Robert Schumann: Sonate für Violine & Klavier Nr.2 auf CD

Als die Familie Schumann am Abend des 2. September 1850 mit der neuen Köln-Mindener Eisenbahn in Düsseldorf eintraf, wo Schumann seinen neuen Posten als städtischer Musikdirektor antreten sollte, war die Begeisterung groß. Sowohl bei den Düsseldorfern wie bei den Schumanns, war es dem mittlerweile Vierzigjährigen doch endlich gelungen, erstmals mit einer Festanstellung den Lebensunterhalt für sich, seine Frau und die fünf Kinder zu sichern. Doch nach anfänglichen Erfolgen sah sich Schumann schon bald heftiger Kritik ausgesetzt: er könne sich als Dirigent nicht durchsetzen, klagte das Orchester. Seine Frau stärkte ihm den Rücken – buchstäblich, indem sie bei Proben nicht selten hinter ihm mitdirigierte. Dass sowohl die Violinsonate a-Moll wie auch die Märchenbilder dieser nervenaufreibenden Zeit entsprungen sind, wirft ein besonderes Licht auf sie: beide muten wie ferne Erinnerungen an bessere Zeiten an. Überall scheint der poetische Geist der frühen Klavierwerke der 1830er Jahre mit seinen prägnanten musikalischen Charakteren hervor. Claras Romanzen op. 22 entstanden unter glücklicheren Umständen. 1853 waren die Schumanns in eine neue Wohnung umgezogen, in der Clara endlich ein eigenes Arbeitszimmer hatte, wo sie ungestört komponieren konnte. Und sie hatte Freundschaft mit dem Geiger Joseph Joachim geschlossen, dem die sehr ausdrucksstarken Romanzen gewidmet sind. Die Komponistin lässt die Duopartner in Dialoge eintreten, wobei häufig die Klavierbegleitung motivische Keimzellen hervorbringt, die dann von der Violine aufgenommen und ausgebaut werden.

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