Relativ zähe erste Hälfte, zweite Hälfte besser. Hat mich nicht sonderlich vom Hocker gerissen.
Buchinhalt:
New Mexico, 1911: Isabella Garcia ist 25 und lebt ein Leben im Luxus: ihr Vater ist Besitzer einer Silbermine, einer Eisenbahngesellschaft und hat eine Hacienda in Kalifornien, die Isabella als Zuhause betrachtet. Doch nun soll sie nach New Mexico ziehen, zum jetzigen Familiensitz. Was sie nicht weiß: Ihr Vater ist todkrank und Isabella soll einmal in seine Fußstapfen treten. Bis dahin besorgt Verwalter Aaron die Geschäfte. Doch Isabella will nur eines: bei ihrer Tante im geliebten Kalifornien bleiben und den 10 Jahre älteren Diego Morales heiraten....
Persönlicher Eindruck:
In Eine Rose, die im Sand erblüht erzählt Autorin Peterson die Geschichte einer jungen Frau, die bis zu ihrem 25. Lebensjahr die verwöhnte Tochter ihrer Eltern war und ein sorgloses Leben bei ihrer Tante in Kalifornien lebte. Als sie nach New Mexico zu ihren Eltern ziehen und fortan dort leben soll, bricht ihr schönes Traumgebilde von einem auf den nächsten Tag zusammen. In dem Hallodri Diego sieht Isabella ihren zukünftigen Ehemann, doch Diego hat ganz andere Absichten, das Vermögen der Garcias betreffen und Isabella ist nur Mittel zum Zweck. Letztendlich steht Isabellas Leben vor einer kompletten Kehrtwende.
Ich gebe ehrlich zu: der Roman zieht sich auf weiten Strecken wie Kaugummi, obwohl Schauplatz und Epoche absolut meinen Lesegeschmack treffen. Das Leben in Amerika kurz nach der Jahrhundertwende beschreibt die Geschichte sehr plastisch: Kalifornien und die Hacienda der Garcias steht dabei in krassem Gegensatz zum trockenen Wüstenklima New Mexicos und man kann nachvollziehen, dass Isabella nicht wirklich glücklich ist ob der Entscheidung ihrer Eltern.
Isabella als Hauptfigur ist ein relativ schwieriger Charakter. Mit 25 Jahren benimmt sie sich gut die Hälfte des Buches wie ein mit dem Fuß aufstampfendes Kleinkind. Sie will um jeden Preis zurück nach Kalifornien, auf die Familienranch, sogar dann, als sie erfährt, dass sie der Familie gar nicht mehr gehört. Als Leser findet man so gut wie keinen Zugang zu der recht negativ besetzten Figur, ihr Egoismus und ihre Gefühllosigkeit den Eltern gegenüber sind beispiellos.
Die Hälfte des Buches tritt inhaltlich mehr oder minder auf der Stelle und es tut sich kaum etwas. Erst nach einigen Ereignissen und Begegnungen fängt Isabella an, sich positiv zu verändern. Sie macht sich fortan mehr und mehr Gedanken über Gottes Wort, die Bibel und die Nächstenliebe, wobei der Frauenkreis der örtlichen Gemeinde, zu dem sie ihre Mutter mitschleppt, maßgeblich daran beteiligt sind.
Viel spannender und sympathischer war ihre Zofe Rosa, leider wurde diese Figur innerhalb der Handlung relativ klein gehalten. Auch Aaron, der das Vertrauen eines Sohnes im Hause Garcia innehat, blieb hinter meinen Erwartungen zurück.
Vom christlichen Aspekt her geht es um das Gleichnis des verlorenen Sohnes (hier eben Tochter), um Nächstenliebe, Vergebung und Gottes Führung.
Mit Diego und seinen Plänen kommt ein bisschen mehr Schwung in die Handlung, doch bis zuletzt schaut immer wieder Isabellas kindlicher Charakter durch und ich für meinen Teil tat mich sehr schwer, irgend eine Art von Zugang zu den Charakteren zu finden. Dadurch, dass ein relativ großer Fokus der Geschichte auf Krankheit und Tod lag, empfand ich die Geschichte zudem düster und streckenweiße beklemmend.
Letztendlich ist Eine Rose, die im Sand erblüht kein Meisterwerk von Tracie Peterson, es konnte mich nicht wirklich vom Hocker reißen. Lange nachhallen wird die Geschichte jedenfalls nicht, leider.