Michail Prischwin: Tagebücher' Band III, 1936, Gebunden
Tagebücher' Band III, 1936
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Übersetzung:
- Eveline Passet
- Verlag:
- Guggolz Verlag, 08/2025
- Einband:
- Gebunden
- Sprache:
- Deutsch
- ISBN-13:
- 9783945370506
- Artikelnummer:
- 12484687
- Umfang:
- 437 Seiten
- Erscheinungstermin:
- 27.8.2025
Klappentext
Michail Prischwin (1873-1954) versuchte in seinen Tagebüchern zu verstehen, was um ihn herum passierte, und die Zeichen seiner Zeit zu entschlüsseln, in Alltagsbeobachtungen ebenso wie auf innersowjetischen Reisen, in Lektüremitschriften wie in Beschreibungen der Natur und steter Selbstbeobachtung. Im Zentrum des Jahres 1936 steht die Erkundung der Kaukasusregion Kabardino-Balkarien: Dort regiert der charismatische Führer Betal Kalmykow, der Prischwin umgarnt und ihn fasziniert, ihm aber auch bedrohlich erscheint. Vor Ort gewinnt Prischwin intime Einblicke, zeichnet sie akribisch auf - und nimmt Annehmlichkeiten, wie etwa ein Auto, gerne in Anspruch. Parallel dazu denkt er über das brüchige Gleichgewicht von Macht, Fortschritt und Gewalt nach.
Neben der Reise an die sowjetische Peripherie ist Prischwin 1936 auch in Moskauer literaturinterne Machtkämpfe verstrickt, auf Schriftstellertagungen, in Briefwechseln und öffentlichen Auseinandersetzungen. Er kämpft um literarische Anerkennung und dadurch verbundenen Schutz, um ausbleibende Ehrungen und politischen Einfluss. Hell leuchten in Eveline Passets fast seismographischer Übersetzung die Momente, in denen Prischwin sich der Ambivalenzen seiner Existenz bewusst ist: 'Ich will nicht geküsst werden, und zugleich ist es kränkend, unbeachtet zu bleiben.' Das Tagebuch, in gefährlichen Zeiten einziger Raum für freies Denken, gewinnt für ihn zunehmend an Bedeutung. Sein Wert für uns Nachgeborene, süchtig danach, Erkenntnisse und Parallelen zu unserer Zeit zu finden, scheint heute unschätzbar.
Biografie (Michail Prischwin)
Michail Prischwin (1873 - 1954) wurde im Dorf Chruschtschowo rund 400 Kilometer südöstlich von Moskau als Kaufmannssohn geboren. Er studierte an der chemisch-agronomischen Fakultät des Polytechnikums in Riga, wo er 1897 festgenommen, inhaftiert und später unter Hausarrest gestellt wurde, weil er sich an der Verbreitung revolutionärer Schriften beteiligt hatte. Zwischen 1900 und 1902 schloss er sein Studium in Leipzig und Jena ab. Bis 1920 arbeitet Prischwin als Journalist, Dorflehrer, Bibliothekar und Museumskustos, daneben verfasst er häufig auf der Grundlage von Reiseaufzeichnungen seine ersten literarischen Texte. Prischwin hinterließ eben seinen vielgerühmten Erzählungen und seinem autobiografischen Roman auch ein umfangreiches fotografisches Werk, in dem er Natureindrücke festhielt, aber auch gesellschaftliche Veränderungen dokumentierte.Biografie (Eveline Passet)
Eveline Passet, geboren 1958, übersetzt u.a. Autoren des 19. Jahrhunderts aus dem Französischen und Russischen.Anmerkungen:
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