Gustav Mahler: Des Knaben Wunderhorn (Fassung für Kammerorchester)
Des Knaben Wunderhorn (Fassung für Kammerorchester)
Yi-An Chen, Selina Batliner, Yanqiao Shi, Julia Frischknecht, Simon Langenegger, Nicole Wacker, Arion Rudari, Flurina Ruoss, HBK Chamber Orchestra, Graziella Contratto
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Künstler: Yi-An Chen, Selina Batliner, Yanqiao Shi, Julia Frischknecht, Simon Langenegger, Nicole Wacker, Arion Rudari, Flurina Ruoss, HBK Chamber Orchestra, Graziella Contratto
- Label: Claves, DDD, 2018
- Bestellnummer: 9140597
- Erscheinungstermin: 17.4.2019
Sprechende Fische und richtende Esel, Deserteure und Geistertrommler, freche Engel, aber auch wild flirtende Landmädchen und wachehaltende Machos bis hin zum gütigen Herrgott selbst – ein höchst originelles und heterogenes Personal bevölkert die Wunderhorn-Lieder von Gustav Mahler.
Was mag ihr gemeinsamer Teiler sein, sieht man vom typischen Mahlerschen Ton einmal ab? Die Antwort findet sich rund 90 Jahre vor der Entstehung der Liedkompositionen: Unter dem Titel »Alte deutsche Lieder« hatten die beiden Romantiker Achim von Arnim und Clemens Brentano 1805 das Sammelprojekt »Aus des Knaben Wunderhorn« gestartet. Konzipiert als eine bewusste Wiederbelebung volkstümlicher Naturpoesie und als Spiegel des »Reichthums unseres ganzen Volkes (und) seiner eigenen inneren lebenden Kunst«, wie von Arnim schrieb, widerspiegeln jene Texte aber auch den (früh)romantischen Trend hin zum Ursprünglichen, Unverfälschten, Elementaren.
Volkspoesie galt damals als antiaufklärerische Referenz für Schönheit und Wahrheit in der Kunst. Die vorliegende Studioaufnahme wurde ausschliesslich mit Studierenden aus den Gesangs- und Instrumentalklassen der Hochschule der Künste Bern HKB aus dem Fachbereich Musik realisiert. Das Kammerorchester spielte dabei die von Klaus Simon kongenial arrangierte reduzierte Fassung der Wunderhornlieder. Wieder stürmen in dieser Version Akkordeon und Klavier sozusagen »jakobinisch« in den Mahlerschen Satz hinein, um ein Zitat von Adorno zu verwenden; sämtliche Bläser sind solistisch oder (bei Klarinette und Horn) im Duo besetzt, der Streicherkorpus ist bewusst eher klein gehalten.
Als besondere Neuerung bat die Hochschule den Bearbeiter die Hörner mit Tenorhorn zu ersetzen - zwei Studierende der Euphoniumklasse durften dadurch in einem sinfonischen Orchesterprojekt mitwirken, das ihnen sonst nicht selbstverständlich zugänglich wäre, und steuerten klanglich einen Hauch von »sozialem« Timbre bei. Insbesondere in den Liedern über resignierte Deserteure legt sich der matte Glanz der Tenorhörner wie ein klanglicher Schutzschild über die Textur.
Was mag ihr gemeinsamer Teiler sein, sieht man vom typischen Mahlerschen Ton einmal ab? Die Antwort findet sich rund 90 Jahre vor der Entstehung der Liedkompositionen: Unter dem Titel »Alte deutsche Lieder« hatten die beiden Romantiker Achim von Arnim und Clemens Brentano 1805 das Sammelprojekt »Aus des Knaben Wunderhorn« gestartet. Konzipiert als eine bewusste Wiederbelebung volkstümlicher Naturpoesie und als Spiegel des »Reichthums unseres ganzen Volkes (und) seiner eigenen inneren lebenden Kunst«, wie von Arnim schrieb, widerspiegeln jene Texte aber auch den (früh)romantischen Trend hin zum Ursprünglichen, Unverfälschten, Elementaren.
Volkspoesie galt damals als antiaufklärerische Referenz für Schönheit und Wahrheit in der Kunst. Die vorliegende Studioaufnahme wurde ausschliesslich mit Studierenden aus den Gesangs- und Instrumentalklassen der Hochschule der Künste Bern HKB aus dem Fachbereich Musik realisiert. Das Kammerorchester spielte dabei die von Klaus Simon kongenial arrangierte reduzierte Fassung der Wunderhornlieder. Wieder stürmen in dieser Version Akkordeon und Klavier sozusagen »jakobinisch« in den Mahlerschen Satz hinein, um ein Zitat von Adorno zu verwenden; sämtliche Bläser sind solistisch oder (bei Klarinette und Horn) im Duo besetzt, der Streicherkorpus ist bewusst eher klein gehalten.
Als besondere Neuerung bat die Hochschule den Bearbeiter die Hörner mit Tenorhorn zu ersetzen - zwei Studierende der Euphoniumklasse durften dadurch in einem sinfonischen Orchesterprojekt mitwirken, das ihnen sonst nicht selbstverständlich zugänglich wäre, und steuerten klanglich einen Hauch von »sozialem« Timbre bei. Insbesondere in den Liedern über resignierte Deserteure legt sich der matte Glanz der Tenorhörner wie ein klanglicher Schutzschild über die Textur.
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Lieder aus Des Knaben Wunderhorn Nr. 1-14 (Gesamtaufnahme) (bearb. für Kammerorchester mit Tenorhörnern von Klaus Simon)
- 1 Nr. 1 Revelge
- 2 Nr. 2 Wo die schönen Trompeten blasen
- 3 Nr. 3 Lied des Verfolgten im Turm
- 4 Nr. 4 Verlorne Müh'
- 5 Nr. 5 Trost im Unglück
- 6 Nr. 6 Wer hat dies Liedel erdacht
- 7 Nr. 7 Des Antonius von Padua Fischpredigt
- 8 Nr. 8 Es sungen drei Engel einen süßen Gesang
- 9 Nr. 9 Lob des hohen Verstandes
- 10 Nr. 10 Rheinlegendchen
- 11 Nr. 11 Der Schildwache Nachtlied
- 12 Nr. 12 Das irdische Leben
- 13 Nr. 13 Der Tambourg'sell
- 14 Nr. 14 Urlicht
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