Robert Schumann: Klaviersonate Nr.3 op.14 auf CD

Der brasilianische Pianist Felipe Scagliusi gibt sein Aufnahmedebüt bei Avie mit einem reinen Schumann-Programm, das die weitreichende Interpretationsstärke des 31-jährigen Musikers von Poesie bis Leidenschaft zeigt – ein perfektes Spiegelbild der romantischen Persönlichkeit des Komponisten.

Unter der Leitung des großen Nelson Freire studierte Felipe zunächst in seiner Heimatstadt São Paulo, erwarb anschließend einen Master-Abschluss an der Manhattan School of Music und erhielt weiteren Unterricht bei John O'Conor in Dublin. 2005 gab er sein Konzertdebüt in der Carnegie Hall und lebt heute in Paris.

Die drei großformatigen Werke auf diesem Album entstanden in den 1830er Jahren, einer Zeit großer pianistischer Kompositionen Schumanns. Die 3. Grande Sonate in f-Moll op. 14, ursprünglich 1835–1856 entstanden, erscheint hier in ihrer überarbeiteten Fassung von 1853.

Zu den Befürwortern des Werks, das von einem Thema der 16-jährigen Clara Wieck, der späteren Clara Schumann, inspiriert wurde, zählten Franz Liszt und in jüngerer Zeit Vladimir Horowitz. Die Uraufführung des Werks fand 1862 statt, sechs Jahre nach Schumanns Tod, und am Klavier saß kein anderer als Johannes Brahms.

Eine weitere Schöpfung des Jahres 1836 war die hinreißende Fantasie C-Dur op. 17, die von vielen als der Gipfel der Vollkommenheit im Klavierschaffen des Komponisten angesehen wird. Das Werk ist Liszt gewidmet, der sich 17 Jahre später für diese Geste revanchierte und Schumann seine einzige Sonate widmete.

Die Drei Romanzen op. 28 funktionieren hier als dreifaches »Intermezzo« zwischen der Sonate und der Fantasie. Sie stammen aus dem Jahr 1839, dem Ende von Schumanns bemerkenswertestem Jahrzehnt pianistischen Schaffens.