907)
, Manuel de Falla (1876-1946)
, Antonin Dvorak (1841-1904)
, Johannes Brahms (1833-1897)
, Frank Martin (1890-1974)
Mitwirkende:
Boulanger Trio
CD
CD (Compact Disc)
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Edvard Grieg: An den Frühling & Notturno aus Lyrische Stücke
+Manuel de Falla: Canciones populares espanolas Nr. 1, 3, 4, 5, 7
+Antonin Dvorak: Klaviertrio op. 90 "Dumky"
+Johanes Brahms: Ungarische Tänze Nr. 4, 5, 17
+Frank Martin: Trio sur des Melodies populares Irlandaises
- Künstler: Boulanger Trio
- Label: Berlin Classics, DDD, 2021
- Bestellnummer: 10831773
- Erscheinungstermin: 4.3.2022
- Gesamtverkaufsrang: 12962
- Verkaufsrang in CDs: 5592
Mit „Teach me!“ legte das arrivierte Boulanger Trio gleichzeitig ein äußerst klug zusammengestelltes und musikalisch mitreißendes Konzeptalbum als auch ihre erste Veröffentlichung bei Berlin Classics vor. Auf „Wanderlust“, ihrem neuen Album, erkunden sie romantische Gefühlswelten, entführen in unterschiedlichste Klanglandschaften und ergreifen den musikalischen Wanderstab.
Was sich als zarte, entfernte Geigenmelodie aus dem hohen Norden andeutet, entpuppt sich als Griegs „An den Frühling“, im Arrangement speziell für das Boulanger Trio. Kraftvoll kontrastiert darauf Dvořáks Dumky-Klaviertrio das norwegische Frühlingserblühen mit seiner slawischen Klage-Gesanglichkeit.
Manuel de Falla zeichnet mit leichter Hand ein Bild von Spanien, in seinen Canciones populares españolas, von denen das Trio fünf kurze Lieder auswählte und arrangieren ließ. Drei von Brahms Ungarischen Tänzen führen das Trio in den klanglichen Osten, bevor Griegs Notturno erneut in den Norden entführt. Mit Frank Martins Trio sur des mélodies populaires irlandaises endet die die musikalisch Wanderreise auf dem satten Grün irländischer Weiden.
Die Werke, die das Boulanger Trio für seine Erkundung der Wanderlust ausgewählt hat, erklingen zum Teil in eigens für diese Aufnahme in Auftrag gegebenen Bearbeitungen. Jedes Werk versteht, die klangliche Vielfalt, wie sie nur ein Klaviertrio umzusetzen im Stande ist, herauszustreichen. Das Sujet, das die ausgewählten Kompositionen in Verbindung bringt, die Wanderlust, ist klug gewählt. Schließlich ist die Kultur des Wanderns eine genuine Erfindung der Romantik: die individuelle Bewegung zu Fuß in der freien Natur, und das nicht um der Erreichung eines Zieles sondern eben um dieser Bewegung und der damit verbundenen (Natur-)Erlebnisse willen.
Das 19. Jahrhundert hatte damit begonnen, dass von England aus eine Mode immer weitere Kreise zog, die die Welt verändern sollte, indem sie die Wahrnehmung der Welt veränderte: Immer mehr Menschen machten sich auf, die heimische Gegend um der Reize ihrer Landschaft willen zu erkunden – eine bürgerliche, im Radius wie auch im Ausmaß der mit ihr verbundenen Abenteuerlust beschränkte Variante dessen, was als Wanderlust einen Drang hinaus in die Welt verkörpern sollte.
Dessen Begierde richtete sich bald auf immer fernere, immer verwegenere Ziele und das hieß damals noch nicht: Städte, sondern: Landschaften – das Rheintal, die Schweiz, die Alpen, Italien, aber auch Frankreich, dann der Osten Europas, der Norden. Der Kontinent hatte, wie sich herausstellte, überraschend viel zu bieten. Das wollte alles erschlossen, erwandert werden.
Die Rückbesinnung auf die Wurzeln der europäischen Wanderlust, hier als deren musikalische Wurzeln, am Anfang des 21. Jahrhunderts ist auch eine Gegenbewegung gegen spätere, dekadente, auf Ausbeutung basierende Auswüchse einer Kultur, die als tastende, forschende, suchende, immer auch würdigende Aneignung begonnen hatte.
Indem das Boulanger Trio unmittelbar da anknüpft, wo die Eroberung der Landschaft aus dem Geist der Musik tatsächlich stattgefunden hat, und sich selbst als zeitgenössische und zeitgemäße, engagierte Formation von heute mit ihren Interpretationen vor diesem Hintergrund positioniert, geben die Musikerinnen uns die Möglichkeit, eine musikalische Tradition neu und wieder zu entdecken, die bisweilen hinter der schnell erzeugten oberflächlichen Nähe einer hier und da vielleicht auch auf Missverständnissen beruhenden Popularität unscharf zu werden droht.
Was sich als zarte, entfernte Geigenmelodie aus dem hohen Norden andeutet, entpuppt sich als Griegs „An den Frühling“, im Arrangement speziell für das Boulanger Trio. Kraftvoll kontrastiert darauf Dvořáks Dumky-Klaviertrio das norwegische Frühlingserblühen mit seiner slawischen Klage-Gesanglichkeit.
