Agenten auf dem Abstellgleis
Die Slow Horses sind eine Gruppe des MI5, deren Mitglieder alle etwas getan haben, das ihre Karriere im Service endgültig beendet. Anstatt gekündigt zu werden, werden sie im Slough House abgestellt, in der Hoffnung, dass sie die eintönige Arbeit sie so sehr langweilt, dass sie von selbst kündigen. In vielen Fällen kündigen die Leute innerhalb der ersten sechs Monate, aber einige verbleiben auch dort - in der Hoffnung, ihren Ruf wieder herstellen zu können und vielleicht doch noch wieder beim Service aufgenommen zu werden. Mitten in ihrem öden Alltag erreicht die Slow Horses die Meldung, dass ein junger Mann vermutlich von einer rechtsextremen Gruppierung gekidnappt wurde. Sie drohen damit, ihn nach 48 Stunden vor laufender Kamera zu enthaupten. Der Service ermittelt mit allen verfügbaren Kräften, aber auch die Mitarbeiter des Slough House können es nicht lassen und ermitteln auf eigene Faust.
Etwa 100 Seiten lang werden erst mal die verschiedenen Slow Horses dem Leser vorgestellt. Man erfährt von den Meisten, wie sie in Slough House gelandet sind und wie sie die bisherige Zeit dort erlebt haben. Manchmal wird auch etwas über die Vorgeschichte der Charaktere und ihre Beziehungen untereinander gesagt. Spannend wird es erst danach, aber da alle Charaktere wichtig sind und es ja erst der erste Band einer Reihe ist, finde ich es wichtig, die Personen von Anfang an zu kennen. Demtentsprechend oft wechselt auch die Perspektive und es ist manchmal schwierig, auf Anhieb herauszufinden, aus welcher Sicht der jeweilige Abschnitt geschrieben ist. Man muss meiner Meinung nach sehr konzentriert lesen und darf sich nicht ablenken lassen, sonst könnte man wichtige Details verpassen.
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen, es lohnt sich auf jeden Fall dranzubleiben, auch wenn sich die Spannung nicht ab der ersten Seite aufbaut. Ich bin schon sehr gespannt auf Teil 2!