Russian Piano Quartet auf CD

Die Berufswelt von Komponisten hat sich im Laufe der westlichen Geschichte von frühen Positionen als Angestellte der Kirche oder aristokratischer Familien über eine Periode im 19. Jahrhundert mit selbstständigen Konzertkünstlern und Privatlehrern bis hin zu Positionen als Universitätsprofessoren entwickelt.

Als sowohl Sergei Tanejew (1856–1915) als auch Paul Juon (1872–1940) im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert komponierten, war eine Professur an einem Konservatorium sowohl ein normales Karriereziel als auch ein begehrter Lebensstil.

Für Tanejew – der als Jugendlicher am Moskauer Konservatorium bei Tschaikowsky studiert, die Moskauer Premiere von Tschaikowskys Erstem Klavierkonzert gegeben und mit dem berühmten Geiger und Pädagogen Leopold Auer durch Frankreich getourt war – bedeutete die Übernahme der Position eines Kompositionsprofessors am Moskauer Konservatorium nach Tschaikowskys Tod im Wesentlichen eine sichere Karriere in der Musik von diesem Zeitpunkt an.

Ursprünglich nahm er die Stelle unter der Bedingung an, nicht mehr als zwei Klassen zu unterrichten. Nach dem Tod eines Klavierdozenten und eines weiteren Kompositionslehrers übernahm er jedoch immer mehr Verantwortung, bis er schließlich die Leitung des Konservatoriums übernahm.

Dieser Anstieg seiner Aktivitäten schränkte seine Zeit zum Komponieren ein, und schließlich gab er zunächst die Leitung und anschließend alle seine Aufgaben am Konservatorium auf, um sich ganz dem Komponieren und Auftreten zu widmen. – Jonathan Sturm

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