Manuel de Falla zeichnet mit leichter Hand ein Bild von Spanien, in seinen Canciones populares españolas, von denen das Trio fünf kurze Lieder auswählte und arrangieren ließ. Drei von Brahms Ungarischen Tänzen führen das Trio in den klanglichen Osten, bevor Griegs Notturno erneut in den Norden entführt. Mit Frank Martins Trio sur des mélodies populaires irlandaises endet die die musikalisch Wanderreise auf dem satten Grün irländischer Weiden.
Die Werke, die das Boulanger Trio für seine Erkundung der Wanderlust ausgewählt hat, erklingen zum Teil in eigens für diese Aufnahme in Auftrag gegebenen Bearbeitungen. Jedes Werk versteht, die klangliche Vielfalt, wie sie nur ein Klaviertrio umzusetzen im Stande ist, herauszustreichen. Das Sujet, das die ausgewählten Kompositionen in Verbindung bringt, die Wanderlust, ist klug gewählt. Schließlich ist die Kultur des Wanderns eine genuine Erfindung der Romantik: die individuelle Bewegung zu Fuß in der freien Natur, und das nicht um der Erreichung eines Zieles sondern eben um dieser Bewegung und der damit verbundenen (Natur-)Erlebnisse willen.
Das 19. Jahrhundert hatte damit begonnen, dass von England aus eine Mode immer weitere Kreise zog, die die Welt verändern sollte, indem sie die Wahrnehmung der Welt veränderte: Immer mehr Menschen machten sich auf, die heimische Gegend um der Reize ihrer Landschaft willen zu erkunden – eine bürgerliche, im Radius wie auch im Ausmaß der mit ihr verbundenen Abenteuerlust beschränkte Variante dessen, was als Wanderlust einen Drang hinaus in die Welt verkörpern sollte.
Dessen Begierde richtete sich bald auf immer fernere, immer verwegenere Ziele und das hieß damals noch nicht: Städte, sondern: Landschaften – das Rheintal, die Schweiz, die Alpen, Italien, aber auch Frankreich, dann der Osten Europas, der Norden. Der Kontinent hatte, wie sich herausstellte, überraschend viel zu bieten. Das wollte alles erschlossen, erwandert werden.
Die Rückbesinnung auf die Wurzeln der europäischen Wanderlust, hier als deren musikalische Wurzeln, am Anfang des 21. Jahrhunderts ist auch eine Gegenbewegung gegen spätere, dekadente, auf Ausbeutung basierende Auswüchse einer Kultur, die als tastende, forschende, suchende, immer auch würdigende Aneignung begonnen hatte.
Indem das Boulanger Trio unmittelbar da anknüpft, wo die Eroberung der Landschaft aus dem Geist der Musik tatsächlich stattgefunden hat, und sich selbst als zeitgenössische und zeitgemäße, engagierte Formation von heute mit ihren Interpretationen vor diesem Hintergrund positioniert, geben die Musikerinnen uns die Möglichkeit, eine musikalische Tradition neu und wieder zu entdecken, die bisweilen hinter der schnell erzeugten oberflächlichen Nähe einer hier und da vielleicht auch auf Missverständnissen beruhenden Popularität unscharf zu werden droht.
Rezensionen
»... ein schönes Album, mit dem Stück von Martin und den Trio-Bearbeitungen nach Brahms und de Falla als herrliche Bereicherungen des Repertoires.« (Fono Forum, Juni 2022)- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Lyrische Stücke op. 43 Nr. 1-6 (Auszug)
- 1 Edvard Grieg: An den Frühling (bearb. für Violine, Violoncello und Klavier von Jarkko Riihimäki)
Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 4 e-moll op. 90 "Dumky-Trio"
- 2 Antonin Dvorak: 1. Lento maestoso - Allegro quasi doppio movimento
- 3 Antonin Dvorak: 2. Poco adagio - Vivace non troppo
- 4 Antonin Dvorak: 3. Andante - Vivace non troppo
- 5 Antonin Dvorak: 4. Andante moderato - Allegretto scherzando
- 6 Antonin Dvorak: 5. Allegro - Meno mosso
- 7 Antonin Dvorak: 6. Lento maestoso - Vivace
Canciones populares españolas (7 spanische Volkslieder) (bearb. für Violine, Violoncello und Klavier) (Auszug)
- 8 Manuel de Falla: Nr. 1 El paño moruno
- 9 Manuel de Falla: Nr. 3 Asturiana
- 10 Manuel de Falla: Nr. 4 Jota
- 11 Manuel de Falla: Nr. 5 Nana
- 12 Manuel de Falla: Nr. 7 Polo
Ungarische Tänze Nr. 1-21 (bearb. von Boulanger Trio) (Auszug)
- 13 Johannes Brahms: Nr. 4 Poco sostenuto
- 14 Johannes Brahms: Nr. 5 Allegro
- 15 Johannes Brahms: Nr. 17 Andantino
Lyrische Stücke op. 43 Nr. 1-6 (Auszug)
- 16 Edvard Grieg: Nocturne (bearb. für Violine, Violoncello und Klavier von Jarkko Riihimäki)
Trio über irische Volksmelodien (für Violine, Violoncello und Klavier)
- 17 Frank Martin: 1. Allegro moderato
- 18 Frank Martin: 2. Adagio
- 19 Frank Martin: 3. Gigue: Allegro
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