Durchschnitt, nichts besonderes
Buchinhalt:
Im Land Mirabortas erhält man erst als Erwachsener seinen Namen – und mit seiner Magie die das weitere Leben prägende Persönlichkeit. Jede Person ist ein Wiedergeborener eine „großen Namens“ und so hofft auch der 16-jährige Nummer 19 darauf, dass die Namensmagie ihm eine glänzende Zukunft beschert. Als er beim Namensfest einen Namen erhält, ist er enttäuscht: niemand kennt Tirasan Passario. Wer bzw. was war er in seinen früheren Leben? Tirasan macht sich zusammen mit dem Krieger Rustan und einigen anderen Freunden auf, das Geheimnis seines Namens zu ergründen. Doch dann heften sich zwielichtige Gestalten an seine Fersen…
Persönlicher Eindruck:
Eine wirklich originelle Idee, die die Autorin da verfolgt – eine Fantasywelt, in der Magie darüber bestimmt, wer man im Erwachsenenalter ist und was aus einem wird. Ob mächtiger Krieger, reicher Händler, Magier oder zeitlebens Diener – man erlernt nicht, was man ist, man wird dazu geboren.
Wenn ich aber ehrlich bin, setzt Frau Gozdek diese Idee nicht sonderlich gut um. Leider empfand ich den Roman nicht sonderlich ausgezeichnet oder herausragend aus der Masse anderer Fantasyromane für eine jüngere Zielgruppe. Das Buch hat den Piper-Award gewonnen, okay. Aber ich kann nicht wirklich benennen, was an ihm jetzt so aus der Masse herausstechend sein soll. Für ein Highlight hat das Buch zu viele Längen, tut mir leid.
Die Figuren sind durchweg blass und gewinnen kaum an Profil hinzu, einzig Hauptfigur Tirasan macht einen etwas besseren Eindruck. Abgesehen von der Grundidee tut sich im Buch auch nichts anderes, was nicht zig andere vergleichbare Romane auch tun: die Beschreibung einer Queste, die der Held zusammen mit Gefährten auf einer Wanderschaft zu lösen versucht.
Ein Pluspunkt ist die Karte, die sich gleich dreimal im Buch findet: dem Leser wird die Reise greifbar und das ist immer ein Plus in der High Fantasy. Zudem wartet das Buch mit einem reichhaltigen Glossar auf, das die Fantasynamen der einzelnen Dynastien, sprich Berufe, aufzeigt. Dabei frage ich mich allerdings: warum nennt Frau Gozdek in fast jedem zweiten Satz einen fremdartig klingenden Namen, den ich dann mühsam im Glossar nachschlagen muß? Einmal genannt und dann den herkömmlichen Begriff verwendet hätte dem Lesefluss weit besser getan.
Der Schluss und die Auflösung gingen dann recht schnell und zu leicht. Nein, auch nach etwas über 350 Seiten kann ich den Hype um diesen „Gewinnerroman“ immer noch nicht verstehen. Für mich war „Die Magie der Namen“ trotz origineller Idee allenfalls Durchschnitt.