ganz nett, aber dennoch nur Durchschnitt
Buchinhalt:
Luke Darby ist anders, als andere Kinder. Er scheint paranormale Fähigkeiten zu haben und das ist der „Kirche“, der seine große Schwester Mia angehört, ein Dorn im Auge. Eingewiesen in eine Klinik, in der er mit Medikamenten betäubt wurde, flieht er eines Tages. Seine zweite Schwester Rayne sucht verzweifelt nach ihm und wird alsbald ebenfalls in den Sog des Paranormalen gezogen: sie lernt durch Zufall Gabe kennen, der sie auf der Flucht von der „Kirche“ rettet. Gabe ist wie Luke und viele andere ein „Indigokind“, mächtigen paranormalen Wesen, die im Untergrund leben. Zwischen Rayne und Gabe funkt es – und schon bald erkennen die beiden, dass sie so gut wie keinem trauen können….
Persönlicher Eindruck:
Im Großen und Ganzen hat mich die Thematik um paranormal begabte Jugendliche schon in ihren Bann gezogen – auch wenn ich den eigenartig wissenschaftlich anmutenden Touch (man lese mal die Danksagung des Autors!) seltsam fand. Immer wieder war mir, als würden für den Autor Wirklichkeit und Fiktion miteinander verschwimmen und dass er davon ausgeht, dass wirklich „Indigokinder“ und „Kristallkinder“ existieren. Wie auch immer, als Fantasyroman ohne Zweifel okay und gerechtfertigt.
Etwas ermüdend fand ich die ständigen Szenenwechsel, die es schwer machten, zu erkennen, wer nun die Guten und wer die Bösen sind. Auch die „Indigokinder“ als Gejagte machten den Eindruck, sich selbst als Krone der Schöpfung und den anderen Menschen überlegen anzusehen, was für mich ein eher negatives „Geschmäckle“ hatte. Die „Indigo“-Gruppe an sich war mir genauso wenig sympathisch wie die „Kirche“, ihre Verfolger: wer nun die eigentliche Sekte ist, wurde mir bis zum Schluß nicht klar.
Die Figuren, allen voran Rayne und Gabe, waren sympathisch, wenngleich ich mir etwas mehr Tiefgang bei allen gewünscht hätte. Die Romantik war durchaus vorhanden, aber so ganz gezündet hat es nicht.
Der Sprachstil war eingängig und leicht zu lesen, der Spannungsbogen allerdings nicht immer durchgehend. Da es sich um den Beginn einer neuen Reihe handelt, war ein kleiner Cliffhanger vorhanden, der aber nicht so richtig Lust auf einen Folgeband macht, leider. Dane scheint bewusst kaum Fragen, die sich beim Lesen stellen, in seinem Buch zu beantworten, um eine Rechtfertigung für eine ganze Reihe zu haben. Meiner Meinung nach hätte die Handlung gestraffter und in lediglich einem Band erzählt werden können – so viel gibt der Plot um Indigo-Flucht-Kirche-Verfolgung nämlich nicht her.
Alles in allem ein nettes Buch für zwischendurch, das man aber nicht unbedingt gelesen haben muß – ein schönes Cover kann manchmal leider täuschen.