nett, aber verwöhnt sein beim Lesen darf man nicht
Buchinhalt:
Bridget ist das typische „Bad Girl“: allen macht sie das Leben zur Hölle – ob nun zu Hause oder in der Schule. Alle tanzen nach Bridgets Pfeife – doch dann kommt Anna Judge Auf Bridgets Schule. Mit der Ankunft der neuen Schülerin ändert sich alles. Plötzlich fällt keiner mehr auf Bridget herein und alle wenden sich von ihr ab. Als Bridget schließlich einen Unfall hat und stirbt, landet sie in einer Art Zwischenwelt – mit nur einer Chance: Einsicht und Rückkehr oder Tod für immer….
Persönlicher Eindruck:
Schon zu Beginn wird klar: „Zur Hölle mit Bridget“ ist ein Highschool-Roman, wie es viele andere schon gab – Klassenzicke, Mobbing und mystisches Element inclusive.
Ich will nicht sagen, das war alles schon mal da – aber so wirklich etwas Neues ist es nicht und man hat mehrfach das Gefühl „oooch, das kenn ich doch alles schon irgendwie“.
Bridget ist ein absoluter Unsympath, ich konnte sie von Anfang an nicht leiden. Wahrscheinlich ist das aber so gewollt, denn geht man der Einfachheit halber mal davon aus, kann man beide Seiten (Bridgets Terror und das Mobbingleiden ihrer Opfer) prima nachempfinden.
Auf jeden Fall ist der Roman ein Buch, bei dem man sich herrlich aufregen kann – denn auch Bridgets Lehrer, der Schuldirektor inclusive, kriechen ihr nahezu in den Allerwertesten, obwohl Bridgets Terror-Regime absolut sichtbar ist. Wahrscheinlich ist das aber der normale Schulalltag – heutzutage wundert es eigentlich nicht wirklich.
Zu Beginn erzeugt die Geschichte gleich Spannung und man will weiter lesen, doch der Roman kann den Spannungsbogen nicht bis zum Ende aufrechterhalten. Erst, als das Fantasyelement ins Spiel kommt, zieht die Spannung wieder an. Ob Bridget nun tatsächlich gestorben ist oder im Koma liegt, erschloss sich mir nicht.
Die beiden großen Themen sind Mobbing und die zweite Chance. Aber hat Bridget ihren Opfern eine zweite Chance zugestanden? Nicht wirklich. Warum man also ihr selbige zugesteht – ich weiß nicht. So richtig rund war die Geschichte nicht. Vielleicht war sie einfach zu sehr um diese eine Aussage herum konstruiert.
Gegenspielerin Anna konnte ich nicht wirklich durchschauen und ohne hier zu spoilern kann ich auch kaum eine Aussage treffen. Man weiß am Ende nicht, was nun Wahrheit und was Fiktion ist – der Zwang für die Teenie-Leserschaft zum Nachdenken „und die Moral von der Geschicht‘…“ reichte mir aber nicht wirklich, da bin ich einfach zu anspruchsvoll.
Alles in allem liest es sich recht leicht und für zwischendurch ist es auch okay, aber wer es nicht gelesen hat, hat auch nichts verpasst.