2 von 5
TempestHH
30. Juli 2015
Künstlerische Qualität:
2 von 5
Eine Lucia ohne Lucia
An der (alten und neuen) Met (und später nebenan an der City Opera) haben legendäre Lucias gesungen: die Callas. die Sutherland, die Scotto, die Gruberova und (nebenan im Lincoln Center) die Sills. In der Neuproduktion dann Natalie Dessay, die mit dieser Partie schlicht überfordert war und die den Anfang vom Ende ihrer Opernkarriere bedeutet hat. Und dann Anna Netrebko: Weder ist sie ein "echter" Koloratursopran (wie die o.g., die Callas mag man nicht unbedingt da einordnen), noch besitzt sie die Raffinesse einer Caballe (die in dieser Partie auch Geschmackssache ist). Da wird geschummelt bei den Koloraturen, transponiert und die Wahnsinnsarie klingt eher nach Beschwörungsgesang denn nach Wahnsinn.
Interessanter sind da schon Beczala und Kwiecien, die dzt. sicher zu den besten Edgardos resp. Enricos zählen.
Das Dirigat von Marco Armiliato ist beste Belcantobegleitung..
Die Inszenierung ist "bemüht", Mettratidition eben.
Das Interview von Natalie Dessay mit Anna Netrebko ist hörenswert: Anspielungen vom Feinsten. Die Dessay ist eben eine kluge Künstlerin!