Antonio Vivaldi: Concerti für Streicher RV 124,154,302,367,522,578 auf CD

Vivaldis instrumentales Schaffen ist immens: Derzeit hat die Forschung nicht weniger als 478 Werke identifiziert, die den Titel »Concerto« tragen, davon 329 Konzerte für Soloinstrumente mit Begleitung durch Streichorchester und Continuo, und allein die Zahl der Violinkonzerte beträgt 220. So unvollständig diese Zahlen auch sein mögen, sie vermitteln doch eine Vorstellung davon, wie schwierig es ist, auch nur eine oberflächliche Analyse der »Concerto«-Form in Vivaldis Werk zu versuchen.

Die Vielfalt der in diesen Werken verwendeten Strukturen steht im Verhältnis zu ihrer Anzahl; und obwohl gewisse Fortschritte bei der Erkennung und Klassifizierung der Kompositionsstile des venezianischen Meisters erzielt wurden, stellen wir oft fest, dass diese »Regeln« in dieser oder jener Komposition tatsächlich außer Kraft gesetzt wurden. Man muss auch bedenken, dass die Entwicklung von Vivaldis Stil eng mit der Definition und Festigung einer Form verbunden ist, die ihre Wurzeln in Werken einer etwas früheren Generation von Komponisten wie Torelli und Albinoni hat.

Im Laufe von Vivaldis Karriere als Komponist sehen wir tatsächlich erhebliche Veränderungen sowohl in der Form (Struktur) als auch in der musikalischen Erfindungsgabe. Vivaldis Musik wurde von seinen Zeitgenossen sehr bewundert; die große Zahl von Nachahmern seines Stils, die noch zu seinen Lebzeiten aufblühten, zeugt von seiner Popularität, ebenso wie die Wertschätzung, die ein Musiker wie Quantz dem venezianischen Meister entgegenbrachte, der seine Konzerte als herausragende Beispiele dieser Form bezeichnete.