kein must-read
Buchinhalt:
Savannah hat Tristan gebissen – und ihn zu einem Vampir gemacht. Nicht genug, dass sie und ihr Vater alle Hände voll zu tun haben, um Tristans Blutdurst in überschaubare Bahnen zu lenken – nein, sie ziehen durch Tristans Verwandlung den Hass des Clanns auf sich. Die Kluft zwischen den Magiern und den Vampiren scheint unüberbrückbar, zumal Tristans Mutter nun Anführerin des Clanns ist. Schließlich werden Savannah und Tristan von ihr eingeladen und begeben sich vom Regen in die Traufe….
Persönlicher Eindruck:
Der abschließende Band der Trilogie schließt nahtlos an die Geschehnisse aus den vorigen Bänden an, ohne größere Rückblenden, die dem Leser den (Wieder-)Einstieg erleichtern. Tristan ist nun ein Vampir und lange Passagen über tut sich nicht viel außer Beschreibungen seines unstillbaren Blutdurstes, den Savannah und ihr Vater kaum zu bändigen wissen. Dementsprechend vor den Kopf gestoßen ist man als Leser, als Tristan sich von jetzt auf gleich im Griff hat und mit Savannah wieder am normalen Leben teilhat. Ich hatte an der Stelle den Eindruck, als fehlte da entweder ein Textteil oder die Autorin hatte hier eine längere Schreibpause.
Wie bereits im ersten Band bemängele ich diese rapiden Gedankensprünge, so, als ob man einen Schalter umlegt. Mir fehlt es einfach an Nachvollziehbarkeit, eine Begründung bleibt gänzlich aus.
Der rote Faden mit der Kluft zwischen Vampiren und Clann-Magiern zieht sich bis zum Schluß durch den Roman, wobei es die Autorin nicht schafft, einen durchgehenden Spannungsbogen aufzubauen. Es gibt immer wieder spannende Passagen, die dann von endlosen Längen abgelöst werden, in denen sich der Pfiff wieder verflüchtigt. Das fand ich schade und das schmälerte auch mein Lesevergnügen.
Wie bereits in den ersten beiden Bänden wechselt die Perspektive kapitelweise zwischen Savannah und Tristan, was es zusammen mit den Längen schwer macht, der Handlung flüssig zu folgen. „Herzblut“ ist meiner Meinung nach keine Reihe, der ein ständiger Perspektivwechsel guttut, wenngleich man durch ihn einen Einblick in die Sichtweise und das Gefühlsleben beider Protagonisten bekommt.
Trotz der Liebesgeschichte, die ein tragender Teil der Handlung sein soll, bleibt die Romantik ziemlich auf der Strecke, der Schwerpunkt liegt eindeutig auf dem Konflikt der beiden Gruppen und den daraus resultierenden Kämpfen.
Generell kann ich noch immer mehr oder minder kaschierte Parallelen zu anderen großen Romanen des Genres erkennen – schade, dass Darnell sich bis zum Schluß einiges abgucken mußte.
Das Ende ist schlüssig und rund, die meisten Fragen wurden mehr oder minder beantwortet. Allerdings soll es wohl noch einen vierten Band geben.
Alles in allem war „Herzblut“ nicht wirklich meine Reihe, obwohl ich schon viele Romane dieses Genres verschlungen habe. Vielleicht bin ich auch dadurch zu sehr verwöhnt. „Wenn die Nacht stirbt“ erhält gerade noch drei Sterne, ein must-read ist der Roman leider nicht.