Malcolm Arnold: Symphonien Nr.7 & 8 auf CD

Nach der schrägen und beunruhigenden Fusion zwischen klassischen und Jazzelementen in der Sechsten Symphonie dauerte es bis 1973, bis Arnold den Nachfolger fertig gestellt hatte. Das Werk, das größtenteils im Haus von Sir William Walton auf der italienischen Insel Ischia entstand, wurde im Mai des folgenden Jahres in London uraufgeführt. Die Widmung "An Katherine, Robert und Edward" - Arnolds Kinder - würde kaum einen Kommentar verdienen, wäre da nicht der Charakter der Partitur, der die extremste emotionale Aura aller seiner Werke hat. Ob sich hinter der Widmung eine tiefere persönliche Absicht verbirgt oder nicht, darüber sollte man nachdenken.
Die Achte Sinfonie, die 1978 geschrieben und im Mai des folgenden Jahres vom Albany Symphony Orchestra uraufgeführt wurde, ist weniger eindeutig, aber vielleicht noch beunruhigender im Tonfall als ihre Vorgängerin. Ein möglicher Schlüssel zu ihrem Charakter ist die irische Marschmelodie des Kopfsatzes, ein seltenes Beispiel dafür, dass Arnold früheres Material wiederverwendet; in diesem Fall von der Partitur zu Jack Golds Film The Reckoning von 1969.
Der Komponist lebte seit Mitte der 1970er Jahre in der Irischen Republik, und der merkwürdig verzerrte Charakter dieser Musik lässt eine Parallele zwischen der bewegten Geschichte des irischen Volkes und seinen damaligen persönlichen Umständen vermuten, die bald in eine siebenjährige Periode praktisch musikalischen Schweigens übergingen.

Product Information

After the oblique and unsettling fusion between classical and jazz elements in the Sixth Symphony, Arnold took until 1973 to complete its successor. Largely written at Sir William Walton's home on the Italian island of Ischia, the work was first performed in London in May the following year. The dedication, "To Katherine, Robert and Edward" – Arnold's children, would hardly merit comment were it not for the character of the score, which has the most extreme emotional aura of any of his works. Whether or not the dedication conceals a deeper personal intent is something on which to ponder.
The Eighth Symphony, written in 1978 and first performed by the Albany Symphony Orchestra the following May, is less explicit but perhaps even more unsettling in tone than its predecessor. A possible key to its character is the Irish marching tune of the opening movement, a rare instance of Arnold re-using earlier material; in this case, from the score to Jack Gold's 1969 film The Reckoning.
The composer had lived in the Irish Republic since the mid-1970s, and the oddly distorted character of this music suggests a parallel between the troubled history of the Irish people, and his personal circumstances at the time - soon to collapse into a seven-year period of virtual musical silence.

Rezensionen

T.​ van de Locht in FonoForum 2/02: "Der manchmal etwas risikoscheue Andrew Penny überzeugt besonders mit der kantigen Siebten, wobei ihm mit dem National Symphony Orchestra of Ireland ein sehr guter Klangkörper zur Verfüfung steht.​"