Dmitri Schostakowitsch: Klavierquintett op.57 auf CD

In Topbesetzung
Dmitri Schostakowitsch, einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, starb im August 1975 – vor nunmehr 50 Jahren. Sein Werk ist untrennbar mit der bewegten Geschichte der Sowjetunion verbunden; ein Leben im Spannungsfeld zwischen innerem Ausdrucksbedürfnis und äußerem Anpassungsdruck, zwischen persönlicher Tragödie und öffentlicher Verantwortung. Wenige Komponisten verstanden es wie er, unter den Bedingungen politischen Drucks musikalische Aussagen von tiefgreifender Ambivalenz und emotionaler Wucht zu schaffen. Die Kammermusik nahm dabei in seinem Schaffen einen besonderen Platz ein: als Rückzugsraum des Intimen, der Reflexion sowie der künstlerischen Autonomie. Die beiden Klaviertrios sowie das Klavierquintett op. 57 stehen exemplarisch für diese Seite seines Schaffens. Das Klaviertrio Nr. 1 ist ein Jugendwerk, das der erst 17-jährige Komponist noch als Student des Leningrader Konservatoriums schrieb. Das einsätzige Stück ist geprägt von spätromantischer Expressivität und zeugt von der Suche nach einer eigenen Tonsprache. Noch klingt hier der Einfluss von Vorbildern wie Rachmaninoff oder Skriabin nach, aber die Handschrift eines eigenwilligen Talents ist dennoch bereits zu erkennen. Das Klaviertrio Nr. 2 op. 67 entstand in einer Zeit persönlicher und nationaler Katastrophen. Das jüdisch-folkloristische Finale verweist nicht nur auf die Ermordung osteuropäischer Juden, sondern symbolisiert auch einen bitter-ironischen Kommentar auf Gewalt und Tod.

Zum 50. Todestag Schostakowitschs am 9. August 2025 hat das Oliver Schnyder Trio die beiden Klaviertrios und das Klavierquintett op. 57 aufgenommen, im Letzteren erhalten sie mit der Geigerin Julia Fischer und dem Bratscher Nils Mönkemeyer illustre Verstärkung.

Die Aufnahme erscheint zeitgleich als CD und als audiophile Vinyl-Ausgabe.