The final Odyssey
Das Konzert des Danish National Symphony Orchestra fängt mit Musik von John Williams an. John Williams, der Schöpfer von Filmmusik zu „Star Wars“, „Jurrasic Park“, „Jaws“, aber nicht nur. Jüngst hat er ein Klavierkonzert für Tanglewood geschrieben, welches im nächsten Jahr von den Berliner Philharmonikern gespielt wird. Im Wien wurde seine Walzerkomposition für Violine und Orchester „When the World was waltzing“ zum 200. jährigen Geburtstag von Johann Strauss Sohn uraufgeführt. Auch mit über 90 Jahren ist er noch produktiv, auch wenn er körperlich nicht mehr der fitteste ist.
Christian Schumann und das Orchester spielen eine gekürzte Version des „Star Wars Theme“. David Bateson führt gekonnt durch den Abend.
Der zweite Programmpunkt ist „Raised by Wolves“. Die Vocalise des Chores erinnert fern an die 7.Sinfonie von Ralph Vaughan Williams. Sinne Eegs Gesang ist verwaschen. Also kann keine Aussage zu ihrem Stimmmaterial getroffen werden. Es geht weiter mit der „Suite“ aus „Rebel Moon“. Auch da ist der Chor beteiligt, sowie die Sängerin Isabel Schwartzbach.
Isabel Schwartzbach ist auch bei den beiden Auszügen aus „Dune“ zu hören. Aus der frühen Filmmusik als Sprecherin. In der neuen Musik singt sie eine Vocalise. Das aber auch erst nach einer langen Einleitung. Es folgt die „Suite“ aus „Star Trak“. Dort ist der Chor beteiligt und David Bateson. Sehr sicher das tiefe Blech, aber auch die Trompeten. Der Dirigent Christian Schumann war selbst beteiligt am nächsten Werk, die „Well(e)s Miniature“ aus „War of the Worlds“. Beteiligt am Werk sind der Chor, Isabel Schwartzbach und Kristoffer Appel, sowie David Bateson. Es hat ein bisschen was von einem Oratorium. Fern erinnert der Chorsatz aus „The Gospel According to the other Mary“, dem Meisterwerk von John Adams. Leider hat da auch schon wieder einmal mehr die Kommunikation gelitten. Der erste Abschnitt ist natürlich sehr stark angelehnt an Tschaikowskis „1. Klavierkonzert“. Wenn David Bowies „Space Oddity“ auf dem Programm steht, kann es schnell kitschig werden, aber nicht so hier. Sinne Eeg hat eine passende Stimme für die Musik und macht aus den fünf Minuten ein Glanzlicht des Konzerts. Auch David Bateson ist als Sprecher dabei. Die Bearbeitung für Orchester ist inspirierend. Die Marimba und das Xylophon rahmen das Universum. Das Schlagwerk u.a. mit Nicola Carrara und Jakob Weber Egholm gehört sowieso zu den besten der klassischen Orchesterwelt. Die nächste Filmmusik kommt aus dem Film „Hyperspace“. Eine Parodie. Die Musik erinnert stark an die Sprache John Williams. Don Davis ist als Komponist auch für Kammermusik und Opern in Erscheinung getreten. Für „I don‘t want to miss a thing“ singen dann noch einmal Isabel Schwartzbach und Sinne Eeg. Man könnte jetzt anmerken, dass Kristoffer Appel aus Kostengründen gar nicht notwendig gewesen wäre und der Chor zwischendurch stiefmütterlich behandelt wird. Aber das sind Kleinigkeiten auf ganz hohen Niveau.
Der große Block mit Star Wars Musik beginnt mit Michael Giacchinos Musik zu „Rouge One“. Sichtlich inspiriert von John Williams. Viel Schlagwerk, sehr oft „tutta forza“. Es geht weiter mit Ludwig Göranssons Musik zu „The Book of Boba Fett“. Das Orchester hat sichtlich Spielfreude und auch der Chor ist beteiligt. Es folgen drei Werke von John Williams. Das erste ist „Asteroid Fields“, typische John Williams Sprache. Es folgt die „Parade of the Ewoks“. Opernfreunde erkennen den „Marsch“ aus Prokofievs Oper „L‘amour des trois oranges“. John Williams spielt mit der Instrumentation. Blockflöte, Tastenglockenspiel, großer Schlagwerkeinsatz. Dass es noch immer scheinbar Instrumente von Mustel gibt, die seit Mitte der 1970er-Jahre die Produktion eingestellt haben, zeigt wie zuverlässig die Instrumente sind. Bevor Göranssons „The Mandalorian“ erklingt, kommt nochmal John Williams. Jetzt ein Werk für Orchester und Chor „Battle of the Heroes“. „The Mandalorian“ ist sehr interessant instrumentiert. Verschiedene Größen Blockflöten werden eingesetzt. Dem Orchester scheint diese Art von Musik besonders zu liegen. Obwohl sie eigentlich ein Sinfonieorchester sind und in ihrem Alltag sehr oft Beethoven, Bruckner, Mozart, Strauss, etc. spielen. Am Ende des Abends nicht der „Imperial Marsch“, sondern da der Chor schon einmal da ist, „Duel of the Fates“. Am Ende des Abends sind alle sichtlich glücklich. Auch der Zuhörer/Zuschauer zuhause.